Sparen auf Japanisch
3000 Yen fürs GlückMEINUNG:
Ich lese gerne Bücher aus dem japanischen Sprachraum. Bei 3000 Yen fürs Glück war ich zunächst ein bisschen skeptisch, ob es was für mich sein könnte. Geld und Sparen sind allerdings definitiv ...
MEINUNG:
Ich lese gerne Bücher aus dem japanischen Sprachraum. Bei 3000 Yen fürs Glück war ich zunächst ein bisschen skeptisch, ob es was für mich sein könnte. Geld und Sparen sind allerdings definitiv Themen, mit denen ich auch mehr beschäftigen wollte und daher passte das Buch ganz gut.
Es ist die Geschichte von vier Frauen über drei Generationen. Da ist Miho, der erstmals auffällt, dass sie sich dringend mehr mit Geld und Sparen beschäftigen müssen. Ihre größere Schwester Maho dagegen ist nämlich sehr sparsam und hat ihre Finanzen gut im Griff und im Überblick. Sie hat früh geheiratet und lebt dennoch in einfach Verhältnissen. Dann ist da noch ihre Großmutter Kotoko, die eigentlich schon in Rente ist, überlegt noch einen Job anzunehmen. Maho und Kotoko haben sich auch damit beschäftigt, wie das Geld durch Anlegen mehr wird. Außerdem ist da noch die Mutter von Miho und Maho, der bewusst wird nach einer Erkrankung, wie abhängig ihr Mann von ihr ist und was eine Scheidung für einen finanzielle Einbuße für sie bedeuten könnte.
Das Buch ist ingesamt Roman und Sachbuch in einem. Fokus liegt hier ganz klar auf der japanischen Spar- und Finanzkultur. Mir war nicht bewusst, was es für ein hoher Wert ist, sparsam zu leben. Ich hatte den Eindruck der Fokus liegt dabei vor allem auf der Frau. Häufig gehen japanische Frauen, nachdem sie Mutter geworden sind nicht mehr arbeiten und müssen von dem Gehalt des Mannes leben. Dementsprechend sind sie bemüht sparsam zu sein. Wirklich eindrücklich fand ich als Miho einen potentiellen Heiratskandidaten kennenlernt, der aber ein riesiges Studien-Darlehen abbezahlen muss. Die Heirat steht sprichwörtlich auf der Kippe dadurch. Mihos Mutter ist praktisch fast dagegen und warnt eindringlich von den Konsequenzen sobald sie ihn heiratet. Ich finde es einerseits relativ unromantisch, aber auf der anderen Seite an realistisch, denn auch in Deutschland wäre es so ähnlich, wenn kein Ehevertrag besteht. Neben dem Sparen geht es in dem Buch auch ganz viel um traditionelles Essen und generell die japanische Kultur.
Das Buch kann einige Denkanstöße liefern, z.B. wie man seine monatlichen Fixkosten zusammenzählt und dann schaut, was noch so ausgeben kann. Um die variablen Ausgaben zu prüfen führen viele JapanerInnen ein Kakeibo, ein sogenanntes Haushaltbuch. Natürlich gibt es sowas auch in Deutschland, aber ich kann mir vorstellen, dass es in Japan deutlich verbreiteter ist. Durch das Prüfen der variablen Ausgaben, merkt man vielleicht, dass man oft unnötiges Geld für Kleinigkeiten wie Coffer-to-Go, unnötige Kleidung und das xte Paar Schuhe kauft.
FAZIT:
3000 Yen fürs Glück ist ein interessanter Roman und gleichzeitig Sachbuch übers Sparen. Es bezieht sich allerdings sehr auf die japanische Kultur, dennoch kann man sich hier einige Denkanstöße holen und gleichzeitig Einblick in die japanische Kultur bekommen.