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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Roman um eine mutige und tapfere Frau ...

Die Australierin
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Zwischendurch liebe ich Auswandererromane, obwohl mich sonst meistens die, die nach Amerika gehen, mehr reizen. Umso positiver überraschte mich dieser erste Teil von Ulrike Renks Australientrilogie. Natürlich ...

Zwischendurch liebe ich Auswandererromane, obwohl mich sonst meistens die, die nach Amerika gehen, mehr reizen. Umso positiver überraschte mich dieser erste Teil von Ulrike Renks Australientrilogie. Natürlich stach mir beim Lesen des Klappentextes gleich der Name Lessing ins Auge, war doch Nathan der Weise Lektüre in einer meiner Deutschklassen. Die Autorin vermerkt auch gleich, dass der Roman auf wahren Tatsachen beruht, was ihn für mich noch spannender machte.

Ein großer Teil des Romans spielt in Hamburg, meiner Geburtsstadt und heute eines unserer liebsten Reiseziele. Emilia lebt dort mit ihrer Tante und ihrem Onkel und wächst behütet zu einer jungen hübschen Frau heran, die den Fehler macht, sich in den Kapitän Carl Gotthold Lessing zu verlieben, der ein Segelschiff in der Werft ihres Onkels in Auftrag gibt. Wie im Klappentext beschrieben, setzt sie ihren Willen durch und wird somit für viele Jahre zur Kapitänsfrau, die ihren Mann entgegen allem Aberglauben auf seinen Reisen mit ihren Kindern begleitet.

Frau Renk hat mich mit ihrer Geschichte fasziniert und immer bei der Stange gehalten, dass ich das Buch in null Komma nix durch hatte und mich nun schon auf den zweiten Teil freuen darf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein leichter Stoff ...

Gefesselt in Seide
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Mein Lesemonat startet gleich mit einem Volltreffer, einem älteren Schätzchen einer meiner Lieblingsautorinnen, Anita Shreve. Ich musste mich erst ein bisschen reinfinden in den Erzählstil. Er wechselt ...

Mein Lesemonat startet gleich mit einem Volltreffer, einem älteren Schätzchen einer meiner Lieblingsautorinnen, Anita Shreve. Ich musste mich erst ein bisschen reinfinden in den Erzählstil. Er wechselt zwischen Interviews mit Zeugen, die das Drama in dem kleinen Fischerdorf im nordöstlichen Zipfel der USA miterlebt haben und Maureen (aka Mary Amesbury), die ihre Geschichte im Gefängnis aufschreibt und immer wieder mit Fragen und Kommentaren spickt.

Die Autorin hat in diesem Buch ein heikles und zugleich sehr schreckliches Thema gewählt: Gewalt in der Partnerschaft/Ehe. Sie geschieht oft dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Es sind nicht nur, wie viele vermuten, die arbeitslosen Arbeiter, die ihr Leben im Feingerippten mit einer Bierflasche in der Hand vor dem Fernseher fristen. Sie betrifft alle Schichten, alt und jung, gebildet und ungebildet. Sie fängt oft langsam an, sie steigert sich mit die Zeit bis die Betroffene keinen Ausweg mehr sieht und sogar sich selbst als schuldig bezeichnet. So auch in Maureens Geschichte. Der Versuch endlich auszubrechen endet tragisch und ihr Leben als auch das ihrer Tochter bleibt für immer überschattet. Im Buch werden Vergleiche zu Zelda und Scott Fitzgerald gezogen. Er wurde u. a. bekannt durch sein Buch „The Great Gatsy“. Die Geschichte der beiden Autoren aus den „Roaring Twenties“ ist es wert, einen Blick darauf zu werfen. Auch ihre Ehe ging durch Gewalt und übermäßigen Alkoholgenuss in die Brüche und das einzige Kind, eine Tochter, wurde von Kindermädchen aufgezogen und der Mutter entfremdet.

Die Geschichte Maureens berührt einen als Leser deshalb so sehr, weil ihr doch auch sehr viel Unrecht geschah. In den 60er Jahren gab es vor den Augen des Gesetzes eigentlich noch keine Gewalt in der Ehe, von Vergewaltigung mal ganz zu schweigen. Die Frau war ihrem Mann hoffnungslos ausgeliefert. Gefesselt in Seide ist eine Geschichte, die mich noch ein Weilchen beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Macht Lust auf einen Besuch in der National Gallery ...

