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Veröffentlicht am 30.03.2024

Es lebe der Zentralfriedhof, die Szene wird makaber ...

Der Tote vom Zentralfriedhof
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„Der Tod, das muss ein Wiener sein”, heißt es in einem Lied von dem längst verstorbenen Sänger, Komponist und Dichter Georg Franz Kreisler, und er bezeichnete Wien gerne als das Zentrum des Morbiden. Da ...

„Der Tod, das muss ein Wiener sein”, heißt es in einem Lied von dem längst verstorbenen Sänger, Komponist und Dichter Georg Franz Kreisler, und er bezeichnete Wien gerne als das Zentrum des Morbiden. Da könnte er absolut recht gehabt haben, denn in diesem vierten Band rund um die Journalistin Sarah Pauli gelingt es zwei als Gärtner verkleideten Männern am helllichten Tag einen Sarg aus einem Mausoleum auf dem Zentralfriedhof zu stehlen. „Wer macht denn sowas?“, fragt ihr euch zu Recht, denn der ziemlich prominente und zu Lebzeiten nicht unvermögende Tote hat dort bereits vor fünf Jahre seine vermeintlich letzte Ruhe gefunden. Zeitgleich kontaktiert Sarah Pauli, die eine neue Serie über das mystische Wien schreiben will, eine Wiener Fremdenführerin namens Erika, die wie sie das Übernatürliche liebt. Die Beiden verabreden sich in einem Café, doch Erika taucht niemals auf. Sie scheint spurlos verschwunden und nachdem der Verdacht erst auf ihren Ehemann fällt, versucht Sarah verzweifelt Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fällen herzustellen. Ihr ahnt es. Sie schlägt sämtliche gutgemeinten Warnungen in den Wind und macht sich auf die Suche …
Auch dieser vierte Band liest sich wieder in einem Rutsch, besonders, da mir diese Reihe und mit ihr Sarah, Conny und David inzwischen doch recht ans Herz gewachsen sind. Warum vergebe ich diesmal also nur drei Sterne? Es war mir schlicht und einfach ein wenig „too much“ mit den Glücksbringern, den Pechsträhnen, den Verschwörungstheorien und was sonst so aus Sarahs klugen „Goscherl“ kam. Schade, dadurch wirkte die Geschichte ein wenig konstruiert obwohl die Idee rund um den Kriminalfall eigentlich genial ist. Ich vergebe diesmal nur dreieinhalb von fünf Sternchen aber bleibe der Reihe natürlich absolut treu. Ach ja, welche neue Location habe ich mir diesmal auf mein travel log gesetzt? Selbstverständlich ein erneuter Besuch auf dem Zentralfriedhof und ein anschließender Besuch in einem traditionellen Café bei einer schönen Mélange oder doch lieber bei einem kleinen Schwarzen?

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Die "Schwarze Frau" hegt Mordgelüste ...

Tod hinter dem Stephansdom
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Dieser dritte Band der Reihe um die stets ein wenig zu neugierige Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mit einer gruseligen Mordszene, die mir in ihrer gut durchdachten Grausamkeit Schauer den Rücken ...

Dieser dritte Band der Reihe um die stets ein wenig zu neugierige Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mit einer gruseligen Mordszene, die mir in ihrer gut durchdachten Grausamkeit Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Wer ist diese Frau, die eine bekannten Geschäftsmann eiskalt um die Ecke bringt und das ganze Scenario bis zum i-Tüpfelchen durchdacht hat? Was treibt sie an, ist es Rache oder schiere Mordlust? Zeitgleich erhält Sarah den Anruf einer aufgeregten Frau, die ihr von einer „Schwarzen Frau“ berichten will, die hinter dem Stephansdom umgehen soll. Als am nächsten Tag der Mord an dem prominenten Mann publik wird und der Verdacht auf eine Art Ritualmord besteht, ist die junge Journalistin nicht mehr zu halten. Sie nimmt – wie immer – eigene Nachforschungen vor und merkt schnell, in was für ein Wespennest sie da gestochen hat …

