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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2023

Grausame Morde, eine verbissene Kommissarin ... eine tötliche Kombination!

Silent Scream
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Ich liebe es, neue Kommissare und Kommissarinnen mit Ecken und Kanten kennenzulernen. Mit DI Kim Stone ist mir das diesmal definitiv gelungen. Kim kommt mit viel emotionalem Gepäck daher und gibt sich ...

Ich liebe es, neue Kommissare und Kommissarinnen mit Ecken und Kanten kennenzulernen. Mit DI Kim Stone ist mir das diesmal definitiv gelungen. Kim kommt mit viel emotionalem Gepäck daher und gibt sich nicht wirklich immer professionell ihren Kollegen und Fremden gegenüber. Doch genau diese eigenen Lebenserfahrungen scheinen ihr zu helfen, sich in ihre Täter und Opfer hineindenken zu können. Eine wichtige Eigenschaft, denn es gilt Morde aufzuklären, die – wie sie nach einigen Ermittlungen feststellen muss – in irgendeiner Weise zusammenhängen und schließlich alle zu einem inzwischen stillgelegten Kinderheim führen. Man darf nicht zimperlich sein, wenn man Kim bei ihren Ermittlungen begleitet, denn sie beinhalten neben ertränkten Schulleiterinnen und vergifteten Hunden auch viele Gräber mit Knochen, die auf furchtbare Verbrechen an jungen Mädchen in der Vergangenheit hindeuten. An der ein oder anderen Stelle bekam ich wirklich Gänsehaut beim Zuhören! Doch Kim ermittelt verbissen weiter und schließlich gelingt es ihr, nicht nur die Morde aufzuklären, sondern nebenbei auch ihre eigenen Dämonen ein wenig in die Knie zu zwingen. Mir gefällt diese neue, taffe Ermittlerin … ich freue mich schon darauf, bald wieder auf Ermittlungstour mit ihr zu gehen.

Fantastisch gelesen von der einzigartigen Andrea Sawatzki (mit ein paar Passagen eingesprochen von ihrem Mann Christian Berkel) schaffte es dieses Hörbuch mich auf dem Weg zur Arbeit zu fesseln und ließ mich mit fiebern. Mit ein wenig Luft nach oben vergeben ich hier gerne vier von fünf Sternen verbunden mit einer Hörempfehlung an alle, denen 08/15 Krimis zu banal sind.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Weite Savannen und wilde Tiere ...

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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Afrika ist ein Land, das ich noch nie bereist habe und deshalb sind Bücher, die dort spielen, für mich immer sehr interessant. So freute ich mich dann auch sehr, dass ich die junge Ivory begleiten durfte, ...

Afrika ist ein Land, das ich noch nie bereist habe und deshalb sind Bücher, die dort spielen, für mich immer sehr interessant. So freute ich mich dann auch sehr, dass ich die junge Ivory begleiten durfte, die sich – wie ich es vielleicht auch hätte – sofort in das weite Land mit seiner exotischen Tier- und Pflanzenwelt verliebte. Doch auch auf menschlicher Ebene knüpfen sich zarte Bande und etwas blauäugig vielleicht, dafür mit ganzem Herz und Seele lässt Ivory sich auf die Ehe mit dem Haudegen Adrian Edgecumbe ein, der sicher nicht immer gut für sie ist. Doch bald bekommt sie eine Chance sich zu verwirklichen, denn Adrian zieht in den Krieg und sie nimmt die Zügel selbst in die Hand. Bald floriert die Farm mit Ivorys gewaltfreier Fotosafari und Edgecumbefarm wird über seine Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Wie es allerdings in Ivorys Innerem aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt …
Wer einen Roman mit Tiefgang sucht, lässt besser die Finger von diesem kleinen Stück von Afrika. Wer aber einfach gut unterhalten werden möchte und eine nette Urlaubslektüre sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten. Ich gebe zu, ich hätte mir ein klein wenig mehr Afrika und etwas weniger Klischees gewünscht aber für vier von fünf Sternen reicht es allemal. Ich freue mich auf den zweiten Teil!

Veröffentlicht am 22.10.2023

Zufall oder schicksalhafte Vorbestimmung?

Zwischen uns ein ganzes Leben
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„Wie das Leben so spielt“ ist eine Redewendung, die in genau dieser Geschichte nicht passender sein könnte. Der Zufall will es, dass die Karrierefrau Beatrice eine alte Dame – wenn dann auch auf den ersten ...

„Wie das Leben so spielt“ ist eine Redewendung, die in genau dieser Geschichte nicht passender sein könnte. Der Zufall will es, dass die Karrierefrau Beatrice eine alte Dame – wenn dann auch auf den ersten Moment dieser Begriff nicht ganz passend scheint – namens Jacobina kennen lernt. Mit Beatrice und Jacobina treffen zwei starke Persönlichkeiten aufeinander, die beide, wie sagt man so schön „down on their luck“ sind. Beatrice kämpft gegen einen uneinsichtigen Chef, der ihr nichts als Steine in den Weg legt und ihre Karriere zu beenden droht und Jacobina scheint des Lebens müde und will aufgeben. Wenn da nicht dieses Versprechen wäre, das sie damals ihrem Vater auf dem Sterbebett geben musste: „Finde deine Halbschwester Judith!“ Bis dato wusste Jacobina nichts von dieser Schwester und sieht jetzt ihre Chancen schwinden, jemals dieses Versprechen einlösen zu können. Doch sie hat nicht mit der Hartnäckigkeit Beatrice‘ gerechnet, die sich in dieses Vorhaben verbeißt und nicht aufgeben will …

Ja, es ist nicht die erste Geschichte dieser Art, die in Romanform aufgearbeitet wurde und ja, ich habe schon einige dieser Art gelesen oder gehört. Und dennoch zog mich „Zwischen uns ein ganzes Leben“ richtig gehend in den Bann, und nachdem ich erfahren hatte, dass dem Buch eine wahre Geschichte als Grundlage dient, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu hören. Die Geschichte wird auf eindringliche aber auch sehr berührende Art von der Hörbuchsprecherin und Schauspielerin Miriam Morgenstern vorgelesen und hat mich absolut überzeugt. Hier stehen Menschlichkeit und der Wille zu vergeben im Vordergrund und dafür verteile ich gerne absolut verdiente fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Hier ist schweigen Silber und reden ist Gold!

