The road to no return ...
Über alle GrenzenWarum dachte ich eigentlich all die Jahre immer Bücher von Hera Lind würden mir nicht gefallen? Mir war gar nicht bewusst, dass sie eine Autorin ist, die unter anderem auch wahre Geschichten aufgreift ...
Warum dachte ich eigentlich all die Jahre immer Bücher von Hera Lind würden mir nicht gefallen? Mir war gar nicht bewusst, dass sie eine Autorin ist, die unter anderem auch wahre Geschichten aufgreift und sie auf eindrucksvolle Weise ihrem Publikum näherbringt. Genau, wie ich es liebe.
So auch in diesem Buch, in dem sie die Geschichte der Familie Alexander erzählt, die – man mag es kaum glauben – damals vom Westen in den Osten Deutschlands zog. Doch wenn der Vater von etwas begeistert war, gab es für ihn kein Halten mehr. Hatte er nicht Jahre zuvor die ganze Familie beinahe nach Afrika umgezogen! Nun gab es für ihn diese einmalige Chance seinen Beruf zur Leidenschaft zu machen und nach Thüringen zu ziehen. Während es am Anfang für die Familie nicht immer leicht war, fing man doch bald an sich einzugewöhnen immer mit dem Hintergedanken „Wir können ja jederzeit zurück“. Doch dann kam alles anders und die Brücke zurück in den Westen wurde eingerissen …
Die Autorin vermittelte einem Wessi wie mir einen Eindruck in das Leben in der ehemaligen DDR, der mich erschüttert hat. Immer mal wieder hatte ich Geschichten über den Überwachungsstaat gehört, doch diese zog mir die Socken aus. Die Unverfrorenheit mit der man nicht nur aus dem Job entlassen werden konnte, ein Studium oder Zeugnis verweigert wurde, einem die Wohnung gekündigt wurde und man sogar ins Gefängnis kam, ist für mich unvorstellbar. Dieses Buch hat mir mal wieder die Augen geöffnet und eigentlich dürfte es doch niemanden geben, der nicht froh darüber ist, dass diese Zeiten – zumindest in unserem schönen Deutschland – vorbei sind.