Beate Maxian in Kombination mit ihrer Sarah Pauli sind für mich eigentlich immer ein Garant für kurzweilige und dennoch nicht seichte Unterhaltung. So begleitete ich sie auch diesmal wieder bei ihren Streifzügen durch Wien, die mir schon wieder den Mund wässrig gemacht haben, doch bald mal wieder dort vorbei zu schauen und diesmal vielleicht dem „Gulaschmuseum“ einen Besuch abzustatten, denn ja, nicht nur die Fälle sind spannend, sondern auch das Drumherum, wo ich immer wieder neue Ecken der zauberhaften Stadt für mich entdecke. Doch da eine Wienreise im Moment nicht in den Karten für mich ist, vergebe ich hier schnell mal eben vier sehr, sehr verdiente Sterne und schnappe mir gleich den nächsten Band … weil’s so schön war!

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ein getriebener Mann aus Sizilien ...

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
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Ich hatte mich sehr gefreut auf die Geschichte der Familie Carbonaro. Hier schien das Gesamtbild – Cover und Klappentext – mal wieder stimmen. Schon Antonia Riepp und Daniel Speck entführten mich mit ihren ...

Ich hatte mich sehr gefreut auf die Geschichte der Familie Carbonaro. Hier schien das Gesamtbild – Cover und Klappentext – mal wieder stimmen. Schon Antonia Riepp und Daniel Speck entführten mich mit ihren Italienschmökern in wärmere Gefilde und „Terra di Sicilia“ versprach eine ähnlich spannende Reise. Also legte ich los …

Mit einem Taugenichts als Vater und einer „over protective“ Mama wächst der kleine Barnaba inmitten duftender Orangenhaine in Sizilien auf. Kleinwüchsig wird er sein ganzes Leben lang bleiben, aber groß wird er trotzdem werden, denn mutig kämpft er sich immer weiter nach oben, bis er schließlich mit den großen Haien schwimmen darf. So landet er schließlich auch in München, wo er auf dem Großmarkt mit- und aufmischt. Er will auch unbedingt Deutscher werden, obwohl er mit der Sprache so gar nichts am Hut hat. Nebenbei verliebt er sich als Junge unsterblich, aber unglücklich und heiratet schließlich die Tochter des Dottore, die schon mit zwölf Jahren ein Auge auf ihn geworfen hatte. Es folgt Baby auf Baby, die wenigsten überleben. Doch Barnaba hat wenig Sinn für das Familienleben. Er scheint wie getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht …

Leider tat ich mich ein wenig schwer mit Marios Schreibstil. Die vielen Namen und vor allem die vielen Geister, mit denen ich wenig anzufangen wusste, haben meine Lesefluss immer wieder ins Stocken gebracht. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, weil ich auf Besserung hoffte, doch schlussendlich ließ es mich der Roman etwas unbefriedigt zurück. Dennoch werde ich den zweiten Band, das Pendant aus der Sicht der Frauen, auch lesen und hoffe auf mehr Lesefreude. Für diesen ersten Teil der Dilogie vergebe ich drei Sterne für ein zwischendurch dann doch immer wieder fruchtiges Leseerlebnis. Mit einer Leseempfehlung bin ich dagegen doch eher zögerlich.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Hallo ... ist da das Fräulein vom Amt?

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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“Das Fräulein vom Amt“ … ein heute ausgestorbener Beruf, doch für Alma Täuber gehörte es 1922 zum täglichen Brot recht freundlich den jeweiligen Anrufer nach seinen Wünschen zu fragen. Zack, zack wurde ...

