Profilbild von erisch

erisch

Lesejury Star
online

erisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit erisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2021

Packender Krimi

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
0


Auf einer erzwungenen Kanutour entdeckt eine Frau per Zufall unter Wasser ein Auto mit zwei Leichen. Bei den Leichen handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die beide zuerst nicht identifiziert werden ...


Auf einer erzwungenen Kanutour entdeckt eine Frau per Zufall unter Wasser ein Auto mit zwei Leichen. Bei den Leichen handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die beide zuerst nicht identifiziert werden können. Schnell ist klar, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall handelt, sondern ein Mord war. Doch das Ermittlerteam rund um Jan Husk tut sich schwer ein mögliches Motiv zu finden und den Tathergang zu rekonstruieren. Der tote Mann wird als hochrangiger Beamter identifiziert und es ist höchste Geheimhaltung über die Ermittlungen gewünscht. Wer die tote Frau ist, bleibt lange unklar und scheint für die Ermittlungen auch nicht sehr relevant zu sein. Jan Husk fühlt sich in der Rolle des Ermittlungsleiters nicht besonders wohl, vor allem da er sich durch seinen Chef Kim Sleizer unter Druck gesetzt fühlt. Und der scheint auch irgendwie ein komisches Spiel zu spielen. Dunja Hougard, die von Kim Sleizer aus dem Polizeidienst gedrängt wurde, scheint immer mehr Beweise für die Machenschaften von Kim Sleizer zu haben und möchte ihn in die Ecke drängen. Doch das ist nicht so ganz einfach, den auch er hat seine Waffen um sie auszuschalten. Ein spannendes Katz und Maus-Spiel zwischen den beiden. Und dann ist da noch Fabian Risk, der erst kürzlich seinen Sohn verloren hat, der auch eine offene Rechnung mit Sleizer hat. Irgendwie scheinen alle Fäden der Ermittlungen und Machenschaften bei Sleizer zusammenzukommen. Nur eine Vermutung, ein purer Zufall oder doch die erschreckende Wahrheit?

‘Meeressarg’ hat mich gleich von der ersten Seite an gepackt und gegen Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen. Es werden viele verschiedene Handlungsstränge beschrieben, die zu Beginn etwas verwirren, jedoch am Schluss durchaus Sinn ergeben.

Jan hat als Ermittler keine einfachen Stand. Er muss gegen viele Widerstände ankämpfen und er fühlt sich überhaupt nicht wohl in seiner neuen Rolle. Als Leser kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen und diese Unsicherheit spüren. Und sich dann auch noch verfolgt fühlen, löst nochmals einen grösseren Stress aus. Aber auch Dunja hat es nicht leicht. Sie lebt ständig in der Gefahr, aufzufliegen oder nach der Suchmeldung verhaftet zu werden. Sie bedient sich wahrlich nicht immer den zulässigen Methoden, sie verfolgt jedoch ein konkretes Ziel wo dies auch notwendig ist. Mit Sleizer konnte ich mich von Beginn weg nicht anfreunden. Ein überheblicher Typ mit einem enormen Selbstbewusstsein, das niemand zerstören kann. Auch kommt er sehr speziell rüber, irgendwas scheint er zu verbergen, den wieso weiss er sehr schnell immer genau wo er suchen muss?

Obwohl ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, bin ich sehr gut in die Geschichte reingekommen. Ich hatte nie das Gefühl irgendwelche Informationen zu vermissen, die für das Verständnis wichtig gewesen wären.

Ein packender Krimi, der sehr zu empfehlen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

spannender und fesselnder Roman über die Ullstein-Frauen

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
0

Immer wieder entflieht Rosalie Gräfenberg Paris und kehrt zurück in ihre Heimat Berlin. Die Journalistin verfasst zwischendurch Reiseberichte für den Ullstein-Verlag. Auf einem Bankett lernt sie den Generaldirektor ...

