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Veröffentlicht am 29.05.2024

Wenn das der Kaiser noch erlebt hätte ...

Tod in der Hofburg
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Auch bei diesem fünften Teil der Reihe rund um die Journalistin Sarah Pauli fackelt die Autorin Beate Maxian nicht lange. Mit einem sprichwörtlichen Knall stirbt erst eine vermeintliche Erpresserin und ...

Auch bei diesem fünften Teil der Reihe rund um die Journalistin Sarah Pauli fackelt die Autorin Beate Maxian nicht lange. Mit einem sprichwörtlichen Knall stirbt erst eine vermeintliche Erpresserin und nicht lange danach wird das Ehepaar Kreuzwieser erschossen – ausgerechnet bei einem lang erträumten Konzert der Wiener Philharmoniker. Auch Sarah Pauli hat eine Karte fürs Konzert und wird Zeugin des tödlichen Schusswechsels. Als ihr dann noch die Nachricht zugetragen wird, dass sich kürzlich eine Explosion in der Hofburg zugetragen hat, kommt Bewegung in ihre Gehirnwindungen. Sie, die doch eigentlich Reporterin für das Übersinnliche ist, findet sich auf einmal mitten in den Ermittlungen wieder und gemeinsam mit ihrem polizeilichen Freund Kommissar Stein beginnen die Beiden mit der Arbeit. Schließlich kreuzen sich Sarahs Wege mit denen der Cellistin Michela Adam, die sich verfolgt fühlt und unter Ängsten leidet … Sarah Paulis Beschützerinstinkt ist geweckt und schneller als ihr lieb ist macht sie sich auf Mördersuche und begibt sich damit in Gefahr für ihr eigenes Leben …

Wie schon bei den vier Vorgängerbänden waren auch diesmal die Charaktere gut gezeichnet und die Stimmung knisterte auf allen Seiten. Ich freute mich, all die bekannten Gesichter wiederzusehen und ganz besonders genossen habe ich natürlich wieder den anschaulichen Spaziergang durch mein geliebtes Wien. Ich vergebe fast perfekte vier Sterne und wie immer eine Leseempfehlung an alle, die der kaiserlichen Stadt auch mal einen Besuch abstatten wollen, es lohnt sich. Jeder der Teile ist in sich abgeschlossen, aber ich rate dennoch dazu, mit dem ersten zu beginnen. Ich habe es geliebt, Sarah, ihre Kollegen und Freunde wachsen zu sehen und sich mit jedem Band weiterzuentwickeln und freue mich heute schon auf Band sechs!

Veröffentlicht am 27.05.2024

Nett, konnte mich aber nicht ganz überzeugen ...

Kleine Freuden
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„Kleine Freuden“ der mir bis dahin unbekannten Autorin Clare Chambers wurde mir dank einer Lesechallenge ans Herz gelegt. Interessiert hatten mich die späten 50er Jahre in England, als die Uhren doch noch ...

„Kleine Freuden“ der mir bis dahin unbekannten Autorin Clare Chambers wurde mir dank einer Lesechallenge ans Herz gelegt. Interessiert hatten mich die späten 50er Jahre in England, als die Uhren doch noch anders tickten und die Menschen längst nicht so aufgeschlossen auf manche Themen reagierten wie heute. Was ich bekommen habe, ist eine Geschichte, die mir irgendwie ans Herz ging und dann auch wieder nicht wirklich. Macht das Sinn? Beim Thema an sich, der unbefleckten Empfängnis, dachte ich mir ziemlich schnell, dass da mehr dahinterstecken musste. Das Ganze erschien mir doch ein wenig unglaubwürdig. Aber die Protagonistin Jean Swinney scheint überzeugt von ihrer Geschichte und scheut keine Mühen, diese zu beweisen. Langsam, ganz langsam … mir ein wenig zu langsam, entrollt sich eine Story, die zwar berührt, mich aber leider nicht ganz abholen konnte. Tolles Setting, außergewöhnliche Idee, wofür es von mir 3,5 Sterne gibt. Dennoch habe ich mir die Autorin ein wenig näher angeschaut und mir ihr im Juli 2024 erscheinendes Werk „Scheue Wesen“ auf meine Wunschliste gesetzt. Ich bin heute schon gespannt.

Veröffentlicht am 17.05.2024

Tödliche Schläge in die gnadenlose Welt aus Intelligenz und Macht ...

Wetterschmöcker (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 5)
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Ein neues Abenteuer mit Kommissar Eschenbach bedeutet immer einen Ausflug in die Schweiz, literarisch natürlich immer ein Genuss! Auch diesmal darf sich der Kommissar mit einer Toten beschäftigen, die ...

Ein neues Abenteuer mit Kommissar Eschenbach bedeutet immer einen Ausflug in die Schweiz, literarisch natürlich immer ein Genuss! Auch diesmal darf sich der Kommissar mit einer Toten beschäftigen, die ihm jedoch einiges an Rätseln aufgibt. Bald schon führen die Ermittlungen in die Welt der Mächtigen, die sich den Rohstoffmarkt untereinander aufgeteilt zu haben scheinen. Doch wenn’s einfach wäre, könnt’s jeder machen und so ist es nicht verwunderlich, wenn ihn die Reise weit zurück in die Vergangenheit führt und scheinbar aufgeklärte Mordfälle wieder aufgerollt werden müssen. Und dann gerät da auf einmal auch noch seine Tochter Kathrin ins Visier eines Kriminellen und ich durfte hautnah miterleben, wie Eschenbach zu Höchstleistungen auffährt …

Der Autor Michael Theurillat macht es seinen Lesern nicht einfach in die Geschichte einzutauchen. So war es auch für mich erst ein wenig ein steiniger Weg, bis ich mich in dem schweizerischen Krimi zurechtfand. Verwirrend viele Charaktere in der Gegenwart und Vergangenheit wollten da erst einmal sortiert werden. Doch irgendwann war ich mittendrin im Geschehen und ich gestehe, dass das Buch durchaus noch einen Nervenkitzel auslösen konnte, besonders als dann auch noch Eschenbachs alter Wegbegleiter Lenz mit von der Partie ist. Dennoch hat es in meinen Augen diesmal leider nur für 3,5 von 5 Sternen gereicht aber trotzdem verbunden mit einer Leseempfehlung für alle Eschenbach Fans. Ich habe natürlich auch schon den nächsten Teil parat liegen …

Veröffentlicht am 15.05.2024

Wenn sich ein Bakteriologe auf Verbrecherjagd begibt ...

Hafenmörder
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Der „Hafenmörder“ entführt mich auf eine literarische Reise in meine Geburtsstadt Hamburg, die ich natürlich gerne angetreten habe. Doch eine idyllische Rückkehr in die Vergangenheit sieht anders aus. ...

Der „Hafenmörder“ entführt mich auf eine literarische Reise in meine Geburtsstadt Hamburg, die ich natürlich gerne angetreten habe. Doch eine idyllische Rückkehr in die Vergangenheit sieht anders aus. Bevor ich mich versah, steckte ich mittendrin in Mordermittlungen der besonderen Art. Gemeinsam mit seinem Freund Martin Bucher, der der lokalen Polizeigarde angehört, versuchen dieser und der Protagonist, Bakteriologe Carl-Jakob Melcher, einen Mörder zur Strecke zu bringen. Der Gesuchte, der seine ausschließlich reichen und einflussreichen Opfer mit mysteriösen Zeichen auf der Stirn verunstaltet, gibt ihnen jedoch ein Rätsel um das andere auf. Handelt es sich überhaupt um nur einen Mann oder sind verschiedene Personen in tödlicher Mission unterwegs? Neben seinen polizeilichen Aufgaben gibt es auch eine zarte Liebesbeziehung zwischen Carl-Jakob und der jungen Carla, die als Dienstmädchen im Hause Knudsen angestellt ist. Sie hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und scheint sich an Carl-Jakob zu klammern, koste es was es wolle. Wird er beiden Aufgaben gewachsen sein?

Bei dem Roman „Hafenmörder“ handelt es sich mal wieder um ein Buch, das ich schon lange lesen wollte und doch immer wieder zugunsten dringlicherer Lektüre opferte. Umso mehr freue ich mich, es nun endlich ans Tageslicht gezogen und gelesen zu haben. Es dauerte ein wenig, bis mich der Autor abgeholt hatte, dann wurde der flüssige und recht bildhaft geschriebene Kriminalroman aber von Seite zu Seite spannender. Eine tolle Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hatte, erwartete mich am Schluss und lässt mich nun auf den nächsten Band hibbeln. Ich vergebe hier gerne vier dicke, glänzende Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung nicht nur für Hamburg Fans.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Hat mich nicht wirklich erreicht ...

Die störrische Braut
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Wie man es von Anne Tyler gewohnt ist, präsentiert sie uns auch diesmal mit „Die störrische Braut“ eine Familiengeschichte. Diesmal dreht es sich um die Familie Battista mit dem im „Mäuselabor“ forschenden, ...

Wie man es von Anne Tyler gewohnt ist, präsentiert sie uns auch diesmal mit „Die störrische Braut“ eine Familiengeschichte. Diesmal dreht es sich um die Familie Battista mit dem im „Mäuselabor“ forschenden, etwas schrägen Vater, und den beiden Schwestern Kate und Bunny. Die ältere der beiden Töchter, Kate, ist durch den Tod der Mutter gezwungen, die Vernünftige zu sein und den Rest der Familie so gut es geht im Zaum zu halten. Sie scheint sich mit der ihr zugeordneten Rolle engagiert zu haben, obwohl sie weder dem Kochen und der Hausarbeit, geschweige denn ihrem Job als Kinderbetreuerin etwas abgewinnen kann. Doch dann stellt ihr Vater ihr bisher gelebtes Leben auf den Kopf und verlangt von ihr, eine Ehe mit seinem weißrussischen Laboranten Pjotr einzugehen, denn dieser droht in kurzer Zeit des Landes verwiesen zu werden. Hier ist der Professor aber wohl einen Schritt zu weit gegangen …
Mit einem bei Anne Tyler nicht immer so gegeben flüssigen Schreibstil ließ mich die Autorin nur so durch die Seiten rauschen. Ich lerne die Battistas kennen, will den Vater schütteln und an seine „Erzieherrolle“ erinnern, will Kate bitten, doch ein wenig entspannter zu werden und will der aufmüpfigen Bunny am liebsten Hausarrest bis an ihr Lebensende erteilen. Doch natürlich ist das nicht möglich und so lese ich mich zügig bis zum Ende durch, das mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt. Habe ich den tieferen Sinn hinter diesem sich an dem bekannten Shakespeare Stückt „Der Widerspenstigen Zähmung“ nicht verstanden? Ich vergebe drei Sterne im mittleren Bereich und wage mal zu behaupten, dass es wahrlich bessere Bücher von Anne Tyler gibt.