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Veröffentlicht am 13.03.2019

Erschütternd, wahrhaftig und einfach grandios...!

Das Haus der Verlassenen
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Sussex, 1956: In jener Zeit wurden einige junge Frauen und deren unehelicher Kinder aus Scham von Gesellschaft mit Schimpf und Schande nach St. Margaret's geschickt. Einer der vielen Mutter-Kind Heimen, ...

Sussex, 1956: In jener Zeit wurden einige junge Frauen und deren unehelicher Kinder aus Scham von Gesellschaft mit Schimpf und Schande nach St. Margaret's geschickt. Einer der vielen Mutter-Kind Heimen, die von Nonnen geleitet wurde. Anstatt sich erholen und mit Babys ein platz im Leben suchen, wurden junge Frauen psychisch und physisch miss gehandelt. Hier sollen sie für ihren Sünden mit sehr schwere Arbeit büßen, hier müssen die eigenen geliebten Fleisch und Blut zum Adoption geben. Eine von vielen Mädchen ist Ivy. Als sie von ihrem Geliebten Alistair schwanger wurde, wurde sie auch von ihrer Familie verstoßt. Hochschwanger musste sie hungrig ins Bett gehen. Hochschwanger musste sie sehr schweren körperlichen Arbeit erledigen. Sie musste in einem dunklen, kalten Raum ihr Baby im Welt bringen. Ahnungslos, schmerzhaft, unmenschlich... Sie schickt hinter dem Rücken von Nonnen Briefe an Alistair, sie betet ihm, sie flieht ihm, ohne Erfolg... Kurz vor durchdrehen befreundet sie sich mit acht jährigen Elvira. Für sich selbst hat ivy keine Hoffnung mehr aber zumindest ein anderes Mädchen will sie retten...


2017: Die Journalisten Sam findet eines der Briefen von Ivy an Alistair bei ihren Großeltern. Sie ist selbst alleinerziehende Mutter und Ivys Geschichte berührt sie tief im Herzen. Ahnungslos stürzt sie sich in eine Story die nicht nur mit ihre eigene Familiengeschichte gefädelt ist sondern auch einige geheimnisvolle Todesfällen....


Anmerkung der Autorin: St. Margaret's ist ein fiktiver Ort, der sich aus vielen verschiedeneren Heimen zusammen setzt, über die ich im Laufe meiner Recherche gelesen habe. Leider waren die Arbeitsbedienungen in Armenhäusern genau so schlecht, wie ich sie im Roman schildere.


Eine heftige Geschichte die Wahrheiten entspricht und die ich mit Gänsehaut im ganzen Körper gelesen habe! Dank dem bildhaften Schreibstil, hatte ich das ganze geschehen vor meinem Augen und ich kann das immer noch nicht verkraften. Mir ist klar, das damals unter der Gottesnamen so einiges errichten haben sollen aber so was mit Babys hatte ich nie geglaubt. Dieses schwierige Thematik war für mich ganz neu, daher war ich schockiert und berührt, und konnte nicht mehr aufzuhören zu lesen. Der Autorin lässt die Leser mit wechselnden Kapiteln alles ganz genau folgen und mit den vielen Wendungen hält sie die Leser auf dem Bann. Das Cover und der Titel passt perfekt mit der Story und wenn ich jetzt genauer rein schaue, erschauere ich mich erneut. Die Charaktere sind sehr real dargestellt sodass man gefühlsvoll zwischen Vergangenheit und Gegenwart reisen kann. Und die extra Prise Thriller Anteil mach das lesen noch spannender.


Eine sehr gut gelungene Mischung aus Roman, Historik und Thriller. Also wer berührende und gleichzeitig schockierende Geschichten mag, soll das Buch unbedingt lesen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 11.03.2019

Herzerwärmend und einfach unvergesslich!

Nichts weniger als ein Wunder
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„Ich will von meinem Bruder erzählen. Dem vierten Dunbar Jungen mit Namen Clay. Ihm ist alles passiert. Wir alle haben uns seinetwegen verändert.“

Das ist die Geschichte der fünf Dunbar Brüder. Die mussten ...

„Ich will von meinem Bruder erzählen. Dem vierten Dunbar Jungen mit Namen Clay. Ihm ist alles passiert. Wir alle haben uns seinetwegen verändert.“

Das ist die Geschichte der fünf Dunbar Brüder. Die mussten mit erleben, wie die geliebte Mutter leidvoll stirbt, und auch noch dazu wie deren Vater Weg geht. Sie leben seitdem völlig nach ihren ganz eigenen Regeln. Jeder von den Brüdern hat eine eigene Art zum trauen, lieben, hassen, hoffen... Sie suchen nach einem Weg, mit dem Schmerz, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen. Sie suchen nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay - der vierte Dunbar Junge- der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke aus Stein, aus Schuldgefühlen, aus Sehnsucht, aus Hoffnung... Eine Brücke, der die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten...

