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Veröffentlicht am 16.10.2022

Familie kann man sich nicht aussuchen

Die Rückkehr der Kraniche
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MEINUNG:

Romy Fölck gehört zu einer meiner liebsten Krimi-Autorinnen. Ich bin großer Fan ihrer Elbmarsch-Krimi-Reihe, z.B. Totenweg ist herausragend gut. Die Rückkehr der Kraniche ist nun ihr erste Familienroman, ...

MEINUNG:

Romy Fölck gehört zu einer meiner liebsten Krimi-Autorinnen. Ich bin großer Fan ihrer Elbmarsch-Krimi-Reihe, z.B. Totenweg ist herausragend gut. Die Rückkehr der Kraniche ist nun ihr erste Familienroman, den einfach lese musste und den ich mit Spannung erwartet habe.

Alles beginnt damit, dass Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya, stürzt und nur schwer wieder auf die Beine kommt. Grete wohnt noch bei ihrer Mutter im Haus und muss auf Grund von Wilhelmines fortgeschrittenen Alters immer mehr Aufgaben auf dem Familienhof übernehmen. Ihre eigentliche Leidenschaft gilt allerdings den Vögeln. Sie arbeitet als Vogelwartin in der Marsch. Zur Unterstützung reist ihre jüngere Schwester Freya an, zu der das Verhältnis ebenfalls angespannt ist. Doch dieser kommt die Flucht in Marschland gerade Recht, denn sie wurde von ihrem Lebensgefährten verlassen und sieht ihre Kinderwunsch als unerfüllt bleiben. Dann ist da noch Anne, die Tochter von Grete, die ihre Oma über alles liebt. Doch auch hier kommt es zu Konflikten, da Grete beharrlich darüber schweigt, wer Annes Vater ist.

Es ist die Geschichte von vier Frauen über drei Generationen verteilt. Wir lesen abwechselnd aus der Sicht aller vier Frauen und können uns so ein Bild von ihnen und ihrem Gefühlsleben machen. Die Geschichte der Hansen-Frauen spielt wieder in der Elbmarsch, wie auch die Krimis von der Autorin. Ich fand es ein wenig wie nach Hause kommen. Der Erzählton von Romy Fölck ist unverkennbar. Gleich zu Beginn ist allerdings auch klar, dass zwischen allen vier Frauen, außer zwischen Anne und Wilhelmine alte Konflikte schwelen und vieles einfach unausgesprochen geblieben ist. Wilhelmine musst Grete und Freya nach dem frühen Tod ihres Mannes komplett allein groß ziehen. Das Leben der beiden Schwestern war sehr entbehrungsreich, auch was Zuneigung und Liebe von Wilhelmine anging. Doch dafür war wenig Zeit, denn Wilhelmine kannte es vielleicht selbst nicht anders und musste auch noch den Hof allein bewirtschaften und die beiden Mädchen großziehen. Doch diese Erziehung hat Spuren hinterlassen. Ich empfand aber dennoch, dass die Familie intakt ist und man keinen Groll gegeneinander hegt.

Es gibt zwei große Geheimnisse in der Familie, von denen klar ist, dass sie gelüftet werden. Ab einem gewissen Punkte konnte ich beide Geheimnisse bzw. deren Auflösung vorhersehen. Natürlich ist hier kein Krimi. Der Erzählton ist deutlich ruhiger, dennoch fand ich, dass sich die Auflösung der beiden Geheimnisse am Ende ein bisschen unnötig hinzog und auf den letzten Seiten abgehandelt wurde. Ich mochte vor allem Grete, die im Lauf der Geschichte ihren 50. Geburtstag feiert und die auf Grund ihrer frühen Schwangerschaft mit Anne viel aufgeben hat, in dem sie bei ihrer Mutter wohnen geblieben ist und auf dem Hof unterstützt hat. Doch die Geschichte zeigt, dass es für Grete keineswegs zu spät ist und es tun sich für sie lohnenswerte Chancen auf, die ich ihr von Herzen gegönnt habe. Grete ist im Gegensatz zu Anne und Freya ziemlich selbstlos. Freya konnte ich auch noch teilweise verstehen. Sie wollte raus aus dem beengten Dorfleben. Anne empfand ich dagegen als ziemlich anstrengend. Die fast 30-jährige hat häufiger wie ein Teenager aufgeführt. Ständig geriet sie in Konflikt mit Grete und brachte sich auch sonst häufiger in eine missliche Lage durch kopflose Übersprungshandlungen, wenn sie ihre Emotionen nicht in den Griff bekam. Die Unwissenheit um die Identität des Vaters und Gretes Weigerung über ihn zu sprechen, sind natürlich ein Stück weit nachvollziehbar.

