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Veröffentlicht am 24.04.2017

Was ist wahr, was ist Wahn?

Seelenfeindin
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Klappentext:

Nadja Schönberg ist eine erfolgreiche Psychiaterin in einer Privatklinik, doch eine Patientin gibt ihr Rätsel auf: Sie scheint unter Verfolgungswahn zu leiden, wirk aber psychisch völlig ...

Klappentext:

Nadja Schönberg ist eine erfolgreiche Psychiaterin in einer Privatklinik, doch eine Patientin gibt ihr Rätsel auf: Sie scheint unter Verfolgungswahn zu leiden, wirk aber psychisch völlig gesund. Was, wenn ihr Wahn Wirklichkeit ist. Immer tiefer gerät Nadja in ein verstörendes Spiel um Lüge und Wahrheit – in dessen Mittelpunkt sie selbst zu stehen scheint ...

Leseeindruck:

Mit "Seelenfeindin" von Autorin Sabine Trinkhaus liegt dem Leser ein wahrer Psychothriller vor, der mit undurchsichtigen Charakteren und einer fesselnden Handlung beeindruckt.

Nadja Schönberg arbeitet erfolgreich als Psychiaterin in einer privaten Klinik. Eine ihrer Patienten ist die berühmte Fernsehjournalistin Konstanze Friedrichs, die ihr Rätsel aufgibt. Sie leidet unter Paranoia, wirkt eigentlich aber recht gesund. Was nun ist wahr und was ist Wahn? Ein spannendes Psychoduell beginnt....

Der Spannungsbogen ist von Anfang an straff gespannt und bleibt es über den gesamten Handlungsverlauf hinweg auch. Die Charakter - keiner besonders sympathisch - werden sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben. Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig mit kurzen, aber prägnanten Sätzen.

Insgesamt war dieser Thriller ein sehr packender. Das Cover ist außergewöhnlich schlicht und unheimlich.
Die 332 Seiten lasen sich kurzweilig und überraschend undurchsichtig. Insgesamt bin ich mit den Geschehnissen und dem Ende zufrieden, so dass ich volle 5 Sterne vergebe!

@ esposa196

Veröffentlicht am 22.04.2017

Sanktus 3. Fall

Schlachtsaison
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Klappentext:

In München werden mehrere Frauen nach dem Muster des Massenmörders Jack The Ripper umgebracht. Als ihre Freundin Susi dem Ripper zum Opfer fällt, bittet Anna ihren Bruder Alfred Sanktjohanser, ...

Klappentext:

In München werden mehrere Frauen nach dem Muster des Massenmörders Jack The Ripper umgebracht. Als ihre Freundin Susi dem Ripper zum Opfer fällt, bittet Anna ihren Bruder Alfred Sanktjohanser, den Sanktus, in diesem Fall zu ermitteln. Vergeblich versuchen er und Kommissar Bichlmaier den Schlächter zur Strecke zu bringen, noch bevor das Werk der »Kanonischen Fünf« vollendet ist. Unterstützt von Sanktus’ früheren Brauereikollegen und Dr. Engler führt sie ihre Jagd durch München mitten zur Faschingszeit.

Leseeindruck:

Mit "Schlachtsaison" von Autor Andreas Schöfl liegt dem Leser ein unterhaltsamer Kriminalroman vor. Nachdem ich zuvor bereits "Brauerehrer" und "Altherrenjagd" gelesen hatte, war das nun bereits mein dritter Fall, in dem der Bierbrauer und Privatermittler Alfred Sanktjohanser, auch Sanktus genannt, ermittelt. Wie man dem Klappentext bereits schon entnehmen konnte, treibt in München ein Serienmörder sein Unwesen, der analog Jack The Ripper mordet. Dieser Fall könnte sein persönlichster werden, denn ausgerechnet Sanktus´ Schwster Anna bittet ihren Bruder um Hilfe, da auch deren Freundin Susi diesem Mörder zum Opfer fällt. Eine rasante Mörderjagd beginnt....


Auch hier hat mir wieder sehr der Münchner Lokalkolorit gefallen und auch das urige Original Sanktus ist einfach wie geschaffen für einen bayrischen Regionalkrimi mit Dialekt und Herz. Der Fall ist von Anfang bis Ende spannend und fesselnd.
Im übrigen empfinde ich die kurzen Kapitel und die sehr augenfreundlich große Schrift als überaus angenehm zu lesen.

Da die Kapitel Wochentag- und Datum Überschriften haben, kann man die Geschehnisse chronologisch mitverfolgen.

Die angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf 311 Seiten.


Ich habe diesen Krimi sehr genossen und fand ihn packend und fesselnd, vergebe daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969

Veröffentlicht am 20.04.2017

Kastrups 3. Falll

Die Schlange von Hamburg
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Klappentext:

In der Hamburger S-Bahn wird ein toter Student gefunden. In der Brust des jungen Mannes steckt ein auffälliges Schlangenmesser. Nur wenig später entdeckt man eine weitere Leiche in einem ...

