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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2018

Kolonialmachenschaften im fernen Malaya ...

Das weiße Blut der Erde
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Ein durchaus spannendes Thema, zu dem ich in Romanform bis jetzt noch wenig gelesen hatte. Ich finde es immer wieder faszinierend aber natürlich auch erschreckend und abstoßend mit welchem Hochmut und ...

Ein durchaus spannendes Thema, zu dem ich in Romanform bis jetzt noch wenig gelesen hatte. Ich finde es immer wieder faszinierend aber natürlich auch erschreckend und abstoßend mit welchem Hochmut und mit welcher Selbstverständlichkeit fremde Mächte ein Land besiedelten um dann anschließend die eigentlichen Einwohner zu drangsalieren, ja sogar zu Menschen zweiter Klasse machen. So und nicht anders geschah es auch in dieser fiktiven Geschichte um die junge Ella, die sich aber bald gegen alle Konventionen stellt.
Leider liest sich der Roman ein wenig unrund, weist doch einige Rechtschreibfehler auf und ist einfach von der Wortwahl manchmal ein wenig einfach gestrickt. Ich dachte erst, es mag an der Übersetzung liegen, stellte dann aber fest, dass sich hinter dem Namen Tara Haigh die deutsche Schriftstellerin Tessa Hennig verbirgt. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber über eine Bewertung im mittleren Bereich kommt es meiner Meinung nach nicht hinaus.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Gone but not forgotten ...

Die Frauen am Fluss
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Nach "Das verborgene Lied", das mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist "Die Frauen am Fluss" mein zweiter Roman der britischen Autorin Katherine Webb. Fast dachte ich, dass es auch mein letztes bleiben ...

Nach "Das verborgene Lied", das mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist "Die Frauen am Fluss" mein zweiter Roman der britischen Autorin Katherine Webb. Fast dachte ich, dass es auch mein letztes bleiben würde, denn durch den doch recht langatmigen Start, trug ich mich bereits mit Abbruchgedanken. Aber mein Durchhaltevermögen wurde belohnt und die Geschichte um die drei Protagonistinnen Irene, Pudding und stumme Clemmie entwickelte eine wahre Sogwirkung. Das Buch wird zum reinsten historischen Kriminalroman, denn Pudding lässt nicht locker, als ihr Bruder für den Mord an Irenes Mann verhaftet wird und ihm der Galgen droht. Immer tiefer graben sich Irene und das Stallmädchen des Gutshauses in die Vergangenheit ein. Vermutungen werden in den Raum gestellt, Verdachtsmomente erhärten sich und führen schließlich zu einem Finale, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.

Der Schreibstil dieser spannenden Geschichte ist leider ein wenig schwerfällig, weshalb ich recht lange brauchte um mich einzulesen und deshalb leider auch einen Stern abziehen muss. Alles in allem aber haben mich die atmosphärischen Beschreibungen von Land und Leuten in einer längst vergangenen Zeit im Dorf Slaughterfort - was für ein Name - beeindruckt.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die Zeiten waren nicht nur stürmisch, sondern geradewegs grausam ...

Das Weingut. In stürmischen Zeiten
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Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. ...

Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. Sie nahm mich mit in eine Welt, in der ich mich dank dieser Geschichte nun recht gut auskenne, vielleicht besser als mir lieb ist?
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sie erspart uns als LeserInnen lediglich einige der ganz grausamen Details. Ich gestehe, ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, um die schlimmen Kriegsgeschehnisse in meinem Kopf zu verarbeiten. Warum, fragt man sich unweigerlich, haben wir daraus nichts gelernt und einige Jahrzehnte später mit dem ersten und zweiten Weltkrieg weiter gemacht?
Doch wer sich nun abgeschreckt fühlt, dem sei versichert, dass es auch schöne Zeiten im Leben der Protagonistin Irene und dem jungen Franz Gerban gibt, die sich hoffnungslos in einander verlieben. Von Seiten des Vaters und der Schwester Mathilde werden jedoch Intrigen gesponnen, die ihresgleichen suchen. Mit aller Macht versuchen sie die beiden Liebenden zu trennen. Wird es am Ende ein Happy End geben?
Diese spannungsgeladene Geschichte liest sich an manchen Stellen fast wie ein Kriminalroman. Geschickt lässt die Autorin das Buch mit einem Cliffhanger enden, so dass ich nun vor Neugier umkommend und Fingernägel kauend bis zum nächsten Frühjahr ausharren muss. Der nächste Band ist für mich ein absolutes Muss. Schon dieser erste Band bekommt eine wohlverdiente Leseempfehlung.
Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. Sie nahm mich mit in eine Welt, in der ich mich dank dieser Geschichte nun recht gut auskenne, vielleicht besser als mir lieb ist?
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sie erspart uns als LeserInnen lediglich einige der ganz grausamen Details. Ich gestehe, ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, um die schlimmen Kriegsgeschehnisse in meinem Kopf zu verarbeiten. Warum, fragt man sich unweigerlich, haben wir daraus nichts gelernt und einige Jahrzehnte später mit dem ersten und zweiten Weltkrieg weiter gemacht?
Doch wer sich nun abgeschreckt fühlt, dem sei versichert, dass es auch schöne Zeiten im Leben der Protagonistin Irene und dem jungen Franz Gerban gibt, die sich hoffnungslos in einander verlieben. Von Seiten des Vaters und der Schwester Mathilde werden jedoch Intrigen gesponnen, die ihresgleichen suchen. Mit aller Macht versuchen sie die beiden Liebenden zu trennen. Wird es am Ende ein Happy End geben?
Diese spannungsgeladene Geschichte liest sich an manchen Stellen fast wie ein Kriminalroman. Geschickt lässt die Autorin das Buch mit einem Cliffhanger enden, so dass ich nun vor Neugier umkommend und Fingernägel kauend bis zum nächsten Frühjahr ausharren muss. Der nächste Band ist für mich ein absolutes Muss. Schon dieser erste Band bekommt eine wohlverdiente Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Das geht besser ...

Das Richterspiel
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Ganz ehrlich, diesmal war ich von der Autorin enttäuscht, die Geschichte hat mich trotz des heftigen Themas nicht wirklich gefesselt. Die Story braucht ewig, bis sie in die Gänge kommt, immer wieder verfolgen ...

Ganz ehrlich, diesmal war ich von der Autorin enttäuscht, die Geschichte hat mich trotz des heftigen Themas nicht wirklich gefesselt. Die Story braucht ewig, bis sie in die Gänge kommt, immer wieder verfolgen die Ermittler wirre Spuren. Erst im letzten Viertel versteht man als Leser worum es eigentlich geht und was der Titel zu bedeuten hat. Dann wird es allerdings noch mal richtig spannend und bei der erschütternden Aufklärung können sich einem schon die Nackenhaare stellen. Alles in allem kann Frau Kornbichler das aber besser und ich hoffe, ich werde von ihrem nächsten Buch wieder begeistert sein.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die düsteren Gebrüder Grimm lassen grüßen ...

Das Hexenmädchen
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Obwohl natürlich wieder hervorragend vorgetragen von Axel Milberg, der für mich die wahre Verkörperung des Kommissars Nils Trojan darstellt, verdient dieser vierte Teil zum ersten Mal nicht die Bestnote, ...

Obwohl natürlich wieder hervorragend vorgetragen von Axel Milberg, der für mich die wahre Verkörperung des Kommissars Nils Trojan darstellt, verdient dieser vierte Teil zum ersten Mal nicht die Bestnote, wie sonst seine Vorgänger.
Die Idee, ein Märchenmotiv der Gebrüder Grimm zu wählen, fand ich zunächst nicht schlecht, es erinnerte mich jedoch etwas an den Thriller „Wolfsfährte“ von Craig Russell, bei dem Kommissar Fabel einen Täter verfolgt, der von den Grimmschen Märchen geradezu besessen ist. Etwas übertrieben war vielleicht die Namensgebung der beiden „Kindopfer“ mit Grit und Hannes, die mir doch schon fast ein bisschen zu dicht bei Hänsel und Gretel und der bösen Hexe lag.
Ganz langsam, und ich meine wirklich ganz langsam erst, entwirrt sich nach vielen Kapiteln des Thrillers das Knäuel der Handlungsstränge, hier hätte ich mir vielleicht ein bisschen mehr roten Faden gewünscht. Die Vorstellung, dass die vermeintlichen Täter im Ofen braten mussten verursachte mir Gänsehaut, war aber mal eine ganz neue Variante, die ich kreativ fand. Alles in allem wurde der Fall schlussendlich gut und stimmig gelöst, was mich mit der Langatmigkeit wieder etwas versöhnt hat. Ein bisschen Privatleben nehmen wir auch mit, man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird.