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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Eine leidenschaftliche Protagonistin, ein grausamer Herrscher und eine Welt voller Widersprüche!

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
1

Kalinda ist nicht besonders schön oder eine besonders starke Kämpferin, trotzdem wird sie als hundertste Ehefrau für den Herrscher ausgewählt. Daran hat sie gar kein Interesse, aber das liegt nun nicht ...

Kalinda ist nicht besonders schön oder eine besonders starke Kämpferin, trotzdem wird sie als hundertste Ehefrau für den Herrscher ausgewählt. Daran hat sie gar kein Interesse, aber das liegt nun nicht mehr in ihrer Hand: Kämpfen und heiraten oder sterben. Ihr Fieber macht sie zu einem leichten Ziel, aber Kalinda hat Feuer im Herzen und sorgt für ordentlich Wirbel im Palast.

Sie hinterfragt das System, auch wenn man ihr ein Leben lang etwas anderes eingetrichtert hat und begibt sich auch schonmal in Gefahr, weil sie für ihre Überzeugungen kämpft.

Was mich an diesem Buch nicht wirklich überzeugen konnte: die Liebesgeschichte zwischen Kalinda und Deven. Bei den beiden entwickelt sich alles sehr schnell und sie bedeuten einander so schnell viel zu viel, war deutlich zu sehen ist, aber nachempfinden konnte ich das nicht. Dabei spielen ihre tiefen Gefühle füreinander auch so eine große Rolle, da sie eben so gefährlich sind. Wenn man Probleme mit so einem wichtigen Handlungspunkt hat, dann kommt das Buch direkt weniger gut an.

Die Welt der Götter und Bhutas fand ich aber richtig interessant. Was Kleidung, Titel, Namen, etc. angeht, wirkt das Buch orientalisch/indisch durch den Harem-ähnlichen Frauenüberfluss des Herrschers und durch Kleidung wie zum Beispiel Saris für Frauen. Es gibt hier auch eine Religion, die Lücken zu haben scheint, denn was Kalinda in ihrer abgeschotteten Schwesternschaft lernt, passt gar nicht zu den Geschichten, die sie später findet. Diese ganzen Abweichungen und Änderungen fand ich super spannend!

Etwa bei der Mitte des Buches hatte ich auch noch eine Theorie und ich fand es auch sehr spannend, sie weiter zu verfolgen.

Fazit
"Die letzte Königin - Das schlafende Feuer" hat mir mit einer interessanten Welt, einem grausamen Herrscher und einer feurigen Protagonistin ziemlich gut gefallen!

Veröffentlicht am 11.10.2019

Traummann Rafe und seine holde Maid

The Ivy Years - Wenn wir vertrauen
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Rafe ist einfach ein Schatz, was soll man da noch sagen? Er ist alles, was an diesem Buch positiv ist. Von seiner dominikanischen Mutter und Familie zu einem Gentleman erzogen, wie sich ihn jedes Mädchen ...

Rafe ist einfach ein Schatz, was soll man da noch sagen? Er ist alles, was an diesem Buch positiv ist. Von seiner dominikanischen Mutter und Familie zu einem Gentleman erzogen, wie sich ihn jedes Mädchen wünschen würde. Er hat Respekt vor Frauen und wartet auf die eine, die er liebt. Dann läuft aber alles anders als geplant und er kommt Bella näher, als er je zu hoffen gewagt hätte. Ihr schlechter Ruf macht ihm nicht wirklich etwas aus, aber er möchte sie beschützen und hat definitiv nur ernsthafte Absichten.

Nicht nur der Leser schließt den süßen Traummann schnell ins Herz, auch Bella kann sich seinem Charme nicht widersetzen. Sie hat bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht und hat auch gar kein Interesse an einer Beziehung. Zwar findet sie Rafe unglaublich attraktiv, aber sie ist sich sicher, dass er nicht das Richtige für sie ist - und sie nicht für ihn. Als Student Manager des Eishockeyteams tritt sie immer sehr tough auf und schläft auch mal mit verschiedenen Spielern, was für einen gewissen Ruf sorgt, aber eigentlich ist sie verletzt und einsam. Ihre Mobbing-Erfahrungen waren wirklich furchtbar und man hat mit ihr gelitten. Dass Rafe für sie da sein möchte, will sie kaum akzeptieren.

Die Beziehung der beiden besteht daraus, dass Rafe sich freundlich und liebevoll zeigt und Bella sich dagegen zu wehren versucht, das ist schon etwas klischeehaft.

Fazit
In "The Ivy Years - Wenn wir vertrauen" hat mir besonders die liebevolle Art des männlichen Protagonisten Rafe gefallen, aber auch Bellas Geschichte konnte mich berühren.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Was bewirken die Briefe wirklich?

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Zwar habe ich "P.S. Ich liebe dich" nicht gelesen, aber die Geschichte ist mir nicht fremd und ich fand die Idee mit den Briefen nach dem Tod fand ich sehr süß.