Klappentext:

In der Hamburger S-Bahn wird ein toter Student gefunden. In der Brust des jungen Mannes steckt ein auffälliges Schlangenmesser. Nur wenig später entdeckt man eine weitere Leiche in einem anderen Zug. Auch hier ist ein Schlangenmesser die Tatwaffe, aber diesmal kennt Kommissar Kastrup das Opfer, und er beginnt bereits zu ahnen, dass es nicht bei diesen zwei Morden bleiben wird. Fieberhaft leitet er die Suche nach dem Täter ein. Eine Spur führt zum alten Bunker in der gesprengten Pulverfabrik bei Geesthacht. Jemand hat mit schwarzer Farbe auf den Beton geschrieben: Weil du dieses getan hast, wirst du als Schlange verflucht sein und sterben, sterben, sterben. Doch das ist nicht das Schlimmste, was die Ermittler in dieser Ruine vorfinden …

Leseeindruck:

"Die Schlange von Hamburg" ist nach "Der Wolf von Hamburg" und "Die Hyäne von Hamburg" bereits meiner dritter Kriminalfall aus der Feder des Autors Jürgen Ehlers, in welchem Kommissar Bernd Kastrup mit seinem Team ermittelt. wie der Klappentext es ja bereits verrät, wird in der Hamburger S-Bahn ein Student erstochen aufgefunden.Tatwerkzeug ist ein auffälliges Schlangenmesser. Als ein zweiter Mord geschieht, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren....

Da dies ja bereits mein dritter Fall des Kommissars ist, war ich schnell wieder vertraut mit dem Schreibstil des Autoren und den bekannten Figuren. Dieser Thriller liest sich von Anfang bis Ende flüssig und spannend. Während des Lesens hatte ich einen ablaufenden Film vor Augen, so detailliert und real werden die Geschehnisse beschrieben. Das Ende löst sich schlüssig und fesselnd auf! Die 325 Seiten lasen sich kurzweilig und unterhaltsam, gerne gibt es von mir 5 Sterne!

@ esposa1969

Veröffentlicht am 19.04.2017

Lesenswert!

Wassermanns Zorn
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== Meine Lese-Erfahrungen: ==

Alleine schon das Gedicht zu Beginn des Buches ...

>> Halte dich vom Gorreg fern,
dort lebt der Nöck in kalter Tiefe,
du siehst ihn nicht, doch kannst ihn hörn,
ganz so ...

== Meine Lese-Erfahrungen: ==

Alleine schon das Gedicht zu Beginn des Buches ...

>> Halte dich vom Gorreg fern,
dort lebt der Nöck in kalter Tiefe,
du siehst ihn nicht, doch kannst ihn hörn,
ganz so als ob der Tod dich riefe. <<

... hat mich das Gruseln gelehrt! In diesem Buchen, das etwas schwerfällig beginnt, aber dann rasant immer spannender wird, ist anfänglich schwer durchzublicken, wer hier welche Rolle spielt.

Die junge Kommissarin Manuela Sperling wird schon am ersten Arbeitstag mit einem Mord konfrontiert, kaum dass sie sich daran macht, den Fall lösen zu wollen, wird sie tags darauf Augenzeugin eines zweiten Mordes. Die Opfer des Wassermannes -allesamt Frauen mit einer ähnlichen vergangenheit - scheinen nicht willkürlich gewählt zu sein, sondern zielen nur darauf ab, dass der Wassermann mit diesen Morden Rache übt: An Manuelas Vorgesetzten Eric Stiffler, ein frauenverachtender Macho.

Welche Rolle er in dieser Mordserie spielt und nach welchem Schema der Wassermann vorgeht, darf natürlich an dieser Stelle nicht verraten werden.

Die ersten etwa 50 Seiten kam ich nur schleppend voran, weil ich mich erst einmal zurecht finden musste, wer welche tragende Rolle in diesem Krimi spielt. Ab dann etwa S. 100 las ich in einem Zuge fertig, da das Buch und die Handlung so spannend geschrieben war, dass ich kaum abwarten konnte, was als nächstes passiert, da eben alles so unvorhersehrbar ist.

Die einzelnen Kapitel sind immer jeweils aus den Blickwinkeln einder der Hauptpersonen geschrieben. Kaum zittert jemand um sein Leben, bricht das Kapitel ab und ein neues, aus wieder einer anderen Perspektive wird geschrieben. So bleibt das Buch konstant spannend, da man schnell immer wieder weiterlesen möchte von dem Kapitel aus, das man gerade gelesen hat. Aber dann folgt das nächste spannende und dann wieder eines und so nimmt die Spannung nie ein Ende.

Zwischendrin erhält man in Kursivschrift immer wieder Eindrücke von dem, was damals geschah, damals als der Wassermann zum Wassermann wurde und so versteht man dann von Zeit zu Zeit, was tatsächlich vorgefallen ist.

Alle Figuren sind so lebendig beschrieben, dass man sie sich leibhaftig vorstellen kann, ja fast glaubt sie im Kopf wie in einem Film gesehen zu haben. Die Zusammenhänge sind so schlüssig, als wäre es keine Fantasiegeschichte, sondern tatsächlich so passiert.