Immer wieder entflieht Rosalie Gräfenberg Paris und kehrt zurück in ihre Heimat Berlin. Die Journalistin verfasst zwischendurch Reiseberichte für den Ullstein-Verlag. Auf einem Bankett lernt sie den Generaldirektor Franz Ullstein kennen. Die beiden verstehen sich gleich auf Anhieb und es dauert nicht lange, bis der verwitwete Franz ihr einen Heiratsantrag macht. Nach einer Bedenkzeit entscheidet sich Rosalie für die Ehe. Die Familie Ullstein sieht es aber nicht gerne, dass Franz nochmals heiratet und dann noch so eine junge Frau. Sie versuchen die beiden mit allen vorhandenen Mitteln auseinanderzubringen. Doch Rosalie ist eine sehr selbstbewusste Frau und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. In ihrer Freundin Vicky Baum findet sie eine Unterstützerin und die beiden lassen sich von der dominierenden Männerwelt nicht einschüchtern. Beide leben ein freies Leben und möchten ihre Freiheit um keinen Preis aufgeben. Auch Lili, das Tippfräulein von Vicky, möchte ihren eigenen Traum verfolgen. Der kreative Kopf im Vorzimmer schreibt ein eigenes Buch und muss allen Mut zusammen nehmen, um dieses Vicky vorzustellen. Drei Frauen, mit ihrem Drang nach Freiheit und eine dominierende Männerwelt. Kann das gut gehen?

‘Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher’ fesselt den Leser bereits auf der ersten Seite und die Geschichte rund um die drei Frauen und den Ullstein-Verlag lassen einem nicht mehr los. Es ist schwierig zu beurteilen, was wirklich Realität und was Fiktion ist. Auf den ersten Blick ist alles Realität, wenn man dann aber weiter überlegt, vermutet man bereits das es Passagen gibt, die nicht der Realität entsprechen. Ich finde es gut, dass im Schlusswort näher darauf eingegangen wird und der Leser auf diese Thematik aufmerksam gemacht wird.

Die drei Frauen Rosalie, Vicky und Lili sind drei starke Frauen, wobei jede ihre Meinung vertritt. Diese drei Protagonisten waren mir bereit am Anfang sehr sympathisch. Rosalie, welche möglichst ihre Freiheit geniessen und ihre Träume verwirklichen möchte, Vicky die ebenfalls von der Freiheit besessen ist und sich von niemanden was diktieren lässt. Und dann ist da noch Lili, die vermeintlich kleine und scheue Schreibkraft. Auch sie hat ihre Vorstellungen vom Leben und möchte diese auch verwirklichen. Diese drei Frauen sind eine bunte Mischung, die perfekt zusammen passt.

Für mich ein sehr gelungener Roman, den ich verschlungen habe und jedem weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2021

Ruhiger, fesselnder Thriller

TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern ...
0

Nicky Landsaat lebt zusammen mit ihrer Familie in Amsterdam. Eine Bilderbuchfamilie sieht aber anders aus: ihr Vater ein richtiger Tyrann, ihre Mutter schluckt alles und verkriecht sich und ihre Geschwister ...

Nicky Landsaat lebt zusammen mit ihrer Familie in Amsterdam. Eine Bilderbuchfamilie sieht aber anders aus: ihr Vater ein richtiger Tyrann, ihre Mutter schluckt alles und verkriecht sich und ihre Geschwister sind drogenabhängig und sind kriminell. Als einzige der Familie hat sie es zu etwas gebracht und verfügt über einen hervorragenden Studienabschluss. Nicky bewirbt sich bei Christie NV, einer Beratungsfirma, die darauf spezialisiert ist grosse Firmen zu zerschlagen und kann tatsächlich am Trainee-Programm teilnehmen. Doch mit ihrer unkonventionellen Denkweise verursacht sie so manches Kopfschütteln und kommt dabei nicht überall gut an. Einzig der Chef von Christie NV, Peter de Boer, beeindruckt diese andere Denkweise und auch ihr Erscheinen. Nicky geniesst das vollste Vertrauen von Peter und wird auch für einen Auslandseinsatz eingesetzt. Leider ist das Ergebnis dieses Einsatzes jedoch nicht so wie gewünscht und sie verliert die Anstellung. Als Peter jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird und einen speziellen Auftrag erhält, wird Nicky zu seiner engsten Vertrauten. Er soll einen einflussreichen Öl-Konzern vernichten, darf aber niemanden sonst damit beauftragen. Doch bei der Bewältigung der Aufgabe gehen beide ein grosses Risiko ein und geraten in Gefahr. Können die beiden den Auftrag dennoch zu Ende bringen?

