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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2022

Vier Frauen, ein Strand und jede Menge Wellen ...

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub
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Ist es Zufall, ist es Karma, dass vier absolut unterschiedliche Frauen am Strand von Shelly Bay aufeinandertreffen und sich ihre Leben mit einander verweben, als hätte es nie anders sein sollen? Marie, ...

Ist es Zufall, ist es Karma, dass vier absolut unterschiedliche Frauen am Strand von Shelly Bay aufeinandertreffen und sich ihre Leben mit einander verweben, als hätte es nie anders sein sollen? Marie, die älteste Frau des Quartetts, schwimmt schon ihr ganzes Leben und kann sich einen Tag, der nicht mit einer Runde durch den Ozean beginnt, gar nicht vorstellen. Theresa, die gute Seele der Vier, erkämpft sich mit ihrer täglichen Runde ein Stück Freiheit. Die junge Leanne, die zwar in ihrem Beruf aufgehen kann, sich aber privat in ihr eigenes kleines Schneckenhaus zurückzieht, gewinnt schließlich immer mehr Selbstwertgefühl. Doch wird es der Engländerin Elaine gelingen, nicht nur ihr Alkoholproblem, sondern auch ihr Heimweh zu überwinden?


Klingt kitschig? Dachte ich auch, zuerst, und hätte das Buch wahrscheinlich nicht in die Hand genommen, wäre es nicht als Siegertitel in unserer Gemeinsam Lesen Runde hervorgegangen. Schnell war ich drin in der Geschichte und konnte mich mit allen vier Frauen identifizieren. Was ich zuerst als „jetzt kann aber auch mal wieder was passieren“ bemängelte, stellte sich in seinem ruhigen aber eindringlichen Schreibstil schnell als Segen raus. Ich habe mitgelitten bei den Problemen der Vier, konnte mich aber ebenso freuen, wenn einer von ihnen mal wieder was Schönes widerfuhr. Der „Shelly Bay Ladies Schwimm Club“ ist so ein richtiges Frauenbuch, dem auch eher kritische Leserinnen wie ich selbst durchaus etwas abgewinnen können. Für dieses „Eintauchen und Wohlfühlen“ Motto vergebe ich mit fünf Sternen tatsächlich die volle Punktzahl. Ab und zu muss man sich auch mal fallenlassen dürfen!

Veröffentlicht am 24.10.2022

Ich könnte immer weiterlesen über das Leben der Familie Sonnstein ...

Elsas Glück
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Ganz bewusst habe ich mir dieses Buch für einen Aufenthalt in Wien aufgespart und wurde nicht enttäuscht. Gemeinsam mit Elsa, Moritz, Otto, Mona, Lotte und vielen anderen Darstellern durfte ich diesmal ...

Ganz bewusst habe ich mir dieses Buch für einen Aufenthalt in Wien aufgespart und wurde nicht enttäuscht. Gemeinsam mit Elsa, Moritz, Otto, Mona, Lotte und vielen anderen Darstellern durfte ich diesmal das Wien der späten 1920er Jahre erkunden. Elsa, einer jungen und strebsamen Frau aus reichem Hause, wird mehr als einmal schmerzlich bewusst, dass das Leben nicht für alle Menschen gleich gerecht ist. So hat sie es sich als Aufgabe gesetzt Kindern, denen das Leben weniger fair mitspielt, zu helfen. Doch sie stößt nicht immer auf Gegenliebe. Ihre weniger privilegierten Freunde reagieren mit gemischten Gefühlen und zweifeln ihre Möglichkeit zu helfen wie auch ihr Verständnis für die Kinder an. Doch Elsa kämpft beharrlich weiter und kann am Ende einen, wenn auch kleinen Sieg für sich verzeichnen …

Ich glaube, mein Wienaufenthalt wie auch mein Besuch im Sigmund-Freud-Museum haben mir die Lektüre der bekannten österreichischen Autorin Beate Maly mehr als versüßt. Es hat riesig Spaß gemacht, mit Elsa, ihren Freunden und ihrer Familie durch ein Wien vor knapp hundert Jahren zu spazieren, das auch heute noch immer aktuell ist. Das im Klappentext angekündigte Geheimnis kommt erst spät im Buch zum Vorschein und hat mich jetzt weniger beeindruckt als angekündigt. Viel mehr interessiert haben mich die Erziehungsmethoden der Kinder und wie fortschrittlich doch auch schon damals manch Verantwortliche agierten. Dieser Band, wie auch schon der Vorgänger, scheint in sich abgeschlossen, lässt aber noch viel Raum für einen möglichen Nachfolger, den ich mir von Herzen wünschen würde. Ich mag den Schreibstil Beate Malys sehr und vergebe hier gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Starke Frauen braucht das Land ...

Die Ärztin - Eine unerhörte Frau
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Als bekennender Vielleser ist mir dieses Thema natürlich nicht unbekannt. Intelligente Frauen gab es schon immer und endlich, endlich wird ihnen – vor mehr als hundert Jahren - auch das Recht zugesprochen, ...

