Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2018

Lektüre, die glücklich macht ...

Die unzähligen Wunder der Carmine Street
0

Dieses Buch fällt mit seinen kleinen magischen Elementen normalerweise in eine Kategorie, die ich eher selten lese. Wäre es mir nicht durch einen Lesekreis in die Hände gefallen, hätte ich es wohl kaum ...

Dieses Buch fällt mit seinen kleinen magischen Elementen normalerweise in eine Kategorie, die ich eher selten lese. Wäre es mir nicht durch einen Lesekreis in die Hände gefallen, hätte ich es wohl kaum gekauft. Im Nachhinein jedoch bin ich sehr froh, mir diese zauberhafte Geschichte gegönnt zu haben. Wie soll man es beschreiben? Für mich ist es eine Mischung aus dem „Glücksbüro“ von Andreas Izquierdo und „Harry Potter“ gepaart mit einem kleinen Schuss „Peter Pan“. Walter Lavender Jr., von Geburt an mit einem Sprachfehler gestraft, hat es nicht leicht im Leben. In der Schule findet er durch sein Handicap schwer Anschluss. So dreht sich seine ganze kleine Welt um seinen Hund Milton, die Patisserie, seine Mutter und die Angestellten, die ihm inzwischen zur Ersatzfamilie geworden sind. Als ein skrupelloser neuer Besitzer droht, diese Welt zu zerstören, macht sich Walter auf die Suche nach einer Lösung. Ein Abenteuer nach dem anderen gilt es für ihn zu bestehen und am Ende, tja am Ende … lasst euch überraschen von dieser liebenswerten Geschichte, die einem mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurücklässt.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Leider eine enttäuschende Fortsetzung ...

Rückkehr nach Tyringham Park
0

Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung des Romans „Die Frauen von Tyringham Park“ – der mir gut gefallen hatte – gefreut. Umso herber war die Enttäuschung als ich mich durch diesen Roman gekämpft hatte. ...

Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung des Romans „Die Frauen von Tyringham Park“ – der mir gut gefallen hatte – gefreut. Umso herber war die Enttäuschung als ich mich durch diesen Roman gekämpft hatte. Er knüpft beinahe nahtlos an den ersten Teil an und so war ich froh, die beiden Bände zeitnah hintereinander gelesen bzw. gehört zu haben. Die Geschichte rund um die Familie Blackshaw bietet ja auch wirklich viel Potential für eine spannende Erzählung. Leider hapert es diesmal mit der Umsetzung. Manchmal kam es mir vor als reihte man die Ereignisse einfach so aneinander, von Spannung war da für mich keine Spur. Die Frauen in Irland aber auch in Australien sind fast durch die Bank weg unsympathisch, eine Lieblingsfigur will sich so gar nicht rauskristallisieren. Im Gegenteil, der Roman kann einen als Leser schon beinahe deprimieren. Man nehme z. B. die arme Zita, die sich wirklich Nacht für Nacht in den Schlaf weint … fast ein Leben lang! Na, vielen Dank! Dennoch wollte ich gerne wissen, wie die Geschichte ausgeht. Ok, nun weiß ich es, hätte aber auch locker ohne dieses Wissen leben können. Ich denke nicht, dass er mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Von Seiten der Autorin leider eine vertane Chance.

Veröffentlicht am 26.04.2018

"Nie wieder Krieg!" ...

Marlene
0

Gleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass es hier unbedingt empfehlenswert ist, den Vorgängerband „Honigtod“ der gleichen Autorin zu hören, bzw. zu lesen. In „Marlene“ wird sich viel darauf bezogen und ...

Gleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass es hier unbedingt empfehlenswert ist, den Vorgängerband „Honigtod“ der gleichen Autorin zu hören, bzw. zu lesen. In „Marlene“ wird sich viel darauf bezogen und ich glaube, man würde sich mit den Zusammenhängen sonst eventuell schwertun.
Aber nun zu diesem wunderbaren Buch, das sich aus einer Mischung von Fiktion gepaart mit realen Ereignissen und Personen zusammensetzt. Ich habe schon viele Bücher zum Thema Zweiter Weltkrieg gelesen und gehört aber selten ist mir so ein spannendes und zugleich berührendes Buch unterkommen, das die Rolle des Widerstands gegen die Nazidiktatur und seine tapferen Kämpferinnen und Kämpfer beleuchtet. In genau dieser Rolle findet sich Anna von Dürkheim, die sich als Widerstandskämpferin Marlene Kalten nennt, wieder. Sie, die einst ihre Freundin Deborah, Tochter der berühmten Opernsängerin Elisabeth Malpran und dem jüdischen Arzt Gustav Berchinger, für den guten Zweck des Widerstands gewinnen konnte, wähnt diese tot und ist fest entschlossen allein für die Sache weiterzukämpfen. Mehr als einmal begibt sie sich in Lebensgefahr, wird gequält und gedemütigt und landet schließlich im KZ Lager Ausschwitz. Sie gibt nicht auf und kämpft den Kampf ums Überleben stets mit dem ultimativen Ziel vor Augen, diesen grausamen Krieg und seine Schergen zu stoppen und damit auch dem unsinnigen Morden an allen Fronten Einhalt zu gebieten.
Zum Einstieg der Geschichte lernen wir die Marlene der Gegenwart kennen, die sich mit ihren inzwischen 93 Jahren dazu entschließt, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen und noch einmal ihre Familie und ihre zahllosen Weggefährten um sich zu versammelt. In ähnlicher Form lernten wir im ersten Band auch die junge Felicity und ihre Mutter kennen, die zu Deborahs Familie gehörten. Lasst euch überraschen, wie die beiden Familien am Schluss doch noch zueinander finden werden.
Während mir der Schluss ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, war ich doch während des Hörens immer wieder erschüttert, wie grausam der Zweite Weltkrieg wirklich war. Durchzogen mit sogenannten „Kriegssplittern“ voller wertvoller Informationen formte die Autorin in meinem Kopf unweigerlich den Satz: „Nie wieder Krieg!“. Ganz zum Schluss möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass die begabte Sprecherin Anne Moll auch hier wieder ein Meisterwerk hingelegt hat – Chapeau!

