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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2017

Eine starke junge Frau ...

Die Legion des Raben
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Die uns bereits aus dem Vorgängerband gut bekannte etwas vorlaute junge Sklavin Invita „does it again“. Sie scheint den Ärger anzuziehen, wie die Motten das Licht. Doch diesmal ist sie unschuldig an der ...

Die uns bereits aus dem Vorgängerband gut bekannte etwas vorlaute junge Sklavin Invita „does it again“. Sie scheint den Ärger anzuziehen, wie die Motten das Licht. Doch diesmal ist sie unschuldig an der Einbeziehung in die Aufklärung eines Mordes an einem Geschäftspartner ihres Herrn, dem Stadthalter. Invitas ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zwingt sie zum Handeln, denn viele unschuldige Menschen sollen für die Tat eines Einzelnen, dessen Schuld noch nicht einmal bewiesen ist, ihr Leben lassen. Sie hat sich viel vorgenommen und findet sich mehr als einmal in lebensbedrohlichen Situationen wieder. Der ursprüngliche Mordfall entpuppt sich bald als ein Gebilde von Verschwörungen, die mehr als eine Nummer zu groß für unsere kleine Freundin sind …
Gibt es einen besseren Weg sich Geschichtswissen anzueignen als mit einem spannenden, sehr intensiv recherchierten Kriminalroman, der im römischen Reich des dritten Jahrhunderts nach Christi spielt? Wohl kaum, da können sich meine ehemaligen Geschichtslehrer mal ein Scheibchen von abschneiden.
Die sympathische Autorin, Maria W. Peter, lässt nichts aus. Rund um eine sehr spannungsreiche Geschichte nimmt sie uns an die Hand und führt uns durch die Straßen des alten Trier, in denen uns die Düfte des damaligen Lebens um die die Nase wehen. Mehr als einmal müssen wir Augenzeuge grausamer Strafen werden, die uns vor Augen führen, wie gerne wir im 21. Jahrhundert leben. Aber auch zarte Liebesbande werden geknüpft und mit angehaltenem Atem fliegt man durch die Seiten und hofft auf Gerechtigkeit …

Veröffentlicht am 26.08.2017

Gefährliche Zeiten in den Straßen des alten Trier ...

Fortunas Rache
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Viele vergnügliche Lesestunden durfte ich nun schon mit den Werken dieser Autorin verbringen und auch dieses Buch – ihr Debütroman und der Auftakt zu einer antiken Kriminaltrilogie um die Sklavin Invita ...

Viele vergnügliche Lesestunden durfte ich nun schon mit den Werken dieser Autorin verbringen und auch dieses Buch – ihr Debütroman und der Auftakt zu einer antiken Kriminaltrilogie um die Sklavin Invita – hat mich wieder restlos überzeugt. Maria schafft es dank akribischer, oft jahrelanger Recherche, den Leser in die jeweilige Zeit und den dazugehörigen Ort zu katapultieren als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Fast glaubte ich mich selbst durch die Straßen Treveris, heute besser bekannt als Trier, huschen zu sehen. Im Schutz der Dunkelheit an fremde Türen zu klopfen und in Marcellas Quartieren Staub zu wischen. Doch in Wahrheit wird die Geschichte aus dem Mund Invitas erzählt, die sich meistens ungewollt in die unmöglichsten Situationen bringt, die nicht selten mit einer schmerzhaften Strafe enden. Sie scheint das Pech und Unglück anzuziehen und ich litt besonders mit ihr, als ihr ihre eigene Vergangenheit offenbart und doch gleich wieder genommen wurde.
Nun aber freue ich mich auf den zweiten Teil in einer illustren Leserunde und hoffe dort, viele bekannte Gesichter wiederzusehen.
Wer Maria W. Peter und ihre Bücher noch nicht kennt, sollte dies schnellstmöglich nachholen. Selten trifft man auf Autoren, die so viel Mühe und Liebe in ihre Texte legen.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Das geht noch besser ...

Lasset die Kinder zu mir kommen
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Nach und nach höre ich mich durch die Fälle des Commissario Brunettis und wünsche mir mal wieder einen richtigen Kracher. Dieser 16. Fall war es leider wieder nicht. Die Autorin verliert sich oft in unnötigen ...

