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Veröffentlicht am 29.09.2017

Spannend, satirisch und himmlisch lustig

Die Farbe des Kraken
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ch hatte ja ewig keine Novelle mehr gelesen. Ich glaube Idie Reclam Büchlein aus meiner Schulzeit waren so mehr oder weniger vor etwa 30 Jahren meine letzten Novellen gewesen. Eine Novelle ist eine kurze ...

ch hatte ja ewig keine Novelle mehr gelesen. Ich glaube Idie Reclam Büchlein aus meiner Schulzeit waren so mehr oder weniger vor etwa 30 Jahren meine letzten Novellen gewesen. Eine Novelle ist eine kurze Erzählung in Prosaform.

Das Cover finde ich macht sehr neugierig, weil man sich aufgrund des Covers (und des Titels) ja erst einmal überhaupt nicht vorstellen kann, um was es überhaupt gehen könnte in dieser Novelle - es sei denn man liest den Buchrückentext.

Zu Beginn merken wir, dass hier jemand gestorben ist und wir uns gleich mitten auf einer Beerdigungsfeier befinden werden. Und auch erfahren wir, wie Gerda und Opa Kurt sich kennen gelernt haben. Das gefiel mir wunderschön und rührend und so eben ist die Liebe: Liebe auf den ersten Blicke, auf den letzten Blick, jeden Blick. (stammt aus Nabokovs "Lolita") Hier eben Liebe auf den ersten Handdruck, Liebe auf den letzten Handdruck, Liebe eben auf jeden Handdruck. Denn Kurt wurde mit einer Kugel in der Brust in ein Krankenhaus eingeliefert, in dem gerat arbeitet und er hielt ihre Hand den gesamten Aufenthalt über.

Die Novelle wird in der Ich-Form erzählt, was ich als sehr angenehm empfinde, da man sich in die Rolle des Protagonisten gut reinversetzen kann. Das Alter erfährt man anfangs nicht, dennoch muss es sich um einen recht jungen Menschen handeln, da er ja "Junge" genannt wird. Ausserdem "bessert er ja neben dem Studium sein Geld auf" und ein Student ist ja eher jung Diese nicht ganz legale Geldaufbessern bringt ihm eben einen Schuss im Herzen ein, woraufhin er dann im Jenseits aufwacht.

Der Schreibstil gefällt mir und auch der Vergleich, dass er so unschuldig aussah wie ein Jesuskind, ich mag solche Wortspielereien. Auch der Titel des 2. Kapitels "Beim Metzger". Die Warteschlange für ins Tor zum Jenseits mit dem Nummern ziehen hatte mich auch spontan daran erinnert, wie ich beim real-Markt meine Nummernkarte beim Metzger ziehen muss.

Auch wie er zu verhandeln versucht mit Pepe, einen Oberen im Jenseits: "Du bist ein vorschriftsmäßig Verblichener!" Und er versucht wirklich immer noch zu dealen, ob er nicht doch eben kein Verblichener sein darf.

Jedenfalls ist es so, dass der Ich-Erzähler im 1. Kapitel der Enkel von Opa Kurt ist und in den "Zwischenkapiteln, die Intermezzo genannt werden, finden wir uns immer wieder auf der Beerdigung von Kurt wider. Später dann aber die aufgeschriebene Geschichte von Opa-Kurt auch wieder in der Ich-Form erzählt wird, aber eben von einem anderen Kurt, nämlich nicht dem Enkel, der auf der Beerdigung befindlich ist, sondern der Verblichene, um den es auf dieser Beerdigung ja geht. Also einmal erzählt Kurt´s Enkel und dann wieder Kurt selbst. Was ja das Intermezzo wieder verdeutlicht, wo eben der erste Ich-Erzähler über das gerade Gehörte vom 2. Ich-Erzähler nachdenkt. Busserl kompliziert, aber beim Lesen versteht man es. Die Geschichte, die nicht auf der Beerdigung passiert, also nicht das Intermezzo, ist aus der Sicht des Verstorbene beschrieben und wird auf dessen Beerdigung zum besten gegeben.

Was ich nicht ganz verstanden habe, ob er wieder reanimiert wurde und das Erlebte aufgeschrieben hat und dann erneut verstorben ist oder wie man so den Erkenntnissen seiner Erlebnisse kam. Aber das ist ja gerade undurchschaubare Geschehen, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft alles ineinander verläuft. Und da wir ja in unseren Nachkommen weiterleben, sind wir ja sowieso mehr oder weniger immer ein- und dieselbe Person.

