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Veröffentlicht am 08.02.2021

Was für ein gelungener Abschluss einer wunderbaren Trilogie. Das war mal wieder eine echte Punktlandung, liebe Petra!!!!

Die Rache des Lombarden
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Früher hatte ich mir immer gewünscht, dass ich mich ins Mittelalter zurückversetzen lassen könnte, um mal in das Leben zur damaligen Zeit reinschnuppern zu können und nun hat mir die sympathische und talentierte ...

Früher hatte ich mir immer gewünscht, dass ich mich ins Mittelalter zurückversetzen lassen könnte, um mal in das Leben zur damaligen Zeit reinschnuppern zu können und nun hat mir die sympathische und talentierte Autor Petra Schier genau diesen Wunsch erfüllt. Großartig! Was war es schön die junge und doch schon verwitwete Aleydis de Bruiker wiederzusehen, die von ihrem verstorbenen Mann ein gewaltiges Erbe übernommen hat, nämlich eine gutgehende Wechselstube, die mehr als ein Geheimnis zu bergen scheint. Neid und Missgunst sind da schnell an der Tagesordnung doch diesmal machen diese auch vor ihren Lieben nicht halt. Als ihre beiden Mündel – die Töchter der Tochter Nicolais - entführt werden, ist guter Rat teuer. Wie gut, dass auch Vinzenz wieder auftaucht, der für Aleydis durchs Feuer gehen würde, wenn er dies auch – noch – nicht zeigen kann. Kann der Gewaltrichter ihr auch diesmal helfen?
Es duftet nach mittelalterlicher Küche, stinkt aber auch nach Müll und Unrat im mittelalterlichen Köln. Die Autorin schaffte es mal wieder auf ganz magische Weise das fünfzehnte Jahrhundert in meinem Kopf wahr werden zu lassen. Fast kam es mir vor als wandelte ich selbst du die engen Gassen, wich den Kutschen aus und hörte polternde Bierfässer, die vom Wagen abgeladen wurden. Aber auch eine knisternde Erotik lag in der Luft, die mir fast Gänsehaut bescherte.
Ein rundrum stimmiger Mittelalterroman, den ich unbedingt empfehlen kann. Doch sollte man meiner Meinung nach die ersten beiden Teile gelesen haben um in den vollen Genuss zu kommen. Von mir gibt es hier – wie schon für Band eins und zwei der Trilogie – die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Mehr Kampfgeist wäre von Vorteil gewesen ...

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Tja, was soll ich sagen, der Klappentext fasst eigentlich mit seinen wenigen Zeilen das komplette Buch perfekt zusammen. Hier hatte ich mir weitaus mehr versprochen. Ich dachte eigentlich in Charlotte ...

Tja, was soll ich sagen, der Klappentext fasst eigentlich mit seinen wenigen Zeilen das komplette Buch perfekt zusammen. Hier hatte ich mir weitaus mehr versprochen. Ich dachte eigentlich in Charlotte Windley eine starke Frau zu finden, die sich durch nichts aus der Bahn werfen lässt und ihren Weg gehen wird. Anstelle dessen fand ich in ihr eine Frau, die zwar erst diesen Anschein erweckt, sich dann aber schnell ihrem Schicksal fügt. So groß kann der Drang nach Unabhängigkeit und die Liebe zur Botanik doch nicht gewesen sein, wenn man sich so „verhökern“ lässt, wie sie es getan hat. Der Roman war für mich sehr vorhersehbar und ließ mich unbefriedigt zurück. Mal sehen, ob ich Teil zwei und drei in Zukunft noch eine Chance geben werde.

Die Autorin Martina Sahler steht für mich eigentlich für Russland. Hier hat sie zwei großartige Reihe geschrieben bei denen ich beim Lesen nur so an den Zeilen klebte. Vielleicht ist England einfach nicht ihr Terrain. Ich finde trotzdem, dass sie eine talentierte Autorin ist, die diesmal einfach ein wenig daneben gegriffen hat.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Spannend bis zum Schluss ... sehr gelungen!

Rechtsdruck
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Mal wieder eine gelungene Mischung aus Arbeits- und Privatleben des mir inzwischen direkt ans Herz gewachsenen Hauptkommissars Paul Lenz. Während ich zu Anfang noch ein wenig skeptisch war, ob dieser Krimi ...

Mal wieder eine gelungene Mischung aus Arbeits- und Privatleben des mir inzwischen direkt ans Herz gewachsenen Hauptkommissars Paul Lenz. Während ich zu Anfang noch ein wenig skeptisch war, ob dieser Krimi mal wieder mit seiner Ausländerfeindlichkeit alle Klischees bedienen würden, wurde ich doch im Laufe des Buchs immer positiver überrascht. Der Fall ist viel tiefer angesiedelt und geht – untermauert mit viel Korruption, Neid und Missgunst – bis in die Chefetagen der Politik. Ein Einblick, der mich immer wieder erschaudern lässt, wenn ich daran denke, wie viel davon wohl auch in meiner eigenen Heimatstadt vertreten ist.

Der Spannungsbogen wird permanent hoch gehalten und der Leser schließlich mit einer stimmigen Aufklärung belohnt. Von mir gibt es die volle Punktzahl und fast möchte ich behaupten, dass mir dieser Band sieben bis jetzt am besten gefallen hat. Ich freue mich auf weitere Fälle des Ermittlerduos Paul Lenz und Thilo Hain.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Berührend, erschütternd und fesselnd ... ganz großes Kino!

