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Veröffentlicht am 04.04.2018

Steht ihr Gewicht ihrem Glück im Weg?

DUMPLIN'
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Dass sie dick ist, hat Willowdean eigentlich nie wirklich gestört, denn solange sie ihre beste Freundin Ellen an ihrer Seite hat, kann ihr niemand was anhaben.
Doch dann kommt sie dem attraktiven Bo näher ...

Dass sie dick ist, hat Willowdean eigentlich nie wirklich gestört, denn solange sie ihre beste Freundin Ellen an ihrer Seite hat, kann ihr niemand was anhaben.
Doch dann kommt sie dem attraktiven Bo näher und fühlt sich etwas unwohl in ihrer Haut.
Außerdem sind da diese Blicke, wenn Wills Mutter erwähnt wird, denn diese hat mal den örtlichen Schönheitswettbewerb für Jugendliche gewonnen und beteiligt sich seitdem an der Organisation. Dass die eigene Tochter für eine Teilnahme kaum infrage kommt, ist ihr klar und sie würde es auch nie vorschlagen. Nun möchte Willowdean aber beweisen, dass die Kleidergröße nicht das Glück bestimmt und dass sie sich von ihrem Gewicht nicht aufhalten lässt ...

Cover und Titel
Über dem Titel oben schwebt die Krone, die es bei dem Wettbewerb zu gewinnen gibt und Willowdean unten streckt sich danach und heißt die Krone willkommen. Man sieht unten also eine füllige Dame in einem eleganten Kleid. Darin wirken die Kurven gar nicht unattraktiv. Die Pose wirkt hoffnungsvoll und entschlossen.

Protagonisten
Willowdean ist "die Dicke vom Dienst", wie sie es selbst mal nennt, bevor andere es tun. Sie hört nämlich eher ungern Kommentare über ihre Figur. Vor einigen Monaten hat sie ihre Tante verloren, die ihr sehr viel bedeutet hat, da die beiden ähnliche Interessen hatten. Beide waren dick und beide liebten Dolly Parton. Will fehlt ihre Tante sehr und nun fällt es ihr oft schwer, ihre Mutter Rosie zu ertragen, denn Rosie ist Willows komplettes Gegenteil: Sie hat den örtlichen Schönheitswettbewerb mal gewonnen, kümmert sich Jahr für Jahr wieder um die Organisation und passt noch immer in das Kleid, das sie damals trug. Für ihre Tochter wünscht sie sich, dass sie abnimmt. Will bedrückt die ganze Sache sehr, da sie sich wünscht, von ihrer Mutter akzeptiert zu werden, so wie sie ist, und möchte auch Anerkennung, auch wenn sie keine klassische Schönheit ist.

Ihre beste Freundin Ellen ist ebenfalls Dolly Parton Fan, aber Ellen ist hübsch, dünn und sie hat einen Freund. Es gibt Themen, bei denen Will nicht ganz mitsprechen kann oder einfach nicht ganz passt, wie auch bei Kleidung, und da trifft es sie sehr, dass Ellen plötzlich viel Zeit mit ihrer Kollegin verbringt und ihr auch alles anzuvertrauen scheint, was sie sonst nur mit Will beredet hätte. Dass diese neue Freundin von Willowdean nicht gerade begeistert ist, macht die Sache nur noch schwerer und treibt einen Keil zwischen die beiden Freundinnen.

Der attraktive Bo arbeitet mit Willowdean zusammen in einem Imbiss und obwohl er kein Mann vieler Worte ist, kommen die beiden sich schnell näher und überraschend küsst er sie. Will hat Angst, dass er sie jeden Augenblick wieder von sich stoßen könnte, weil ihre Figur ihn abstoßen könnte, aber sie fühlt sich mit ihm einfach gut, auch wenn seine weniger redselige Art später zu Problemen führt.