FAZIT:

Die Rückkehr der Kraniche ist eine Familiengeschichte von vier Frauen die in der Elbmarsch spielt. Zwischen allen Frauen gibt es ungeklärte Konflikte, die bereits seit ein paar Jahren schwelen. Mit dem herannahenden Tod von Wilhelmine müssen alle vier wieder zusammenrücken. Ein unverwechselbares Romy-Fölck-Buch, welches den gleichen Ton wie ihrer Krimis trifft.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Soo spannend!

Winterland
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MEINUNG:

Winterland ist der erste Teil der Juncker und Kristiansen Trilogie. Alle drei Teile sind bereits erscheinen. Der zweite Band heißt Todland und der dritte Teil Blutland. Es ist dringend zu empfehlen ...

MEINUNG:

Winterland ist der erste Teil der Juncker und Kristiansen Trilogie. Alle drei Teile sind bereits erscheinen. Der zweite Band heißt Todland und der dritte Teil Blutland. Es ist dringend zu empfehlen die Bücher in der korrekten Reihenfolge zu lesen, da sie aufeinander aufbauen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Signe Kristiansen und Martin Junckersen, genannt Juncker, erzählt. Signe wird kurz vor Heiligabend aus ihrem Urlaub herausgeholt, da sich in Kopenhagen ein Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt ereignet hat. 19 Menschen und Kinder sterben dabei. Juncker, der ehemalige Kollege von Signe wurde nach Sandsted, seinem Heimatort versetzt und leitet dort jetzt das örtliche Polizeibüro. Hier kümmert er sich zu dem um seinen dementen Vater. Die Idylle ist recht schnell vorbei, da ein brutaler Mord an einem Ehepaar in Sandsted verübt wird. Signe und Juncker sehen sich schneller wieder als geplant als sie die Spuren zu beiden Fällen verbinden.

Winterland ist ein typischer skandinavischer Thriller, der bereits ab den ersten Seiten richtig spannend ist. Die knapp 600 Seiten haben sich wie im Flug lesen lassen, weil es natürlich die für Thriller typischen kurzen Kapitel gibt. Signe und Juncken bringen auch privat wieder einiges an Gepäck mit, was wirklich nicht unproblematisch ist und man bleibt nicht verschont von menschlichen Abgründen. Sie haben ihre typischen Ecken und Kanten, die natürlich auch bei der Arbeit mal im Weg stehen können. Das Autorenduo lässt uns Leser hautnah am Gefühlsleben der beiden Ermittler teilnehmen und so fühlt man sich ihnen auch sehr nahbar. Die Story ist relativ komplex aufgebaut und bewegt sich im politischen Umfeld. Die beiden Autoren haben hier sehr gute Recherchearbeit geleistet und man bekommt einen guten Einblick in die dänische Gesellschaft und deren strukturelle Konfliktfelder, die ähnlich sind wie in Deutschland. Das finde ich jedes Mal spannend zu erfahren. 

FAZIT:

Winterland war für mich ein richtiger Pagerturner, den ich innerhalb kürzester Zeit sehr gern gelesen habe.  Der Thriller enthält für mich alles, was ich an skandinavischer Spannungsliteratur so gerne mag. Ich kann es kaum erwarten hier weiterzulesen, denn es ist am Ende bereits klar, dass es hier noch offenen Konflikte gibt.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Japanische Butter

Butter
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MEINUNG:

Ich lese sehr gerne asiatische Literatur. So habe ich bereits alles von Han Kang gelesen als auch die Bücher von Sayaka Murata. Für mich war ganz klar, dass ich den Roman von Asako Yuzuki lesen ...

