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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2019

Skandal im Sperrgebiet ...

Was uns erinnern lässt
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Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. Was ich nicht wusste war, dass die bewundernswerte Schriftstellerin Kati Naumann hier einen Teil ihrer eigenen Vergangenheit ...

Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. Was ich nicht wusste war, dass die bewundernswerte Schriftstellerin Kati Naumann hier einen Teil ihrer eigenen Vergangenheit aufgearbeitet hat, wohnten doch damals ihre Großeltern in genau diesem beschriebenen Grenzstreifen, dem Sperrgebiet an der deutsch/deutschen Grenze. Nachdem ich dieses Buch zugeklappt hatte war mir auch klar, dass man diese im Buch vorhandene Atmosphäre nur schaffen kann, wenn man auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann. Es ist schon ungeheuerlich, was dort hinter dem Stacheldrahtzaun für Schicksale entschieden wurden. Wie fast jeder jeden bespitzelte und viele auch mit Denunzierungen so gar nicht zimperlich waren.
Geschickt flicht Kati Naumann hier ein Band, das seinen Anfang bereits während des Zweiten Weltkriegs findet, sich schließlich durch die 50er und 60er Jahre schlängelt und in den 70er Jahr auf einmal in einem dicken Knoten endet. Das war einfach nicht richtig, die Zwangsumsiedlung, die Enteignung und der Hass, den die Dressels erfahren mussten. Was für ein Glück, dass Milla so hartnäckig ist, und was für ein noch größeres Glück, dass sie sich so gut mit Christine versteht. Gemeinsam arbeiten sie ihre Gefühle und Erfahrungen auf und schaffen es sogar, die restliche Familie mit ins Boot zu holen. Ich bin total begeistert von dem Buch und spreche ein unbedingte Empfehlung aus. Mal wieder durfte ich ein Stück Geschichte erfahren, das mir als Wessi und damals sowieso noch als junges, unbedarftes Mädchen, bisher verborgen geblieben war.
Übrigens ist auch Katis Mann kein Unbekannter. Sie ist nämlich mit dem Frontmann der Band „Die Prinzen“ – Tobias Künzel – verheiratet.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Wunderbar gesprochen, vom Inhalt nicht ganz meins ...

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Gleich zu Anfang möchte ich hier vermerken, dass der Sprecher und Schauspieler Frank Stieren – mir bereits bestens bekannt durch seine vielen Auftritte in verschiedenen Fernsehproduktionen sowie durch ...

Gleich zu Anfang möchte ich hier vermerken, dass der Sprecher und Schauspieler Frank Stieren – mir bereits bestens bekannt durch seine vielen Auftritte in verschiedenen Fernsehproduktionen sowie durch weitere Hörbuchrollen – auch diesmal wieder eine Topleistung hingelegt hat. Es ist eine wahre Freude, seiner Stimme und Vertragsweise zu lauschen. Das Hörbuch an sich konnte mich dagegen nicht immer fesseln. Es hatte doch sehr viele Länge, bei denen ich mich fragte, wo sie hinführen sollen. Kann es sein, dass es auch eigentlich nicht wirklich mein Genre ist? Sehr gut dagegen hat mir der Austausch in der Hörrunde gefallen, die auch zeigt, dass die Geschichte durchaus ihre Fangemeinde hat und weiterhin haben wird. Nicht empfehlen würde ich das Hörbuch für Kinder, es kommen doch immer mal wieder etwas grafische Szenen vor, die nicht unbedingt für Kinderohren bestimmt sind. Liebhaber von phantastischen Geschichten werden aber durchaus auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die leuchtende Sonne kann leider nicht jeden Kummer vertreiben ...

Die leuchtenden Tage am Bosporus
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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte ...