Handlung und Schreibstil
Man merkt irgendwann, dass es gar nicht so sehr um den Schönheitswettbewerb geht. Also, klar, er ist ein zentraler Punkt der Handlung, aber ich denke, es ging auch um Freundschaft und um die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Das ganze Thema der Schönheitswettbewerbe kommt unter anderem wegen Willowdeans Komplexen auf. Immer wieder erinnern Leute sie an den Wettbewerb und auch daran, wie wenig sie dort hinpassen würde.Es ist auch unglaublich, wie viele Leute die Menschen nur nach ihrem Äußeren beurteilen und sich gar nicht dafür interessieren, wie die Person ist. So gab es Leute, die von der Freundschaft zwischen Ellen und Willowdean irritiert waren oder sich sicher waren, dass Will Ellen nerven muss und Ellen nur Mitleid hat. Sie haben diese feste Meinung und diese Vorurteile sind wirklich unbegründet.
Die Liebesgeschichte, die Entwicklungen und der Schreibstil konnten mir meistens gut gefallen, aber Willowdean konnte mich nicht ganz überzeugen. Mal selbstbewusst, mal das genau Gegenteil, oft unsicher oder eifersüchtig, und manchmal fand ich ihre Handlungen gar nicht mal so gut.

Fazit
"Dumplin'" hat mir recht gut gefallen, die Geschichte von Bo und Will fand ich ganz süß und auch die problematische Beziehung von Mutter und Tochter war authentisch. Das Ende fand ich nach einigen Längen etwas kurz, aber durchaus gelungen!

Veröffentlicht am 30.03.2018

Süß, aber auch viel Drama

Save Me
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Ruby Bell will nicht auffallen. Sie ist nur durch ein Stipendium an der renommierten Maxton Hall und möchte die Schule möglichst schnell hinter sich bringen um dann in Oxford zu studieren. Wenn sie die ...

Ruby Bell will nicht auffallen. Sie ist nur durch ein Stipendium an der renommierten Maxton Hall und möchte die Schule möglichst schnell hinter sich bringen um dann in Oxford zu studieren. Wenn sie die Aufmerksamkeit der falschen Leute auf sich zieht, dann könnte das ihr die Zeit an der Maxton Hall sehr erschweren.
Und so kommt es dann auch, als Ruby etwas beobachtet, dass sie nicht sehen sollte und auch gar nicht hätte sehen wollen. Sie gerät in die Schusslinie von James Beaufort, dem heimlichen Anführer dort, und manche Dinge beginnen, sich zu ändern - wie ihre Gefühle für diesen arroganten, reichen Sportler, der auch eine anziehende, weiche Seite zu haben scheint ...

Protagonisten
Ruby will an ihrer Schule nicht auffallen. Sie ist zwar an der Maxton Hall, aber die anderen Schüler sind reich und viele von ihnen bilden sich viel drauf ein. Nur wenn sie sich unauffällig verhält, kann Ruby die Schule ohne größere Schwierigkeiten schaffen - und das will sie, denn es ist ihr Traum, an Oxford zu studieren und diese Schule ist ihre beste Möglichkeit dazu.
Doch dann beobachtet sie etwas, dass sie nicht hätte wissen sollen und erregt die Aufmerksamkeit des Königs der Schule, und das bringt ihr ganzes Leben durcheinander. Dabei plant Ruby sehr gerne und führt ihren Planer sehr leidenschaftlich und mit größter Sorgfalt. Sie ist ein stolzer Mensch und möchte mit dem Geldbasierten Ego einiger Schüler nichts zu tun haben. Sie hat einen Plan für ihre Zukunft, sie hat Ziele und sie ist entschlossen, alles zu erreichen - diese reichen Kids sollen ihr einfach aus dem Weg bleiben. Ihre widersprüchlichen Gefühle in James' Nähe, auf die sie eigentlich verzichten könnte, machen ihre Situation nicht leichter, aber sie versucht zu widerstehen.

Aber James hat sie jetzt auf dem Radar. Er glaubt nicht, dass man sie nicht wirklich mit Geld bestechen kann und versucht herauszufinden, was ihr Schwachpunkt ist, dann ist er aber überrascht von den Dingen, die er über sie erfährt. Zum einen erfährt er sehr wenig, weil sie so unsichtbar ist und dann erfährt er auch keine weltbewegenden Dinge und bleibt am Ball.
James hat nur wenig zu verlieren, da er sich in seiner Position recht sicher ist, dass er keine Konsequenzen zu befürchten hat. Seine Zukunft ist schon komplett verplant und am liebsten hätten sein Eltern ein Mädchen aus einem ähnlich reichen Haus. James selbst hat da kaum Mitspracherecht und das frustriert ihn ungemein. Es gab schon einige Skandale in seiner Familie und auf sowas hat er keine Lust, aber ansonsten ist er sehr selbstsicher und arrogant. Doch seine Faszination für Ruby machen ihn bald weicher.