Ausserdem hat mich gleich das 1. Kapitel nachdenklich gemacht, weil es ja tatsächlich so ist: Stirbt jemand, dann denkt man nicht nur an den Tod des gerade Verstorbenen, sondern auch den irgendwann einmal selbst eintreffenden und trauert quasi im Vorfeld auch schon um sich seiner eigenen armen Seele Willen.

Das Buch ist dermaßen satirisch und ironisch verfasst, dass man beim Lesen fast gar keine Angst mehr vor dem Jenseits bekommt, wenn es denn so werden würde wie der Schildere es "erlebt" hat. So witzig kenne ich das Jenseits nur vom "Münchner im Himmel" der ja auch nach einem Bier verlangt und (hier ist es Ambrosia!), sondern höchstens Manna bekommt. Halleluja.

Irgendwann erfahren wir auch wie alt der Erzählende ist. Nicht - wie ich zuerst getippt hatte ein Anfang-Zwanziger, sondern ein Mittdreißiger. Obwohl er im Jenseits zwar sein Alter wählen darf und sich gegen eher 16 J. zu eher seinem Alter entscheiden, in dem er auch tatsächlich verblichen ist. Natürlich kurz bevor er erschossen wurde, damit das hässliche Loch in seiner Brust verschwindet. (Haha) Habe mich gekringelt darüber.

Ebenso auf S. 49: "Jesus, halt die Klappe" total zum Kringeln.

Jesus, der als Handpuppe seinen Auftritt hat!! Ja und das sei keine Blasphemie, weil er ja eh immer täte, was sein Vater sagt und somit sei er ja von einer Handpuppe nicht weit entfernt. ( Kreisch!)

Und auch wie Gott, Allah und Jahwe miteinander diskutieren ist zum Piepen.
Und noch besser: Ob die 3 sich auch um die Bewohner andere Planeten kümmern würden... (Schrei)

Auch das hat mich amüsiert, dass der Papst als Marktschreier im jenseits auftritt und sein Gefolge als Hütchenspieler. Er durchlebt im Jenseits - obwohl der Begrifft "lebt" ja gar nicht mehr so recht passt, sämtliche Stationen, lernt alle möglichen Gottheiten von Manitu bis eben Gott kennen, verhandelt und reklamiert, ja und nimmt sie eine winzige Gottheit ohne Namen sogar als Geisel. Erinnert mich fast ein wenig - vom Schreibstil her und von der Wahl der Sprache - an ein modernes Märchen.

Mit den genau 100 Seiten kam ich schnell durch und wurde in 2 Leseabschnitten schnell fertig und muss sagen, das war wirklich ein Meisterwerk. "Keine Blumen" würde die im 102. Lebensjahr verstorbene Oma meines Mannes sagen (Die Erde sei ihr leicht!), die niemals Komplimente nur einfach so vergab, sondern nur wenn es wirklich einem zustand.

Ich habe selten so gelacht, fand die Schreibweise herrlich erfrischend. Die Intermezzo-Seiten im Konjunktiv verfasst und die Kapitel-Überschriften ( Bsp. Dictyostelium!! HAHA!!) perfekt gewählt.

Beim Ende war ich mir nicht sicher: Der Kurt im Aquarium war der zuvor kleine Kurt mit seinem Enkel (also Ur-Ur-Enkel vom Loch-im-Körper-Kurt???) oder war das gar der Ur-Kurt?? Wobei der die Beerdigung ja nicht vollsten Bewusstseins miterlebt hätte haben können. (hätte haben können - da heben wir wieder den Konjunktiv!) Mehr verrate ich zum Ende aber auch nicht, weil sonst wäre es ja nicht mehr spannend!!

Wie das Buch mit seinem Titel zusammenhängt, das werdet ihr gegen Schluss erfahren und verstehen!!!



by esposa1969




Veröffentlicht am 29.09.2017

Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling!

Schluss mit Kummer, Liebes!
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== Buchrückentext: ==

Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling!

Jeder kennt ihn, aber die meisten durchleiden ihn stillschweigend: Liebeskummer. Unkontrollierte Weinkrämpfe, schlaflose Nächte und verzweifelte ...

== Buchrückentext: ==

Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling!

