Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

Ein Schutzprogramm der ganz besonderen Art ...

Im Grab schaust du nach oben
0

Sehn Se, Herr Maurer, geht doch. Der Jennerwein kann doch auch spannend sein ;)
Nachdem ich vom Vorgängerband recht enttäuscht war und ich dachte, für mich war es das Letzte seiner Art, hat mich dieses ...

Sehn Se, Herr Maurer, geht doch. Der Jennerwein kann doch auch spannend sein ;)
Nachdem ich vom Vorgängerband recht enttäuscht war und ich dachte, für mich war es das Letzte seiner Art, hat mich dieses Hörbuch sehr gut unterhalten. Es ist wohl Kommissar Jennerweins berührendster Fall, den er bis jetzt lösen musste. Stößt er doch hier auf eine vermeintliche Leiche, die ihm sehr nahesteht.
Als Hörer rätselte ich mich durch diesen mit viel Lokalcholorit gespickten Fall, der von der Wahrheit manchmal gar nicht so weit entfernt war. Ob die Sicherheitskräfte, die den G7-Gipfel und seine Teilnehmer bewachen, allerdings hunderte von Müsliriegeln gelagert hatten, um mögliche Gefangene ruhig zu stellen, das sein mal dahingestellt und kommentiere ich hier nur mit einem Augenzwinkern. Gefallen hat mir, die deutlichere Präsenz meines Lieblingsbestatterehepaares Grasseger und Karl Swoboda, die ich im vorangegangenen Hörbuch doch sehr vermisst habe. Herr Maurer, ich bin auch beim nächsten Mal wieder mit von der Partie und freue mich schon auf „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“. Natürlich wieder als Hörbuch und vorgetragen vom Autor selbst!

Veröffentlicht am 08.03.2019

Bielefeld ... here I come ...

Nacht aus Eis
0

Eine Krimiautorin, mit der ich mir nicht nur den Nachnamen sondern auch noch das Geburtsjahr teile … da konnte ich nun wirklich nicht dran vorbeigehen! Und ich wurde nicht enttäuscht vom Auftakt zu einer ...

Eine Krimiautorin, mit der ich mir nicht nur den Nachnamen sondern auch noch das Geburtsjahr teile … da konnte ich nun wirklich nicht dran vorbeigehen! Und ich wurde nicht enttäuscht vom Auftakt zu einer für mich neuen Krimiserie, die ihre Wurzel in Bielefeld hat. Durch einen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil – für den es bei mir den kleinen Sternenabzug gibt - lernt man in den ersten Kapiteln das Team der Mordkommission Bielefeld kennen. Jeder ist quasi einmal persönlich dran aus seiner Sicht zu erzählen. Sie haben es nicht leicht, denn gleich zu Anfang wird ihnen ein neuer Chef vor die Nase gesetzt, der es ganz genau zu nehmen scheint. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass Domeyer nicht nur krankheitsbedingt vom aktuellen Fall abgezogen wird. Seine eigenen Söhne scheinen in einen brutalen Mord verwickelt zu sein, der Bielefeld mal eben ganz schön aufmischt. Das Familienleben, das nicht nur durch die Arbeitswut, sondern auch durch die emotionale Verschlossenheit Kommissar Dohmeyers ganz schön gelitten hat, droht nun völlig aus den Fugen zu geraten. Kurzum nimmt er deshalb die Zügel selbst in die Hand und ermittelt auf eigene Faust …
Wie gesagt, ein toller Start einer Krimireihe, zu der bereits – oh Freude – vier Teile vorliegen, die ich mir ganz genüsslich nach und nach zu Gemüte ziehen werde. Ich freue mich darauf … tolle Arbeit, liebe Frau Rommel!

Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein neuer Stern am Krimihimmel?

Moses und das Schiff der Toten
0

Ein Krimi, der in meiner Geburtsstadt Hamburg spielt, dafür bin ich doch immer zu haben. Zudem mit einem recht ungewöhnlichen Ermittlerduo, was kann da schief gehen, dachte ich mir. Das Buch fing auch ...

Ein Krimi, der in meiner Geburtsstadt Hamburg spielt, dafür bin ich doch immer zu haben. Zudem mit einem recht ungewöhnlichen Ermittlerduo, was kann da schief gehen, dachte ich mir. Das Buch fing auch gleich spannend und ungewöhnlich an. Ein Toter nackt auf einer Parkbank direkt an einem Spielplatz. Ein Wunder, dass da die Müttermafia nicht direkt Amok läuft. Die bizarre Todesursache lässt den erfahrenen Ermittler Stefan Moses jedoch recht schnell ins Straucheln kommen. Zusammen mit seiner jungen Kollegin verheddert er sich in immer mehr Spuren, die aber leider meist ins Leere verlaufen und dem Krimi dadurch einige Längen bescheren. Ganz nebenbei kämpft Moses auch noch mit seinen eigenen Dämonen der Kindheit, die ihn nachts immer wieder in schreckliche Alpträume fallen lassen. Im letzten Drittel kommt wieder mehr Fahrt in das Buch und das schlüssige und interessante Ende lässt mich nun doch auf eine Fortsetzung hoffen. Wie es mit Moses, dem Team und vor allem auch seiner Beziehung weiter gehen wird lässt mich neugierig zurück.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Ein wunderbarer Einblick in die schillernde Kaufhauswelt der Vergangenheit ...