Eine Geschichte, wie das Leben selbst: Fünf Brüder, so viele Finger, wie die am Hand. Einer ist zerbrechlich, der andere ist groß. Fünf Brüder, die nicht verschieden sein können. Einer läuft, um das Trauer weg zu bekommen, bis die Lunge brennt. Der andere holt ein Maultier ins Haus, als ein Trostpflaster. Und das alles erzählt der Autor, wie ein Feuerwerk welche in die Luft geht. Erst mit einem lauten Knall, dann kommt der Farbenspiel. Eine Sprache, die sehr gewöhnungsbedürftig ist und dennoch die Leser gnadenlos mitnimmt. Als Markus Zusak Fan habe ich 13 Jahre lang sehnsüchtig auf das Buch gewartet und wurde nicht enttäuscht. Wer seine Bücher gelesen hat, weiß wie außergewöhnlich sein Schreibstil ist. Auch hier muss man sich erst einmal gewöhnen aber danach lassen die fünf Jungs die Leser nicht mehr los. Es ist ein Roman, das es sich nicht so nebenbei lesen lässt. Nein! Hier braucht man Zeit. Der Anfang ist schwer aber danach ist es ein Lesegenuss. Kennt ihr das Meterweise Wollstrang? Früher hat meine Oma ihre Arme dazwischen gesteckt und wir Kinder mussten es zu ein Knäuel drehen. Genau so geht es in dem Buch. Herr Zusak erzählt von den Eltern, die als noch klein waren. Er erzählt von Hundeknochen und von einem Piano. Er erzählt wie schwierig und doch wunderschön die Zeit war, die die fünf Brüdern erlebt hatten. Und wir die Leser bauen alles geschehene langsam, Geduld voll und berührend zu einer Knäuel. Es ist ein hochwertiger Literatur. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Der Klang des Lebens...

Das Gewicht eines Pianos
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Russland in der 60er- Jahre. Die neun jährige Katya lauscht jede Nacht den berührende Klaviersonaten des Mansardenbewohners, ein Blinder, geflohener SS-Scherge. Als der Mann stirbt, erbt Katya sein Klavier. ...

Russland in der 60er- Jahre. Die neun jährige Katya lauscht jede Nacht den berührende Klaviersonaten des Mansardenbewohners, ein Blinder, geflohener SS-Scherge. Als der Mann stirbt, erbt Katya sein Klavier. Ein Blüthner. Es wird Katyas erste große Liebe, ihre ein und alles, die ihre bescheidenen Leben etwas Licht bringt.
Heute in L.A. Die 26 jährige Clara ist leidenschaftliche Automechanikerin. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen und ihre einziger Kindheitserrinerung ist eine Blüthner Piano, was ihre Vater ihren elften Geburtstag geschenkt hat. Clara hat keine Verbindung zur Musik aber der Blüthner ist Einzige, was von ihrem Vater blieb.

Zwei Frauen die nicht unterschiedlicher sein können und ein Piano durch die Leben der beiden Frauen reist. Eine tolle Grundidee, die ich gerne gelesen habe. Erzählt wird das alles in zwei Zeitebene und abwechselnd aus der Sicht von Katya und Clara, was den Lesern einen sehr guten Einblick von jeweiligen Leben gibt. Doch es geht hier nicht nur um die beiden Frauen sondern auch um das Piano, dass das nicht nur als Gegenstand dargestellt wird sondern auch wie eine dritte Protagonisten, was ich grandios fand. Wie das Cover, ist auch der Schreibstil sehr schlicht. Man kann das Buch ohne Verständnisprobleme lesen, aber mich haben die viele russische Begriffe und deren Übersetzungen gestört. Der Klappentext lässt die Leser schon mal ahnen, welche Verbindungen die beiden Frauen haben und dadurch war die gesamte Handlung für mich etwas vorhersehbar. Durch die bildhafte Sprache der Autorin wirken die Orte sehr authentisch und die Charaktere sympathisch. Allerdings habe ich die Passagen von Katya sehr gerne gelesen als Claras Teil. Clara wirkte mir etwas naiv und egoistisch. Katya dagegen ist eine großartige, starke Frau. Trotz der kleinen Schwachpunkten ist es ein durchaus gut gelungenes Roman.

Eine originelle Reise von Russland nach Amerika mit einer sehr starker Sprache. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 19.02.2019

Anstrengend!

Die Insel der letzten Geheimnisse
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Egal wie groß der Heimweh war, wollte Thérése nie wieder nach Korsika zurückkehren. Als sie ein Anruf von ihrer Tante bekam und erfährt dass ihre Oma ihr ein Haus erben will, Grund ihre kargen Künstlereinkommen ...