“Das Fräulein vom Amt“ … ein heute ausgestorbener Beruf, doch für Alma Täuber gehörte es 1922 zum täglichen Brot recht freundlich den jeweiligen Anrufer nach seinen Wünschen zu fragen. Zack, zack wurde unter dem gestrengen Blick des „Drachen“, wie die Telefonmädels ihre Chefin betitelten, eine Verbindung zu dem gewünschten Gesprächspartner hergestellt. Für Lauschereien war da eigentlich keine Zeit, doch die äußerst prägnante Stimme eines Telefonpartners läßt Alma aufhorchen. Er spricht von einem erledigten Auftrag „bei den Kolonaden“ und ihr läuft es eiskalt den Rücken herunter. Als sich schließlich ein vermeintlicher Unfall auf der Rennbahn und ein Mord bei den Kolonaden ereignen, zählt Alma zwei und zwei zusammen und begibt sich auf Spurensuche. Von der lokalen, natürlich ausschließlich männlichen Polizei wird sie belächelt und weggewedelt wie ein lästiges Insekt, doch einer scheint an sie und ihre Theorien zu glauben, der junge Kommissar Anwärter Ludwig Schiller. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt …
Im beginnenden 20sten Jahrhundert gab es für Frauen eigentlich nur zwei Möglichkeiten im Leben: Heiraten, Kinder kriegen und sich dem Mann unterzuordnen oder – und das war ja die viel rebellischere der beiden – für sich selbst einzustehen und zu kämpfen. Letzte trifft auf unsere Protagonistin Alma Täuber zu, die einen Teufel tun und sich unterbuttern lassen wird. Sie ist frech, ein wenig vorlaut aber so zauberhaft in ihrer Art, dass man gar nicht anders kann als sie zu mögen. Clever kombiniert und mit der Unterstützung der genau richtigen Leute, macht sie der Polizei und ihren halbherzigen Ermittlungen den Garaus. Ich hing wie gebannt an ihren, bzw. an den Lippen der Sprecherin Dagmar Bittner, die dem Hörbuch genau die richtige Note verleiht. Eine atmosphärisch dichte und spannende Story, mit leichtem Suchtpotential … an dieser Reihe bleibe ich auf jeden Fall dran. Ein wenig irritiert hatte mich die Aufmachung des Covers, die der der Hörbücher von „Fräulein Gold“ in Aussehen und Titelwahl recht ähnlich ist. Aber das tat dem Hörgenuss in diesem Fall natürlich absolut keinen Abbruch und so vergebe ich hier sehr, sehr verdiente fünf Sterne. Freue mich schon auf den nächsten Teil!

Veröffentlicht am 18.03.2024

Ein Reise auf der Suche nach der Wahrheit ...

Als alles begann (6 CDs)
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Etwas genervt von seiner Langzeitfreundin und bereit für eine Unterbrechung beim Schreiben seiner Doktorarbeit lässt sich Alan West dazu überreden, auf Entdeckerreise zu gehen. Sein Großvater Cecil, der ...

Etwas genervt von seiner Langzeitfreundin und bereit für eine Unterbrechung beim Schreiben seiner Doktorarbeit lässt sich Alan West dazu überreden, auf Entdeckerreise zu gehen. Sein Großvater Cecil, der in seinem Leben stets eine wichtige Bezugsperson darstellte, hat einen Herzinfarkt erlitten und bittet ihn, seinen Enkel, ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen. Er möchte noch einmal seinen eigenen Sohn sehen, der sich vor vielen Jahren aus dem Staub gemacht hatte. Und so machen sich Alan, Archer Cole – Cecils ältester Freund – und Familienhund Puck in einem verbeulten Ranger auf die Reise in die Vergangenheit auf der Suche nach Jack West …
Beim Lesen des Klappentexts war ich neugierig geworden auf diesen Roadtrip durchs abgelegene Amerika und freute mich auf ein spannendes Abenteuer der besonderen Art. Umso überraschter war ich über das Drama, das mir auf dieser Reise immer wieder begegnete. Zwischen zwei Sprechern und ebensolchen Handlungssträngen war ich bald hin und her gerissen, was ich von diesem Hörbuch halten sollte. Was soll ich sagen, ich habe mich schlussendlich für eine Bewertung im mittleren Bereich entschieden, denn in meinen Augen gibt es hier einiges an verschenktem Potential. Eine eher tragische Familienzusammenführung, die viele Geheimnisse ans Licht bringt aber mir insgesamt zu wirr und oft zusammenhanglos daher kam. Schade, somit vergebe ich noch drei Sterne u. a. für die beiden tollen Sprecher aber verkneife mir diesmal die Empfehlung.