Am Tag und in der Nacht
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Was für einen nette Idee, Trauer, Liebe und Kunst zu einem Roman zu verknüpfen. Der Roman unterteilt sich in mehrere Kapitel, in denen jeweils ein Bild aus der heutigen Sicht von Claire als auch aus der ...

Was für einen nette Idee, Trauer, Liebe und Kunst zu einem Roman zu verknüpfen. Der Roman unterteilt sich in mehrere Kapitel, in denen jeweils ein Bild aus der heutigen Sicht von Claire als auch aus der Sicht der jungen Daisy, die den zweiten Weltkrieg in London erlebt, beschrieben wird. Beide Frauen verarbeiten ihr eigenes Dilemma in Anlehnung an die Bilder, von denen in London während des Kriegs jeweils eines pro Monat ausgestellt wurde. Während man schon recht früh ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, versteht es die Autorin dennoch den Leser bei der Stange zu halten und lädt mit ihrem leichten Schreibstil zum Schmökern ein.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Portraits in Farbe auf den beiden inneren Buchdeckeln abgebildet sind. Ich muss gestehen, dass ich doch die meisten der Bilder nicht kannte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was für ein zauberhaftes Monatshighlight ....

Albert muss nach Hause
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Was für eine rasante Geschichte! Die große Reise hat ein einziges Ziel, nämlich den Alligator Albert nach Hause zu bringen. Sie startet entsprechend holprig, da sich die beiden Eheleute bei diesem Thema ...

Was für eine rasante Geschichte! Die große Reise hat ein einziges Ziel, nämlich den Alligator Albert nach Hause zu bringen. Sie startet entsprechend holprig, da sich die beiden Eheleute bei diesem Thema nicht im Geringsten einig sind. Elsie ist hin und her gerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach Florida und ihrem innigen Wunsch, ihren „Jungen“ namens Albert behalten zu dürfen. Die Vernunft scheint schließlich zu siegen und die Beiden brechen zum Abenteuer ihres Lebens auf.

Das Buch, das wunderbar in Abschnitte mit eigenen Überschriften unterteilt ist, ist schwer aus der Hand zu legen. Die Seiten lesen sich fast wie von selbst und man verspürt nicht einen Moment Langeweile. Homer und Elsie durchqueren verschiedene Staaten an der Ostküste und erleben die tollsten Dinge. Sie entdecken Talente in sich, die sie nie vermuteten. Immer wieder stoßen sie auf Personen, die tatsächlich gelebt haben und werden Teil verschiedener Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden haben. Solche Ausflüge in die Realität gefallen mir persönlich ja immer besonders gut. Hier gab es wieder einiges zu recherchieren und nachzulesen.

Ein kleiner Dialog zwischen Homer Jr. und seiner Mutter ganz am Ende des Buchs ließ mich ein bisschen nachdenklich zurück. Mehr möchte ich nicht verraten, aber eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender Serienauftakt ...

Die rubinrote Kammer
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Victoria, eine junge Dame, die in einer ungewöhnlichen Konstellation mit ihrem Butler und der Haushälterin zusammen lebt, ist die Hauptdarstellerin in diesem historischen Krimi. Er ist der Auftakt zu einer ...

Victoria, eine junge Dame, die in einer ungewöhnlichen Konstellation mit ihrem Butler und der Haushälterin zusammen lebt, ist die Hauptdarstellerin in diesem historischen Krimi. Er ist der Auftakt zu einer neuen Reihe worüber ich mich freue, denn in Victoria, Hopkins und Jeremy steckt doch noch einiges an Potential.

Der Kriminalroman ist sehr flüssig geschrieben und lässt sich zügig locker leicht weg lesen. Meine dennoch nicht ganz gute beruht darauf, dass ich manche Dinge für die Zeit vor über hundert Jahren etwas überzogen fand. Mir war sie manchmal fast ein bisschen zu mutig und leichtsinnig mit ihrem Ruf, aber das ist ja Ansichtssache.

Meinen Respekt hat die Autorin auf jeden Fall. Wie man den anschließenden Erklärungen entnehmen kann, hat sie eine exzellente Recherchearbeit betrieben, das gefällt mir sehr gut. Ich bin beim nächsten Teil auf jeden Fall wieder mit von der Partie.

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