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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Bisher das schwächste Buch der Reihe

Der Schwarze Thron 3 - Die Kriegerin
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Arsinoe und Mirabella sind auf dem Festland, zu dem ich jetzt spontan sagen würde, dass es wie unsere normale Welt im 19. Jahrhundert ist. Der gute, hilfsbereite Billy kümmert sich um die beiden ehemaligen ...

Arsinoe und Mirabella sind auf dem Festland, zu dem ich jetzt spontan sagen würde, dass es wie unsere normale Welt im 19. Jahrhundert ist. Der gute, hilfsbereite Billy kümmert sich um die beiden ehemaligen Königinnen, die sich dort aber nicht so richtig eingliedern können. Die charmante Mirabella kommt gut zurecht, fühlt sich aber mit ihren schwindenden Fähigkeiten trotzdem nicht so wohl, sondern eher einsam, und die stets sture und rebellische Arsinoe ist auch viel zu wild, um sich zähmen zu lassen und das Leben einer normalen Dame zu führen: Heiraten und dem Ehemann Folge leisten.
Doch trotz der Schwierigkeiten ist dieses Leben ihre einzige Option. Dann empfängt Arsinoe aber seltsame Träume, die sie wieder auf die Insel locken wollen und Arsinoe wäre nicht Arsinoe, wenn sie Dinge einfach auf sich ruhen lassen würde.

Katherine leidet unter dem Einfluss der toten Königinnen, die sie so oft zu Taten verleiten, die sie eigentlich nicht tun möchte. Ihre Herrschaft gestaltet sich schwierig, weil sie noch so viele Feinde hat und auch nie zur Ruhe kommen kann. In diesem Buch wirkt sie einfach zunehmend wahnsinnig.

Jules entwickelt sich hier weiter zu einem Hauptcharakter, und wird hier sogar Königin genannt, da die letzten Drillinge und vor allem die gekrönte Königin dem Volk nicht unbedingt gefallen. Diese Traditionen, die ich ja von Anfang an schon so schräg fand, finden auch beim Volk zunehmend Gegner und man will nach Jahrhunderten der Kämpfe zwischen den Königinnen mal ein neues System.
Jedenfalls will Jules das eigentlich gar nicht, aber man lässt ihr auch kaum eine Wahl. Sie tut, was sie tun muss.

Der Vorgänger ist schon eine Weile her, und ich weiß gar nicht mehr wirklich, auf welche offenen Fragen ich gerne Antworten hätte, aber allzu viele gab es hier leider nicht. Die großen Mysterien werden vielleicht im Finale endlich erklärt, oder man muss sie einfach als von der Göttin geschenkte Magie akzeptieren - ohne weitere Erklärungen.
Ich finde, dass die Charaktere sich hier auch gar nicht weiterentwickelt haben, also kann man auch nichts neues sagen. Auf diesen vielen Seiten kommt öfters Spannung auf, aber es zieht sich schon in die Länge. Wenn ich auf das Buch zurückblicke, ist wirklich nicht viel passiert.
Das Ende bietet keinen richtigen Cliffhanger, was eine eher langweilige Abweichung ist, denn nun bin ich eigentlich nur mittelmäßig gespannt, wie die Geschichte von der magischen Insel Fennbirn ausgehen wird.
Aber natürlich werde ich trotzdem auch das Finale lesen, weil ich wissen muss, wer Königin wird und wie die Zukunft der Insel und der Schwestern aussieht!

Fazit
Vielleicht bin ich etwas frustriert, weil ich das Gefühl habe, nicht voranzukommen, aber "Der Schwarze Thron - Die Kriegerin" war für mich bisher das schwächste Glied der Kette. Ich hoffe, dass das Ende alles zu bieten hat, was mir bisher gefehlt hat und alle Fragen gut beantwortet!

