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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2017

Xavier Kieffer ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ...

Gefährliche Empfehlungen
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Auch dieser fünfte Teil der kulinarischen Krimireihe um den ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer ist dem sympathischen Autor Tom Hillenbrand mal wieder hervorragend gelungen. Xavier schafft es natürlich ...

Auch dieser fünfte Teil der kulinarischen Krimireihe um den ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer ist dem sympathischen Autor Tom Hillenbrand mal wieder hervorragend gelungen. Xavier schafft es natürlich mal wieder spielend, sich mitten in einem gefährlichen Kriminalfall wiederzufinden. Doch auch die Kochkunst kommt nicht zu kurz. Während es ihm diesmal fast nicht vergönnt ist selbst Hand anzulegen, präsentieren sich im wieder zahllose Gelegenheiten der guten Küche zu frönen. Immer wenn ich eines dieser Bücher zuklappe, verspüre ich in mir das Bedürfnis, schnellstmöglich nach Luxemburg zu reisen und mich auch kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Die Auflösung des Kriminalfalls war mir diesmal leider fast ein bisschen zu spektakulär, um nicht zu sagen, gar ein wenig konstruiert. Klasse fand ich dagegen den Epilog. Der arme Esteban ... ich kann es mir lebhaft vorstellen ;)
Lieber Tom, lass uns nicht zu lange auf den nächsten Teil der Reihe warte ... mir knurrt schon jetzt der Magen!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Unschuldige Flucht ...

Preiselbeertage
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Als ich den Klappentext dieses Buches las, wusste ich, das muss ich lesen. Schweden wäre nämlich beinahe auch meine Heimat geworden, trugen sich meine Großeltern doch mit der Absicht nach dem Zweiten Weltkrieg ...

Als ich den Klappentext dieses Buches las, wusste ich, das muss ich lesen. Schweden wäre nämlich beinahe auch meine Heimat geworden, trugen sich meine Großeltern doch mit der Absicht nach dem Zweiten Weltkrieg dorthin auszuwandern. Der tödliche Verlauf einer schweren Erkrankung meines Großvaters machte dem ganzen Unterfangen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Ihre Auswanderung wäre freiwillig gewesen, was man von Inas „Umzug“ nicht behaupten kann. Sie wollte doch in Leipzig ihr Kind großziehen, es lief doch alles gut mit den Eltern, mit dem Studium. Was war passiert?

Langsam und behutsam lüftet die Autorin Stina Lund in ihrem Debütroman das Geheimnis um die Traurigkeit, die Ina ein Leben lang begleiten soll. Schicht für Schicht deckt sie die Familiengeschichte auf, die mich am Schluss sprachlos zurücklässt. Kann ein Mensch so egoistisch sein? Kann man wirklich mit diesem Geheimnis leben und zusehen, wie anders als gut alles verlaufen ist? Zum Schluss gibt es eine Art Happy End, aber ist denn nun wirklich alles gut?

Mir hat das Buch, das jeweils im Wechsel das Gestern und das Heute darstellt sehr gut gefallen. Schnell hatte ich mich in den Schreibstil eingelesen, dennoch denke ich, dass für das nächste Buch noch ein kleines bisschen Luft nach oben ist. Ich werde diese neue Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und freue mich, dass ich kurzzeitig an Nina, Jörg, Arianes und Jolantes Leben teilhaben durfte.

Ein Sternchen vergebe ich übrigens für das wunderschöne Cover, das mich mit seiner geschmackvollen Schlichtheit wirklich an Schweden erinnert.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Eine gelungenen Fortsetzung ...

Die Jahre der Schwalben
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Nach einer wunderbaren Leserunde mit dem ersten Teil dieser Ostpreußensaga, habe ich mich natürlich besonders auf den Nachfolgeband gefreut. Und … nicht, dass mich das überrascht hätte … ich wurde nicht ...

