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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2019

Spannend? Wohl kaum.

Einer wird sterben
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ch lese eigentlich kaum Thriller und hatte sogar ein bisschen Angst vor dem Begriff "Psychothriller", aber das war anscheinend gar nicht nötig. Ich hätte erwartet, dass ich es nicht nur spannend, sondern ...

ch lese eigentlich kaum Thriller und hatte sogar ein bisschen Angst vor dem Begriff "Psychothriller", aber das war anscheinend gar nicht nötig. Ich hätte erwartet, dass ich es nicht nur spannend, sondern auch etwas unheimlich finde, aber letztendlich fand ich es nur enttäuschend.

Zum Ende von fast jedem Kapitel wird Spannung aufgebaut, mal ist es ein Schrei oder einfach irgendwas anderes Mysteriöses, das man nicht zuordnen kann. Da wird man also neugierig, blättert um und - hey, es war nichts besonderes. Und diese Auflösungen folgen auch immer so schnell, dass es einen nach kurzer Zeit gar nicht mehr wirklich interessiert. Also war ich schon bald nicht mehr neugierig, sondern eigentlich meist nur verwirrt und hoffte, dass irgendwann noch ein Highlight kommt.

Ich hatte das Gefühl, jede dagewesene Spannung sei zum Schluss ganz umsonst gewesen, da mich auch die Auflösung am Ende so gar nicht begeistern konnte. Ich habe es in der Weise nicht wirklich kommen sehen, aber schon einige Indizien gehabt und ich fand es nicht gerade logisch. Ich hätte etwas Düsteres erwartet, aber dann war einfach alles für die Katz.

Eigentlich ging es hier um Stellas Paranoia, ihren abwesenden Ehemann, die seltsame Nachbarschaft und um das parkende Pärchen. Zwischen diesen drei Punkten ging es hin und her und ich kann nicht behaupten, dass sich da unbedingt ein roter Faden durch die Geschichte zöge. Alles ist so verdächtig und so viele Dinge geschehen dort, aber was ist der Sinn hinter all dem?

Fazit
Bei "Einer wird sterben" hat sich die Spannung schnell verabschiedet und auch, wenn ich es dank flüssigem Stil doch ertragen konnte, hat auch das enttäuschende Ende das Buch nicht retten können.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Spannende Sinneseindrücke, aber insgesamt eher langweilig

Die Welt in allen Farben
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Bei Kate dachte ich wegen des Klappentextes, dass auch sie Erfahrungen mit Blindheit gemacht hat, aber die Dunkelheit bezieht sich auf ihre toxische Beziehung mit ihrem Ehemann. Sie ist unglücklich und ...

Bei Kate dachte ich wegen des Klappentextes, dass auch sie Erfahrungen mit Blindheit gemacht hat, aber die Dunkelheit bezieht sich auf ihre toxische Beziehung mit ihrem Ehemann. Sie ist unglücklich und nachdem es nun auch noch zu häuslicher Gewalt kam, ist sie erst recht psychisch am Ende. Auch wenn sie zunächst die Augen davor verschließt, merkt sie, wie entspannt und schön der Umgang mit Nova sein kann. Doch sie traut sich nicht, etwas zu unternehmen, weil ihr Selbstwertgefühl und ihr Mut schon seit Jahren so zerstört wurden.

Nova ist trotz ihrer Blindheit nicht unglücklich gewesen, aber das Sehen stellt sie vor eine harte Prüfung. Diese fremde Welt zu entdecken ist anstrengend und bringt ihre bisherige Ordnung komplett durcheinander, weil sie auch die bekannten Dinge manchmal nur schwer erkennen kann. Sie ist von den vielen Eindrücken sehr überlastet, auch wenn sie von den sichtbaren Dingen so fasziniert ist. Manchmal ist das Unbekannte einfach zu furchteinflößend, aber es kann sich doch lohnen, sich darauf einzulassen und die Veränderung willkommen zu heißen.