Im übrigen kann das Klappcover als Lesezeichenhilfe eingeschlagen werden.

== Fazit: ==

Spannung bis in die Zehenspitzen!

by esposa1969

Veröffentlicht am 19.04.2017

Die Vergangenheit ist nie zu Ende

Im Dunkel der Schuld
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(8)

Die Geschichte greift zurück auf Ebbas Kindheit. Ebba und ihre Geschwister Rosie und Georg wachsen alles andere als behütet auf. Ihr Vater Bruno ist ein fieser Choleriker, der seine Kinder quält ...

(8)

Die Geschichte greift zurück auf Ebbas Kindheit. Ebba und ihre Geschwister Rosie und Georg wachsen alles andere als behütet auf. Ihr Vater Bruno ist ein fieser Choleriker, der seine Kinder quält und peinigt, wann immer er der Meinung ist, dass sie es verdient haben. Frieda, die Mutter, steht zumeist still daneben, betet zu Gott und ist ihren Kindern weder Beschützerin noch Mutter. Ebba hat Angst vor der Dunkelheit, musste sie nicht ihre halbe Kindheit in einer Truhe gesperrt verbringen. Rosie hat Angst vor der Höhe, musste sie nicht auf Vaters Befehl auf Bäumen klettern, um deren Früchte zu "ernten" und wird durch einen Fall von denselben zum Krüppel. Georg - mit angeborenem Herzfehler - hat Angst vor enge Räume und wird ein penibler Pedant, weil er sich für seine Schwestern oft verantwortlich fühlte und immer versucht hat alles richtig zu machen.

Irgendwann stirbt der tyrannische Vater, der Leser erfährt zunächst die genauen Umstände nicht. Mutter betet weiter und die Kinder sind heilfroh über den Tod des Vaters. Die Handlung macht einen Sprung weit nach vorne in das Erwachsenenalter der drei Geschwister. Alle scheinen mehr oder minder ihren Weg gegangen zu sein, so scheint es. Ebba ist Galeristin und hat einen Freund, Jörg, obwohl sie seine Nähe oft nur schwer ertragen kann. Georg ist Anwalt und mit Marie verheiratet und Rosie arbeitet in einem Buchladen. Mutter Frieda geht weiter in die Kirche und zum Betkreis. Die Familie sieht sich dann und wann einmal alle Jahre zu Weihnachten und nun beginnt die Haupthandlung des Psychothrillers.
Auf mysteriöse Weise stirbt Ebbas, die Hauptfigur des Romans, Bruder unter sehr seltsamen Umständen ... in einem Aufzug mit Herzinfarkt. Ebba, die sich sicher ist, dass ihr Bruder diesen niemals freiwillig betreten hat, weiss aber auch um seine Herzschwäche und nimmt das noch so hin, da ein natürlicher Tod bescheinigt wird. Geraume Zeit später verstirbt dann auch ihre Mutter an einer Überdosis Tabletten, was Ebba ebenfalls verwundert, hat ihre streng religiöse Mutter niemals nur eine Tablette angerührt. Als dann auch noch die höhenängstliche Rosie tragisch durch einen Sturz aus dem Balkon eines Hochhauses stirbt, glaubt Ebba nicht mehr an einen Zufall. Alle ihre Familienangehörigen sterben genau an dem, was sie am meisten zu Lebzeiten gefürchtet haben...

Und ab da beginnt der Leser sich zu fragen: Warum mussten alle sterben, waren sie nicht schon die Opfer ihres Vaters und mussten nun auch noch so gewaltsam aus dem Leben gerissen werden? Und wer konnten ihnen das angetan haben mit dem präzisen Wissen über deren Ängste, da doch keiner der Familie über die Vorkommnisse je gesprochen hat? Und: Wird Ebba die Nächste sein, die sterben wird?
Ich muss zugeben ich hatte von da ab einen Verdächtigen und war ganz sicher, nur der kann es gewesen sein und kein anderer. Wie es aber bei spannenden Psychothrillern so ist, trifft das, was man vermutet zumeist dann doch nicht zu und alles kommt erstens anders und zweitens als man denkt. Die Geschichte ist so angenehm verzwickt und tragisch, dass man sich noch während des Lesens so sehr das Hirn Zermattern kann, wie man mag: Man kommt auf keine Lösung und erst zum Schluss gegen Ende auf den etwa letzten 50 Seiten löst sich alles auf und man denkt sich, dass man da eigentlich auch selbst hätte drauf kommen können, kam ich aber nicht!

Ich war so gefesselt, dass ich vor lauter Bäume den Wald nicht sehen konnte.
Was mir noch sehr gefallen hat, dass dieser Regional-Psychothriller eben in meiner Umgebung spielt: Baden-Baden und Heidelberg, so fühlte ich mich beim Lesbe noch mehr in Ebba reinversetzt. Das Buch ist so realistisch geschrieben und jedes Detail beschrieben, dass man sich mitten in das Geschehen hineinversetzt fühlt.

Ich kann jedem dieses Buch sehr ans Herz legen, weil es packend ist und einem nicht mehr loslässt!!!