Postscript zeigt nun in aller Ausführlichkeit ...

Zwar habe ich "P.S. Ich liebe dich" nicht gelesen, aber die Geschichte ist mir nicht fremd und ich fand die Idee mit den Briefen nach dem Tod fand ich sehr süß.

Postscript zeigt nun in aller Ausführlichkeit die Fehler hinter dieser Idee. Die Kranken, denen Holly hilft, haben ihre Briefe und Abschiedsgeschenke nicht richtig durchdacht und Holly bemerkt nach und nach die Fehler in ihren Plänen: Sie würden meistens nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Und was für eine Reaktion ist hier eigentlich gewünscht? Den Hinterbliebenen eine Freude machen? Ihnen helfen, ohne sie zurechtzukommen? Nicht vergessen werden? Diese Menschen wissen gar nicht wirklich, was sie da eigentlich tun, aber ihnen bleibt nicht viel Zeit, daher müssen sie sich beeilen und überdenken nicht alles.

Das Thema fand ich eigentlich gut und durch das ernste Thema und mit dem Tod, der hinter jeder Ecke (oder Seite) lauert, war das Buch oft auch sehr bewegend. Wenn man sich so intensiv damit beschäftigt, wie sich Verlust oder der anstehende Tod anfühlt, dann wird das Buch eigentlich fast automatisch tiefsinnig.

Aber der Rest war es, der mich nicht überzeugen konnte. Erstmal ist es einfach traurig, wie hier durch das viele Analysieren der Zauber der Briefe schnell verfliegt und auch der Vorgänger dabei ein bisschen durch den Schmutz gezogen wird. Holly macht sich unendlich viele Gedanken über Gerry und die Briefe und kommt trotzdem nur quälend langsam zu einem Ergebnis, wenn überhaupt. Letztendlich macht sie sich nur selbst damit traurig, denn sie wird niemals herausfinden, was Gerry wirklich gedacht hat.

In dem Buch war dann auch viel los, was für eine vielseitige Kulisse sorgt - nur etwas zu viel davon. So viele Personen und ihre Geschichten, die eigentlich nur das Buch in die Länge ziehen und auch oft übertrieben oder einfach zu kitschig wirken.

Zuletzt noch die Liebesgeschichte - in den sieben Jahren ist Holly nicht immer Single geblieben und hat nun eine feste Beziehung, die ich ihr gar nicht abgekauft habe. Für ihren Freund Gabriel habe ich keine Gefühle ihrerseits spüren können, Gerry war auch immer viel präsenter und schien auch weiterhin den größten Platz in ihrem Herzen einzunehmen. Gabriel gehört auch fest zu Hollys charakterlicher und emotionaler Entwicklung, aber ihre Liebe hat mich nicht überzeugen können.

Fazit
"Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" hätte mir gut gefallen können, da es tiefsinnig ist und mir auch der Kerngedanke gefällt, aber die Umsetzung konnte mich nicht so überzeugen. Hollys endlose Gedanken und fragwürdigen Entscheidungen waren mir einfach zu viel.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Inhaltsarm und kaum spannend - sehr schade!

Cinder & Ella
5

Dieses Buch war leider eine Enttäuschung, und das aus vielerlei Gründen. Zunächst einmal gilt, wie bei leider so vielen Fortsetzungen zu abgeschlossenen Büchern, dass man dieses Buch lieber nicht geschrieben ...

Dieses Buch war leider eine Enttäuschung, und das aus vielerlei Gründen. Zunächst einmal gilt, wie bei leider so vielen Fortsetzungen zu abgeschlossenen Büchern, dass man dieses Buch lieber nicht geschrieben hätte, weil man nicht wirklich etwas zu erzählen hatte.

Die Hauptthemen in diesem Buch sind zum einen die Streitigkeiten in der Familie von Ella und noch viel wichtiger ist ihre Unsicherheit wegen ihres vernarbten Körpers. Ihre Beziehung mit Brian? Ihr Körper ist voller Narben und das kann er doch nicht wirklich mögen. Sie ist Thema in der Presse? Oh, die Leute sehen doch nur ihre Narben. Natürlich ist es ein sehr wichtiges Thema für sie, aber damit lässt sich kein Buch füllen - zumindest nicht, wenn es dem Vorgänger ebenbürtig sein soll.

Abgesehen davon schien für mich alles nur Kulisse für Ellas Komplexe zu sein. Es wurden endlos viele Themen angeschnitten, die Spannung einbrachten, aber nur kurzzeitig. Da waren kleine Presseskandale bei, die ich auch sehr spannend fand, aber das war anscheinend nicht die Geschichte, die man weiterverfolgen wollte. Dann gibt es zig Prominente, die kommen und gehen und keine Rolle spielen.

