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Veröffentlicht am 25.05.2022

Verfolgung, Korruption und Spurensuche – man trifft sich immer mehrmals im Leben

Esthers Verschwinden
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Eli Rosen und seine Familie betreiben zu Zeiten des 2. Weltkrieges in Lublin ein hoch angesehenes Baugeschäft. Die Familie ist jüdischer Abstammung und hat immer mehr mit zu kämpfen. Als der Krieg beginnt, ...

Eli Rosen und seine Familie betreiben zu Zeiten des 2. Weltkrieges in Lublin ein hoch angesehenes Baugeschäft. Die Familie ist jüdischer Abstammung und hat immer mehr mit zu kämpfen. Als der Krieg beginnt, fühlt sich Esther, Eli’s Frau, nicht mehr sicher und fürchtet um ihr Leben. Doch Eli vertraut seinem Mitarbeiter Maximilian Poleski, welcher über gute Verbindungen zu den Deutschen verfügt und somit einiges von der Familie Rosen fernhalten kann. Esther hat dabei jedoch von Anfang an kein gutes Gefühl und vertraut den Machenschaften von Maximilian nicht.

Die Familie Rosen wird tatsächlich auseinandergerissen und Eli und sein Sohn Isaak können aus dem KZ Buchenwald befreit werden. Die beiden gelangen ins DP-Lager Föhrenwald, wo Eli nach wie vor ein angesehener Baugeselle ist. Nur Esther ist nirgends aufzufinden, Eli weiss nicht wohin sie gebracht wurde und ob sie überhaupt überlebt hat. Aber er gibt seine Suche nicht auf und möchte unbedingt etwas über ihren Verbleib in Erfahrung bringen. Und dann warten die beiden auch immer noch auf ihr Visa für Amerika, damit sie einen Neuanfang wagen können. Als im Lager plötzlich unter der Hand Visa’s vergeben werden, ist Eli’s Ermittlerinstinkt geweckt. Wer macht so was, während Tausende auf legalem Weg versuchen, ein Visa zu bekommen?

‘Esthers Verschwinden’ spielt in drei verschiedenen Zeitepochen, welche sich immer wieder abwechseln. Als Leser kommt man aber gut damit klar, da bei jedem Kapitel immer angegeben wird, in welchem Jahr und an welchem Ort man sich gerade befindet. Durch den Wechsel bleibt es immer spannend, den man weiss nie was als nächstes kommt. Man fiebert mit, ob die Familie Rosen von der Judenverfolgung mehrheitlich verschont bleibt, hofft dass Eli seine Frau findet und sie nach Amerika gehen können und zu guter Letzt versucht man in der dritten Zeitepoche dem Doppelmörder und Eli’s geheimen Auftrag auf die Schliche zu kommen.

Ein gut recherchierter Roman, welcher den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Das Buch vermittelt einen guten Eindruck wie mit Korruption sehr vieles reguliert werden konnte und welche Machenschaften da dahinter steckten. Ich kann es jedem der gerne gut recherchierte historische Romane aus dem 2. Weltkrieg liest herzlich empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

spannende Leseprobe, aber enttäuschende Fortsetzung

Das verschlossene Zimmer
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Marie lebt mit ihrem Vater Dominik in Krakau. Leider kennt sie ihre Mutter nicht und ihr Vater möchte auf sie gar nicht angesprochen werden. Nun mit 17 Jahren möchte Marie mehr über ihre Mutter rausfinden ...