MEINUNG:

Ich lese sehr gerne asiatische Literatur. So habe ich bereits alles von Han Kang gelesen als auch die Bücher von Sayaka Murata. Für mich war ganz klar, dass ich den Roman von Asako Yuzuki lesen möchte, zu mal er auch genau wie Leserinnen für mich angepriesen wird.

Rika ist eine junge und aufstrebenden Journalistin in Tokio. Sie würde gerne die Story zu der Serienmörderin Manako Kajii herausbringen, doch diese gibt nicht so einfach jedem ein Interview. Manako ist sogenannte Food Bloggerin. Rika besucht sie im Gefängnis und versucht über Kochen und Essen an Manakos Geschichte zu gelangen.  Butter, wie auch der Titel des Buches ist, hat eine entscheidende Rolle. Nebenbei versucht sie herauszufinden, was damals wirklich passiert ist und ob Manako wirklich schuldig ist für die Taten, die ihr vorgeworfen werden.

Man sollte das Buch definitiv nicht hungrig lesen, denn spätestens beim Lesen bekommt man Hunger. Es werden hier viele einfache Rezepte geteilt und mit einer solchen Leidenschaft beschrieben, dass man sie sofort nach kochen möchte. Fester Bestandteil der Rezepte ist tatsächlich Butter. Die Autorin beschreibt sie in allen Nuancen und macht diese einfach Grundnahrungsmittel (teilweise gibt es hier Nahrungsmittelengpässe) zum König des Essens. Auch Rika, die sonst gar nichts für Kochen übrige hat und nicht einmal Kochgeschirr hat, verfällt den Rezepten und auch Manakos Erzählungen.

In dem Roman lernt man eine Menge über die japanische / asiatische Kultur. Wenn man mit solcherlei Romanen nicht vertraut ist und es mit unseren westlich-geprägten Gesellschaftsnormen liest, dann wird einem das oder andere sicherlich ein Kopfschütteln und Unverständnis entlocken. Dafür muss man offen sein. Im Vergleich zu oben genannten Autorinnen, ist dieses Buch aber definitiv für den Einstieg geeignet. Die Handlung ist relativ stringent erzählt und driftet auch wenig ab in Gedanken- und Traumwelten, wie häufig bei diesen Romanen der Fall ist. Dennoch machen einige Protagonisten Dinge, die etwas wirr und nicht nachvollziehbar sind. Trotzdem empfand hier ein paar Längen, wo in meinen Augen die Handlung etwas ins Stocken gerät und ich mich gefragt, wie es weiter geht. Als passionierte Leserin für Spannungsliteratur wollte ich natürlich gerne erfahren, ob Manako nun schuldig ist, allerdings es das Buch kein Krimi.

Wie in vielen Romanen, wird hier auch wieder die Rolle der Frau thematisiert. Erschreckend fand ich, wie auf Rika reagiert wird, als dieses etwas zunimmt auf Grund ihrer beginnenden Leidenschaft für Essen. Nach westlichen Maßstäben kann hier in keinerlei Weise von Übergewicht die Rede sein. Übergewicht wird ihr von ihrem Liebhaber als sich gehen lassen ausgelegt. Japanerinnen wie Rika müssen sich auch immer wieder sexuellen Übergriffen aussetzen, die keinerlei Konsequenzen für Männer haben. Frauen werden bei Beförderungen meistens außen vor gelassen. Manako hat allerdings so ihre eigen Vorstellungen von Emanzipation, die sich nicht unbedingt mit denen von Rika decken und die nach meinem Empfinden auch nicht mehr modern sind. Manako, die übrigens auch als etwas fülliger beschrieben wird, erschien mir häufig als deutlich älter und nicht wie Anfang 30. Ich habe mir immer eine ältere Frau vorgestellt.

