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Veröffentlicht am 09.08.2023

Ein Monatshighlight !!!!!

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Na, wer hätte das gedacht, dass ich einmal ein Buch von Kai Meyer über den grünen Klee loben würde, wo dieser Autor doch sonst eigentlich immer ein wenig außerhalb meiner Wohlfühlzone liegt. Doch diesmal ...

Na, wer hätte das gedacht, dass ich einmal ein Buch von Kai Meyer über den grünen Klee loben würde, wo dieser Autor doch sonst eigentlich immer ein wenig außerhalb meiner Wohlfühlzone liegt. Doch diesmal hat er statt seinen sonstigen eher Fantasy-lastigen Romanen einen Historienroman vom Feinsten hingelegt. Im Mittelpunkt stehen die beiden Steinfelds – Vater und Sohn – die sich in ihrer Liebe zu Büchern in nichts nachstehen. Jacob Steinfeld, den Vater, treffen wir im Graphischen Viertel in Leipzig kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als die Stimmung bereits zu kippen droht. Zehn Jahre später stoßen wir dann auf seinen Sohn Robert, der gerade noch aus den Flammen des Leipziger Infernos gerettet werden kann, um dann knapp dreißig Jahre später mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden. Auf abenteuerliche Weise begibt sich Robert auf eine rasante Jagd nach einem Buch und schließlich wird ihm klar, wie nah die Vorkommnisse mit seiner eigenen Familie verknüpft sind …
Nachdem ich mich eingelesen hatte, die Stränge sortiert und mich auf den Roman eingelassen hatte, fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor schaffte es auf beeindruckende Weise mir ein Gefühl für die Stimmung in Leipzig vor und während des Krieges aber auch in der Zeit der DDR zu vermitteln. Gekonnt beschreibt er die unterschiedlichen Szenerien mit einer Präzision aber auch sehr viel Gefühl, dass man meint spüren zu können, wie sehr er seine eigenen Gefühle und natürlich auch seine eigene Liebe zu Büchern und dem geschriebenen Wort vermittelt. Vielleicht sollte ich mir seine anderen Romane doch noch mal genauer anschauen … bei Gelegenheit, wenn ich Zeit finden sollte … ach hätte man doch mehr Lese- und Lebenszeit! Hier vergebe ich begeisterte fünf von fünf Sternen und wünsche dem Buch noch eine breite Leserschaft. Besonders für alle Leipziger ist „Der Junge, die Bücher und die Nacht“ eigentlich absolute Pflichtlektüre!

Veröffentlicht am 08.08.2023

Ich bin voller Bewunderung für die starken Frauen von damals ...

Zwischen den Sommern
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Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit hatte, bei diesem zweiten Teil der Heimkehr Trilogie mit dabei sein zu dürfen. Gleich zu Anfang des Buchs musste ich miterleben, wie Isabells Großmutter ganz plötzlich ...

Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit hatte, bei diesem zweiten Teil der Heimkehr Trilogie mit dabei sein zu dürfen. Gleich zu Anfang des Buchs musste ich miterleben, wie Isabells Großmutter ganz plötzlich verstirbt. Obwohl sie schon seit Jahren unter ihrem immer schwächer werdenden Augenlicht litt, stand sie dennoch irgendwie mitten im Leben, genoss die Besuche von Enkelin und Urenkelin und schien noch nicht bereit zu sterben. Doch etwas in ihr musste realisiert haben, dass das Leben endlich ist und so besprach sie weit über hundert Kassetten mit ihrer eigenen Lebensgeschichte. Ganz vorsichtig tasten sich Isabell und ihre Mutter an die besprochenen Tonträger und so dürfen sie teilhaben an der Vergangenheit, die in diesem zweiten Band genau dort anknüpft, wo Band eins geendet hat …

Wie schon im ersten Teil, schienen sich auch diesmal die Seiten fast von selbst umzublättern. Die Zeilen lasen sich so flüssig, dass ich regelrecht in dem Buch zu versinken schien. Dennoch schien mich die Geschichte an sich und seine darin vorkommenden Charaktere nicht ganz zu erreichen. Ich kann gar nicht genau den Finger darauflegen, warum ich nicht ganz vereinnahmt wurde. Fast blieben die Protagonisten trotz der tragischen Story ein wenig eindimensional. Dennoch freue ich mich natürlich heute schon auf den letzten Teil und vergebe diesmal sehr verdiente vier von fünf Sternen. Es muss ein sehr emotionales Unterfangen sein, die eigene Familiengeschichte wieder zu geben und davor ziehe ich meinem Hut. Von mir bekommt die schöne Trilogie auf jeden Fall eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 08.08.2023

Mord verjährt nicht ...