Als bekennender Vielleser ist mir dieses Thema natürlich nicht unbekannt. Intelligente Frauen gab es schon immer und endlich, endlich wird ihnen – vor mehr als hundert Jahren - auch das Recht zugesprochen, in Deutschland Medizin studieren zu dürfen. Aber, wie sagt man so schön, Papier ist geduldig. Das muss auch Amelie, die selbst aus einer Medizinerfamilie stammt, schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Sie arbeitet sicher doppelt so hart wie ihre Kommilitonen und wird dennoch massiv angefeindet und blockiert. Als sie schließlich auch von ihrer Mitstudentin keine Hilfe mehr erwarten darf, drohen die Dinge zu eskalieren …

Wie gesagt, ein nicht unbekanntes Thema, doch immer wieder auf seine eigene Art neu aufgegriffen. So diesmal von Sabine Fisch, deren Debutroman „Die Ärztin: Eine unerhörte Frau“ ich dieses Wochenende genießen durfte. Ein großer Pluspunkt war von vorne rein, dass ich wusste, dass sich wohl aus dem Leben und Wirken der Fräulein Dr. Amelie von Liebwitz ein Dreiteiler entwickeln wird und ich somit so richtig tief eintauchen konnte in die Geschichte. Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin stellte sich das auch dann bald als eine meiner leichtesten Übungen heraus obwohl ich doch auch immer über manche Stellen stolperte wie z. B. … „sprach’s und verschwand“ … diese Ausdrucksweise hat für mich nur in Grimms Märchen einen Platz. Nichts desto trotz habe ich diesen Roman genossen und vergebe – mit ein wenig Luft nach oben für den nächsten Teil – sehr verdiente vier von fünf Sternen. Eine liebe Lesefreundin wird den Roman nach mir genießen und ich bin schon heute gespannt auf ihr Urteil ;)

Veröffentlicht am 24.10.2022

Lebenserinnerungen an eine turbulente Zeit ...

Die karierten Mädchen
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Erst nachdem ich nach etwa einem Drittel des Buchs im Nachwort gelesen hatte, dass diese Geschichte zwar auf dem wahren Leben der Großmutter Alexas basierte, dieses aber nicht eins zu eins nacherzählt ...

Erst nachdem ich nach etwa einem Drittel des Buchs im Nachwort gelesen hatte, dass diese Geschichte zwar auf dem wahren Leben der Großmutter Alexas basierte, dieses aber nicht eins zu eins nacherzählt wurde, konnte ich mich richtig auf die Geschichte einlassen und sie gefiel mir immer besser. Die Autorin Alexa Hennig von Lange erzählt mit den karierten Mädchen die Geschichte einer jungen Frau, der es – ich bin mir sicher – wie vielen in der damaligen Zeit ging. Man konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass möglich gewesen wäre, eine ganze Nation durch einer Handvoll Fanatiker so zu beeinflussen. Es hörte sich doch alles so gut an … Unterstützung würde sie, Klara und Susanne, in ihrem Heim erreichen, und alles würde gut werden. Doch dann begannen die braunen Schergen die Straßen unsicher zu machen und Klaras Bemühen, die kleine Tolla zu schützen, stand auf einmal in Frage. Was sollte sie tun, wie hätte ich selbst gehandelt?

Die Autorin hat es geschafft, mit ihrem Buch die Vergangenheit lebendig werden zu lassen in dem sie eine fließende Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit entstehen lässt, die die Protagonistin Klara ein einem schönen Licht darstellt und sie mir sehr sympathisch machte. Ich spürte ihre Nöte und Ängste in früheren Zeiten genauso intensiv wie ihre Trauer im Jetztsein. Ein kleines Sternchen muss ich bei meiner Bewertung leider abziehen, da die ab und zu auftauchenden leicht kitschigen Ausrutscher glaube ich nicht im Sinne der Großmutter gewesen wären und sich so sicher auch nicht in ihren Aufzeichnungen wiederfinden. So vergebe ich dann für diesen Teil der Trilogie vier von fünf Lesesternen. Dieser erste Band lässt logischerweise noch viele Fragen offen und so freue ich mich heute schon auf Band zwei. Ich möchte auf jeden Fall wieder mit von der Partie sein.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Ein Unglück kommt selten allein ...

Der Garten über dem Meer
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Mit „Der Garten über dem Meer“ präsentierte mir die Autorin Jane Corry einen Roman auf zwei Zeitebenen, bei dem mir die Vergangenheit und die Gegenwart ausnahmsweise gleich gut gefallen haben. Der Spannungsbogen ...

Mit „Der Garten über dem Meer“ präsentierte mir die Autorin Jane Corry einen Roman auf zwei Zeitebenen, bei dem mir die Vergangenheit und die Gegenwart ausnahmsweise gleich gut gefallen haben. Der Spannungsbogen wurde über gute 600 Seiten aufrechterhalten und ich konnte mit Mary Rose ebenso wie mit Laura mitfühlen. Beide Frauen wurden hintergangen und litten unter ihrer Stiefmutter, bzw. den Stieftöchtern, dass es einem fast das Herz brach. Wie schwach Männer doch manchmal sein können!

Einem verregneten Wochenende sei Dank, dass ich diesen Wälzer mehr oder weniger in einem Rutsch durchlesen konnte. Traut euch ran an diesen fesselnden Schmöker, und lasst euch nach Devon, eine Grafschaft im Südwesten Englands, entführen. Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.