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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2017

Etwas lieblose Fließbandarbeit ...

Das Mädchen seiner Träume
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Wie in vielen der Vorgängerbände wird Commissario Brunetti mal wieder ausgesandt die Welt, oder besser gesagt Venedig, von Korruption und Betrug zu befreien und so ganz nebenbei schwimmt dann auch noch ...

Wie in vielen der Vorgängerbände wird Commissario Brunetti mal wieder ausgesandt die Welt, oder besser gesagt Venedig, von Korruption und Betrug zu befreien und so ganz nebenbei schwimmt dann auch noch eine Mädchenleiche im Kanal. Sorry, aber da quält man sich zwei ganze CDs durch langweilige Ermittlungen bezüglich eines falschen Priesters um dann irgendwann bei dem Fall angelangt zu sein, der ja das Kernthema des Buchs sein sollte? Und zu allem Elend wird es dann immer noch keinen Deut spannender? Ich war enttäuscht, wie klischeehaft und konstruiert das Thema „Zigeuner“ – ja, ich weiß, politisch nicht korrekt, aber die Roma selbst haben dazu animiert, diesen Ausdruck zu benutzen – hier angerissen und abgehandelt wird. Immerhin ist es ein Kind, das hier auf ominöse Weise den Tod findet. Die Aufklärung, die eigentlich nicht wirklich eine war, deckt mal wieder die eigentlich Schuldigen und lässt mich doch ziemlich unbefriedigend zurück.
Wären die Brunettis nicht nur eine fiktionale Familie, würde ich ihnen zum Tod von Guidos Mutter mein herzliches Beileid aussprechen, aber viel näher kam ich der Familie diesmal nicht. Das muss wieder besser werden, sonst bin ich nach dem nächsten Fall raus aus der Commissario Brunetti Nummer.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Bitte in Zukunft ohne mich ...

Am Ende der Welt ist immer ein Anfang
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Ich sitze hier mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht und suche verzweifelt nach Worten, dieses Hörbuch zu beschreiben und zu bewerten. Die Beschreibung auf dem Klappentext beginnt mit den Worten: ...

Ich sitze hier mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht und suche verzweifelt nach Worten, dieses Hörbuch zu beschreiben und zu bewerten. Die Beschreibung auf dem Klappentext beginnt mit den Worten: „Die ist die Geschichte einer erfolgreichen Frau, die scheitert um von vorne zu beginnen …„ Soweit so gut. Ich hatte mich auf das Hörbuch gefreut, die Frau ist ja ungefähr in meinem Alter und ich war gespannt, was sie nun so alles ändern wird. Die erste Enttäuschung kam gleich mit den ersten paar Tracks, ich kam einfach mit der Art des Vortragens nicht klar. Für mich klang es wie eine salbungsvolle Märchenerzählung inklusive einem erfundenem Alter Ego. Nun gut, mit der Zeit hörte ich mich ein doch der Inhalt der Geschichte ließ mich doch immer wieder kopfschüttelt zurück. Kann man denn als erwachsene Frau wirklich so viel Naivität an den Tag legen? Kann man z. B. ständig die Steuerforderungen ignorieren bis einem das Wasser wirklich bis zum Hals steht und man sogar noch das letzte paar Schuhe verkaufen muss? Und dann die Sache mit ihrem Sohn? Hat sie denn aus ihrer eigenen Vergangenheit gar nichts gelernt? Sie ist ihrem Sohn auch nicht wirklich eine bessere Mutter als ihre eigene es ihr war. Maria stolpert ihr ganzes Leben von einer unvernünftigen Leichtsinnigkeit in die nächste. Ob sie das nun alles wirklich geändert kriegt, steht in den Sternen. Ich wünsche ihr und ihrem neuen Mann alles erdenklich Gute, denke aber, dass ich persönlich an beider weiteren Leben keinen Anteil mehr haben möchte.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Ein Buch, das leider nicht berührt ...

Die Treppe zum Himmel
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Der Klappentext las sich genauso, wie ich mir einen historischen Roman wünsche: faktisches Wissen zu einen interessanten Thema – in diesem Fall dem Bau des Eiffelturms – gepaart mit einer fiktiven Geschichte, ...