Jeder kennt ihn, aber die meisten durchleiden ihn stillschweigend: Liebeskummer. Unkontrollierte Weinkrämpfe, schlaflose Nächte und verzweifelte Anrufe sind doch eigentlich was für Teenager – oder? Keinesfalls, sagt Elena-Katharina Sohn. Liebeskummer tut in jedem Alter richtig weh! Und es wird Zeit, dass wir darüber sprechen. Deshalb hat die Autorin die schönsten, traurigsten und lustigsten Liebeskummer-Geschichten gesammelt und erzählt von Frauen und Männern, die den Herzschmerz überstanden haben.


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== Produktinformation: ==

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (25. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548374824
ISBN-13: 978-3548374826
Größe: 18,8 x 11,8 x 2 cm


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== Der Verlag: ==

Ullstein Buchverlage GmbH
Friedrichstraße 126
10117 Berlin

Tel.: +49 (0)30-23456-300
Fax: +49 (0)30-23456-303

Email info@ullstein-buchverlage.de
Internet: www.ullsteinbuchbverlage.de


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== Leseprobe: ==

Nachdem alle Gäste in ihren Taxen verschwunden waren, stiegen Jutta und Paul auf die Rückbank der letzten gelben Limousine. »In die Sigmaringer Straße 55, bitte«, sagte Paul, »und bitte halten Sie auf dem Weg dorthin am Neustadt Hotel in der Schillerstraße.« Der Taxifahrer nickte und fuhr los. Im Wagen herrschte jetzt Stille. Durch ihr Fenster sah Jutta die vertrauten Straßen ihrer Heimatstadt an sich vorbeizie- hen. Sie kamen sogar an dem feuerroten Mehrfamilienhaus vorbei, in dem Paul und sie gelebt hatten, als die Mädchen noch klein waren. Es hatte ein weißes Dach. Was waren das für fröhliche Zeiten gewesen, damals. Pling, pling machte der Blinker des Mercedes, als sie das Neustadt Hotel erreicht hatten und am rechten Fahrbahnrand hielten. »Und nun?«, fragte der Taxifahrer. »Ich steige hier aus«, antwortete Paul. Er blickte zu Jutta, doch sie starrte regungslos in entgegengesetzter Richtung aus dem Fenster. Erst zögerte er einen Moment, als wollte er noch etwas sagen. Doch dann fasste er nach dem Türgriff und stieg aus dem Wagen.

»Ich habe mich in eine andere Frau verliebt, und ich möchte mit ihr leben.« Sieben Tage vor der Feier war es gewesen, als Jutta der Schlag traf. Körperlich fühlte es sich an wie irgendetwas zwischen Hörsturz und Herzinfarkt. Paul hatte vor ihr gesessen und sich die Haare gerauft. Sie fragend angesehen.

Aber Jutta wusste nicht mal, welche Frage er ihr da stellte. »Was ist mit unserer Feier«, war das Einzige, was sie irgendwann herausgebracht hatte. Eine Gegenfrage, halb stotternd und zittrig. »Die machen wir, die machen wir, natürlich«, antwortete Paul hastig, seine Stimme überschlug sich fast. »Jutta, du warst mir 25 Jahre lang die beste Frau auf Erden, und ich sehe keinen Grund, das nicht zu feiern, nur weil ... Wir müssen es ja vorher niemandem sagen ... Es tut mir so leid ...« Er begann zu weinen.


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== Preis: ==

Das gebundene Buch kostet 8,99 Euro [D] bzw. 9,30 Euro [A] und ist in den meisten On- und Offline Buchhandlungen erhältlich.

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== Leseerfahrungen: ==

Dieses Buch beinhaltet 21 in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die alle über Liebeskummer, Liebesbetrug, Liebesentzug, fehlendes Verständnis in der Liebe o.ä. enthalten. Vom Verlassen und verlassen worden sein. Vom Neubeginn nach einer gescheiterten Beziehung und einem daran Zerbrechen. Von gleichgeschlechtlicher Liebe ebenso wie von bedingungsloser Liebe. Von Liebe unter extremen Bedienungen wie Krankheit, Tod oder sogar darüber hinaus....

Ich finde es sehr ideal, dass es eben kleine abgeschlossene, in sich stimmige Lebenserfahrungsgeschichten sind. Da ist dann für jeden etwas dabei: Da steh ich drin, da stehst du drin, da stehen wir alle drin. Jeder hat das ein oder andere bestimmt erlebt und kann miterleben und nachvollziehen.