FAZIT:

Butter ist nicht nur ein kulinarische Reise mit Schwerpunkt auf der aus jedem Haushalt nicht wegzudenkenden Butter, sondern es ist auch die Geschichte einer vermeintlichen Mörderin, von Emanzipation, Manipulation und Freundschaft eingebettet in der japanischen Kultur. Zum Einsteig in die asiatische Literatur finde ich das Buch sehr geeignet.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Gut, aber ausbaubar

Als das Böse kam
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MEINUNG:

Das Buch habe ich schon in der Vorschau gesehen und war enorm gespannt drauf, da ich gerne Bücher mag, die an einem isolierten Ort, wie hier auf einer Insel spielen. Als das Böse kam ist das ...

MEINUNG:

Das Buch habe ich schon in der Vorschau gesehen und war enorm gespannt drauf, da ich gerne Bücher mag, die an einem isolierten Ort, wie hier auf einer Insel spielen. Als das Böse kam ist das Debüt von Ivar Leon Menger, der sonst auch sehr erfolgreich Hörspiele schreibt.

Juno und ihr kleiner Bruder leben zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater auf einer einsamen Insel in einer Blockhütte mitten auf einem See. Das Leben ist ganz klar strukturiert und es ist ihnen eingeschärft worden, dass sie nur auf der Insel sicher sein können vor den Fremdlingen, aber sie müssen sich jederzeit in Acht nehmen. Die Fremdlinge habe es auf die Familie abgesehen. Um für die Sicherheit der Familie zu sorgen, gibt es fest Rituale und Übungen, wie z.B. das Verstecken in einem Schutzraum.

Die Geschichte hat für mich einen recht klassischen Ablauf. Es ist klar, dass hier irgendwas nicht ganz stimmt. Das merkt auch schnell Juno, die sich mehr und mehr dafür interessiert, was am anderen Ufer ist. Zunächst denkt man auf Grund der Begriffe wie Fremdlinge, Nord- und Südland man sei gar nicht in unserer realen Welt, aber dem ist nicht so bei näherer Betrachtung. Dennoch kennen Juno und ihr Bruder Boy nur diese kleine Welt. Es ist ganz klar, dass ihre Mutter und ihr Vater beide konditioniert und manipuliert haben. Natürlich stellt sich die Frage, warum das alles geschieht. Ich fand sehr erschreckend, wie die beiden Eltern reagieren als Juno ihnen langsam auf die Schliche kommt. Juno ist normales Teenagermädchen, dass rebelliert, Fragen stellt und sich nach einer Welt außerhalb der Insel sehnt. Als dann noch ein junger Fremder auf die Insel kommt, ist es um Juno geschehen. An dieser Stelle habe ich mich gefragt, ob es sich hier eigentlich eher um einen typischen Jugendthriller handelt, allerdings sind einige Szene dafür vielleicht ein bisschen zu brutal. Für mich war trotz allem eher eine Jugendbuch.

Der Beginn der Geschichte hatte mir gefallen, da es so dystopisch gewirkt hatte, aber dann nahm es für mich ein bisschen ab. Ich fand die Erklärungen tw, schlüssig, tw. ziemlich hanebüchend, was passiert ist. Vieles muss man sich denken, da der Autor sie nur indirekt benennt. Mir hat gefallen, dass schlüssig dargestellt hat, dass Juno und ihr Bruder z.B. sowas wie ein Smartphone nicht kennen und es ist lustig, sie dabei zu beobachten, wie das entdecken. Allerdings fand ich den Rettungsplan von besagtem Fremden ziemlich seltsam und auch die kleine Liebesgeschichte zwischen Juno und ihm. Die Eltern von Juno und Boy blieben für mich auch bis zum Schluss nicht wirklich durchschaubar und unnahbar. Es wäre interessant gewesen noch ihre Sicht kennenzulernen, da sie relativ negativ dargestellt werden.