Marie lebt mit ihrem Vater Dominik in Krakau. Leider kennt sie ihre Mutter nicht und ihr Vater möchte auf sie gar nicht angesprochen werden. Nun mit 17 Jahren möchte Marie mehr über ihre Mutter rausfinden und wissen warum sie Dominik alleine grossgezogen hat. Als Dominik nicht zu Hause ist, versucht sie in sein Zimmer, das immer abgeschlossen ist, zu gelangen. In einer losen Bodendiele findet sie ein Kistchen in dem sich ein abgeschnittener blonder Zopf befindet. Ist das ein Hinweis auf ihre Mutter? Während sie weiterhin versucht mehr Informationen zu ihrer Mutter zu bekommen, trifft sie auf ihre Kinderliebe Ben. Der junge Jude ist wieder zurück in Krakau und Marie fühlt sich immer noch sehr zu ihm hingezogen. Doch ihr Vater findet die Verbindung zwischen diesen beiden nicht wirklich gut, da sich anzeigt, dass Juden immer mehr aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Aber Marie lässt sich davon nicht beirren und konvertiert zum Judentum, damit sie Ben heiraten kann. Ihren grossen Traum, Medizin studieren zu dürfen, scheint im Jahr 1939 für eine Frau unmöglich zu sein. Überall wird sie abgewiesen, doch sie möchte ihren grossen Traum nicht aufgeben müssen.

In einem zweiten Erzählstrang wird auf das Leben von Marie’s Eltern im 1918 zurückgeblickt. Helena arbeitet für Dominik’s Vater in dessen Apotheke. Auch sie verfolgt bereits das Ziel, als Frau grosses Erreichen zu können. Doch ihr bleibt das verwehrt und sie kann in der Apotheke nur Fuss fassen, weil der Apotheker immer vergesslicher wird. Damit die Kunden nicht zu schaden kommen, wird Helena zur Aufpasserin und darf sogar selbst Medikamente zubereiten. Als Dominik aus dem Krieg zurückkehrt fühlt er sich zu Helena hingezogen und die beiden beginnen eine Affäre. Doch bald wird Dominik wieder eingezogen und Helena bleibt schwanger bei seinem Vater zurück.

«Das verschlossene Zimmer» konnte mich leider nicht so packen. Der Klappentext und auch die Leseprobe waren sehr interessant. Leider hat danach die Spannung abgenommen und ich musste mich durch die Seiten zwingen, erst im letzten Drittel des Buches nahm die Geschichte wieder an Fahrt auf. Als Leser wollte man dann unbedingt wissen, was es genau mit der verschollenen Mutter auf sich hat und ob es Marie gelingen wird, das Familiengeheimnis aufzudecken. Der Schreibstil selbst empfand ich als angenehm und man konnte den Ausführungen gut folgen. Das die Geschichte in zwei Zeitepochen erzählt wurde, finde ich eine gute Idee. Als Leser konnte man sich beide Situationen gut vorstellen und so auch die Geschichte von Marie’s Eltern in einer sehr schwierigen Zeit kennen lernen.

Die Geschichte dreht sich rund um Marie, die versucht ihre Mutter zu finden. Eine junge, sympathische Frau, die ihr Ziel nicht aus den Augen verliert und gegen jeden Widerstand ankämpft. In dieser Zeit ein sehr schwieriges Unterfangen, was für uns heute unvorstellbar ist. Dominik, Marie’s Vater, der als anerkannter Arzt arbeitet hält sich bewusst immer im Hintergrund. Er möchte einfach keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und überlegt sich auch mehrmals ob er sich wirklich als Klinikleiter bewerben soll. Die weiteren Charaktere sind gut ausgearbeitet und passen gut in die beiden Zeitepochen. Sie geben dem Leser einen guten Eindruck, wie die Situation dazumal ausgesehen hat.

Nach der Leseprobe habe ich ein spannendes Buch erwartet, das ich in einem Zug verschlingen werde. Leider war die Fortsetzung danach eher enttäuschend. Das Ende der Geschichte, finde ich für diese Zeit eher unrealistisch und kommt dadurch auch unglaubwürdig rüber.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Leicht lesbares Wohlfühlbuch

Der Geschichtenbäcker
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Nachdem Sofie ihre Tanzkarriere nicht fortsetzen kann, muss sie sich erst mit der neuen Situation zurechtfinden. Sie tut sich damit enorm schwer und hat keinen Elan sich einer neuen Herausforderung zu ...