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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte darunter vorgestellt, schade. Dennoch hat es das Buch geschafft, mir die Stimmung kurz nach dem ersten Weltkrieg in Istanbul näher zu bringen. Die Beschreibungen der mutwilligen Tötung tausender Armenier hat mir mal wieder Schauder den Rücken runter gejagt und mich sehr traurig und zugleich wütend gemacht. Dass die Menschen doch immer wieder dazu neigen, vermeintlich Schwächere auszugrenzen um sie anschließen zu vernichten …
Der Roman um die drei Hauptprotagonisten Nur, George und den Jungen schildert sehr unterschiedliche Eindrücke und Empfindungen. Ich konnte durchaus mit ihnen fühlen, besonders als Nur gefühlsmäßig in eine Not gerät, in der ich nicht mit ihr tauschen mochte.
In nur wenigen Tagen darf ich die Stadt Istanbul mit eigenen Augen und Sinnen bewundern. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich meine durch das Buch erworbenen positiven Gefühle gegenüber der Stadt bestätigen werden. Ich freue mich nach dieser Lektüre nun auf jeden Fall doppelt darauf.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Freuden und Leiden des Alltags im Luxushotel ...

Das Hotel am Drachenfels
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Die ersten 80 Seiten erfordern ein wenig Durchhaltevermögen, denn als Leser wird man mit einer Flut von Namen überhäuft, die doch ein mehrmaliges zurückblättern zu der Gott sei Dank im Buch enthaltenen ...

Die ersten 80 Seiten erfordern ein wenig Durchhaltevermögen, denn als Leser wird man mit einer Flut von Namen überhäuft, die doch ein mehrmaliges zurückblättern zu der Gott sei Dank im Buch enthaltenen Namensliste erfordern. Wenn man sich jedoch eingelesen hat, fliegen die Seiten nur so dahin. Der Vergleich mit der wunderbaren Serie „Downton Abbey“ ist sehr treffend gewählt. Genau wie England geht es auch hier spannend und zugleich fast unaufgeregt zu. Die kleinen und großen Intrigen, nicht nur bei der oberen Schicht sondern auch beim Dienstpersonal, ließen mich zudem auch oft an „Upstairs, downstairs“ denken. Man sieht mal wieder sehr deutlich, dass Geld die Welt regiert aber auch das Nichtvorhandensein des selben, schützt vor Torheit nicht. Ich freue mich schon sehr auf das zeitnahe Weiterlesen dieser tollen Trilogie. Ein kleines Sternchen Abzug gibt es von mir an dieser Stelle, da ich mir sicher bin, dass die Geschichte mit dem nächsten Teil noch steigerungsfähig ist.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Auf den Spuren des Rheins mit Lord Byron im Gepäck ...

Die vergessene Burg
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Ich muss schon sagen, diese Paula ist eine mutige Frau. Erst wird sie von ihrer Mutter jahrelang als Gesellschafterin einer ältlichen Cousine ans Haus gefesselt, und dann trifft sie Knall auf Fall eine ...

Ich muss schon sagen, diese Paula ist eine mutige Frau. Erst wird sie von ihrer Mutter jahrelang als Gesellschafterin einer ältlichen Cousine ans Haus gefesselt, und dann trifft sie Knall auf Fall eine große Entscheidung nicht nur die Cousine, sondern auch gleich noch das Land zu verlassen … Respekt! In ihrem Onkel Rudy erfährt sie seit langem einmal wieder Wärme, ja sogar Liebe und sie erfährt Dinge über ihren Vater, die sie mehr als stutzig werden lassen. Wie war das damals, als die Eltern frisch verheiratet waren? Warum wurden Mutter und Kind vom Mann und Vater verlassen? Paula begibt sich auf Entdeckungstour und entdeckt manchmal mehr als ihr lieb ist ….
Das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten blättern sich quasi wie von selbst um. Susanne Goga kann einfach tolle Bücher schreiben. Als Leser spürt man zwischen den Zeilen, wie sehr sie selbst den Rhein, seine Ufer und die Burgruinen lieben muss. Die Recherche hat sicher viel Spaß gemacht. Ein kleines Sternchen muss ich jedoch für mich abziehen. Mir war es an einigen Stellen fast ein wenig zu pathetisch geschrieben. Fast erinnerte die Schreibweise an die Bücher der Brontë Schwestern. Ein wenig aus der Zeit gefallen, dennoch empfehlenswert.