Grobecks Grab
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Schon vor einiger Zeit hatte ich diesen Auftakt zu einer Göttinger Krimireihe einer lieben Lesefreundin versprochen und immer wieder rutschte „Grobecks Grab“ auf meinem Lesestapel zugunsten neuerer Bücher ...

Schon vor einiger Zeit hatte ich diesen Auftakt zu einer Göttinger Krimireihe einer lieben Lesefreundin versprochen und immer wieder rutschte „Grobecks Grab“ auf meinem Lesestapel zugunsten neuerer Bücher ein Stückchen weiter nach unten. Was bin ich froh, dass ich mir das Buch nun endlich geschnappt und fast in einem Rutsch ausgelesen habe. Es lohnt sich nämlich durchaus, der jungen Redakteurin Anna Lehnhoff und ihrer Zufallsbekanntschaft, dem brandneuen Kommissar Sven Petersson, ein Weilchen zu folgen. Anna ist neu in der Stadt und zudem neu beim Göttinger Tageblatt, wo sie sich einen Job ganz ohne die Fürsprache ihres prominenten Onkel Max gesichert hat. Prompt wird ihr die Story um einen eigentlich spektakulären Leichenfund übertragen. Doch bald schon verlieren Polizei und Öffentlichkeit das Interesse an der eingemauerten Mumie, was in Anna einen Jagdinstinkt erweckt, der sich fast nicht mehr bremsen lässt. Schnell begibt sie sich mit ihrer Recherche auf dünnes Eis und somit selbst in Gefahr. Denn was sie aufdecken möchte, würde die Stadtprominenz lieber zugedeckt lassen. Mit ihrer Suche begibt sie sich weit zurück in die frühen sechziger Jahre. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit und gegen unsichtbare Feinde nimmt ihren Lauf …

Obwohl dieser Krimi bereits über zwanzig Jahre auf dem Buckel hat, ist er mitnichten angestaubt. Im Gegenteil, er hat auch meine Neugier geweckt und mich motiviert, ein bisschen in der Vergangenheit zu recherchieren. Damals war ich gerade geboren und vieles war mir deshalb natürlich nicht präsent. Umso interessanter waren für mich die vielen Erkenntnisse, die ich gewonnen hatte, als die Puzzlesteinchen langsam, aber sicher ein großes Ganzes abgaben. Mit dem bildhaften Schreibstil kam ich wunderbar zurecht und muss sagen … ich bin angefixt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und werde die Reihe gespannt weiterverfolgen. Vor mir gibt es tatsächlich satte fünf Sterne. Ich bin schon gespannt, was meine Lesefreundin sagen wird …

Veröffentlicht am 04.08.2023

Hier ist schweigen Silber und reden Gold ... die Winterfrauen offenbaren sich ...

Ein Ort der sich Zuhause nennt
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Hier sind sie wieder, die Winterfrauen, die sich gerne immer mal wieder selbst und gegenseitig im Weg stehen. Dieser leider schon letzte Teil der Trilogie rückt das Leben von Maya aber vor allen Dingen ...

Hier sind sie wieder, die Winterfrauen, die sich gerne immer mal wieder selbst und gegenseitig im Weg stehen. Dieser leider schon letzte Teil der Trilogie rückt das Leben von Maya aber vor allen Dingen das von Mayas Großmutter Charlotte in den Vordergrund. Während diese sich nach einem erlittenen Schwächeanfall langsam wieder ins Leben zurückkämpft, beginnt sie sich gleichzeitig ganz vorsichtig zu öffnen und ihre eigene Vergangenheit zu offenbaren, die eine Lotte ans Licht bringt, die mit ihrem Mut aber auch ihrem ewigen Schuldkomplex ihresgleichen sucht. Ganz langsam enthüllt sich eine Geschichte rund um den Widerstand während des Zweiten Weltkriegs aber auch rund um die verlorene Liebe, die der Tochter Paula und Enkelin Maya schließlich die Tränen in die Augen treibt. Haben die Beiden Charlotte wirklich so falsch eingeschätzt über all die langen Jahre? Und auch Maya versucht ihre Ängste zu überwinden und ihren Platz im Leben zu finden. Ob er an der Seite von Lukas ist?