Irgendwer sagte mal: "Glücklich sind wir Menschen alle gleich, unglücklich jeder auf seine Art und Weise" und ist ja auch so: Wer glücklich ist, der hat nicht viel zu erzählen: "Geht´s dir gut?" ... "Ja, mir geht es gut!" Geht es einem aber schlecht, dann telefoniert man stundenlang mit Freunden und berichtet darüber, über das Was-Gut-Geht redet man wenig.

Diese kleinen Stories sind auch genau immer die, die ich bei "Frau mit Krone" oder "Herz der Frau" oder wie die Zeitschriften alle heißen gerne unter der Rubrik SCHICKSALE gerne lese.

Diese Geschichten sind teilweise als Brief vom Schreibenden an die Liebeskümmerer verfasst, als Interview in Form von Dialoge, oder als Nacherzählung, so wie eben etwas passiert ist.

Alle Kapitel/ Geschichten sind wunderschön, zeigen die Schicksal anderer und jeder Selbstbetroffene spürt: "Hey, ich bin nicht alleine. Da gibt es Menschen mit ähnlichem Schicksal und ich habe ja auch noch die Liebeskümmerer, bei denen ich meine Last und meinen Kummer abladen kann!"

Mir hat das Buch zwar nicht "geholfen" weil ich super, super glücklich verheiratet bin mit einem Mann, der mit mir durch dick und dünn geht und irgendwie hatte ich das Glück noch nie Liebeskummer gehabt zu haben, weil entweder ich die war, die verließ oder wenn einer mich verließ, war mir das meistens zu dem Zeitpunkt gerade recht und kam mir gelegen. Für alle aber die so fühlen wie Jutta, Paul, Laura, Justus, Phillip und wie sie alle heißen, für diese Menschen ist es wirklich eine Hilfe, auch zu lernen, wie andere es geschafft haben. Für mich war es eine kurzweilige Unterhaltung, also nicht kurz im Sinnen von "das Buch war zu kurz", sondern eben da sGegenteil von langweilig. Ich war ruck-zuck durch, weil mich die Geschichten sehr gefesselt haben!!!

Vollste Empfehlung, unbedingt lesen!!



by esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Der Wahnsinn des Alltags

Willst du mein Single sein
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== Buchrückentext: ==

"Kommt irgendwann der Punkt, an dem man unfähig ist, mit jemand anderem zusammenzuleben? Bin ich womöglich so was wie der letzte Tinosaurier?"

Tino Liebe, 34, Buchhändler mit leichtem ...

== Buchrückentext: ==

"Kommt irgendwann der Punkt, an dem man unfähig ist, mit jemand anderem zusammenzuleben? Bin ich womöglich so was wie der letzte Tinosaurier?"

Tino Liebe, 34, Buchhändler mit leichtem Bauchansatz, war seit sieben Jahren mit keiner Frau zusammen, und es ist höchst unwahrscheinlich, dass sich daran in den nächsten 70 Jahren etwas ändern wird. Nie hätte er gedacht, dass ausgerechnet die Bestsellerautorin Romelia Rauchhaupt neuen Schwung in sein verstaubtes Liebesleben bringen würde. Doch bei einem gemeinsamen Abendessen stellt sich heraus: Romelia ist sehr viel charmanter, als ihre albernen Romane vermuten lassen...

Urkomischer Roman über den Wahnsinn des Alltags und die Rätsel der Liebe.


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== Produktinformation: ==

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2013 (22. November 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 340416878X
ISBN-13: 978-3404168781
Größe: 18,4 x 12,4 x 2,6 cm

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== Verlag/ Kontakt: ==

Bastei Lübbe AG
Schanzenstraße 6 – 20
51063 Köln
Telefon: 0221 - 8200 0

E-Mail: webmaster@luebbe.de
Web-Site: http://www.luebbe.de

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== Preis: ==

Dieses Taschenbuch liegt bei 8,99 Euro [D] bzw. 9.30 Euro [A] und ist in vielen On- und Offline-Buchhandlungen erhältlich.


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== Über das Buch: ==


Erst einmal zum Titel "Willst mein Single sein" , den hatte ich so verstanden, dass man zwar mit jemandem zusammen sein will, denjenigen gerade dazu einlädt, aber keine allzu feste Beziehung eingehen will, so dass jeder nach wie vor Single bleibt, man aber dennoch eine lose Beziehung mit demjenigen haben will. Quasi "Wir sind zwar zusammen, aber irgendwie doch nicht so fest". So in etwa läuft das auch in diesem Roman hinaus, dass man sich zwar findet, aber noch lange kein Paar ist.