Der Klappentext las sich genauso, wie ich mir einen historischen Roman wünsche: faktisches Wissen zu einen interessanten Thema – in diesem Fall dem Bau des Eiffelturms – gepaart mit einer fiktiven Geschichte, die eine spannende Handlung, oft verbunden mit einer Liebesgeschichte, wie sie in die jeweilige Zeit passen könnte, verspricht. Je weiter ich mich in dieses Buch vertiefte, desto enttäuschter wurde ich leider. Die Voraussetzungen für eine Wunschstory hätten nicht besser sein können, die Charaktere blieben jedoch blass, unbeteiligt, ja man könnte fast sagen emotionslos. Man hätte den beiden schottischen Zöglingen von Mrs. Wallace ruhig mal ein bisschen Leben einhauchen können. Die Abenteuer, auf die sich die Beiden unter ihrer Obhut einließen, hätten sich hervorragend dafür geeignet. Und auch die Liebe, die sich zwischen Caitriona und dem Architekten Nouguier anbahnt, wird leider nur auf eine Reihe von „missed opportunities“ beschränkt.

Am interessantesten war vielleicht noch die Entstehung des Eiffelturms an sich, wenn mir auch hier noch vieles an Informationen gefehlt hat. Eine kleine Internetrecherche meinerseits zu diesem Thema versöhnte mich schließlich wieder, wenn auch nicht mit dem Buch selbst. Ich wusste z. B. nicht, dass Gustave Eiffel gar nicht der Erfinder und Designer des Eiffelturms war, obwohl er sich natürlich durch die Namensgebung damit unsterblich gemacht hat. 1884 erarbeitete Nouguier zusammen mit Maurice Koechlin den technischen Entwurf des Eiffelturms. Der Entwurf des 300 Meter hohen Turmbauwerks, das sie „pylône de 300 mètres de hauteur“ nannten, ließen sie im selben Jahr patentieren. Eiffel ließ den Entwurf durch den Architekten Stephen Sauvestre überarbeiten und kaufte seinen beiden Ingenieuren die Rechte für rund 50.000 Francs ab.

Schade, aber bei diesem Buch wurde eine wunderbare Chance vertan.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Bin enttäuscht ...

Stoner
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Butchers Crossing vom gleichen Autor habe ich verschlungen, mit Stoner konnte ich dagegen leider wenig anfangen. Natürlich muss man ihn bewundern, den Stoner, wie er es aus eigenem Antrieb geschafft hat, ...

Butchers Crossing vom gleichen Autor habe ich verschlungen, mit Stoner konnte ich dagegen leider wenig anfangen. Natürlich muss man ihn bewundern, den Stoner, wie er es aus eigenem Antrieb geschafft hat, sich vom Farmersjungen zum Universitätsprofessor hoch zu arbeiten. Doch nach dem das geschafft ist, nimmt sein Leben irgendwie immer deprimierendere Formen an. Die Frau passt nicht, seine Tochter wird ihm quasi vor der Nase entfremdet, im Job ist auch nicht mehr alles Gold was glänzt. So zieht es sich als roter Faden durch die gesamten acht CDs, die ich mir angetan habe, weil ich immer dachte, dass noch etwas kommen wird. Naja, nun ist es geschafft und gut. Sehr gut dagegen hat mir die schöne Vortragsweise des talentierten Schauspielers und Hörbuchsprechers Burghart Klaußner gefallen, sonst hätte ich wohl abgebrochen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Nicht jedes Buch braucht eine Fortsetzung ...

Eisblaue See, endloser Himmel
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Ich liebe sie ja, die raue Nordostküste der USA und seine manchmal etwas verschlossenen Bewohner. Mir gefiel die Atmosphäre schon im ersten Teil der Geschichte richtig gut. Was passierte also nun in diesem ...

Ich liebe sie ja, die raue Nordostküste der USA und seine manchmal etwas verschlossenen Bewohner. Mir gefiel die Atmosphäre schon im ersten Teil der Geschichte richtig gut. Was passierte also nun in diesem Buch? Eigentlich so absolut gar nichts. Die Story plätschert vor sich hin und interessiert nicht wirklich. Lediglich die angenehme Lesestimme von Luise Helm und das Ende, das darauf schließen lässt, dass die Geschichte um Florine nun auch wirklich zu Ende ist, bewahren dieses Hörbuch vor einer noch schlechteren Beurteilung. Schade, ich hatte mich gefreut darauf.