In „Ein Ort, der sich zu Hause nennt“ verbinden sich nun alle losen Enden zu einem wunderbaren Ganzen, das viele Unklarheiten beseitigt, Streitigkeiten schlichtet und Vertrauen schaffen lässt. Eines kann es jedoch nicht, nämlich den Winterfrauen ihre verlorenen Lieben zurückzubringen. Sie müssen lernen, sich damit auseinander zu setzen, das Schweigen zu brechen und wieder Freude am hier und jetzt zu finden, denn keiner weiß, was die Zukunft für sie bereithalten wird.

Wie schon bei den ersten beiden Teilen konnte ich mich auch im dritten Band an der schönen Sprache und dem sehr bildhaften und eindringlichen Schreibstil der Autorin erfreuen. Gesprochen wird das Hörbuch, wie schon die Vorgänger, von Stephanie Keller, die wieder eine Glanzleistung hingelegt hat. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Lese- bzw. Hörempfehlung verbunden natürlich mit fünf blinkenden Sternen. Im Internet habe ich diese Aussage gefunden: »Die Autorin ist ein Ausnahmetalent unter Deutschlands Schriftstellerinnen.« Das kann ich absolut unterschreiben!!!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

... und Hähne, die krähen, den’n soll man beizeiten den Hals umdrehen!

Romy. Mädchen, die pfeifen
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Hier ist er nun, der wohl persönlichste Teil der Trilogie von Felicitas Fuchs, die in drei Bänden das Leben ihrer Großmutter Minna, ihrer Mutter Hanne und schließlich ihr eigenes erzählt. Romy gibt sich ...

Hier ist er nun, der wohl persönlichste Teil der Trilogie von Felicitas Fuchs, die in drei Bänden das Leben ihrer Großmutter Minna, ihrer Mutter Hanne und schließlich ihr eigenes erzählt. Romy gibt sich schon früh als eine Art Kämpferin. Die älteste von drei Geschwistern versucht sie sich früh mit „Kodderschnauze“ und selbstbewusstem Auftreten ihren Platz in der Gesellschaft, vor allem aber auch in der Familie zu suchen. Gerade an Letzterem scheitert sie jedoch, denn ihre Mutter scheint immer durch sie hindurch zu schauen anstatt in sie hinein. Von Vater Otto kann sie auch keine Wärme erwarten, denn er ist der Mann, der ungern spricht, dafür umso lieber trinkt. So stellt sie sich daraufhin früh auf eigene Füße und trifft leider nicht immer die richtigen Entscheidungen …

Beim Lesen dieses bewegenden Abschlussbands habe ich mich oft gefragt, wie man es schafft, über seine eigene Familie quasi mit den Augen eines Außenstehenden zu schreiben und dies dann auch noch in eine spannende Romanbiografie zu verwandeln. Felicitas Fuchs, vielen besser bekannt als Carla Berling, ist dieser Spagat gelungen, davor ziehe ich meinen Hut! Während ich die ersten beiden Teile verschlungen hatte, tat ich mich zu Anfang ein wenig schwer mit dieser letzten von drei Geschichten warm zu werden, doch nach dem das erste Viertel geschafft war, stellte sich bei mir eine Art Sogwirkung ein, die mich abends viel zu lange lesen ließ, um dann morgens vollkommen übernächtigt aufzuwachen. Aber das war es mir wert, denn die Seiten flogen nur so dahin. In nur zwei Tagen habe ich mir diesen Wälzer einverleibt und vergebe für diesen spannenden Einblick in Romys Familie gerne vier leuchtende Sterne. Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die die Autorin von nun an mit anderen Augen betrachten wird. Nach ihrer jahrelangen Odyssee freue ich mich umso mehr für sie, dass sich bei ihr so viel Erfolg eingestellt hat. Keep on trucking, liebe Carla!