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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Alte Liebe rostet nicht ...

Grießnockerlaffäre
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Nachdem mein vorheriges Hörbuch doch sehr düster und heftig war, brauchte ich etwas Leichtes und der Franz Eberhofer durfte mal wieder Einzug halten bei mir. Auch in diesem vierten Teil der Geschichte ...

Nachdem mein vorheriges Hörbuch doch sehr düster und heftig war, brauchte ich etwas Leichtes und der Franz Eberhofer durfte mal wieder Einzug halten bei mir. Auch in diesem vierten Teil der Geschichte aus Niederkaltenkirchen ist man sofort wieder mittendrin im Geschehen. Der Kommissar wird diesmal direkt selbst eines Mordes verdächtigt, obwohl man doch meinen sollte „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“. Er nimmt die Zügel schließlich selbst in die Hand um die schleppenden Ermittlungen tatkräftig zu unterstützen. Viel Aufmerksamkeit wird ihm dabei nicht zuteil, die gilt diesmal der Oma und ihrem mysteriösen Besucher. Wie nicht anders zu erwarten ist der Rest der Familie Eberhofer „not amused“. Kommt es nun doch in der Tat inzwischen vor, dass die Küche kalt bleibt … das geht ja gar nicht! Die Oma ist ja gar nicht wieder zu erkennen mit ihrem verliebten Blick …

Wie schon in den ersten drei Teilen ist auch diesmal dank der wunderbaren Vortragsweise des Schauspielers Christian Tramitz gute Unterhaltung vorprogrammiert. Ein Sternchen Abzug gibt es diesmal von mir, da die eigentlich Krimihandlung doch sehr in den Hintergrund geriet. Gut gefallen dagegen hat mir dann aber die finale Aufklärung, die direkt ein bisschen an eines meiner Lieblingsbücher – Zwei Fremde im Zug von Patricia Highsmith – erinnerte. Das hat mich dann wieder versöhnlich gestimmt und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Eiskalt und grausam ...

Still
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„Verstörend“ ist ein Wort, das immer wieder in den Rezensionen auftaucht, und das trifft es meiner Meinung nach auch direkt auf den Punkt. Man muss sich einlassen wollen auf die Story, denn zu Anfang ist ...

„Verstörend“ ist ein Wort, das immer wieder in den Rezensionen auftaucht, und das trifft es meiner Meinung nach auch direkt auf den Punkt. Man muss sich einlassen wollen auf die Story, denn zu Anfang ist der Sprung zwischen den Perspektiven nicht einfach zu verstehen. Ist man aber erstmal drin in der Geschichte, nimmt sie schnell an Spannung zu. Es ist ein gewagtes Buch zu einem schrecklichen Thema aber mal aus ganz anderer Sicht beleuchtet. Man hat am Ende das Gefühl, dass die „Bösen“ bestraft wurden. Während diese Tatsache natürlich keine Leben neu erwecken kann, hinterlässt es eine gewisse Befriedigung. Christoph Maria Herbst hat beim Vortragen dieses ungewöhnlichen Thrillers mal wieder eine Topleistung aufs Parkett gelegt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Wie weit darf man gehen?

Das Buch der Spiegel
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Bei vielen Büchern verrät der Klappentext weit mehr als notwendig ist, nicht so bei diesem Buch, das schon vor seiner Veröffentlichung geschickt auf die verschiedensten Arten beworben und vermarktet wurde. ...

Bei vielen Büchern verrät der Klappentext weit mehr als notwendig ist, nicht so bei diesem Buch, das schon vor seiner Veröffentlichung geschickt auf die verschiedensten Arten beworben und vermarktet wurde. Die kurze Zusammenfassung entwickelte eine Neugier in mir, ich musste das Buch lesen. Immerhin handelte es sich um ein Manuskript, das für den Literaturagenten Peter Katz und alle weiteren Charaktere eine wahre Geschichte beschreibt. Eine wahre Geschichte ohne Aufklärung. Sozusagen ein Cliffhanger vom Feinsten. Genau wie ich, wird auch Peter Katz neugierig und recherchiert auf eigene Faust. Schnell stößt er jedoch an seine Grenzen und engagiert den einen befreundeten Journalisten John Keller. Dieser gräbt noch ein bisschen tiefer und deckt Geschichten auf, die die Betroffenen lieber begraben gesehen hätten. Unter anderem lernt er den ehemaligen Polizisten Roy Freeman kennen, der damals mit dem Mordfall beauftragt war und in seinen Ermittlungen scheiterte.