Das Cover zeigt den etwas seltsam gekleideten Torso eines Typen, den eine Frau - zumindest so bekleidet - nicht wirklich als Freund haben möchte, im Bett erst recht nicht, also nicht nur so angezogen, sondern auch einen solchjenigen mit so einem Kleiderstil eh und je nicht. Diese Beschreibung passt ziemlich gut auf unseren Protagonisten.

Das Buch ist eine sehr witzig verfasste "Freundschaft-und-vielleicht-mal-Liebesgeschichte" zwischen dem Buchladen-Angestellten Tino Liebe (eben unser Protagonist) und der Schriftstellerin Romelia Rauchhaupt.

Tino ist also Buchhändler (34 Jahre jung) in einem Buchladen, welcher nicht nur regelmäßig die Bücher der Bestsellerautorin Romelia Rauchhaupt ausliegen hat, sondern welcher auch so günstig zu deren Wohnsitz liegt, dass Frau Rauchhaupt dann und wann hineingeschneit kommt. Man merkt gleich: Obwohl Tino so eine ambivalente Beziehung zu ihren Romanen verspürt, er hasst sie, aber verschlingt sie dennoch, man spürt also dass bei dieser Hassliebe mehr dahinter steckt. Er findet ihre Romane albern und auch die Figuren samt Namensgebung in denselben. Tino ist Dauersingle und so wie ich ihn mir vorstelle - zumindest optisch - wenig begehrenswert. Auf einer Hinterhofparty trifft er dann Romelia ausserhalb seines geschäftlichen Tuns. Auch im Buchladen trifft er sie, da sie ihren neuen Roman "Ferngespräche" vorstellt, den er natürlich auch gelesen hat und einige der Handlungen im Buch sind so beschrieben, dass sie tatsächlich auf ihn gemünzt zu sein scheinen. Irgendwann gehen sie zusammen essen und ab da regelmäßig aus... Ja und er ist sehr verliebt in Romelia, Ob sie definitiv ein Paar werden, das erfahren wir nicht, das wird wohl extra offen gelassen, da es wohl einen Fortsetzungsband geben wird.

Man kommt schnell in die Handlung rein. Sofort stellt man sich Tino Liebe bildlich vor.
Der Stil ist sehr witzig verfasst. Zum einen so, dass die Sprache sehr gut verständlich ist und in einer Art und Weise geschrieben, wie man heute eben umgangssprachlich miteinander umgeht. Ich finde Tino auch lustig, eben so ein richtiger Kumpeltyp. Zwar etwas verpeilt und schüchtern, aber für jede Schandtat bereit. Man kann ihn sich wirklich leibhaftig vorstellen.

Auch als das Spiel mit den Charmepunkten erklärt wird (ein Hinterhof-Party-Spiel) und Tino sich denkt, dass jeder eben seine Chips einfach behält und nicht verteilt und alle dann einfach 5 Chips haben, fand ich originell und witzig. Ich fühlte mich mitten ins Partygeschehen hineinversetzt, habe irgendwie die Buchhandlung vor Augen, wenn ich lese, wie er da am wirken ist und kann mir alles vorstellen.

Selbst die Nebendarsteller in diesem Buch sind allesamt zum kreischen, Herr Schweinske sein Chef, Heike und Natascha - dumm wie Brot - die zwei Buchladenangestellten.

In einem Kapitel beschreibt Tino wie sich die Leser immer sofort auf signierte Bücher stürzen und er dann und wann die Bücher selbst signiert, um den Umsatz zu steigern. Sogar seine eigen Bücher zuhause signiert er - so wie sein Reclam Heftchen von Goethe - und Heike und Natascha habe man erst einmal aufklären müssen, dass es zu Goethes Zeiten noch gar keine Reclam-Heftchen gab. Echt zum Piepen. Das Buch hat mich sehr unterhalten und mir prima die Zeit vertrieben. Unbedingt lesen!



by esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Von einem der auszog ...

Der Rumtreiber
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== Buchrückentext: ==

Dieses Buch erzählt vom Alltag eines Jungen, der mit seinen vier Geschwistern im Prenzlauer Berg, einem Arbeiterbezirk in Ost-Berlin, aufwächst und jede Menge Unsinn anstellt.

