Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

Viel stürmisches Potential wurde leider verschenkt ...

Der Sturm
0

Nachdem ich die Bücher „The Dry“ und „Ins Dunkel“ der im britischen Manchester geborenen, australischen Journalistin und Autorin Jane Harper teils gehört, teils gelesen und man kann eigentlich sagen - ...

Nachdem ich die Bücher „The Dry“ und „Ins Dunkel“ der im britischen Manchester geborenen, australischen Journalistin und Autorin Jane Harper teils gehört, teils gelesen und man kann eigentlich sagen - verschlungen habe, tat ich mich mit diesem Roman leider etwas schwer. Viele Namen und viele Zeitsprünge machten es mir beim Hören fast unmöglich, der Story folgen zu können. Sicher, die Autorin hat natürlich versucht uns Hörer immer wieder auf falsche Fährten zu leiten, aber mich hat sie dabei auch des Öfteren ganz verloren. Vielleicht ist „Der Sturm“ ein Buch, das ich hätte lesen sollen. Dennoch fängt Jane Harper die Atmosphäre mal wieder gut ein und schafft es die schwermütige, fast schon deprimierende Stimmung gut rüberzubringen. Es kommt, wie es kommen muss, und schließlich scheint jeder jeden zu verdächtigen. Über die Qualität des Sprechers waren einige Mithörer der Hörrunde zwiegespalten. Ich persönlich finde, er hat seine Sache gut gemacht. Ich vergebe mit drei von fünf Sternen eine Note im mittleren Bereich aber leider diesmal keine Hörempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 15.12.2022

Welcome to "The Dollhouse" ....

Wovon sie träumten
0

Durch den Roman „Wovon sie träumten“ durfte ich mich seit Langem mal wieder auf eine fiktionale Reise nach New York begeben, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Neben dem Leben in der großen Stadt ...

Durch den Roman „Wovon sie träumten“ durfte ich mich seit Langem mal wieder auf eine fiktionale Reise nach New York begeben, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Neben dem Leben in der großen Stadt in der Gegenwart, reiste ich mit Darby, Esme und Sam auch in die 50er Jahre in den „Big Apple“, was mich schon immer fasziniert hat. Im Gestern und im Heute begleitete ich jeweils eine junge Frau mit großen Plänen. Eine Frau, die Unabhängigkeit anstrebt und doch sogar heute noch immer wieder in ihre Schranken gewiesen wird. Im Hier und Jetzt geht es um Rose, eine junge Journalistin, die ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann unterhält, und gehört werden will. Sie ist intelligent und strebsam und hat tolle Ideen für neue Stories, unter anderem zum Barbizon in der East 63rd Street und seinen Bewohnerinnen aus vergangenen Zeiten. Das Barbizon Hotel in Manhattan wurde 1927 auf dem Höhepunkt der goldenen Zwanziger erbaut und sollte als sicherer Hafen für die „moderne Frau“ dienen, die eine Karriere anstrebte. Rose, die selbst in dem Gebäude wohnt, ist fasziniert darüber, dass noch bis in die heutige Zeit einige der Frauen aus den 50er Jahren im ehemals rein weiblichen Wohnhotel leben und will ihre Geschichte schreiben. Sie stößt auf ihre Nachbarin Darby, die einen Stock unter ihr wohnt, jedoch verschlossen bleibt und ihr Geheimnis zu wahren sucht. Durch eine glückliche Fügung wird Rose jedoch die Möglichkeit geboten, zusammen mit einem Kollegen, dem Kriegsreporter Jason, einige Geheimnisse zu lüften. Eine spannende Exkursion in die Welt von gestern beginnt …

Während des Lesens stellte ich fest, dass mir erfreulicherweise beide Erzählstränge ausgesprochen gut gefielen. Beide Protagonistinnen waren sehr sympathisch, wodurch es mir nicht schwerfiel, mich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu sympathisieren. Die Autorin schafft ein sehr lebendiges Bild über das Leben der Frauen, verarbeitet brisante Thema, die sie in einer spannenden Geschichte verpackt in der Freud und Leid oft sehr nah beieinander liegen. Es ist mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Fiona Davis. Wie schön, dass sie mir durch ihren Roman über den Weg gelaufen ist. Ich vergebe hier sehr gerne fünf von fünf möglichen Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 14.12.2022

Wenn du dich auf einmal auf der falschen Seite wiederfindest ...

Opferfluss
0

Im dritten Teil dieser Krimireihe treffe ich Nicholas Meller wieder, der wirklich eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen hat und sich zum gefragten Anwalt gemausert hat. Leider scheint seine Beziehung ...

Im dritten Teil dieser Krimireihe treffe ich Nicholas Meller wieder, der wirklich eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen hat und sich zum gefragten Anwalt gemausert hat. Leider scheint seine Beziehung zu Nina dabei auf der Strecke geblieben zu sein. Sie hat inzwischen die Seiten gewechselt und sich für eine Karriere bei der Polizei entschieden, wohingegen der Hauptkommissar Rongen, bereits bekannt aus dem Vorgängerband „Blutacker“, diesmal selbst einen Anwalt benötigt. Er hat in Notwehr einen vermeintlichen Polizistenmörder erschossen, doch dieser Schuss geht für Rongen nach hinten los …

Der Klappentext hält auch dieses Mal wieder was er zu versprechen scheint, nämlich Spannung vom Feinsten. In „Opferfluss“, Band drei der Reihe um Rechtsanwalt Meller, stoße ich beim Lesen schnell auf alte Bekannte und tummle mich unter anderem wieder im russischen Milieu, was mir persönlich beim Lesen aber auch im wahren Leben immer ein wenig unheimlich ist. Mir scheint, die Russen machen keine Gefangenen! Aber auch das Privatleben der Charaktere bekommt einigen Raum im Roman und so ist es mal wieder ein Vergnügen in deren Leben einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr anschaulich, so dass ich gerne vier von fünf Sternen vergebe. Das kleine Sternchen Abzug gibt es lediglich für ein paar Längen und noch ein wenig Luft nach oben.

