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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2018

Zerfressen von Schuldgefühlen ...

Einatmen, Ausatmen
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Während die Hörprobe eine mehr als interessante Story zu versprechen schien, war ich vom Buch letztendlich doch enttäuscht. Die drei Männer stellten sich als sehr unterschiedliche Charaktere vor, jeder ...

Während die Hörprobe eine mehr als interessante Story zu versprechen schien, war ich vom Buch letztendlich doch enttäuscht. Die drei Männer stellten sich als sehr unterschiedliche Charaktere vor, jeder mit seiner eigenen Geschichte, ohne Frage. Was mir nicht gefiel war deren unglaubliche Bedürftigkeit. Während Giorgia neben ihnen mit dem Leben kämpft, zerfließen sie scheinbar vor Selbstmitleid. Schwer zu lesen fand ich auch die Abschnitte in denen Giorgia „zu Wort“ kam. Hier hatte die Autorin, wohl als Special Effect, jegliche Satzzeichen im Text weggelassen. Durch die schwere Lesbarkeit tendierte ich immer wieder dazu, diese Abschnitte nur zu überfliegen und so kam ich nur mit Mühe an die Informationen, welche zum besseren Verständnis des Buchs nötig waren. Was mir gut gefiel waren die Abschnittsüberschriften. Natasa Dragnic verpasste jedem Protagonisten ein Musikinstrument als Erkennungszeichen. Obwohl nur Ben und Césco tatsächlich Musiker waren, kamen die Drei und auch Giorgia als eine Art Einheit zusammen. Das Ende der Geschichte ließ mich schlussendlich aber ein wenig ratlos zurück. Von mir leider keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Miracles do happen ...

Schiffsmeldungen
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Habe mir mal wieder ein Hörbuch in der Originalsprache Englisch gegönnt und wurde von den Lesequalitäten des Sprechers Robert Joy nicht enttäuscht. Er schafft es, die kalte, düstere und windige Landschaft ...

Habe mir mal wieder ein Hörbuch in der Originalsprache Englisch gegönnt und wurde von den Lesequalitäten des Sprechers Robert Joy nicht enttäuscht. Er schafft es, die kalte, düstere und windige Landschaft von Neufundland exzellent zu beschreiben. Auch malt er solch ein Bild der Lebensumstände und der Bewohner, in einer Weise, das mich auf den Ort neugierig gemacht hat. Einmal mit dem Hummerboot auf die raue See hinaus, das wärs! Genau an diesen Ort verschlägt es den Hünen Quoyle zusammen mit seinen zwei Kindern und einer Tante. Er landet in dem Haus seiner Vorfahren und deckt Dinge auf, die vielleicht besser zugedeckt geblieben wären. Das warmherzige Ende versöhnte mich schließlich mit der manchmal etwas schleppenden Geschichte. Man kann als Hörer gar nicht anders, als Quoyle alles Glück dieser Erde zu wünschen.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein absolutes Highlight ...

Honigtot
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Man braucht schon ein bisschen Geduld, sich dieses ungekürzt gelesene Hörbuch mit seinen knapp 14 Stunden zu Gemüte zu führen. Aber jede Minute Geduld wird hier belohnt, denn die Autorin, im Hörbuch von ...

Man braucht schon ein bisschen Geduld, sich dieses ungekürzt gelesene Hörbuch mit seinen knapp 14 Stunden zu Gemüte zu führen. Aber jede Minute Geduld wird hier belohnt, denn die Autorin, im Hörbuch von ihr durch die wunderbare Anne Moll vertreten, führt den Leser bzw. Hörer langsam und sachte in eine Geschichte ein, die mir immer wieder Gänsehaut verursachte. Während das Thema rund um den Zweiten Weltkrieg natürlich hinlänglich bekannt ist, schildert Hanni Münzer die Story um Felicitys Familie – ihre Urgroßeltern und deren beiden Kinder Deborah und Wolfgang - so eindringlich, dass man fast meint, live dabei gewesen zu sein. Während in vielen Büchern die Ähnlichkeit zu Personen, die gelebt haben bzw. lebten, rein zufällig ist, ist sie hier durchaus erwünscht. So wird im Buch zum Beispiel aus dem SS-Sturmbandführer Otto Adolf Eichmann, der charismatische, wenn auch sehr grausame Alfred Brunnmann. Wie sein reales Vorbild ist auch er verantwortlich für die Logistik rund um die Vernichtung der jüdischen Gesellschaft. Deborah und ihre mutige Freundin, die Widerstandskämpferin Marlene, durchleben eine traumatische Zeit, in der sie von einer Ohnmacht in die nächste geschleudert werden. Wer überleben wird, steht lange in den Sternen. Sehr gut gefallen hat mir, dass auch die Nebenfiguren, wie das Kindermädchen Magda und die Haushälterin Ottilie einen festen Platz in der Geschichte einnehmen und sehr lebhaft beschrieben werden.
Mit einer schlüssigen Aufklärung der anfänglichen Gegenwartsgeschichte endet das Buch und lässt lediglich den Verbleib Marlenes offen. Wie gut, dass es dazu bereits ein eigenständiges Buch gibt, auf das ich mich schon sehr freue.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Vom Leben und Wirken der Aganetha Smart ...

Die Frau, die allen davonrannte
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Wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, es handle sich mehr oder weniger um die Beschreibung der Karriere von Aganetha Smart. Das stimmt auch, allerdings wirklich nur zum Teil. Vielmehr umreißt ...

Wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, es handle sich mehr oder weniger um die Beschreibung der Karriere von Aganetha Smart. Das stimmt auch, allerdings wirklich nur zum Teil. Vielmehr umreißt das Buch das ganze Leben der alten Dame, die von zwei jungen Leuten regelrecht „entführt“ wird um endlich die Wahrheit zu erfahren. Die Wahrheit, die ihr ihr ganzes Leben lang vorenthalten wurde.
Während die Geschichte ein wegen der vorherrschenden Armut recht einfaches Leben zu nachzuzeichnen zu versucht, ist es doch komplex und hat eine Tiefe, die ihresgleichen sucht. Was mich aber sehr an der Geschichte störte waren die scheinbar willkürlichen Zeitsprünge, die oft nicht nachzuvollziehen waren und mich immer wieder ausbremsten. Schade, hier hätte man eine flüssigere Story schreiben können, das Thema ist hierfür eigentlich prädestiniert.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine Geschichte, die unter die Haut geht ...

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
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Ganz behutsam, Schicht für Schicht, lüftet die Autorin Lucy Clark das Geheimnis, das Jackson und seine Familie umgibt, denn seine Frau, bzw. Witwe Eva lässt nicht locker. Neugier gepaart mit Trauer und ...

Ganz behutsam, Schicht für Schicht, lüftet die Autorin Lucy Clark das Geheimnis, das Jackson und seine Familie umgibt, denn seine Frau, bzw. Witwe Eva lässt nicht locker. Neugier gepaart mit Trauer und Wut treiben sie an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Was sie entdeckt, lässt einem als Leser oft den Atem stocken!
Man spürt beim Hören die Liebe zum Meer, die die begabte Autorin in alle ihre Bücher steckt. Sehr bildhaft und anschaulich beschreibt sie die wunderbare Natur Tasmanien und Australiens. Die beiden Erzählstimmen von Anna Carlsson und Andreas Fröhlich verleihen dem Hörbuch eine Tiefe, die es zum absoluten Hörvergnügen macht. Lediglich ein paar klitzekleine Längen lassen die Geschichte knapp an der Bestnote vorbeisurfen.