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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2020

Wenn dich die Vergangenheit nicht ruhen lässt ...

Die treue Freundin
9

Manchmal gibt es einfach Bücher, an denen man dranbleiben muss, sprich, die man nicht häppchenweise zu sich nehmen sollte. Dieser Roman – ein Thriller war es für mich nicht wirklich – gehört eindeutig ...

Manchmal gibt es einfach Bücher, an denen man dranbleiben muss, sprich, die man nicht häppchenweise zu sich nehmen sollte. Dieser Roman – ein Thriller war es für mich nicht wirklich – gehört eindeutig dazu. Ich hatte mich ein wenig mühsam in die Geschichte reingefuchst, es dann ein paar Tage zur Seite gelegt und mit jedem Tag tat ich mich schwerer, den Faden wieder aufzunehmen. Doch dann wollte ich’s wissen und die letzten zwei Drittel habe ich in einem Rutsch verschlungen.
Wir haben es in diesem Roman mit Menschen zu tun, die auf grausame Weise gemordet haben, vom Gericht dennoch freigesprochen werden, um schließlich wenig später auf die gleiche unbarmherzige Art getötet zu werden. Mit dem neuesten Fall werden bei Rain Winter Erinnerungen wach. Sie selbst entkam als Kind nur knapp einem bestialischen Verbrecher, der ihr damals nach dem Leben trachtete. Sie sieht diesen kürzlich geschehen Mord nun als Chance, in einem Report ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Wird ihr diese Idee ultimativ zum Verhängnis werden?
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dieser Geschichte halten soll. Einerseits las sich das Buch schlussendlich sehr flüssig und hatte durchaus auch einige Spannungsmomente. Andererseits war ich ein wenig enttäuscht, dass der Täter schon relativ früh feststand, wenn es auch zum Ende noch einen kleinen Twist gab. Ich hatte mir von Lisa Unger als Bestseller Autorin ein wenig mehr versprochen und kann so leider nur eine Note im mittleren Bereich vergeben.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Es ist nie zu spät ...

Diese wilden, wunderbaren Jahre
0

Noch einmal durften sich, dank der wiederentdeckten Autorin Rona Jaffe, meine Wege mit denen der vier ehemaligen Collegemädchen treffen. Sie haben alle inzwischen wieder neue Erfahrungen gemacht, manche ...

Noch einmal durften sich, dank der wiederentdeckten Autorin Rona Jaffe, meine Wege mit denen der vier ehemaligen Collegemädchen treffen. Sie haben alle inzwischen wieder neue Erfahrungen gemacht, manche gut, manche schlecht, wie das Leben eben so spielt.

Daphne hatte sich zusammen mit ihrem Mann eine Scheinwelt aufgebaut, in der alle glücklich waren. Halt, das stimmt so nicht, in der alle glücklich sein mussten! Es wurde viel gelacht, Weinen war verboten und wahre Gefühle wurden unter den Teppich gekehrt. Aber der Preis, den sie dafür alle zahlen müssen, ist entsetzlich hoch.

Auch Emily lebt in einer Art Schwebezustand, der alles andere als real zu sein scheint. Doch sie schafft es, diesen zu durchbrechen. Auf sie bin ich besonders stolz.

Und was wurde aus der schönen Annabel, die die Männer reihenweise abschleppte und doch keinen wirklich behalten wollte oder durfte? Wird auch sie endlich ihr Glück finden? An beruflichem Erfolg mangelt es nicht ...

Last but not least ist da ja auch noch Chris. Chris, die ihr ganzes Leben an einen Mann verschenkt hat, der sie niemals so zurück lieben kann, wie sie es verdient hätte, oder doch?

Auch dieser zweite und somit leider letzte Teil der College Reihe von Rona Jaffe hat mir wieder gut gefallen. Mit viel Feingefühl analysiert die Autorin Menschen und was das Leben und ihr Umfeld aus ihnen macht. Ich habe den Roman als eine Art Gesellschaftsstudie genossen, der gezeigt hat, wie viel aber auch wie wenig man selbst Einfluss auf sein Leben hat. Konventionen bestimmen gestern wie heute unser Leben. Dennoch sollte man Glück und Zufriedenheit nie kampflos aufgeben. Manchmal entdeckt man das erst spät im Leben aber besser spät als nie.

Ich bin gespannt auf weitere Bücher dieser Autorin – eines liegt bereits auf meinem SUB – und vergebe für diesen gelungenen Abschluss wohlverdiente vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Habe leider nicht wirklich erfahren, wer Audrey Hepburn nun tatsächlich war ...

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
0

Durch die Augen der Autorin Juliana Weinberg dürfen wir die wunderbare Schauspielerin Audrey Hepburn kennenlernen, die 1929 in Belgien als Tochter des Briten Joseph Victor Anthony Ruston (1889–1980) und ...