Es ...

== Buchrückentext: ==

Dieses Buch erzählt vom Alltag eines Jungen, der mit seinen vier Geschwistern im Prenzlauer Berg, einem Arbeiterbezirk in Ost-Berlin, aufwächst und jede Menge Unsinn anstellt.

Es ist die Zeit des Kalten Krieges und der sozialistischen Erziehung in der DDR. Sein Vater ist Lkw-Fahrer, der die Familie mit allerlei Dingen versorgt, die sich bei der Auslieferung abzweigen lassen. So lernt er schon früh, wie man sich durchs Leben schlägt.

Seine Eltern kümmern sich kaum um ihn. Er treibt sich herum, klaut und lebt als Jugendlicher zeitweise auf der Straße.

Nach Abschluss seiner Lehre als Autoschlosser, gelingt dem gerade volljährig Gewordenen eine spektakuläre Flucht in den Westen. In West-Berlin lernt er den bekannten Fluchthelfer Jürgen Fürch kennen. Er erfährt von ihm alles über Fluchthilfe und beginnt damit, auf eigene Faust DDR-Bürger in den Westen zu holen.
Wenige Monate nach seiner eigenen Flucht aus der DDR, reist er mit falschem Pass illegal nach Ost-Berlin ein und trifft sich dort mit seinem Bruder und Freunden.
Als Transitreisender wird er schließlich von der Staatssicherheit gefasst und in Ost-Berlin zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach 27 Monaten Haft in Berlin-Hohenschönhausen und in Bautzen II wird er von der Bundesrepublik freigekauft und wieder nach West-Berlin gebracht.


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== Produktdetails: ==

Seitenzahl : 126 Seiten
Verlag: Zeitzeugenverlag; Auflage: 1 (10. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
EAN: 9783000433245

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== Preis: ==

Das Taschenbuch liegt bei 9,99 Euro [D] , habe es bei amazon.de allerdings nur als Kindle-Edition gesehen.

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== Leseeindruck: ==

Dieses Buch beschreibt die wahre Lebensgeschichte des Autors: Wie er im Osten aufgewachsen ist, seine Flucht, seine Gefangenschaft.

Ich bin ja selbst nicht in er DDR aufgewachsen, sondern eben im West geboren und habe auch immer nur hier gelebt. Da meine Mama aber in Ost-Berlin (Malchow) geboren ist, lange vor dem Mauerfall aber zu meinem Vater in den Westen gezogen ist, hat sie natürlich Freunde dort zurück gelassen, die wir regelmäßig eben über die Transitstrecke besuchen konnten. Sie war ja kein Flüchtling, sondern eben irgendwann in den 1950er Jahren nach Mannheim gekommen.

Viele Dinge, die in dem Buch beschrieben werden, kannte ich von unseren Besuchen her schon, dass man eben nicht jedes Lebensmittel zu jederzeit im Überfluss hatte. Das eben Tauschwaren die wichtigsten Devisen waren und eben solche Partei-Zugehörigkeitsgeschichten und Sportlerambitionen wie sie in dem Buch beschrieben werden.

Was mir völlig neu war, war dass man West Fernsehen empfangen konnte und dass es unterirdische Kellergänge gab, die das gesamte Karre miteinander verbanden, so wie es im Buch beschrieben wird. Spannend zu lesen. Aber auch, dass viele dort quasi klauten und somit kleinkriminell waren, war mir fremd. Ich dachte immer Kriminaliät gab es in der DDR nicht und wenn, dann in Zwangserziehung oder so. Aber dass die Nachbarn noch wegsahen ... ich dachte immer unter jedem Nachbar war ein Stasi Spitzel.

Ich bin Jahrgang `69 und wenn die Söhne meiner Mutters Freundinnen inzwischen regelmäßig zu uns zu Besuch kommen (und die sind z.T. dein Jahrgang `66) dann frage ich immer noch: Wie war das damals und wie war das .... Weil ich viele Dinge so unglaublich finde. Das Buch gibt Aufschluss darüber.

Ich tauche in diesen Erzählungen richtig tief ein, auch weil es eben aus der Ich-Perspektive erzählt wird und nicht in der 3. Person von jemand anderem. Ich liebe solche autobiographischen Erlebnisse. Der Schreibstil ist so, als würde ich ein Tagebuch lesen, ausser eben ohne die Tag-Angaben.

