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Veröffentlicht am 19.10.2017

Leben, lieben und sterben im viktorianischen Essex County ...

Die Schlange von Essex
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Wer den Klappentext liest, erwartet eine spannende Geschichte, die interessante Diskussionen und Theorien der Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft in sich birgt. So ging es zumindest mir, wodurch ...

Wer den Klappentext liest, erwartet eine spannende Geschichte, die interessante Diskussionen und Theorien der Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft in sich birgt. So ging es zumindest mir, wodurch ich mit recht hohen Erwartungen an dieses hochgelobte und sogar mit zwei Buchpreisen ausgezeichnete Buch der englischen Autorin Sarah Perry ging. Sie beginnt ihren viktorianischen Roman mit einem etwas rätselhaften Ereignis, das den Leser auf die mystische Stimmung im Buch vorbereiten soll. Das ist auch nicht schlecht gelungen. Je tiefer man jedoch in die Geschichte eindringt umso zusammenhangloser erscheinen einem oft die Vorkommnisse. Man möchte fast glauben, dass Sarah Perry mit aller Macht alle Facetten des Lebens im England des späten 19ten Jahrhunderts abdecken will. Bald schon gerät die gefürchtete Schlange von Essex in den Hintergrund und wird verdrängt von Geschichten über desolate Lebensumstände, verstörte Kinder, liebeskranke Männer usw. Als ich mir jedoch ein besseres Bild über die mir bis dahin unbekannte Autorin im Internet gemacht hatte, konnte ich ihre Art zu Schreiben besser nachvollziehen. Sie erzählt von sich selbst, dass sie in einem Umfeld aufwuchs, in dem sie fast keinen Zugang zu zeitgenössischer Kunst, Kultur und Schriftstücken hatte. Sie füllte ihren Tag mit klassischer Musik, Romanklassikern, Lyrik und kirchlichen Aktivitäten. Sie fügt weiterhin an, dass diese frühe Immersion in alte Literatur und die King James Bibel ihren Schreibstil weitestgehend beeinflusst haben. Der Autorin mag die blumige, aus heutiger Sicht auf schwer zu verstehende, Sprache in dem Roman normal erscheinen. Mir, als Leser eher modernerer Text, kam dadurch oft der Lesefluss ins Stocken. Zudem muss ich sagen, dass mich der Abschluss der Geschichte unbefriedigt zurück ließ. Hier hätte ich mir mehr als eine kleine Zusammenfassung auf den letzten paar Seiten gewünscht.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Kopfschütteln, staunen, gruseln ...

Totenfrau
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Bei diesem Hörbuch tue ich mich sehr schwer mit der Beurteilung. Die Geschichte ist an sich total hanebüchen. So etwas ist doch nie möglich. Leben denn in Blums Körper zwei komplett gegenteilige Menschen? ...

Bei diesem Hörbuch tue ich mich sehr schwer mit der Beurteilung. Die Geschichte ist an sich total hanebüchen. So etwas ist doch nie möglich. Leben denn in Blums Körper zwei komplett gegenteilige Menschen? Der eine ist liebevolle Mutter und Tochter, der andere ein rachsüchtiges Tötungsmonster, das ständig mit überhöhter Geschwindigkeit über deutsche und österreichische Straßen brettert? Das Hörbuch, das Kopfkino vom Feinsten bietet, hat mich dennoch irgendwie fasziniert. Ich möchte weiterhören und wissen, wie es mit dieser Frau weiter geht, denn ihre Mission hat sie ja nun eigentlich erfüllt.

Ein ganzes großes Lob an den Sprecher des Hörbuchs, Christian Berkel. Das sympathische Allroundtalent bringt den kompletten Wahnsinn dieser Odyssee wunderbar zur Geltung. Dafür vergebe ich einen extra Punkt.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Leider nur recht durchschnittlich ...

Der Mann, der zu träumen wagte
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Naja, das war jetzt nicht schlecht aber auch nicht soooooooooo der Hit. Wie schon x-mal erwähnt, kein Vergleich zum Rosie-Projekt.

Es gibt eine Redensart, die da lautet: Das Gras ist immer grüner auf ...

Naja, das war jetzt nicht schlecht aber auch nicht soooooooooo der Hit. Wie schon x-mal erwähnt, kein Vergleich zum Rosie-Projekt.

Es gibt eine Redensart, die da lautet: Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite des Zaunes und genauso scheint Adam zu denken. Obwohl er in keiner schlechten Beziehung lebt, sehnt er sich nochmal nach der großen Liebe oder zu mindestens das, was er dafür hält. Er trifft sich mit Angelina, die große Liebe aus seiner Sturm- und Drangzeit, doch diesmal ist auch ihr Mann dabei und die Geschichte nimmt eine eigenartige Wendung …

Das Buch ist flüssig aber nicht sehr spannend geschrieben und am Ende steht eine Art Happy End. Aber ich denke, es wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben. Geschichtenschreiben geht auch noch besser.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Spannendes Thema, leider schwach umgesetzt ...

Heimatroulette
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Mehr als eine halbwegs befriedigende Note kann ich diesem Buch, das durchaus seinen Reiz hätte haben können, nicht geben. Sarah entwickelt sich in ihren späten Teen- und frühen Zwanzigerjahren immer mehr ...

Mehr als eine halbwegs befriedigende Note kann ich diesem Buch, das durchaus seinen Reiz hätte haben können, nicht geben. Sarah entwickelt sich in ihren späten Teen- und frühen Zwanzigerjahren immer mehr zu einer fordernden, oft egoistischen jungen Frau. Wie besessen erliegt sie ihrem Reisefieber, das sie aber leider oft nur in einer Aufzählung von Ländernamen zu Papier bringt. Sie besucht durchaus spannende und interessante Ziele, sehr gerne hätte ich hier eine ausführlichere Beschreibung von Land und Leuten gelesen. Sie ist eine ruhelose Person aber ist sie wirklich getrieben von ihrem Wunsch, das Land ihrer Vorfahren zu finden, oder ist sie einfach eine verwöhnte Frau, die alles hinschmeißt, wenn sie keine Lust mehr hat? Ich habe das Buch zu Ende gelesen aber es hat mich wenig befriedigt zurück gelassen. Ich denke, lange wird es mir nicht im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Simply too much ...

Der Circle
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Der Inhalt dürfte durch die weit verbreitete Werbung bekannt sein, da möchte ich nicht mehr näher darauf eingehen. Meinen Eindruck zu diesem Buch möchte ich jedoch kurz schildern, er ist definitiv zweigeteilt. ...

Der Inhalt dürfte durch die weit verbreitete Werbung bekannt sein, da möchte ich nicht mehr näher darauf eingehen. Meinen Eindruck zu diesem Buch möchte ich jedoch kurz schildern, er ist definitiv zweigeteilt. Einerseits finde ich es gut, dass den Menschen durch eine, wenn auch recht überzogene, Darstellung eines totalen Kontrollszenarios mal wieder vor Augen geführt wird, wie schnell man in eine komplette Abhängigkeit und Überwachung geraten kann und was das auch für Folgen nach sich zieht. Andererseits ging mir eben dieses Überzogene doch etwas auf die Nerven. So naiv kann doch wohl kaum ein Mensch sein, oder? Ein ähnliches Szenario wurde auf kleinem Niveau in einem meiner Lieblingsfilme „Die Welle“ dargestellt, da aber viel glaubhafter!
Schade, dass der Stoff im Buch „Der Circle“ so in Hollywood Manier aufgemacht wurde, als Film wird er sich aber sicher hervorragend eignen. Den werde ich mir im Herbst natürlich nicht entgehen lassen.