Die Schweigende
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Eine einsame Mutter und ihre drei Töchter, denen sie sich nie öffnen konnte. Wie soll es bloß weitergehen nach dem Tod des Ehemanns und Vaters, der so plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurde? Ein Ehemann ...

Eine einsame Mutter und ihre drei Töchter, denen sie sich nie öffnen konnte. Wie soll es bloß weitergehen nach dem Tod des Ehemanns und Vaters, der so plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurde? Ein Ehemann und Vater, der für die ganze Familie der Fels in der Brandung war. Nun ist es wohl an den drei Schwestern – Geli, Imke und Anne – sich um die verbliebene Mutter zu kümmern. Doch die Fronten sind verhärtet. Jahrelang, ja eigentlich während ihres ganzen erwachsenen Lebens, hat sich Karin hinter einer Wand von Kälte und Distanz verborgen. Nie brachte sie es über sich, ihren Töchtern die Liebe entgegen zu bringen, die sie verdient hätten. Was war der Grund ihrer unerbittlichen Kälte und Abweisung? Ausgelöst durch die Bitte des sterbenden Vaters an seine mittlere Tochter Imke Peter zu finden, entblättert sich Schicht für Schicht eine grausame Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ans Licht gezerrt gehört, um schließlich alle heilen zu können …

Wow! Ich muss sagen, nachdem ich von dem Vorgängerbuch der Autorin Ellen Sandberg – vielen vielleicht besser bekannt als Inge Löhnig – ein klein wenig enttäuscht war, ist ihr mit „Die Schweigende“ mal wieder ein absoluter Knaller gelungen. Geschickt verwebt sie Gegenwart und Vergangenheit zu einer spannenden Geschichte. Als erstes dürfen wir als Leser die Karin der Gegenwart kennenlernen, die vor Kummer und Schmerz um ihren Ehemann in Depressionen zu versinken droht. Doch ist es wirklich nur der Tod des geliebten Partners, der sie um den Verstand zu bringen scheint? Dann kommen die drei Töchter ins Spiel, die unterschiedlicher nicht sein können. Die mittlere, Imke, die Gute, wie es scheint, die sich der Mutter und ihrer Probleme annimmt. Die jüngste Tochter, Anne, die mit ihrem gnadenlosen Ehrgeiz Bäume ausreißen will, schließlich an ihre Grenzen stößt und daran zu verzweifeln droht. Und schließlich Geli, die Älteste, die sich um ihren Lebensunterhalt keinen Kopf machen muss – ihr verstorbener Mann hat ihr ein Vermögen hinterlassen – die aber recht egoistisch damit umgeht und gar nicht daran denkt, anderen und erst recht nicht ihrer Familie zu helfen. Trotz der Unterschiede haben sie eines gemeinsam – sie wurden nie von ihrer Mutter geliebt und geherzt, diese Rolle hatte stets der Vater inne … wie passt das alles mit Karins Vergangenheit zusammen?

Auf spannende Weise gibt uns Ellen Sandberg immer wieder Einblicke in die Vergangenheit, die schließlich viele Fehler der Gegenwart erklärt. Es war schon unglaublich was der jungen Karin und ihrem kleinen Bruder Pelle damals widerfahren ist. Sie öffnet uns die Augen gegenüber den unheimlichen Grausamkeiten, die den damaligen Heimkindern angetan wurden. Ich konnte das Buch schließlich kaum mehr zur Seite legen, solch eine Sogwirkung hatte es auf mich. Von mir gibt es diesmal mit fünf Sterne die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Wiederholt sich die Vergangenheit?

Das Flüsterhaus
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Scheinbar unschuldig musste Tom viele Jahre im Gefängnis verbringen. Für Tom, der sich sein Leben lang schon mit einer Klaustrophobie rumgeschlagen hatte, ein Alptraum! Endlich ist er frei und sein erster ...

Scheinbar unschuldig musste Tom viele Jahre im Gefängnis verbringen. Für Tom, der sich sein Leben lang schon mit einer Klaustrophobie rumgeschlagen hatte, ein Alptraum! Endlich ist er frei und sein erster Weg führt ihn wieder zu Annie. Doch die ist inzwischen vergeben – verheiratet mit einem hochrangigen Polizeioffizier und gesegnet mit einer Tochter. Es gelingt ihm, Annie von seiner Unschuld zu überzeugen, doch ihr Umfeld legt ihnen Steine in den Weg. Und geschieht ein weiterer Mord. Hatte Tom wieder seine Finger mit ihm Spiel? Ein verzweifeltes Versteckspiel nimmt seinen Lauf …
Hört sich spannend an, dachte ich. Hätte es auch sein können, wenn nicht ein unsagbar schlechter Schreibstil und ein nicht geschlagener Spannungsbogen dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Einiges ist vielleicht einer misslungenen Übersetzung geschuldet, doch ein gutes Buch auch sonst nicht daraus geworden. Schade, weitere Bücher der Autorin werde ich leider nicht mehr lesen. Von meiner Seite nur einen Stern, auch wenn diese Bewertung wenig schmeichelhaft ist …

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