Veröffentlicht am 26.04.2018

Beschuldigt, gefoltert, verbrannt ...

Die Seelen im Feuer
0

Ich habe mich in der Literatur schon des Öfteren mit dem Thema Hexenverfolgung befasst, da es mich einfach fasziniert aber natürlich im gleichen Maße erschreckt, wie leicht man in den Verdacht der schwarzen ...

Ich habe mich in der Literatur schon des Öfteren mit dem Thema Hexenverfolgung befasst, da es mich einfach fasziniert aber natürlich im gleichen Maße erschreckt, wie leicht man in den Verdacht der schwarzen Magie und Hexerei geraten kann. Es konnte damals jeden treffen, Männlein, Weiblein, ja sogar Kinder. Oft wurden gerade bei wohlhabenden Familien nach und nach alle Familienmitglieder verdächtigt, angeklagt und umgebracht. Die Malefizkammer bereicherte sich so bequem an ihrem Erbe. Während schon die Unterbringung in den Gefängnissen und sogenannten Hexentürmen menschenunwürdig war, die Folter, die diese armen Menschen ertragen mussten, war an Grausamkeit wohl kaum zu überbieten.
Die bekannte Autorin Sabine Weigand lässt uns als Leser bzw. Hörer teilhaben am Leben im frühen 17ten Jahrhundert und die damit einhergehende Hexenjagd. Als Schauplatz wählt sie Bamberg, die Stadt, die man getrost als Zentrum der Hexenverbrennungen bezeichnen kann. In 20 Jahren starben dort fast 1.000 Männer, Frauen und Kinder. Auch die Protagonistin Johanna, eine junge Apothekerstochter, gerät in den Strudeln der Jäger. Sie, ihre Familie und viele weitere Bürger kommen in Gewahrsam und werden der Folter unterzogen. Wird es dem jungen Cornelius gelingen hier Einhalt zu gebieten? Verbissen kämpft er gegen den fanatischen Weihbischof sowie gegen den gnadenlosen Hexenkommissar Herrenberger. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Weg viel zu viele Opfer säumen …
Ich habe selbst einige Jahre in Bamberg gelebt und konnte mich wunderbar mit den verschiedenen Tatorten und Lokalitäten identifizieren. Ein erneuter Besuch in Bamberg steht für mich in Kürze an. Ich werde Bamberg wohl diesmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Wer sich für dieses dunkle Kapitel in unserer Geschichte interessiert, dem sein dieses Buch ans Herz gelegt. Das Buch ist übrigens auch Grundlage für einen gleichnamigen Film, der für das ZDF gedreht wurde.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht ...

Mandeljahre
0

Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart ...

Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart zu beginnen und dann zurück in die Vergangenheit zu reisen, kann durchaus spannend sein. In der Vergangenheit deckte sie die Periode von 1907 bis 1945 ab und erlaubte uns so die Entstehung der Bad Dürkheimer Kaffeerösterei „Quieta“ mitzuerleben. Auch beim Ersten Weltkrieg, der anschließenden Besetzung der Gegend durch die Franzosen, der späteren aggressiven Judenverfolgung und dem Zweiten Weltkrieg waren wir dabei. Und genau das war für mich das Problem. Während mich ihre lebhafte Schreibweise die Seiten nur so umblättern ließ, fühlte ich mich durch die verschiedenen Perioden gehetzt. Dieses Buch hätte gut und gerne doppelt so dick sein dürfen und hätte genug Stoff für einen Zweiteiler liefern können. Schade, mir waren Maria, Jacob und die Zwillinge nämlich direkt ans Herz gewachsen und auch mit den Antisympathieträgern Carl und Maximilian hätte ich mich gerne noch näher befasst. Gut gefallen haben mir dagegen wieder die Passagen, die auf wahren Begebenheiten beruhten und von einer tollen Recherche der Autorin zeugen. Dass die Gegend von 1918 bis 1930 fest in französischer Hand war, wusste ich nicht, und auch dass dort die heutige deutsche Weinstraße 1935 ihren Anfang nahm war mir bis dato nicht bekannt.
Im Internet habe ich entdeckt, dass Katrin Tempel und dem Namen Emma Temple Romane schreibt, die in Irland und Neuseeland angesiedelt sind. Vielleicht werde ich mich damit noch ein wenig näher beschäftigen, der erste Roman von Emma Temple – „Die Nebel von Connemara“ – liegt nämlich schon auf meinem SUB.