Andere Charaktere
Während James Freunde genauso schlimm, arrogant und widerlich sind wie er - manchmal schlimmer, in seltenen Fällen weniger schlimm -, sind Rubys Freunde und Familie deutlich umgänglicher. Man kann also durchaus sagen, dass die Wahl der Freunde zeigt, was für Menschen sie eigentlich sind. James' Schwester Lydia fand ich auch noch sehr interessant, denn sie ist oft misstrauisch und ängstlich, aber sie ist eigentlich auch ein sehr nettes Mädchen, das eigene Ziele und Träume hat. Doch ähnlich wie bei James sind auch ihre Möglichkeiten eingeschränkt.

Handlung und Schreibstil
Der Schreibstil war auf jeden Fall sehr angenehm und flüssig. Ich habe das Buch in wenigen Stunden verschlungen und habe mich auf keiner Seite gelangweilt.
Die Geschichte an sich verspricht keine neue Idee, aber die Umsetzung war trotzdem sehr gelungen.
James und Ruby harmonieren ganz wunderbar miteinander und ihre Annäherungen wirken sehr authentisch, sodass man sie gern zusammensieht.
Es war mir nur an einigen Stellen zu viel Drama und vor allem das Ende ... einfach nein. Das hätte man anders machen können. Es sollte offensichtlich nur das nächste Buch vorbereiten und das fand ich wirklich schade, weil mir das Buch ansonsten sehr gut gefallen hat.

Fazit
"Save Me" hat mir sehr gut gefallen, da ich die Protagonisten sehr mochte und auch ihre Liebesgeschichte mich überzeugen konnte. Aber es war schon eine ganze Menge Drama!

Veröffentlicht am 29.03.2018

Ein tolles Finale, das endlich alle Erwartungen erfüllt hat!

Der Glanz der Dunkelheit
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Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Kann Lia es schaffen, Venda, Morrighan und Dalbreck den Frieden zu bringen?
Seit sie in Venda war, will sie nicht nur ihrem eigenen Volk, sondern auch den Vendanern ...

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Kann Lia es schaffen, Venda, Morrighan und Dalbreck den Frieden zu bringen?
Seit sie in Venda war, will sie nicht nur ihrem eigenen Volk, sondern auch den Vendanern helfen.
Dafür muss sie zuerst die Verräter in ihrem eigenen Land finden, die mit dem herzlosen Komizar zusammenarbeiten. Doch Lia selbst wird in ihrem Land als Verbrecherin gesucht und scheint keine Verbündeten zu haben - wird es ihr gelingen, die Frevler zu entlarven und ihr Reich zu retten?
Neben ihrer Sorgen um Venda und Morrighan fürchtet sie auch, dass sie und ihr geliebter Rafe keine Zukunft haben - seine Zukunft liegt in Dalbreck, aber Lia hat größere Ziele ...

Cover und Titel
Das Cover finde ich wirklich gelungen! Lia ist ja wirklich eine richtige Kriegerprinzessin und weiß zu kämpfen - ich finde es toll, dass mit diesem Cover auch diese Seite von ihr betont wird. Und außerdem zeigt das Cover, dass es hier jetzt ernst wird und es zu einer großen Schlacht kommt - es passt inhaltlich einfach perfekt und sieht dabei großartig aus.

Protagonisten
Lia will immer allen helfen und es hält sie auch nicht auf, dass die Schriften meinen, dass sie geopfert wird. Sie ist entschlossen, allen Menschen und Königreichen zu helfen und lässt sich nicht davon abbringen, nicht einmal von Rafe. Es bedrückt sie sehr, dass das morrighesische Volk tatsächlich glaubt, dass sie hinter dem Anschlag auf ihren Bruder steckt. Im Kampf ist sie zwar kaum zu schlagen, aber ihre Gefühle kann sie nicht so gut kontrollieren. Für ihre Stärke und Entschlossenheit, für ihren Mut und ihr Mitgefühl ist sie zu bewundern - und es macht sie zu einer guten Anführerin mit Herz.

Kaden stellt sich nun seiner Vergangenheit und man erfährt noch mehr über seine Kindheit und seine Familie. Diese Dinge belasten ihn immernoch, aber er will siech rächen und dann alles hinter sich lassen.
Er steht Lia immer tatkräftig zur Seite und unterstützt sie bei allem was sie tut.
Eine Entwicklung, die ihn betrifft, habe ich wirklich seit dem ersten Kapitel erahnt, aber ich fand sie auch ganz in Ordnung, darum mag ich nicht meckern.

Rafe musste in letzter Zeit viel durchmachen, aber er lässt sich nicht unterkriegen und versucht, für sein Königreich da zu sein. Aber seine Gedanken sind bei Lia, die ja so überzeugt von ihrer Mission ist. Zwar glaubt er selbst nicht an die Gabe, aber er glaubt an Lia und an ihre Entschlossenheit. Wenn es darum geht, Lia zu helfen und zu beschützen, dann ist er Feuer und Flamme und lässt sich nicht aufhalten, was es auch kostet.

Handlung und Schreibstil
Das war meiner Meinung nach der beste Teil der Reihe und alle meine Erwartungen wurden endlich erfüllt. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich die Reihe insgesamt weniger gut gefunden. Alle Bücher haben zu diesem Buch geführt und bei allen spannenden Sachen versprochen, dass sie bald kommen. Das hat mich bei den Vorgängern oft geärgert, weil das Tempo endlos langsam war und viele Erklärungen und Entwicklungen auf später verschoben wurden.
Und ENDLICH waren sie da! Das lang erwartete Finale hatte alles, was mir in den anderen Büchern gefehlt hat und es war eigentlich ziemlich perfekt. Das Tempo war absolut in Ordnung, der Schreibstil war wieder sehr angenehm und der Inhalt hatte alles, was ich erwartet hatte und noch viel mehr!

Fazit
Mit "Der Glanz der Dunkelheit" wurden die Chroniken der Verbliebenen wirklich perfekt abgeschlossen. Es hatte alles, was in den Vorgängern gefehlt hat und was dem Leser zuvor an Handlung versprochen wurde. Das Finale gefiel mir von allen Büchern am besten!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Eine großartige und spannende Fortsetzung!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Seit beinahe einem Jahr ist Citra Terranova nun Scythe Anastasia und liest mit ihrer eigenen Art nach. Rowan hingegen löscht als inoffizieller Scythe Lucifer korrupte Scythe ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Seit beinahe einem Jahr ist Citra Terranova nun Scythe Anastasia und liest mit ihrer eigenen Art nach. Rowan hingegen löscht als inoffizieller Scythe Lucifer korrupte Scythe nach, die es nicht verdient haben, die Macht über Leben und Tod zu haben.
Die Scythe der neuen Ordnung möchten Veränderung. Irgendjemand hat es auf Citra abgesehen.
Der Thunderhead sieht viele, wenn auch nicht alle, der schrecklichen Entwicklungen, aber er darf in die Aktivitäten der Scythe nicht eingreifen ...

Cover und Titel
Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Diesmal zeigt es Citra/Scythe Anastasia, in einer weniger drohenden, als in einer entschlossenden Pose, mitten im Gang. Ich finde es nur ein wenig schade, dass nicht mehr dieser Kontrast da ist - beim ersten Buch wurde das Bild in zwei Hälften geteilt, unten hatte die Robe die Farbe des Hintergrunds oben und das sah doch toll aus!

Protagonisten
Citra ist Junior-Scythe und hat in ihren zehn Monaten schon ihre eigene Art entwickelt, die sie nachts etwas besser schlafen lässt. Sie sieht noch immer Scythe Curie als ihr Vorbild und steht dieser auch besonders nahe. Manchmal konnte ich nicht ganz entscheiden, ob sie naiv ist oder eine gute Menschenkennerin, wenn sie manchen Leuten einfach vertraut oder misstraut. Sie handelt meist schlau und überlegt und sie ist einflussreicher, als sie dachte - wobei ich sagen muss, dass ich diesen Aspekt nicht vollkommen nachvollziehen kann. Es gibt jedenfalls viele junge oder unentschlossene aber auch erfahrene Scythe, die von ihr beeindruckt sind. Mein Lieblingscharakter ist sie nicht, aber ich bewundere ihre Ziele und ihre Vorgehensweise.