Veröffentlicht am 02.09.2019

You can't stop Bri on the come up

On The Come Up
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Wie auch bei "The Hate You Give" werden hier viele Themen angesprochen, die für junge Afro-Amerikaner aus solchen Gebieten mit Gang-Rivalitäten eine Rolle spielen oder sogar ihr Leben bestimmen. Auch hier ...

Wie auch bei "The Hate You Give" werden hier viele Themen angesprochen, die für junge Afro-Amerikaner aus solchen Gebieten mit Gang-Rivalitäten eine Rolle spielen oder sogar ihr Leben bestimmen. Auch hier geht es um Vorurteile und Diskriminierung, aber im Gegensatz zum anderen Roman konnte ich hier mehr von der Handlung nachvollziehen, weil hier weniger die Kriminalität im Mittelpunkt steht.
Stattdessen geht es um Familie und Träume, aber eben vor diesem Hintergrund.

Brianna fand ich erstmal etwas anstrengend, denn sie ist tatsächlich ziemlich kampflustig, wenn auch nicht aggressiv. Sie will rappen und groß rauskommen, denn Hip Hop ist ihre einzig wahre Leidenschaft und einfach ein Teil von ihr und ihrem Leben.
Aber Bri scheint nicht wirklich einen Plan zu haben, zum Beispiel worüber sie rappen möchte und was ihre Texte bei den Zuhörern bewirken. Sie handelt fast immer impulsiv und der Nase nach, und wenn jemand sie kritisiert oder warnt, dann reagiert sie sehr empfindlich und bleibt stur bei ihrer Meinung.

Der übersetzte Slang wirkt manchmal etwas aufgesetzt und gerade Bri lässt dieses Getue arroganter wirken, wodurch es mir auch schwer gefallen ist, sie sympathisch zu finden.

Abgesehen davon, dass ich mit Bri nie so richtig warm geworden bin und auch nicht ihre Handlungen unbedingt nachvollziehen konnte, hat mir das Buch eigentlich ziemlich gut gefallen!
Bris Charakter wurde nun mal von ihrem Umfeld geprägt und da ist das Leben hart und gnadenlos. Trotz ihres jungen Alters hat auch Bri schon Verluste erlitten und weiß nur zu gut, wie sich Vorurteile und Diskriminierung anfühlen. Auch Armut und Angst ums Überleben sind ihr nicht unbekannt.
Und obwohl sie aus dieser Welt stammt, handelt sie manchmal unbedacht und bringt sich in Schwierigkeiten - immerhin hat sie ihre Familie, die trotz aller Schwierigkeiten zu ihr hält.

Diese voreingenommene Wahrnehmung, die Gangs, den Hip Hop und die Reaktion der Medien fand ich sehr gut dargestellt!


Fazit
Zwar fand ich die Protagonistin von "On the Come Up" etwas anstrengend, aber insgesamt hat mir dieses Buch über Diskriminierung, Hip Hop und Familie sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Wieder unglaublich bewegend!

Wir gegen euch
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Man taucht mitten ins Geschehen ein, dort, wo "Kleine Stadt der großen Träume" aufgehört hat.
Leider ist sind die Leute nicht schlauer geworden, die Themen aus dem Vorgänger sind noch lange nicht abgeschlossen.
Nicht ...

Man taucht mitten ins Geschehen ein, dort, wo "Kleine Stadt der großen Träume" aufgehört hat.
Leider ist sind die Leute nicht schlauer geworden, die Themen aus dem Vorgänger sind noch lange nicht abgeschlossen.
Nicht nur die Konflikte mit den Gegnern aus Hed, auch die Probleme der Björnstädter unter sich sorgen für viel Leid in dieser kleinen Stadt.