Eigentlich spielt hier nichts eine Rolle. Ella besucht ihren Arzt und ihre Therapeutin, aber davon wird höchstens nachträglich berichtet. Ihr Blog ist erfolgreich, so wie auch Brians Karriere als Schauspieler eigentlich unverändert weitergeht. Brian und Ella haben Millionen von Fans, aber die äußern sich auch nur über ein paar Kommentare und Fanpost.

Warum heißt es eigentlich Cinder & Ella, wenn es hier doch nur um Ella geht? Brian macht nämlich nicht wirklich irgendwas. Man sieht ihn an Ellas Seite, wie er sie immer unterstützt und seine Gefühle beteuert - was nie etwas an Ellas Meinung oder Verhalten ändert - und seine endlose Geduld und Liebe unter Beweis stellt. Man sieht nichts von seinem Leben als Schauspieler und Promi; all diese Dinge werden immer nur von anderen Personen beschrieben, aber man bekommt leider überhaupt kein Gefühl dafür.

Letztendlich war das Buch lang und langweilig. Brian und Ellas Beziehung verlief süß, aber ohne viel Spannung. Die Spannung, die in der ersten Hälfte des Buches aufkam, ging zwischen dem irrelevanten Geplänkel verloren und kehrte nie zurück. So vieles wurde vernachlässigt und eben nur indirekt erwähnt und manches schien sich sogar zu widersprechen.

Erinnert ihr euch an den herzzerreißenden Moment im ersten Buch, als Ellas Vater sagte, er hätte all ihre Bücher gespendet? Auch die signierten mit all den Erinnerungen an das jeweilige Ereignis? Hier entpuppt sich der Vater als heimlicher Leser, aber seine Tat von damals wird mit keinem Wort erwähnt. Eine Person, die gern liest, würde doch niemals die Bücher eines Anderen weggeben, oder? Da hat man doch viel mehr Verständnis! :D

Fazit
"Cinder & Ella 2" war eine Enttäuschung für mich. Die Bewertung ist dafür, dass es sich gut lesen ließ und auch gute Momente hatte, aber das Buch war nicht stimmig und man hätte es mit dieser mangelhaften Story lieber gar nicht schreiben sollen.

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Veröffentlicht am 03.10.2019

Ganz neue Einblicke und Zusammenhänge

Ich bin Circe
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Ich war schon immer ein Fan von griechischer Mythologie in Büchern, bevorzugt in der Form von Romanen. Meist sind es dann Nachfahren von Göttern und anderen Figuren in modernen Zeiten, aber das hier war ...

Ich war schon immer ein Fan von griechischer Mythologie in Büchern, bevorzugt in der Form von Romanen. Meist sind es dann Nachfahren von Göttern und anderen Figuren in modernen Zeiten, aber das hier war mal etwas ganz anderes für mich.

Circe war mir durchaus ein Begriff, aber schien doch nicht von allzu großer Bedeutung zu sein. Hier hat man aber viele Geschichten und Sagen, die Circe erlebt (die ja im Klappentext etwas lieblos aufgelistet sind), die man wiedererkennt und bei denen Circes Perspektive wirklich interessant ist. Bei den meisten hätte ich aber gar nicht gewusst, wie sie überhaupt mit ihnen in Zusammenhang zu bringen ist.

Wobei ich auch sagen muss, dass hier Fiktion und Mythologie so perfekt und logisch miteinander verwoben sind, dass man keine Grenzen ziehen kann, wo das eine endet und das andere beginnt. Es mag auch an meinen mangelnden Kenntnissen liegen und ich habe das meiste auch nicht weiter recherchiert, um die Geschichten auf ihren "Wahrheitsgehalt" zu prüfen. Dazu gibt es ja auch einige Ungenauigkeiten, die hier dann auch der künstlerischen Freiheit überlassen sind.

Als Göttin sieht Circe die Welt ganz anders, zum Beispiel ihr Zeitempfinden. Manchmal vergehen so schnell Jahrhunderte und andere Jahre dann so langsam. Man begleitet Circe durch ihr langes Leben, aber durch so viele Leben anderer und es ist auch bitter, wenn man die Figuren ins Herz schließt, sie aber kurz darauf wieder verlässt, weil ihre Zeit so schnell abläuft im Vergleich zum Leben einer Göttin.

Das Buch beginnt mit Circes Kindheit, wie sie selbst die Welt entdeckt und selbst zu einer richtigen Göttin wird. Durch ihre oft schmerzhaften und ernüchternden Erfahrungen entwickelt man Sympathie zu ihr, aber ansonsten fällt es schwer, die mythologischen Figuren zu mögen. Ich finde ihre Darstellung aber sehr gelungen: Distanziert, überheblich und ihnen ist alles zuzutrauen.

Fazit
"Ich bin Circe" hat mir überraschend gut gefallen! Griechische Mythologie aus der Perspektive einer Göttin, die so viel erlebt hat und ganz neue Einblicke gewähren lässt.