Nachdem der Autor also erfolgreich geflüchtet war, versucht er sich selbst als Schleuser, bis er irgendwann gefangen genommen wird und in Bautzen absitzen muss.
Nach gefühlter Ewigkeit wird er in die BRD entlassen mit der Auflage die DDR nie wieder zu betreten. Erst nach der Wende wieder, traute er seine Füße auf Ost-Berlins Boden zu setzen.

Diese Geschichte hat mich sehr berührt, ist packend und fesselnd verfasst und gibt sehr viele Einblicke in ein Leben, welches wir Deutschen aus den alten Bundesländern uns niemals vorstellen hätten können.


by esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Über Glück und Geduld, Verrat und Verzeihen

Winterwünsche
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== Buchrückentext: ==

Wahre Freundschaft

Ein internationaler Modewettbewerb. Begeistert reicht Schneiderin Rosa Entwürfe für eine märchenhafte Kollektion ein. Das Warten auf die Entscheidung ist quälend, ...

== Buchrückentext: ==

Wahre Freundschaft

Ein internationaler Modewettbewerb. Begeistert reicht Schneiderin Rosa Entwürfe für eine märchenhafte Kollektion ein. Das Warten auf die Entscheidung ist quälend, aber nicht langweilig: Rosa darf für eine 80-jährige Adlige ein Hochzeitskleid schneidern. Ihre „beste Feindin“ Marlene will plötzlich ihre Freundin sein und ihre verheiratete Freundin Vicki schwärmt für einen Musiker. Ziemlich viele Herausforderungen für die gutherzige Rosa. Für wen oder was lohnt es sich, ihr Herzblut hinzugeben?

Ein heiter-besinnlicher Roman über Glück und Geduld, Verrat und Verzeihen und den Sieg der Liebe.


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== Rosas Abenteuer: ==

Dieses Band ist das 3. Band aus der Rosa Redlich Serie.

Band 1: Glückskekssommer
Band 2: Herbsttagebuch
* Band 3: Winterwünsche

Hoffentlich erscheint auch ein Band 4 mit Frühlingsgefühlen oder so ähnlich ...

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== Preis: ==

Dieses Taschenbuch liegt bei 11,99 Euro [D] bzw. 12,40 Euro [A] und ist in vielen On- und Offline-Buchhandlungen erhältlich.

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== Leseeindrücke: ==

Zuerst einmal sollte ich erwähnen, dass man die ersten Bände nicht unbedingt gelesen haben muss, um in diesen teil 3 schnell reinzufinden. Dennoch werde ich mir Band 1 und 2 zulegen, weil mir die Protagonistin Rosa Redlich sehr gefallen hat, ihre Art wie sie mit Menschen umgeht, der Schreibstil der Autorin.

Rosa Redlich ist eine chaotische Modeschneiderin. Mit ihrer schwangeren Freundin Vicki lebt sie in einer Frauen-WG, mit ihrem Freund Basti hat sie sich gerade wieder versöhnt, mit dessen Tochter Juli hat sie ein freundschaftliches Verhältnis. Sie ist eine sehr begabte Schneiderin und erhält einen Auftrag für eine Adlige 80-jährige das Hochzeitskleid zu entwerfen und zu schneidern. Über diese Adlige und ihren Zukünftigen, über deren langzeitige Liebe und Leben erfahren wir viel in diesem Roman, was mich auch tief berührt hat.

Parallel zu diesen Auftrag bereitet sich Rosa auf den Estelle Mode Award vor. Ihre Lieblings-Feindin Marlene - eine falsche Schlange, die sich an alle ran wirft, die Rosa wichtig sind, macht bei Rosa auf beste Freundin und tatsächlich kommen sie sich näher. Dann aber manipuliert Marlene diesen Wettbewerb, bei dem sie als Siegerin hervorgeht. ...

Mehr darf ich euch natürlich nicht verraten, denn der Roman soll ja spannend bleiben. Wird ihr falsches Spiel durchschaut? Kann man ihr jemals wieder vertrauen und vergeben? Wie geht es mit Rosa und Basti weiter?

Lest es selbst. Ein Roman über Freundschaft, Glück, Geduld, Vertrauen und Vergebung. Ich habe dieses Buch sehr zügig lesen können und warte gebannt auf Teil 4.



by esposa1969