Rowan trägt die verbotene schwarze Robe und nennt sich Scythe Lucifer, obwohl er nie zum Scythe ernannt wurde, sondern auf der Flucht ist. Außerdem tötet und verbrennt er korrupte Scythe, die den Titel eines Scythe missbrauchen und aus Spaß töten. Davon kann man halten, was man mag, aber an kann sagen, dass es der einzige Weg ist, diese Scythe zu stoppen, weil es ansonsten kaum bis gar keine Konsequenzen für sie gibt. Nach seinen Erfahrungen mit Goddard folgt Rowan seinem eigenen Weg. Ich hatte oft Mitleid mit ihm, wenn er sich nach Dingen gesehnt hat, die außerhalb seiner Reichweite lagen, und hab mitgefiebert, wenn er wieder etwas gefährliches wagte und sich mit Grips und Mut durchschlug.

Greyson ist in der Ausbildung zum Nimbus-Agent, will also die Interessen des Thunderhead vertreten. Nach Rowan im ersten Buch habe ich nun ihn ins Herz geschlossen. Er fühlt sich allein, da sich niemand besonders für ihn interessiert, nur der Thunderhead scheint für ihn da zu sein - so wie für alle anderen auch. Darum wollte er dem Thunderhead dienen, bis er dann eine ungewöhnliche Nachricht erhält und zum ersten Mal denkt, dass er vielleicht doch interessant und besonders sein könnte, auch wenn es sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Greyson hat schon Komplexe und erlebt auch vieles, das er mit seinem lieben, unschuldigen Charakter nicht verdient hätte, darum zieht er schon eine Menge Mitleid auf sich. Aber er lässt sich nicht unterkriegen und versucht durchzusetzen, was er für richtig hält - und wo er auch denkt, dass es im Interesse des Thunderhead sein könnte.

In diesem Buch sehe ich den Thunderhead noch mehr als Charakter als im letzten Buch, denn er hat durchaus eigene Gedanken und ist nicht nur ein Programm, sondern eine künstliche Intelligenz. Er hatte in diesem Buch vor jedem Kapitel einen Monolog, wo er über seine Absichten, sein Wesen und seine Ziele redet. Den Schreibstil in diesen fand ich eher langweilig, aber die Gedanken des Thunderhead waren wirklich interessant, vor allem seine Einstellung gegenüber dem Scythetum oder einzelnen bestimmten Scythe. Auch seine Reaktionen waren oft sehr menschlich, er hat sich oft mal geärgert, war beunruhigt oder aufgeregt. Ich denke, er will eine möglichst perfekte Welt, die möglichst angenehm für alle ist und hat eigentlich nichts Böses im Sinn.

Handlung und Schreibstil
Ich war wieder begeistert! Auch dieses Buch von Neal Shusterman konnte mich in jedem Detail überzeugen und ich habe eigentlich nichts zu kritisieren. Ich fand höchstens den Schreibstil bei den Monologen des Thunderheads etwas langweilig, aber oft hat der Inhalt zum Geschehen gepasst oder war anderweitig interessant, darum hat es mich nicht weiter gestört. Sie waren ja auch nicht allzu lang.
Hier hatten wir die Trennung von Scythetum und Thunderhead im Fokus und ich fand die Schwierigkeiten, die sich dadurch ergaben, wirklich interessant und gut durchdacht.
Ich liebe sowieso die Details, mit denen Neal Shusterman seinen Welten Tiefe verleiht. Sie sind verrückt und faszinierend zu gleich und machen das Leseerlebnis noch spannender!

Fazit
"Scythe - Der Zorn der Gerechten" hat mir sehr gut gefallen! Die Charaktere, der Thunderhead und die Handlung konnten überzeugen und es war wirklich sehr spannend! Das Ende war atemberaubend und ich hoffe, das nächste Buch lässt nicht zu lange auf sich warten!