In diesem Buch wird jedoch nicht nur Aufklärungsarbeit betrieben. Hier wird sich psychologisch vom Feinsten mit allen Charakteren auseinandergesetzt. Was ist wahr, wo trügt die Erinnerung, welche Gedankengänge wurde gar ganz ausgelöscht?

Unblutig aber spannend von Anfang an fesselt das Buch mit seiner ungewöhnlichen Schreibweise. Ich freue mich, dass dieser für mich bis dahin unbekannte Autor nun so viel Aufmerksamkeit genießt. Die vielen positiven Rezensionen sprechen für sich.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Was geschah wirklich vor über 80 Jahren ...

Brombeerwinter
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Romane, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, gibt es inzwischen zu Hauf. Dieser jedoch hält für den Leser doch noch einige Überraschungen bereit, die ich so noch nicht gelesen habe. Nach und nach ...

Romane, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, gibt es inzwischen zu Hauf. Dieser jedoch hält für den Leser doch noch einige Überraschungen bereit, die ich so noch nicht gelesen habe. Nach und nach deckt die Journalistin Claire erst mit dem Segen später gegen den Willen ihres Chefs das mysteriöse Verschwinden eines kleinen Jungen im Schneesturm der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf. Immer tiefer gräbt sie sich in die Geschichte ein und stößt schließlich auch auf Vera, die alleinerziehende Mutter, die auf so tragische Weise ihr Kind verlor. Claire kämpft jedoch auch wenig erfolgreich mit ihrem eigenen Verlust und entfernt sich so immer weiter von ihrem Mann und dessen Familie.

Das Buch liest sich unheimlich flüssig und ließ mich die Seiten nur so umblättern. Das doch eher unerwartete Ende hat mir sehr gut gefallen, wenn es auch bei dem Roman mehr als eine glückliche Fügung gab und der Zufall vielleicht fast einmal zu viel zur rechten Zeit am rechten Ort war.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Was geschah wirklich in der Sturmnacht von 1962?

Unter dem Elbsand
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Obwohl fast zwei Jahre ins Land gingen nachdem ich den zweiten Teil dieser sympathischen Reihe um den Bestatter Theo Matthies gelesen hatte, war ich mit diesem Nachfolger sofort wieder drin im Geschehen ...

Obwohl fast zwei Jahre ins Land gingen nachdem ich den zweiten Teil dieser sympathischen Reihe um den Bestatter Theo Matthies gelesen hatte, war ich mit diesem Nachfolger sofort wieder drin im Geschehen und erinnerte mich an die Charaktere aus den ersten beiden Büchern. Diesmal teilt sich das Buch in Gegenwart und Vergangenheit, genauer gesagt das Jahr 1962, in dem Hamburg und besonders auch der Stadtteil Wilhelmsburg von einer verheerenden Sturmflut heimgesucht wurden. Bei seinen Ermittlungen zu der gefundenen Leiche, die scheinbar aus der eigenen Familie stammt, stößt Theo anfangs auf gehörigen Widerstand doch nach und nach ergeben die Puzzleteile ein komplettes Bild und einige noch lebenden Personen müssen sich ihrer nicht immer rühmlichen Vergangenheit stellen …

Obwohl nett zu lesen, spielte sich für meinen Geschmack diesmal ein wenig zu viel des Romans in der Vergangenheit ab. Gerne hätte ich mehr Zeit mit den gegenwärtigen Personen verbracht. Privat wird Theo diesmal nebenbei vor eine große Entscheidung gestellt, seine Antwort hätte er jedoch verquerer nicht geben können. Man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird mit ihm und Hannah. Von seinen Freunden May, deren Tochter Lilli, Lars, Hatice und Fatih erfährt man diesmal so gut wie nix. Hoffentlich tauchen sie in Band vier wieder auf. Der steht nämlich schon auf meiner Wunschliste! Diese Reihe empfehle ich immer wieder gerne weiter.