Egal wie groß der Heimweh war, wollte Thérése nie wieder nach Korsika zurückkehren. Als sie ein Anruf von ihrer Tante bekam und erfährt dass ihre Oma ihr ein Haus erben will, Grund ihre kargen Künstlereinkommen willig sie nach Korsika fliegen. Die Schönheit der kleinen Insel zog sie wieder sofort in seinem Bann. Die Geruch von Heimat, die Wildheit der Macchia, die Wellen, die gegen die Felsen klatschen... Aber sehr bald holt die Vergangenheit ihrer Familie sie ein. Sie fühlt sich verfolgt, beobachtet und eines Tages wacht sie als Gefangene auf. Obwohl in so einen kleinen Insel jeder sich jeden kennt, jeder weißt, was passiert ist, niemand will Thérése helfen. Ob sie will oder nicht, Thérése muss in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie leuchten...

Als ich das Cover gesehen und den Klappentext gelesen habe, habe ich mir eine schöne Familienreise nach Korsika mit vielen Geheimnissen gewünscht, doch wurde ich schnell enttäuscht. Der Grundidee ist zwar toll aber leider der Handlung ist nicht so meins. Der Einstieg in das Buch war katastrophal für mich und so musste ich ersten 20 Seiten paarmal lesen. Bis ich das verstanden habe Was, Wer, Wo, sind schon 100 Seiten vergangen. Alle Charaktere war für meinem Geschmack sehr Gefühlslos geschildert und besonders mit Thérése bin ich überhaupt nicht warm geworden. Der Schreibstil ist einfach gehalten sodass man ohne Verständnisprobleme lesen kann aber Erzählstil ist sehr verwirrend. Ich finde In der kursiven Schrift geschriebene Passagen also die zweite Person konnte man auch anders in die Geschichte einbauen und wäre dann wahrscheinlich alles viel interessanter und nicht so langweilig. Das Cover ist schön aber es passt nicht mit der gesamten Geschichte.

Kann man lesen aber ein muss ist es nicht! 2,5 Sterne...

Veröffentlicht am 13.02.2019

Enttäuschend!

Mein Jahr mit Dir
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Die junge Amerikanerin Ella erfühlt sich mit einem Rhodes Stipendium ihren lang ersehnten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag geriet sie zweimal in einem Konflikt mit einem gut aussehenden ...

Die junge Amerikanerin Ella erfühlt sich mit einem Rhodes Stipendium ihren lang ersehnten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag geriet sie zweimal in einem Konflikt mit einem gut aussehenden Mann, der ihren Literaturkurs leitet und mit dem sie so gar nichts viel anfangen kann. Mit voller Enthusiasmus, versucht sie so gut wie möglich in die oxonianischen Traditionen anzupassen, findet sie Freunde und geht sie raus zum feiern. Als sie jedoch eines Abends in einem Bar mit Jamie zusammenstößt, bringt Jamie Ella nicht nur die Literatur näher, sondern kommen sie sich dabei viel näher als geplant. Aber Jamie hat ein sehr tragisches Geheimnis, das nicht nur sein leben auf dem Kopf stellen wird, sondern auch Ellas...


„Fans von Jojo Moyes werden diese Liebesgeschichte lieben“ Publishers Weekly

Es war dieser Satz, warum ich unbedingt dieses Buch lesen wollte. Ich bin ein großes Jojo Mojes Fan und mit Sicherheit kann ich sagen, es hat mit Mojes Bücher überhaupt gar nichts unter einem Hut! Kann man weder vergleichen oder in einem Topf werfen!


Schon vom Anfang an hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzugehen und so eine nerven betörende Protagonistin hatte ich schon lange nicht mehr gelesen. Ella aus Ohio, selbstsüchtig und gefühlskalt. Auch mit Jamie wurde ich nicht warm und das liegt alles wegen ganzen Handlung. Ja die Handlung war für mich sehr oberflächlich und unglaubwürdig. Die ganze Story trotz der schwierigen Thematik, war für mich einfach Gefühl und Emotionslos. Die Schreibstil ist leicht und locker, kann man ohne Verständnisprobleme lesen. Allerdings als erfahrene Leser merkt man schnell, das hier einer Drehbuch ist. Beim lesen hatte ich oft das Gefühl in eine Filmszene zu sein oder besser ausgedrückt; ich hatte die ganzen Zeit das Gefühl, jemand versucht mir ein Film zu erzählen. Ehrlich gesagt, eine unbeschreibliches Gefühl. So eine wunderschöne Cover und der viel versprechende Klappentext aber leider eine große Enttäuschung!