FAZIT:

Als das Böse kam hat für mich stark angefangen und dann leider nachgelassen. Die Konzeption der Geschichte war mir etwas zu undurchdacht. Für mich war außerdem nicht klar, ob es sich hier um ein Jugendbuch handelt oder nicht. Auf der Verlagsseite ist es nicht erkennbar. Ich denke, der Autor hat Potential, aber es ist noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Highlight

In fünf Jahren
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MEINUNG:

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Buch als Überraschung zu gesendet worden ist und ich vermutlich nicht so wirklich dazu gegriffen hätte. Es sah für mich aus wie eine Liebesgeschichte, wie ...

MEINUNG:

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Buch als Überraschung zu gesendet worden ist und ich vermutlich nicht so wirklich dazu gegriffen hätte. Es sah für mich aus wie eine Liebesgeschichte, wie es sie zu vielen auf dem Markt gibt.

Dannie will erfolgreiche Prozessanwältin in einer bekannten New Yorker Kanzlei werden. Am Tag ihres Bewerbungsgesprächs, am 15. Dezember, macht ihr Freund David ihr einen Heiratsantrag, den sie bereits erwartet hat. Als sie am gleichen Abend einschläft und mitten in der Nacht aufwacht, befindet sie sich in einer ihre Fremden Wohnung mit einem fremden Mann. Es ist auf den Tag genau fünf Jahre später. Als sie erneut aufwacht, ist sie wieder in ihrem alten Leben. Sie kann allerdings den Traum nicht vergessen, schon gar nicht als sie dem Mann dann viereinhalb Jahre später begegnet...

Einen großen Pluspunkt gibt es als erstes dafür, dass die Geschichte in New York spielt und sie spielt auch wirklich dort. Die Autorin nennt viele Orte, Straßen, Bars und Restaurants, die es auch wirklich gibt. Falls man schon mal New York war, kann sich vermutlich an einiges bildhaft erinnert. Ich mag New York sehr und war froh wieder "zurück" in der Stadt zu sein. 

Der Klappentext verrät hier genauso so viel, wie man benötigt. Allerdings ist die Geschichte wirklich unerwartet. Ich fand es allerdings wirklich bemerkenswert, wie karrierefixiert Dannie und auch ihr Freund sind. Feierabend gibt es praktisch in ihren Jobs nicht. Sie kommen nur zum Schlafen nach Hause. Ein Privatleben gibt es praktisch nicht. Man kann beide gut und gerne als Workaholics bezeichnen. Sie haben ihr Leben auch sehr strikt durchgeplant. Zunächst bringt man Opfer, wohnt nur zur Miete, aber dann klettert man die Karriereleiter hoch und kann sich dann die Wohnung kaufen. Dann stehen natürlich Verlobung und eine Hochzeit auf dem Plan. Anfangs war mir das ziemlich unsympathisch, aber mit der Zeit merkt man, dass man das Leben natürlich nicht planen kann, was Dannie leider auch bitter erfahren muss. 

Dannie empfand ich als sehr strukturiert, ehrgeizig und kontrolliert, ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Bella, die Künstlerin ist. Für Dannie zählen auch häufig nur Fakten.  Damit versucht sie natürlich die Kontrolle über allem zu haben. Sie gibt ihren Gefühlen häufig nicht genug Raum für meinen Geschmack und genau das wird auch sehr schwer für sie. Die Freundschaft der beiden ungleichen Freundinnen ist trotzdem der Anker der beiden, denn sie kennen sich schon seit der Kindheit. Ihr Unterschiedlichkeit führt auch zu Konflikten, was ich sehr authentisch dargestellt fand. Die Freundschaft hat in der Geschichte ein zentrale Rolle, genauso wie die Beziehung zu David, der eigentlich perfekt ist und perfekt passt. Mehr kann und will ich nicht verraten. ;)

FAZIT:

In fünf Jahren ist für mich wirklich eine absolute Überraschung. Ich bin froh, dass mir diese Geschichte "zugeflogen" ist. Es handelt sich hier wirklich um eine Liebesgeschichte der anderen Art. Sie hat mich einfach mitgerissen und für sich eigenommen. Viele kleine Klöße waren im Hals als ich beendet habe. Eine unbedingte Leseempfehlung! :)

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