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Die eben erst Mutter gewordene Silvia entschließt sich im Sommer 1989 zu einer Reise in den Süden, genauer gesagt in ihr ehemaliges Heimatdorf im Schwabenland. Der Enge des Dorfs hatte sie seinerzeit mit ...

Die eben erst Mutter gewordene Silvia entschließt sich im Sommer 1989 zu einer Reise in den Süden, genauer gesagt in ihr ehemaliges Heimatdorf im Schwabenland. Der Enge des Dorfs hatte sie seinerzeit mit gerade mal 18 Jahren in Richtung Berlin verlassen und mit ihren Eltern gebrochen. Nun stellt sie fest, dass das Leben, das sie bis dahin geführt hat, sich mit ihrem eigenen Kind nicht mehr vereinbaren lässt. Enttäuscht, dass der Kindsvater so gar kein Interesse zeigt, sehnt sie sich jetzt nach Wärme und Verständnis von Evelyn, ihrer eigenen Mutter. Ihre Mutter jedoch hat selbst eine traumatische Vergangenheit hinter sich, denn auch in ihrem Leben entwickelte sich nichts so, wie sie es sich erträumte. Als studierte Medizinerin wird sie reduziert auf ein Leben als Hausfrau und Mutter in genannter schwäbischer Kleinstadt. Die engstirnigen fünfziger Jahre lassen grüßen. Nun müssen beide Frauen lernen, sich aufeinander einzulassen, auf einander zuzugehen und versuchen einander zu verstehen. Doch die Kunst der Kommunikation haben sie nie gelernt, so dass dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Oder schaffen sie es doch?
Wie schon in ihrem Vorgängerband „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ präsentiert uns die Autorin Alena Schröder eine sehr feinfühlige Geschichte, die mit ihrer Eindringlichkeit die Herzen ihrer Leser für sich gewinnt. Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt, hier gibt es kein simples Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse. Beide Frauen gestehen sich schließlich ihre Stärken und Schwächen ein und ganz langsam scheint dadurch eine Annäherung möglich, was auch beim Leser das Verständnis für die Zwei wachsen lässt. Frau Schröder zeichnet ein realistisches Bild der jeweiligen Zeit und ließ mich dadurch vollkommen eintauchen in diese Geschichte. Für mich verdient sie dafür auf jeden Fall mit fünf Sternen die volle Punktzahl, die ich schon für den Vorgängerband vergeben habe. Beide Bücher sind unabhängig von einander zu lesen, wenn man jedoch den ersten Band kennt, klären sich manche Fragen auf und die losen Puzzlesteinchen setzen sich zu einem runden Ganzen zusammen. Absolute Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander prallen ...

Träume wie Sand und Meer
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Dieser dritte Teil der East Coast Reihe von Beatriz Williams beleuchtet das Leben von Christina „Tiny“ Schuyler in den Jahren 1964 und 1966, also unmittelbar vor der Ehe und kurz danach. Tiny ist eine ...

Dieser dritte Teil der East Coast Reihe von Beatriz Williams beleuchtet das Leben von Christina „Tiny“ Schuyler in den Jahren 1964 und 1966, also unmittelbar vor der Ehe und kurz danach. Tiny ist eine von drei Schwestern, die von einer ehrgeizigen Mutter erzogen wurden, der „die gute Partie“ am Herzen liegt und die ihre ganze Energie in Tiny steckt, die ihr am meisten Potential für diese Rolle zu haben scheint. Noch vor 30 Jahren hätte sie einen Adligen aus Europa für ihr braves Kind gewählt, nun soll es zumindest ein angehender Senator mit Präsidentenpotential sein. Doch genau dieses Kind scheint kurz vor dem Erfolg kalte Füße zu bekommen und bricht aus. Zwei Jahre später jedoch ist sie verheiratet und der Plan scheint aufgegangen zu sein. Doch die Vergangenheit ist Tiny auf den Fersen … ein paar unbedachte Tage drohen ihr Scheingerüst zum Wanken zu bringen …

Man kann bei dieser Reihe nicht anders als sich die Kennedys vor Augen zu führen … Sommerhaus in Cape Cod, große „glückliche“ Familie und vor allem erfolgreiche Männer machen das Bild komplett. Geschickt führt die Autorin Beatriz Williams jedoch vor Augen, dass hier mehr Schein als Sein am Zuge ist. Immer Lächeln, immer perfekt, das hält auf Dauer die stärkste Frau nicht aus. Während ich zu Anfang des Romans noch glaubte, das Geheimnis bereits zu erahnen, überraschte mich die Autorin immer wieder mit neuen Windungen, die auf einmal ganz neue Tatsachen preisgeben. Nach einem etwas schleppenden Anfang, gelingt es ihr ab spätestens der Hälfte, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und der Folgeband steht deshalb schon auf meiner Wunschliste. Von mir gibt es vier von fünf Sternen. Wer einen Ausflug in die 60er Jahre in das Leben der Schönen und Reichen unternehmen möchte, bekommt zudem noch eine Leseempfehlung. Ich freue mich, dieses Buch in die Hand genommen zu haben.