Veröffentlicht am 22.03.2018

Eine Studentin auf Wohnungssuche, außerdem eine Liebesgeschichte

Verliere mich. Nicht.
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Ihre Angst hat Sage dazu gebracht, Luca von sich zu stoßen - den Mann, in den sie sich verliebt hat und bei dem ihre Angst viel weniger wichtig zu sein schien. Doch ihre Vergangenheit lässt Sage nicht ...

Ihre Angst hat Sage dazu gebracht, Luca von sich zu stoßen - den Mann, in den sie sich verliebt hat und bei dem ihre Angst viel weniger wichtig zu sein schien. Doch ihre Vergangenheit lässt Sage nicht los und sie scheint wieder am Anfang zu stehen: Hilflos, ängstlich und allein.
Aber Luca kann sie nicht einfach in Ruhe in einem schäbigen Hotel wohnen lassen und holt sie wieder in die Wohnung, trotz all der Dinge, die sie sagen musste, und allem, was sie sich nicht zu sagen traut ...

Cover und Titel
Das Cover finde ich wieder traumhaft schön, finde es aber schade, dass es das gleiche Cover ist, nur in blau. Man hätte die Blumen doch zumindest etwas anders legen können.

Protagonisten
Eine Sache zu Sage, die ich direkt am Anfang einerseits gut und andererseits blöd fand: Sie erkennt eigentlich sofort, dass ihre Reaktion am Ende des ersten Buches absolut übertrieben war und ärgert sich. Denn das war sie auch, definitiv und das war es auch, was mich am ersten Buch am meisten gestört hat. Man wollte wohl ein spannendes Ende, das aber meiner Meinung nach einfach nicht passte.
Von Sages Angstzuständen hat man in diesem Buch eigentlich nichts mehr bemerkt, nur zwischendurch hat sie sich Sorgen gemacht, aber diese wirkten nicht mehr besonders überzeugend. Natürlich kann es ihr auch einfach besser gehen, darum hat mich das auch nicht allzu sehr gestört.
Sie bereut, was sie getan hat, aber akzeptiert, dass das mit Luca und ihr vorbei ist. Inzwischen wirkt Sage schon deutlich selbstbewusster, ist aber wegen der Lage mit Luca, wegen ihrer fruchtlosen Wohnungssuche und wegen Alan frustriert. Sie möchte sich nach wie vor ihren Ängsten stellen und gibt sich dabei viel Mühe.

Luca kann offensichtlich nicht mit Sage abschließen. Bei jedem Kontakt mit einer männlichen Person wird er rasend eifersüchtig und man merkt schon sofort, wie viel ihm noch an ihr liegt, auch wenn sie ihn so verletzt hat. Es scheint einfach, als könnte er ihre Worte nicht richtig ernstnehmen. Jedenfalls kann er sich nicht von ihr fernhalten und ihm entschlüpfen immer wieder Sätze, die seine Gefühle offenbaren. Wie auch zuvor ist er sehr liebevoll, aber diesmal wirkte auch er verzweifelter.

Handlung und Schreibstil
Mein größter Minuspunkt ist für das Tempo und auch für einige irrelevante Gespräche. Ich hab das Buch innerhalb weniger Stunden beendet, weil ich schon sehr gespannt war und ich endlich Ergebnisse wollte. Und weil ich das eben wollte, musste ich es schnell beenden, weil es im Mittelteil nur kleine Schritte gab. Stattdessen zog sich das Buch ziemlich.
Zum Beispiel Sages Wohnungssuche. Sie wurde so oft erwähnt und nahm so viel Platz in der Handlung ein, dass man denken könnte, das Thema des Buches sei die Verzweiflung bei der Suche nach der richtigen WG. Mann, hat mich das genervt!
Es gibt einige Nebenhandlungen, die letztendlich absolut egal waren und die Seiten füllten. Ohne das ganze Drumrum, wenn man es auf 300 Seiten gekürzt hätte, hätte es mir besser gefallen können.

Fazit
Bei "Verliere mich. Nicht." mochte ich eigentlich die Idee wieder sehr gerne, aber hatte mit den ganzen Ablenkungen meine Schwierigkeiten. Wenn mal was passiert ist, habe ich die Seiten geradezu inhaliert, aber ansonsten war ich wegen der Längen eher weniger begeistert.