Der sogenannte "Skandal" ist noch nicht abgeschlossen und die Zukunft von Björnstadt Eishockey steht auf der Kippe. Eishockey (und die Rivalität mit Hed) ist alles, was in dieser Stadt zählt und darum ist die Stimmung schlecht und unfreundlich, in fast jeder Hinsicht. Es ist unglaublich und auch erschreckend, was manche Leute im Namen des Sports zu tun bereit sind und was für Abgründe sich da offenbaren. Ich war beim Lesen so oft geschockt, entsetzt oder empört! Aber auch so oft zu Tränen gerührt ...

Wie auch im Vorgänger schreibt der Autor mit viel Gefühl und erschafft dabei viele schöne, tiefsinnige Zitate über Freundschaft, Familie, Liebe und das Leben. Da er sich auch nicht davor scheut, seine Charaktere leiden zu lassen, entstehen so auch viele Situationen, die dem unschuldigen Leser schnell ein paar - oder auch mehrere - Tränen in die Augen steigen lassen.
Mit den vielen Charakteren kommt man sehr gut klar, da sie alle so unterschiedliche Persönlichkeiten haben und jedem Charakter Tiefe verliehen wird. So fühlt man sich ihnen viel näher und sorgt sich natürlich auch mehr um sie.

Die vielen düsteren Andeutungen über die Zukunft, die immerwährende Gewalt und der Hass erzeugen eine sehr hoffnungslose Atmosphäre und man erwartet angsterfüllt die nächste Katastrophe - so entsteht hier also auch Spannung.

Was schon ein wenig stört sind die vielen, vielen Wiederholungen. Am Anfang mag es den Einstieg erleichtern, doch später ziehen sie das Buch schon etwas in die Länge. Ich mag es auch nicht sehr, wie hier so viel kreuz und quer erzählt wird, sodass manche Passagen keinen Zusammenhang zum Rest des Kapitels erkennen lassen. Das erzeugt zwar Spannung, weil man bei fast jedem dieser Handlungsstränge wissen will, wie es weitergeht, aber bei mir hat es auch den Lesefluss gestört und außerdem erweisen sich manche dieser Stränge doch als irrelevant oder übertrieben.
Wegen des allgemein angenehmen Schreibstils kann man das aber wohl verzeihen.

Fazit
Wie auch der Vorgänger hat mich "Wir gegen euch" sehr bewegt, schockiert und entsetzt, zu Tränen gerührt und zum Lachen gebracht. Ich hab hier definitiv mitgefiebert, wenn auch nicht so heftig und voller Gewalt wie manche Fans von Björnstadt Eishockey ...

Veröffentlicht am 26.08.2019

Eine würdige Fortsetzung mit skurrilem Charme

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Erstmal ist es schön, die geliebten Charaktere wiederzusehen und in die skurrile Welt der Archen und Familiengeister einzutauchen. Wem der Stil vom ersten Band gefallen hat, wird sich hier sicher auch ...

Erstmal ist es schön, die geliebten Charaktere wiederzusehen und in die skurrile Welt der Archen und Familiengeister einzutauchen. Wem der Stil vom ersten Band gefallen hat, wird sich hier sicher auch wohlfühlen!

Wieder mangelt es nicht an spannenden Intrigen und Komplotten und auch der humorvolle Charme der Welt konnte mich in seinen Bann ziehen. Wie erhofft gibt es hier noch mehr Magie! Es gibt mehr Details, die erklärt wurden, und man merkt auch, wie die Welt weiter Form annimmt. Und auch wenn man bei manchen Fragen Fortschritte zur Aufklärung macht, bleiben sie doch sehr rätselhaft. Gepaart mit der eigensinnigen, undurchschaubaren Art der Charaktere blieb ich oft eher verwirrt zurück, wo es hätte spannend sein können.
Manche Charaktere konnte ich auch nicht so richtig ernst nehmen, weil ihre Handlungen so willkürlich wirken. Manchmal ist es dann unterhaltsam-komisch, aber wenn es das nicht ist, wird es auch schnell lächerlich.