Nach einer wunderbaren Leserunde mit dem ersten Teil dieser Ostpreußensaga, habe ich mich natürlich besonders auf den Nachfolgeband gefreut. Und … nicht, dass mich das überrascht hätte … ich wurde nicht enttäuscht. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie es der Autorin scheinbar spielend gelingt ein Buch zu schreiben, dass sich mit seiner flüssigen und spannenden Schreibweise schwer aus der Hand legen lässt. So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die guten 500 Seiten in zwei Tagen durchgelesen waren.
Ulrike Renk lässt ihre Leser und Leserinnen nicht nur eine Geschichte lesen, nein, sie lässt sie eintauchen in das damalige Leben mit all seinen Facetten. Akribisch recherchiert lernt man viel über das Leben in der jeweiligen Zeit und empfindet die Stimmung nach, die damals geherrscht haben muss. Ich fühlte mich sofort zuhause auf den großen preußischen Landgütern, die ich so gerne mal in Natura gesehen hätte. Es war keine einfache Zeit in den Jahren vor und während des Zweiten Weltkriegs und wie sie ausgingen, wissen wir heute ja am allerbesten. Mit der scheinbar unverwüstbaren Frederike, die ihrem jungen Leben schon vieles miterlebt hat, belegt Ulrike die Rolle der Hauptprotagonistin in hervorragender Weise. Sie erinnerte mich an Maria Furtwängler in dem Ostpreußenzweiteiler „Die Flucht“.
Viele Fragen bleiben noch offen, dennoch ließ mich das Ende des Romans absolut zufrieden zurück. Für dieses Buch, unbedingt gepaart mit dem Vorgänger „Das Lied der Störche“, möchte ich hiermit eine Leseempfehlung aussprechen. Wie schön, dass ich meinen Lesemonat mit diesem Highlight beenden durfte!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ein ungewöhnliche Idee toll umgesetzt ...

Tödlicher Schatten
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Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman ...

Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman mehr oder weniger verabschiedet und so wundere ich über mich selbst, dass ich mich auf dieses Hörbuch beworben hatte, Glück bei der Auslosung hatte und nun live an der Lese-/Hörrunde teilnehmen durfte. Ich muss sagen, ich hätte wirklich etwas verpasst!
Ich fand den Protagonisten, im Vergleich zu manchem Vorschreiber, sehr sympathisch. Es hat ihn aber auch wirklich schwer erwischt, den armen Marc Renner, mit seiner Pechsträhne. Er kämpft jedoch verbissen weiter. Erst als seine finanzielle Not das Limit überschritten hat, greift er zu einer drastischen Maßnahme und verkauft tatsächlich schweren Herzens die Rechte zu einem Buch. Doch es scheint, als hat er damit in ein Wespennest gestochen und ist langsam aber sicher nicht mehr Herr seiner Sinne, ja er scheint seinem Romanhelden immer ähnlicher zu werden! Marc hat eine Lawine losgetreten, die wage an den „Zauberlehrling“ erinnert, aber leider ist sein Dilemma blutig und absolut tödlich …
Langsam aber sicher baut der schweizerische Autor Yves Patak ein Spannungsgerüst auf, das mich als Hörer total in den Bann schlug. Immer abstruser wird die Handlung. Immer abgedrehter sind die Methoden. Ein halbes Sternchen möchte ich abziehen, da ich leider zugeben muss, dass ich nicht alles so ganz nachvollziehen konnte. Es wird dem Leser oder auch Hörer doch einiges an mystischem aber auch religiösem Hintergrundwissen abverlangt. Zudem waren mir 12 ½ Stunden doch ein bisschen lang für dieses Hörbuch, obwohl der bekannte Hörbuchsprecher Bodo Primus eine absolute Bestleistung hinlegte. Beim Nachfolgeband würde ich vielleicht doch lieber zum Buch greifen.
Lieber Yves, ich freue mich, dich auf diesem Wege „kennengelernt“ zu haben und freue mich auf weitere Lektüre aus deiner talentierten Feder.

Veröffentlicht am 27.10.2017

"To be or not to be ... "

Das verborgene Spiel
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Dieser Roman ist sozusagen von hinten aufgezäumt und beginnt jeden der vier Abschnitte mit einem Prolog, um dann erklärend die Geschichte der Vergangenheit zu erzählen. Die Geschichte zog mich als Leser ...

Dieser Roman ist sozusagen von hinten aufgezäumt und beginnt jeden der vier Abschnitte mit einem Prolog, um dann erklärend die Geschichte der Vergangenheit zu erzählen. Die Geschichte zog mich als Leser sofort mit einem Sog an. Diese besonderen Jugendlichen, die mit voller Hingabe und Überzeugung Shakespeare rauf und runter spielen, ja, die ihn nicht nur spielen, sondern auch leben, hatte mich ganz verzaubert. Es kommt jedoch wie es kommen musste. Die Stimmung wird immer angespannter, Richard droht den Zusammenhalt der sieben Kommilitonen mit aller Macht sprengen zu wollen. Und dann geschieht das Unglück. Dem aufmerksamen Leser wird jedoch nicht entgangen sein, dass weit mehr dahintersteckt als Eifersucht. Feine Bande werden untereinander geknüpft, junge Liebe gepaart mit Alkoholexzessen ausprobiert. Eine explosive Mischung aus der am Schluss eigentlich keine Gewinner hervorgehen.
Ich muss zugeben, dass es mir zwischendurch fast ein bisschen viel Shakespeare war, ich erwischte mich dabei einige Passagen zu überfliegen. Das absolut beeindruckende Ende hat mich jedoch am Schluss mehr als versöhnt. Ein wirklich ganz besonderes Buch mit viel Tiefgang.