Die Zeitsprünge sind riesig. Ganze Monate vergehen zwischen den Kapiteln und das beschleunigt die Handlung ungemein. So sind Novas Fortschritte natürlich auch schneller und man teilt eher ihre Erkenntnisse über längere Zeiträume.
Mich hat es da aber gestört, wie zwischen den Charakteren monatelang nichts passiert. Warum vergeht so viel Zeit ohne Fortschritte? Trotz der spannenden oder dramatischen Momente zog sich das Buch auch in die Länge und insgesamt fand ich es einfach etwas langweilig.

Fazit
"Die Welt in allen Farben" klang so vielversprechend und das Sehen Lernen fand ich sehr schön, und den Rest süß, aber eher langweilig.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ernste Thematik - spannend und humorvoll!

Wir von der anderen Seite
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Rahel ist nun von der anderen Seite. Sie gehört nicht mehr zu den Gesunden, sie war sogar kurz tot! Daher kann man ihre anfängliche Verwirrung gut nachvollziehen, schließlich hat sie zusätzlich zu ihrem ...

Rahel ist nun von der anderen Seite. Sie gehört nicht mehr zu den Gesunden, sie war sogar kurz tot! Daher kann man ihre anfängliche Verwirrung gut nachvollziehen, schließlich hat sie zusätzlich zu ihrem elenden Zustand auch noch einige Gedächtnislücken.

Mit Rückblicken und einer guten Prise Humor erzählt Anika Decker die Geschichte einer Drehbuchautorin, die für so viele Dinge im Leben kämpfen muss. Um ihre Karriere, ihre Gesundheit und auch um die Liebe.
Rahels Job steht auch bei generellem Erfolg mal auf der Kippe und sie muss sich immer wieder neu bemühen, um ihre Drehbücher auch zu verkaufen. Und Autoren werden absolut nicht genug gewürdigt! Dabei braucht sie nun das Geld noch dringender, da sie zig Arztrechnungen zu zahlen hat und das stresst sie nur noch mehr.

Das Koma und ihr furchtbarer Zustand - körperlich am Ende, Halluzinationen und ständige Alpträume - sind unglaublich hart für Rahel, aber sie ist nicht bereit, aufzugeben. Auch wenn es viele tolle Ärzte gibt, sind sie auch nur Menschen und manche sind absolut furchtbar und erschweren einem das Leben zusätzlich.

Und die Liebe ist schwierig. Rahels Familie unterstützt sie liebevoll und vor allem ihr Bruder ist für sie da, aber mit ihrem Freund ist die Lage seltsam und Rahel fühlt sich sehr unsicher. Bei so einer Zerreißprobe erfährt man erst, wer bereit ist, mit einem durch dick und dünn zu gehen.

All diese Punkte und dazu die zurückkehrenden Erinnerungen haben das Buch sogar unerwartet spannend gestaltet. Ich habe mit Rahel gelitten und mich mit ihr empört. Daher kann ich wohl ohne Zweifel sagen, dass mich das Buch mitreißen konnte und gut gefallen hat!

Fazit
Das Leben kann von einem Moment auf den anderen einen ganz anderen Verlauf nehmen und in "Wir von der anderen Seite" zeigt Anika Decker mit Humor und Spannung, wie sich der Sprung von der anderen Seite zurück ins Leben anfühlen kann.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Süße Drachengeschichte, aber nicht sehr anspruchsvoll

Silberdrache (Silberdrache 1)
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Das Buch hat mir durchaus gut gefallen, aber ich denke, wäre ich jünger, hätte es mir besser gefallen können. Die Geschichte ist simpel gestrickt und leicht zu verfolgen. Für mich war es einfach zu anspruchslos ...

Das Buch hat mir durchaus gut gefallen, aber ich denke, wäre ich jünger, hätte es mir besser gefallen können. Die Geschichte ist simpel gestrickt und leicht zu verfolgen. Für mich war es einfach zu anspruchslos und kurz, vielleicht ist es für jüngere Leser interessanter.

Die Drachen haben genauso ein Persönlichkeit wie die Menschen auch und spiegeln auch ihr Alter gut wieder. So ist der junge Silberne Lysander verspielt, naiv und handelt ganz nach Lust und Laune. So wertvoll und magisch er auch ist, ist Lysander manchmal ziemlich bockig.