Das Haus der schönen Dinge
0

Heute bei früh morgentlichen Kaffee habe ich dieses schöne Buch zu Ende gelesen und bin ganz überrascht, wie gut es mir gefallen hat. Während die ersten ca. 100 bis 150 Seiten ein wenig vor sich hin plätscherten ...

Heute bei früh morgentlichen Kaffee habe ich dieses schöne Buch zu Ende gelesen und bin ganz überrascht, wie gut es mir gefallen hat. Während die ersten ca. 100 bis 150 Seiten ein wenig vor sich hin plätscherten (daher auch der kleine Sterneabzug) und ich schon befürchtete aufgrund der fehlenden Tiefe abbrechen zu müssen, nahm das Buch auf einmal immer mehr an Fahrt auf. Der Markt ist ja derzeit geradezu überschwemmt von historischen Büchern über Kaufhäuser und natürlich den Zweiten Weltkrieg, so dass es nicht einfach ist, sich hier von der breiten Masse abzuheben. Heidi Rehn hat das mit dem „Haus der schönen Dinge“ geschafft. Während auch in ihrem Roman die genannten historischen Themen eine große Rolle spielen, legt sie den Augenmerk viel auf das Menschliche und lässt uns auf anschauliche Weise am Leben der Protagonisten teilhaben. Aber auch auf die Kaufhauskultur der vergangenen Zeit kommt nicht zu kurz, was ich unheimlich interessant fand. Den Zweiten Weltkrieg streift die Autorin eigentlich nur am Rande, in dem sie in ihrem Buch nach dem Jahr 1938 einen großen Zeitsprung in die 50er Jahre unternimmt. Dennoch ist man als Leser hautnah dabei um mitzuerleben, wie nicht nur die Besitzer des fiktiven Kaufhauses Hirschvogel den Kampf gegen die braune Politik verlieren. Obwohl das Buch mit seinen fast 700 Seiten ein rechter Wälzer ist, hätte ich gerne noch mehr über die Hirschvogels gelesen. Hier verbergen sich noch viele unerzählte Geschichten. Gut gemacht, Frau Rehn.
Schade übrigens, dass sich in dem auf der Innenseite des Deckblatts gedruckten Stammbaum gleich zwei Fehler finden lassen. Daran ist die Autorin aber unschuldig, die Cover Gestaltung wird meines Wissens nach vom Verlag übernommen.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Love will conquer all ...

Das Mädchen mit dem Schmetterling
0

Kristin Hannahs Bücher sind eigentlich immer ein Garant für gefühlvolle und interessante Lektüre. Auch dieses Buch macht hier keine Ausnahme. Die Geschichte dreht sich natürlich vorrangig um das „Wolfskind“, ...

Kristin Hannahs Bücher sind eigentlich immer ein Garant für gefühlvolle und interessante Lektüre. Auch dieses Buch macht hier keine Ausnahme. Die Geschichte dreht sich natürlich vorrangig um das „Wolfskind“, das die Kinderpsychologin Julia nach einiger Zeit liebevoll Alice nennt. Alice selbst, die, als man sie findet, nicht sprechen kann und sich durch Laute verständigt, die den Geräuschen von Waldtieren nicht unähnlich sind, bezeichnet sich in ihren eigenen Gedanken stets nur als MÄDCHEN und scheint in panischer Angst zu leben. Sie trägt viele Spuren an Körper und Seele, die auf ein jahrelanges Martyrium schließen lassen.
Doch es geht um so viel mehr als Alice. Auch die beiden Schwestern Julia und Ellie haben so einiges aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und nach und nach entwirren sie Gegenwart und Vergangenheit und lassen Negatives im Straßengraben des Lebens zurück.
Zugegeben, das Buch hatte meiner Meinung nach im Mittelteil einige Längen, bei denen ich schon dachte, nun kommt aber mal in die Pötte. Aber dann fängt sich die Geschichte wieder, nimmt an Spannung auf und ließ mich als Leserin schlussendlich mit einem zufriedenem, etwas gerührtem Gefühl zurück. Prädikat: sehr lesenswert.
Was mich jedoch unheimlich stört ist, dass das Buch unter einem neuen Titel: „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ im Oktober 2018 neu aufgelegt wurde. Das finde ich immer sehr irreführend wobei ich gestehen muss, dass ich den Originaltitel auch recht kitschig finde …