Nach und nach höre ich mich durch die Fälle des Commissario Brunettis und wünsche mir mal wieder einen richtigen Kracher. Dieser 16. Fall war es leider wieder nicht. Die Autorin verliert sich oft in unnötigen Details und stellt Verknüpfungen zwischen Personen her, denen man nicht immer folgen kann. Ich spürte deshalb, wie ich beim Hören öfter abschweifte … Erst im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf als langsam klar wird, wie alles zusammenhängt und wer tatsächlich den Kindesraub in die Wege geleitet hat. Da musste ich schon schlucken, auch wenn der Grund eigentlich gut nachvollziehbar ist. Kinderhandel ist und bleibt ein brisantes Thema, das sicher nicht nur im oft von vorne rein etwas korrupten Italien stattfindet. Traurig letztendlich für die Kinder, die wie eine Sache regelrecht „verscherbelt“ werden.
Ich habe im Internet schon mal in den Klappentext des nächsten Falls gelinst … leider auch hier nur mittelmäßige Bewertungen der Hörer. Aber ganz kann ich meine Finger trotzdem nicht von der Reihe lassen – der Commissario und sein Umfeld sind mir dafür einfach zu sympathisch 

Veröffentlicht am 25.08.2017

He's back ....

Das Dornenkind
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Eine gute Idee, lieber Herr Bentow, den Federmann wieder auferstehen zu lassen. Aber ich musste doch schon recht tief in meinem Gedächtnis graben, bis er mir wieder präsent war. Dieser erste Fall, der ...

Eine gute Idee, lieber Herr Bentow, den Federmann wieder auferstehen zu lassen. Aber ich musste doch schon recht tief in meinem Gedächtnis graben, bis er mir wieder präsent war. Dieser erste Fall, der mich – auch dank der tollen Lesestimme von Axel Milberg – von Kommissar Trojan überzeugt hat. Nun treffen wir ihn also wieder, nachdem ihm beim letzten Mal eine abenteuerliche Flucht gelang. Und diesmal kommt er nicht alleine, er bringt „friends and family“ mit und schafft Angst und Terror. Gut gefallen hat mir, dass man diesmal Emily, die Tochter Tojans, besser kennenlernen konnte, auch wenn sie sich sicher gewünscht hätte, lieber nur eine kleine Nebenrolle spielen zu dürfen …

Ein sehr spannendes Hörbuch, lediglich der doch sehr lang gezogene Epilog hat mich etwas gestört. Man hat am Schluss das Gefühl, das Buch will gar nicht enden, und das ließ leider einen leicht schalen Nachgeschmack bei mir zurück. Alles in allem aber bekommt dieser Thriller wieder eine Hörempfehlung von mir. Der nächste Teil liegt schon bereit, wenn ich auch gesehen habe, dass dieser nicht von Herrn Milberg gelesen wird. Warum wohl nicht? Bin gespannt, ob Herr Bentow selbst das auch so gut hinkriegt!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Dieses Buch hat Suchtpotential ....

Postkarten an Dora
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Auf eine spannende und sehr lebendige Art entführt uns die begabte junge Autorin, Clara Gabriel, zurück in die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts. Man staunt, nach welch strengen Regeln der Alltag vor ...

Auf eine spannende und sehr lebendige Art entführt uns die begabte junge Autorin, Clara Gabriel, zurück in die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts. Man staunt, nach welch strengen Regeln der Alltag vor guten hundert Jahren noch gelebt wurde. Und genau dieser Strenge möchte die Protagonistin Dora entfliehen. Sie möchte raus aus dem Korsett und rauf auf die Bühne, am liebsten im fernen Amerika. Sie möchte ihrem großen Idol Edna May nacheifern und ganz groß rauskommen. In ihrem jugendlichen Leichtsinn gepaart mit einer gehörigen Portion Naivität ist ihr anfangs wohl leider nicht bewusst, wie steinig und gefährlich dieser Pfad sein wird …
Ich war oft beeindruckt von Doras Mut und habe an vielen Stellen mit ihr gelitten, um sie dann auch wieder zu verurteilen für ihren Egoismus, der sie manchmal bildlich gesprochen über Leichen gehen lässt. Auf ihrer Reise lernt sie viele Menschen kennen, bei weitem nicht alle sind ihr gutgesinnt. Von ihrem Heimatland Deutschland gelingt ihr die Flucht ins Londoner East End um schließlich in Südamerika, dem „falschen Amerika“ aufzuschlagen. Mal ist sie himmelhochjauchzend, mal zu Tode betrübt, doch lässt sie keine Gelegenheit aus ihre Karriere voranzutreiben. Der Preis, den sie zahlen muss, ist hoch und die Lektionen, die ihr das Leben erteilt, sind kein Zuckerschlecken.
Wunderbar recherchiert paart die Autorin Wahres mit Fiktion und hat so ein kleines Meisterwerk kreiert, das man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ich konnte kaum glauben, dass es sich hier um das Erstlingswerk Clara Gabriels handelt, da kann man nur sagen „Chapeau“! Ich – und ich glaube, da bin ich nicht die Einzige – möchte nun gerne wissen, wie es mit Dora und ihrem Umfeld weitergeht und freue mich schon sehr auf die nächste Runde!
Es lohnt sich auf jeden Fall auch auf der Website der Autorin vorbeizuschauen. Hier teilt sie u.a. ihre wunderbare geerbte Postkartensammlung und verrät ein paar Details über sich selbst.