Ophelia wächst weiter über sich hinaus. Am Pol läuft natürlich nie irgendwas nach Plan, aber diese Leserin und Spiegelreisende bleibt sich immer treu. Die vielen Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt werden, bekämpft sie, weil sie es für notwendig hält, und das macht sie selbstbewusst und mutig, obwohl Ophelia schon wieder zu schüchtern ist, um das so zu sehen. Und das macht sie so liebenswert!
Auch Thorn bleibt seinen Prinzipien treu, auch wenn man immer wieder kurze Blicke hinter die kühle Fassade erhaschen kann. Diese fand ich wegen seiner Distanziertheit besonders entzückend!

Auch nach diesem zweiten Band bleibt vieles im Dunkeln. Es scheint endlich paar Antworten zu geben, aber sofort kommen neue Fragen auf und ich fühle mich nicht schlauer als zuvor. Ich bin froh, dass ich nicht mehr lange auf die Fortsetzung warten muss!

Fazit
"Die Spiegelreisende - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" entführt den Leser wieder in eine magische Welt mit skurrilem Charme, passt perfekt zur Art des Vorgängers und führt die Geschichte damit gebührend fort!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 26.08.2019

Effi lässt sich nicht unterkriegen

Effi liest
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Nach der unterhaltsamen Leseprobe konnte ich mir dieses Buch definitiv nicht entgehen lassen und wurde auch nicht enttäuscht.

Beginnen wir bei Effi: Sie ist ein neugieriges Mädchen und beginnt, die Benimmregeln ...

Nach der unterhaltsamen Leseprobe konnte ich mir dieses Buch definitiv nicht entgehen lassen und wurde auch nicht enttäuscht.

Beginnen wir bei Effi: Sie ist ein neugieriges Mädchen und beginnt, die Benimmregeln für junge Damen zu hinterfragen. Wie kann es sein, dass Frauen manches nicht wissen sollen? Warum soll man immer artig und unauffällig sein, manchmal aber extra die Aufmerksamkeit der Männer erregen? Da sie auch generell eine eigensinnige Person ist, bringt sie sich in dieser Zeit, die artige Frauen und Mädchen verlangt, schnell mal in Schwierigkeiten.

Und Effi hat es auf dieses Buch abgesehen. Je mehr man versucht, sie davon fernzuhalten, desto neugieriger wird sie nur. Für ihre Sturheit trotz all dieser Unterdrückung muss man sie doch einfach gern haben!

Max ist schon ein lieber Typ und durch seine ehrlichen Briefe an seinen Bruder bekommt man auch einen sehr ausführlichen Blick in seine Gefühlswelt. Für ihn ist es wie Liebe auf den ersten Blick und er kann diese ganz besondere junge Dame nicht vergessen, die so aufgeweckt und interessiert scheint. Mit seiner schüchternen Art schließt man auch ihn schnell ins Herz.

Auch wenn Effi und ihre Geschichte erfunden sind, die Umstände sind es nicht. Um die Jahrhundertwende, in der auch Siegmund Freud schon als Arzt und Forscher tätig war, hatte man ein sehr strenges Bild von Frauen und die Frauen hatten dem gefälligst zu entsprechen. Es gab Behandlungen von Krankheiten, die keine waren (Hysterie, nasogenitale Reflextheorie), aber Frauen sollten ja nicht solche Dinge tun oder empfinden, das war ja krank! Genau.

In diesem Buch sind diese Dinge aber mit viel Humor und Selbstironie verpackt, sodass es sehr unterhaltsam ist, das zu lesen. Es wirkt so lächerlich, dabei ist es bitter, dass Menschen wirklich mal daran glaubten und Frauen diesen Operationen und Qualen aussetzten. Man kann sich aber zumindest damit trösten, dass diese Fehltritte zu den heutigen Erkenntnissen führten.

Fazit
"Effi liest" hat ein eigentlich ernstes Thema mit viel Humor unterhaltsam verpackt und hat mir damit sehr gut gefallen!