Durch die Augen der Autorin Juliana Weinberg dürfen wir die wunderbare Schauspielerin Audrey Hepburn kennenlernen, die 1929 in Belgien als Tochter des Briten Joseph Victor Anthony Ruston (1889–1980) und seiner niederländischen Frau Ella Baroness van Heemstra das Licht der Welt erblickte. Leider stand die Ehe der Eltern unter keinem glücklichen Stern. Der Vater verließ die Familie als Audrey nur ein kleines Mädchen war. Doch Audrey ist ehrgeizig und will sich ihren Traum zur Prima Ballerina erkämpfe, komme was da wolle. Die Zeiten jedoch werden immer schwieriger und als schließlich der Zweite Weltkrieg ausbricht fehlt es bald an allen Ecken und Enden. Audreys Traum hat sich schließlich ausgeträumt, doch dem halbverhungerten Mädchen erfüllt sich bald ein neuer. Sie wird Schauspielerin und zu dem Star, den wir alle kennen …
Als großer Fan der berühmten Schauspielerin, eine Leidenschaft, die ich mir schon mit meiner Mutter teilte, hatte ich vorab schon so einiges über Audrey gelesen. Meine Hoffnung, durch diesen Roman vielleicht neue Kenntnisse zu erlangen, hat sich leider nicht wirklich erfüllt. Mir kam das Buch eher wie eine Art leicht kitschiger Liebesroman vor. Hierzu hätte man eigentlich nicht unbedingt Ms. Hepburn als Vorlage nehmen müssen. Dennoch war das Buch sehr flüssig und illustrativ geschrieben, so dass das Lesen Freude machte. Von mir gibt es für diesen auf Tatsachen basierenden Roman drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Hier bleibt nicht viel Zeit zum Luftholen ... sehr spannend und anschaulich ...

Das doppelte Gesicht
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Mit „Das doppelte Gesicht“ hat die Autorin Heidi Rehn einen tollen Serienauftakt hingelegt. Die Thematik ist natürlich nicht neu, wie sollte sie auch? Es muss schwer gewesen sein im ausgebombten München ...

Mit „Das doppelte Gesicht“ hat die Autorin Heidi Rehn einen tollen Serienauftakt hingelegt. Die Thematik ist natürlich nicht neu, wie sollte sie auch? Es muss schwer gewesen sein im ausgebombten München nur wenige Monate nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs, ein Krieg der nicht nur äußerliche, sondern auch tiefliegende innere Spuren hinterlassen hat. Viele Menschen haben alles verloren, leider Hunger und hausen ohne feste Bleibe. Doch es gibt auch die „Gewinner“, wie sie sich selbst bezeichnen. Drei strahlende Kriegsheimkehrer, die zu intakter Bleibe mit intaktem Körper heimkehren. Und genau hier lernen wir Billa Löwenfeld kennen, die mutige Kriegsreporterin, die den Weg zurück in die alte Heimat wagt. Schnell stellt sie fest, dass der von ihr angenommene Job wohl ein wenig größer ist als erwartet, denn ihr Interviewpartner kann nicht mehr reden, er ist tot. Und genau jetzt erscheint nun auch der zweite Hauptcharakter, der angehende junge Kommissar Emil Graf. Doch man merkt, die Amerikaner haben im Moment das Sagen in der bayrischen Hauptstadt und das ist auch gut so, denn zu viel Schuld haben doch nicht wenige Deutsche auf sich geladen und einige sind immer noch nicht bereit, das einzugestehen. Sowie Billa als auch Emil haben Glück und jeweils eine Art Mentor, ja vielleicht sogar Protektor auf der amerikanischen Seite gefunden. So gehen sie nun gemeinsam und auch wieder nicht auf die Mörderjagd. Doch sie sollten sich beeilen, denn es bleibt nicht lange bei dem einen Toten …

Mal wieder hatte ich das Glück an einer wunderbaren Leserunde, die von der Autorin selbst sehr ausdauernd und aktiv begleitet wurde, teilnehmen zu dürfen. Mit dem doppelten Gesicht hat sie es geschafft nicht nur einen Kriminalroman zu schreiben, dessen Spannungsbogen durchgängig hochgehalten wurde und somit stets zum Weiterlesen animierte, nein, sie hat es auch geschafft, den Leser am Leben im zerbombten München fast live teilhaben zu lassen. Besonders die rasanten Autofahrten aber auch das amerikanische Geschehen machten ihn für mich direkt zu einem Event, das ich mit dem nächsten Teil sehr gerne wiederholen möchte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn ganz zum Schluss dieses Buchs kommt ja noch ein Überraschungsgast zu Tage … ich befürchte, hier liegen bald Freund und Leid ganz nah beieinander. Liebe Heidi, von mir bekommst du die vollen fünf von fünf Sternchen und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Eine Liebe für ein ganzes Leben ...

In der Stunde der Dämmerung
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Dem Klappentext nach zu urteilen, hätte dieses Buch locker in eine seichte Geschichte abdriften können. Mal wieder ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das nach Aufklärung schreit. Irgendwie haben wir ...

Dem Klappentext nach zu urteilen, hätte dieses Buch locker in eine seichte Geschichte abdriften können. Mal wieder ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das nach Aufklärung schreit. Irgendwie haben wir wohl fast alle ein oder zwei Leichen im Keller? So eben auch unsere Protagonistin Eleanor. Zu ihrem 95. Geburtstag soll sich die ganze Familie versammeln, und sie will ihr Haus und die meisten ihrer Besitztümer an ihre Kinder und Kindeskinder verschenken. Bloß ihr gut gehütetes Geheimnis darf dabei nicht aufgedeckt werden. Warum hat sie nur gewartet, bis sie fast blind ist? Ein Fremder soll ihr zur Hilfe kommen und so kommt Peter ins Spiel. Er sortiert und ordnet bis er auf die von Eleanor sehnlichst erwarteten Briefe stößt. Sie lösen eine ganze Welle von Erinnerungen, Erzählungen und Geständnissen in ihr aus, denen Peter staunend und fasziniert lauscht. Der Wunsch, der Welt oder zumindest Peter von ihrer Vergangenheit erzählen zu können geht für Eleanor in Erfüllung, doch war ihr Geheimnis wirklich so tief begraben?

Je tiefer ich in das Buch eintauchte umso mehr konnte ich mich für das Buch begeistern. Eine nette Idee ganz ohne Kitsch umgesetzt und auf Eleanors ein wenig spröde Art und Weise erzählt. Sehr schön, von mir gibt es vier von fünf Sternen.

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