Sein Partner Joss ist erst elf, darum kann ich ihm seine Naivität verzeihen. Seine Schwester Allie scheint da schon etwas besonnener. Sie haben beide ein gutes Herz und wollen eigentlich nichts mit den Intrigen des Lennix-Clans zu tun haben, werden aber wegen ihrer Verbindung zu Lysander wider Willen mit reingezogen.

Der Lennix-Clan ist tatsächlich skrupellos. Sie empfinden kaum Liebe füreinander, sind herzlos, grausam und streben nach immer mehr. Ihre Drachen, die gefährlichen Raptoren, sind auch nicht besser. Mit ihren Intrigen sind sie aber alles, was diese Geschichte spannend macht.

Bei Sirin war ich mir nicht ganz sicher, ob ich den Rest der Geschichte als Fantasie eines verzweifelten, einsamen Mädchens interpretieren soll, das versucht, an den Geschichten seiner Mutter festzuhalten, oder eben als Wahrheit. Auch wenn ich Mitleid mit ihr hatte, hatte ihre Geschichte nur so wenig mit dem Rest zu tun, dass es mich nicht wirklich packen konnte.

Manche Dialoge waren mir ein wenig zu plump und so richtig konnte ich die Magie auch nicht spüren. Die Regeln dieser Welt waren sehr übersichtlich und leicht verständlich, aber insgesamt sehr begrenzt. Ich bin einfach mehr gewöhnt und erwarte dann auch komplexere Strukturen, die der Welt Tiefe verleihen.

Fazit
"Silberdrache" bietet eine eigentlich spannende Geschichte, aber so richtig packen konnte sie mich nicht, da ich sie etwas zu anspruchslos fand. Ich frag mich aber, ob das Buch Kindern besser gefallen würde.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Die letzte Frau im goldenen Käfig

Eve of Man (I)
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Was mir gefehlt hat war das Worldbuilding und auch viele Details, die die Welt abrunden. Wenn mir kreative Details auffallen, bin ich immer total begeistert, und das war hier nicht so. Dass es keine Frauen ...

Was mir gefehlt hat war das Worldbuilding und auch viele Details, die die Welt abrunden. Wenn mir kreative Details auffallen, bin ich immer total begeistert, und das war hier nicht so. Dass es keine Frauen gibt, betrifft ja die ganze Welt, aber außerhalb vom Tower sieht man so wenig. Kein normaler Alltag und auch vom Rest der Welt sieht man nicht viel. Bei einer so globalen Thematik sollte man mehr Faktoren mit einbeziehen.

Die Aufregung im Tower reicht eigentlich auch, um das ganze Buch zu füllen und dabei spannend und unterhaltsam zu bleiben.

Eves Rolle als Mutter zukünftiger Generationen sorgt für viel Kopfzerbrechen, weil das alles gar nicht so einfach ist, vor allem für Eve, die keinerlei Einfluss über ihr eigenes Leben hat.

Bram ist Eves beste Freundin Holly. Wie das sein kann? Holly ist natürlich nicht echt, denn schließlich gibt es keine anderen Mädchen außer Eve. Damit sie aber mit einer besten Freundin Eve zur Seite stehen und sie manipulieren können, hat man das Hologramm Holly eingebracht, das von einigen "Piloten" gesteuert wird, unter anderem von Bram.

Und Bram ist eigentlich der Beste, er kennt Eve schon sehr lange und versteht ihre Gefühle, aber er lässt seine Arbeit zu nah an sich heran und verliebt sich in sie.

So wie fast jeder. Die Gefühle endlos vieler Männer müssen ja irgendwo hin und außer Eve gibt es ja sonst niemanden. Also werden Männer und Eve (und die älteren Mütter) voneinander getrennt, um Eve zu beschützen, aber es ist viel mehr ein goldener Käfig.

Fazit
Die Frage um den Fortbestand der Menschheit, Eves Wohlergehen und die Liebesgeschichte gestalten "Eve of Man - Die letzte Frau" spannend, auch wenn mir das gewisse Etwas gefehlt hat.