Takeover ist sehr spannend geschrieben und fesselt einem bereits zu Beginn an das Buch. Es braucht eine gewisse Zeit bis der Leser die Zusammenhänge versteht, wenn sie aber dann Verstanden sind, dann ist man in der Geschichte gefesselt. Als Leser fiebert man richtig mit und hofft dass für Peter und Nicky alles gut ausgeht.

Nicky wächst dem Leser bereits von Beginn an ans Herz. Sie versucht aus der Familie auszubrechen und für sich ein besseres Leben aufzubauen. Ihre Geschwister versucht sie immer wieder auf den richtigen Weg zu bringen und sie hat auch kein Problem damit ihre Meinung loszuwerden. Ihre spezielle Denkweise macht sie sehr sympathisch und lässt sie noch stärker dastehen. Das Schicksal spielt ihr übel mit, sie lässt sich aber durch nichts und niemandem unterkriegen. Den Unternehmer Peter konnte ich am Anfang nicht so einordnen. Zum einen kommt er als sehr hochnäsiger Geschäftsmann rüber, der keine Skrupel hat Firmen zu zerstören und den Menschen ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Je mehr der Leser jedoch über seine Geschichte erfährt desto mehr, versteht man diese Persönlichkeit. Mir wurde er im Laufe der Geschichte immer sympathischer.

Obwohl es sich bei dem Buch nicht um einen klassischen Alder-Olsen handelt, den wir von der Sonderdezernat-Q-Reihe kennen, kann ich das Buch empfehlen. Es ist ein ruhiger, fesselnder Thriller mit starken Persönlichkeiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2021

sehr spannende und emotionale Geschichte

Das Buch der verschollenen Namen
0


Eva und ihre Eltern leben mitten im zweiten Weltkrieg in Paris. Sie sind Juden und leben in ständiger Angst, das ihnen was angetan wird. Ihr Vater wird eines Tages von den Nazis abgeholt. Da sie und ihre ...


Eva und ihre Eltern leben mitten im zweiten Weltkrieg in Paris. Sie sind Juden und leben in ständiger Angst, das ihnen was angetan wird. Ihr Vater wird eines Tages von den Nazis abgeholt. Da sie und ihre Mutter zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause waren, kamen sie nicht in die Fänge der Nazis. Zusammen mit ihrer Mutter verlässt sie mit gefälschten Papieren Paris und geht nach Aurignon. Sie wollen zusammen in die Schweiz flüchten um nicht in die Hände der Nazis zu gelangen. In Aurignon gibt es viele Bewohner, welche sich gegen die Nazis wehren und Menschen helfen über die Grenze zu kommen. Eva und ihre Mutter kommen in einer kleinen Pension unter und Eva wird schnell vom ortsansässigen Priester Pére Clemens entdeckt. Sie besitzt nämlich ein besonderes Talent um Papiere zu fälschen. Zusammen mit dem jungen Rémy verhilft sie so anderen jüdischen Kindern zu einer neuen Identität, damit sie in die Schweiz flüchten können. Damit ihre ursprünglichen Namen nicht vergessen gehen, tüfteln sie beide eine Möglichkeit aus, welche nicht sofort auffällt: Das Buch der verschollenen Namen. Die ständige Angst, bei der Fälscherei und der Hilfe zum Grenzübertritt entdeckt oder verraten zu werden, schweisst Eva und Rémy noch weiter zusammen. Wie lange können sie so weitermachen, ohne dass jemand ihre Widerstandszelle verrät oder sie sonst auffliegen? Haben Eva und Rémy eine Zukunft miteinander und spielen alle tatsächlich ein richtiges Spiel?

Die Geschichte ist so fesselnd, das man das Buch gar nicht zur Seite legen kann. Das Buch hat mich sehr berührt und auch zum Nachdenken angeregt. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und macht das Buch so einzigartig. Für den Leser ist es auch schön zu erfahren wie es Eva in den späteren Lebensjahren ergeht und wie sie mit dem Schicksal umgegangen ist. Am Schluss des Buches warten zwei Überraschungen auf den Leser, mit denen ich nie gerechnet hätte und für mich dem Buch nochmals eine unerwartete Wende gegeben hat.

Eva und Rémy, aber auch Pére Clemens sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mit allen dreien leidet man als Leser mit und hofft das alles gut kommt und sie nicht verraten werden. Den ihre Arbeit ist nicht ganz ungefährlich aber für die Kinder lebensnotwendig. Eva ist eine sehr starke Persönlichkeit die sich von nichts unterkriegen lässt, obwohl ihr das Schicksal sehr übel mitgespielt hat. Sie will den Kindern unbedingt helfen, egal was kommt. Ihre Idee für das Buch der verschollenen Namen ist sehr eindrucksvoll, den ihr sind die wahren Identitäten der Kinder sehr wichtig.

Das kleine Bergdorf wehrt sich mit allem möglichen gegen die Besetzung durch die Deutschen und alle helfen einander. Zuerst ist es unvorstellbar und selbst als Leser fragt man sich, ob hier wirklich alle so sind wie sie es vorgeben zu sein. Unglaublich das ein kleines Dorf solch einen Zusammenhalt hat und nicht gleich auffliegt.

‘Das Buch der verschollenen Namen’ kann ich jedem wärmstens empfehlen. Ein sehr emotionales und spannendes Buch, dass das Leben einer jungen Jüdin und der damaligen Zeit sehr Eindrücklich darlegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2021

Spannender Psycho-Thriller - von Anfang bis zum Schluss

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
0

Zusammen mit seiner Frau Bettina betreibt Markus eine Sharing-Firma. Eines Abends taucht seine Frau nicht zu Hause auf, er macht sich grosse Sorgen um sie. Die erwähnte Stunde ist längst vorbei und Bettina ...

Zusammen mit seiner Frau Bettina betreibt Markus eine Sharing-Firma. Eines Abends taucht seine Frau nicht zu Hause auf, er macht sich grosse Sorgen um sie. Die erwähnte Stunde ist längst vorbei und Bettina taucht einfach nicht zu Hause auf. Auch an ihr Handy geht sie nicht und alle Sprachnachrichten bleiben unbeantwortet. Markus macht sich immer mehr Sorgen. Über WhatsApp bekommt er einen Link, der ihn ins Darknet führt. Dort bekommt er seine Frau zu sehen. Gefesselt und umgeben von mehreren vermummten Männern. Eine unaushaltbare Situation für Markus, die ihn verrückt werden lässt. Am nächsten Tag erhält er eine Nachricht, wo er seine Frau finden kann. Als er sie auffindet ist sie tot. Die Polizei verdächtigt Markus und es kommen immer mehr Hinweise zusammen, die gegen ihn sprechen. Als dann auch noch seine Tochter Leonie entführt wird, scheint für die Polizei alles klar zu sein. Wie soll man seine Unschuld beweisen, wenn alles gegen einem spricht und sich auch seine eigene Familie und Freunde abwenden?

‘Sharing’ ist sehr fesselnd geschrieben. Bereits ab der ersten Seite ist man ans Buch gefesselt und kann es nicht mehr zur Seite legen. Ein weiterer spannender Psycho-Thriller von Arno Strobel, der einem nicht mehr loslässt. Bis zum Schluss ist nicht klar wer hinter den Entführungen steckt und was den genau das Motiv ist.

Der Thriller dreht sich rund um Markus, den Inhaber der Sharing-Firma. Er wird arg gebeutelt und steht doch immer wieder auf. Mit ihm leidet man als Leser besonders mit, den kann man sich doch gar nicht vorstellen, dass er seine Frau ermordet hat und seine Tochter entführt. Wer spielt ihm da so übel mit, diese Frage hat mich während des ganzen Buches enorm beschäftigt. Sarah, die beste Freundin von Bettina kam mir suspekt vor. Sie ist sehr abgeklärt und bricht plötzlich den Kontakt zu Markus ab. Bei den anderen Protagonisten ist es als Leser schwierig zu erahnen, wem man vertrauen kann und wer ein falsches Spiel spielt.

‘Sharing’ kann ich jedem Thriller-Fan sehr empfehlen. Ein wahrer Pageturner der einem nicht mehr loslässt und am Ende eine Überraschung bereithält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere