Gefangen ohne Tür und Fenster ...
Die Stille zwischen Himmel und MeerGestern Abend habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und zugeklappt und musste erstmal eine Nacht darüber schlafen, das Geschriebene ein wenig sacken lassen bevor ich mich an eine Bewertung machen wollte. ...
Gestern Abend habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und zugeklappt und musste erstmal eine Nacht darüber schlafen, das Geschriebene ein wenig sacken lassen bevor ich mich an eine Bewertung machen wollte. „Poetisch, gefühlvoll und ergreifend - ein Buch für alle, die sich schon einmal verloren gefühlt haben“ … das verspricht der Klappentext und verspricht hiermit bestimmt nicht zu viel. Dennoch war es für mich manchmal schwer, mich in die Protagonistin Edda zu versetzen, die als Kind entführt und gefangen gehalten wurde von einer Frau, die sie zwang in ihr die Mutter zu sehen. Keine Sorge, ich verrate hier nichts, das man nicht gleich zu Anfang des Buches erfährt. Obwohl sie nun schon viele Jahre in Freiheit ist, tut sie sich doch schwer mit dem täglichen Leben, das ihr so viele Jahre eigentlich vorenthalten wurde, fertig zu werden. Sie fühlt sich ständig schuldig an Dingen, für die sie nichts kann und hat das Gefühl den Anschluss verpasst zu haben bzw. gar nicht erst dazuzugehören. Ob es da so erstrebenswert sein kann, sich einem Mann anzuschließen, der selbst mit der Vergangenheitsbewältigung zu kämpfen hat? Ich hadere noch ein wenig mit mir … wunderschön beschrieben hat die junge Autorin, die auch ihr Päckchen zu tragen hat, auf jeden Fall die raue Landschaft an der Nordsee, das Watt, den Wind und die Wellen. Macht Lust darauf sich selbst eine Auszeit zu gönnen, eigentlich kann davon ja jeder profitieren.