Nachdem Sofie ihre Tanzkarriere nicht fortsetzen kann, muss sie sich erst mit der neuen Situation zurechtfinden. Sie tut sich damit enorm schwer und hat keinen Elan sich einer neuen Herausforderung zu widmen. Als sie dazu gezwungen wird, sich eine Arbeit zu suchen, bewirbt sie sich bei Giacomo als Aushilfsbäckerin. Was erst nur als kurzes Gastspiel gedacht war, entwickelt sich zu einer längeren Phase. Giacomo versucht Sofie das Handwerk des Backens beizubringen und sie aufzumuntern. Doch Sofie hat immer wieder Phasen in denen sie ihre Mitmenschen verletzt und nur an sich denkt. Dies belastet auch die Beziehung zu ihrem Ehemann Florian, welcher nach wie vor als Choreograph im Schauspielhaus tätig ist. Gelingt es Sofie durch das Backen in ihren neuen Lebensabschnitt zu gleiten und ihren neuen Platz zu finden?

‘Der Geschichtenbäcker’ ist ein leicht lesbares Buch, durch das man nur so durchfliegt. Gleich ab der ersten Seite ist der Leser mitten in der Geschichte der Hauptprotagonistin Sofie. Die junge Frau, welche ihren Traumberuf plötzlich nicht mehr ausüben kann, muss ihr Leben komplett umkrempeln und sich ihren neuen Platz zuerst suchen. Das ist gar nicht so einfach, da sich gleich mehrere Problemfelder ergeben.

Giacomo, der Bäcker, ist ein sehr sympathischer Italiener, der sein ganzes Leben dem Brotbacken widmet. Jedes seiner gebackenen Brote hat eine eigene Geschichte, welches das Brot noch schmackhafter macht. Sein gut gehütetes Geheimnis seiner guten Brote verrät er nicht jedem und auch Sofie muss sich zuerst sein Vertrauen erarbeiten. Die Szenen mit seiner Nonna, waren für mich das Highlight und gaben der Geschichte einen kleinen italienischen Touch.

Ein Wohlfühlbuch, indem es unrealistische Szenen hat, welche den Leser aber nicht weiter stören. Das Buch kann jedem begeisterten Leser, der leichte Kost mag empfohlen werden.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Spannender und realitätsnaher Thriller

Schweizer Logout
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Was wenn das Internet plötzlich grossflächig ausfällt und einfach nichts mehr geht? Die Journalistin Mia erhält einen merkwürdigen Anruf von einem Unbekannten und wird mitten durch die Stadt Bern gelotst ...

Was wenn das Internet plötzlich grossflächig ausfällt und einfach nichts mehr geht? Die Journalistin Mia erhält einen merkwürdigen Anruf von einem Unbekannten und wird mitten durch die Stadt Bern gelotst bevor sie auf ihn trifft. Der Unbekannte, Maxi ein Hacker, hat einige Informationen für sie über einen vermeintlichen Fall von Kinderpornografie eines Lehrers, der eigentlich keiner ist. Zusammen gehen sie der Thematik auf den Grund und stossen dabei auf immer grösser werdende Internetstörungen, Klarnamen von Forenbenutzern und versehentlich verschickte Pornografie. Während ihrer Recherche bahnt sich eine schweizweite Katastrophe an, welche sehr weitreichend sein wird. Schaffen es die beiden dem Rätsel auf die Spur zu kommen und die Schweiz vor der grossen Katastrophe zu bewahren?

‘Schweizer Logout’ beschreibt eindrücklich, was passieren kann, wenn das Internet grossflächig ausfällt und vieles einfach nicht mehr funktioniert, wie wir es uns gewohnt sind. Die Erzählung fesselt den Leser bis zum Schluss und lässt einem auch Gänsehaut aufkommen. Die Situationen sind sehr realistisch dargestellt und vermitteln gut, wie es bei einem solchen Vorfall wirklich aussehen könnte.

Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Maxi und Mia erzählt. Die beiden sind sehr sympathisch und arbeiten auch sehr gut zusammen. Zusammen verfolgen sie das Ziel, die Katastrophe abzuwenden und können sich hierbei sehr gut ergänzen. Die Gedankengänge der beiden sind auch für nicht IT-affine Leser nachvollziehbar.

Das Buch kann jedem empfohlen werden, welcher sich gerne mit realitätsnahen Thrillern beschäftigt. Ein super spannendes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Vermisstenfall und Familienintrigen – spannender Auftakt der Krimi-Reihe

Nordwesttod
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Als Nina Brechtmann spurlos verschwindet, wird Kommissarin Anna Wagner mit ihrer Suche beauftragt. Ihre Arbeit führt sie nach St. Peter-Ording, in die dortige Polizeidienststelle. Während sie zuerst auf ...

Als Nina Brechtmann spurlos verschwindet, wird Kommissarin Anna Wagner mit ihrer Suche beauftragt. Ihre Arbeit führt sie nach St. Peter-Ording, in die dortige Polizeidienststelle. Während sie zuerst auf sich alleine gestellt ist, bekommt sie wenig später tatkräftige Hilfe vom neuen Polizeidienstleiter Hendrik Norberg. Dieser leitet neu die Dienststelle, nachdem er mehrere Jahre als Kriminalist gearbeitet hat. Doch seine Vorstellung von seinem neuen Posten deckt sie überhaupt nicht mit der Realität. Job und Kinder unter einen Hut zu bringen, hat er sich um einiges einfacher vorgestellt. Doch der Vermisstenfall lässt ihm keine Ruhe und die Zeit drängt. Je schneller ein Vermisstenfall bearbeitet wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass die Vermissten gefunden werden. Doch als Nina’s Auto kaputt und samt Blutflecken in einem abgelegenen Schuppen gefunden wird, liegt es nahe, dass Nina vermutlich nicht mehr lebt. Ihre Familie ist bei der Aufklärung keine wirkliche Unterstützung, den der Kontakt ist schon seit längerem abgebrochen und die Familienmitglieder bringen durch widersprüchliche Aussagen auch kein Licht ins Dunkle. Gelingt es Anna und Hendrik die vermisste Nina zu finden?

Mit ‘Nordwesttod’ ist Svea Jensen ein spannender Lokalkrimi gelungen. Bereits ab der ersten Seite ist man so in der Geschichte drin, dass unheimlich schwer fällt es mal zur Seite zu legen. Neben dem aufzuklärenden Vermisstenfall, wird auch auf die privaten Probleme der Ermittler eingegangen, welche es dem Leser ermöglichen die beiden Hauptprotagnisten Anna und Hendrik noch besser kennen zu lernen. Beide haben ihre privaten Probleme, welche sie neben der herausfordernden Arbeit zu regeln haben. Gerade im Fall von Hendrik als alleinerziehender Vater ist das nicht immer so einfach. Er und seine beiden Söhne trauern auf sehr unterschiedliche Weise um ihre kürzlich verstorbene Frau resp. Mutter. Ausserdem muss er als neuer Dienststellenleiter so einiges Ausbaden was sein Vorgänger schleifen gelassen hat. Aber auch Anna hat mit ihrer Scheidung und dem unschönen Krieg mit ihrem Ex-Mann eine schwierige Zeit hinter sich und sie versucht sich nun neu zurechtzufinden. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen in einer fremden Umgebung weit Weg von München.

Die Handlungsorte sind sehr lebhaft beschrieben, so dass man sich diese als Leser sehr gut bildlich darstellen kann. Der Krimi lässt dadurch irgendwie auch ein bisschen ein Urlaubsgefühl aufkommen und macht das Ganze noch angenehmer zu Lesen.

Ein spannender Regional-Krimi der sehr zu empfehlen ist. Ich bin bereits gespannt auf die Fortsetzung.

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