Ich freue mich sehr, dass eine liebe Buchfreundin Interesse an diesem dritten Teil bekundet hatte und ich das Buch daraufhin aus meinem SuB Regal befreien konnte. Eine tolle Reihe, die nach einer Fortsetzung mit Band vier quasi schreit. Bin gespannt, wie und wann es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 13.12.2022

Mit Ernst Gennat war ich in Begleitung des erfolgreichsten deutschen Kriminalisten der Weimarer Zeit ...

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion
0

Wir schreiben das Jahr 1926 und der gute alte Kommissar Gennat hat es nicht leicht die Tage. Nachdem er bei seiner letzten Aufklärung des Doppelmords an den Geschwistern Fehse in Breslau nicht erfolgreich ...

Wir schreiben das Jahr 1926 und der gute alte Kommissar Gennat hat es nicht leicht die Tage. Nachdem er bei seiner letzten Aufklärung des Doppelmords an den Geschwistern Fehse in Breslau nicht erfolgreich war, scheint ihm ein Mörder gleich wieder einen Streich zu spielen. Gennat wird zu einem Tatort gerufen, doch von der Leiche fehlt jede Spur. Will ihn hier jemand hinters Licht führen? Wo ist die Frau mit dem grünen Skorpion? Gemeinsam mit dem Reporter Max Kaminski, der ihm in der Vergangenheit schon oft gute Dienste geleistet hat und ihm immer gerne zur Seite steht, begibt er sich auf Spurensuche, wo eigentlich keine Spuren sind …

Was für ein herzliches Wiedersehen hatte ich doch mit Gennat in dem neuen Roman der Autorin Regina Stürickow, fast fühlte es sich ein wenig wie Heimkommen an. Er hat sich nicht geändert, seit ich ihn bei seinem letzten Fall begleiten durfte und Süßspeisen – gerne präsentiert von seinem „Steinerchen“, der patenten Sekretärin, sin noch immer seine Leidenschaft. Doch nicht weniger Leidenschaft aber vor allem auch Kombinationsgabe wendet er an, um den vermeintlichen Mörder zu finden. Er muss sich beeilen, denn es bleibt nicht bei einer Leiche und die Zeit drängt.

Die Autorin entführt mich auch dieses Mal wieder mich ins Berlin vor hundert Jahren und lässt mich Großstadtluft schnuppern, wenn auch diese nicht immer angenehm ist. Ich schleiche mich mit ihr durch dunkle Gassen, trinke gemeinsam mit dem Kommissar Kaffee im Romanischen Café und warte an jeder Ecke darauf, auf ein bekanntes Gesicht zu stoßen. Berthold Brecht, Anita Berber, Max Liebermann … die Liste ist endlos, doch ich warte vergebens. Dafür erlebe ich ein spannendes Abenteuer und atme schließlich erleichtert aus, als der Fall gelöst ist. Lasst euch überraschen von diesem neuen Kriminalfall in Berlin. Ich vergebe diesmal vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die auch mal in die Roaring Twenties in Berlin abtauchen möchten.

Veröffentlicht am 12.12.2022

Über Schuld, Verrat und eine große Liebe während des Zweiten Weltkriegs ...

Feldpost
0

Es ist doch immer wieder spannend, wenn Romane auf wahren Begebenheiten basieren, und genau deshalb hat mich Mechtild Borrmanns Idee zu diesem Roman auch gleich fasziniert. Sie nimmt mich mit auf eine ...

Es ist doch immer wieder spannend, wenn Romane auf wahren Begebenheiten basieren, und genau deshalb hat mich Mechtild Borrmanns Idee zu diesem Roman auch gleich fasziniert. Sie nimmt mich mit auf eine Reise in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts als die gleichgeschlechtliche Liebe noch mit Gefängnis bestraft wurde und die neue braune Partei Deutschlands es sich auf die Fahne geschrieben hatte, diese an sich unschuldigen Menschen zu verfolgen und ans Messer zu liefern. Nicht besser erging es den Juden, denen ihrerseits nachgestellt wurde und die schon bald in Lebensgefahr schwebten. Wie hängt das nun aber alles zusammen mit den Briefen und den Unterlagen zum Verkauf einer Villa in Kassel?

Anhand von alten Tagebucheinträgen aus dem Tagebuch-Archiv Emmendingen webt die Autorin aus diesen Zutaten eine berührende Geschichte, die fast keine Wünsche offenlässt. Die beiden Geschwister Adele und Albert Kuhn sowie Richard Martens spielen die Hauptrollen im Roman „Feldpost“, bei dem ich eine Weile brauchte, bis sich die Puzzlesteinchen für mich zu einem Ganzen zusammenfügten. Wer liebt wen, wem kann man trauen und warum begeht einer von ihnen Suizid, wo sich doch alles zu fügen schien? Hört sich nach einer runden und faszinierenden Geschichte an und dennoch war dieses Buch, das erste aus der Feder von Mechtild Borrmann, das ein paar kleine Schwächen aufwies. Es hat mich nicht ganz abholen können. Ich ziehe deshalb ein kleines Sternchen ab und spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus. Wenn diese Frau eines kann, dann ist es schreiben und recherchieren und ach … ich finde sie einfach großartig – sie ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen!