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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein etwas anderer Fallwickl

Und alle so still
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MEINUNG:

Mareike Fallwickl gehört für mich eigentlich schon zu meinen Must Read Autorinnen. Ich habe ihre ersten beiden Bücher gelesen und wirklich gefeiert. Ich mag ihren Fokus auf feministische Themen ...

MEINUNG:

Mareike Fallwickl gehört für mich eigentlich schon zu meinen Must Read Autorinnen. Ich habe ihre ersten beiden Bücher gelesen und wirklich gefeiert. Ich mag ihren Fokus auf feministische Themen und ihren wirklichen grandiosen Schreibstil. Es war klar, dass ich Und alle so still lesen MUSS.

Alles beginnt damit, dass sich die (fast) alle Frauen auf die Straße legen und ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit niederlegen. Der Roman schwankt zwischen Utopie und Dystopie, spielt aber natürlich in realen Welt. Es gibt Hauptprotagonisten - Influencerin Elin, Krankenpflegerin Ruth und Nur, der diverse Jobs macht, um sich über Wasser zu halten. Ruth ist die Einzige, die ihre Arbeit nicht niederlegt und aus Pflichtgefühl weiter arbeitet. Sie ist mir für eine zentrale Person gewesen, denn vor allem die Darstellungen von der Arbeit im Krankenhaus hat mich beim Lesen nochmal richtig erschüttert, obwohl ich so etwas natürlich weiß, war es nochmal doppelt, es so plastisch beschrieben zu bekommen. Gefühlt ist man lieber nicht krank, schon gar nicht, wenn auf Frauen verzichtet werden muss. Auch schon lange bekannt ist, dass die berühmte Care-Arbeit, die zumeist von Frauen gemacht wird, kaum anerkannt, geschweige denn bezahlt wird. Mareike Fallwickl versucht hier ein Szenario zu zeigen, wie das System dann zu kollabieren droht und wie es dann auch zu gewaltsamen Ausschreitungen von Männern kommt, die das nicht hinnehmen wollen. Ich fand die Idee gut, aber es für mich ein bisschen in den Hintergrund gerückt bzw. erschien mir nicht ganz ausgereift, aber vielleicht findet auch die Autorin keine wirklich Lösung, denn so liest sich auch das Ende. Das ganze Buch ist für mich eher ein Bericht als ein Roman, denn einen wirklichen roten (Handlungs-) faden konnte ich nicht finden. Es gab auch viele Nebencharaktere, von denen ich eigentlich wenige für relevant hielt.

FAZIT:

Und alle so still ist ein wütendes und forderndes Buch, was für eher Essay/ Bericht als Roman ist. Mareike Fallwickl versucht hier ein Szenario zu gestalten, was passiert, wenn Frauen ihre Arbeit niederlegen. Für mich bleibt es ein Versuch. Ähnlich wie das Buch, denn ist im Gegensatz zu den Vorgängerromanen wirklich anders und man muss sich darauf einlassen. Auf jeden Fall spricht es viele wichtige Themen der Gesellschaft an und lädt dazu ein darüber zu diskutieren.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Vidas Neuanfang

Was das Meer verspricht
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MEINUNG:

Bei Was das Meer verspricht war ehrlich als erstes vom Cover angesprochen, da ich oft magisch angezogen bin von solchen, bei denen es um Schwimmen geht, auch wenn sich dieses Motiv häuft. Ich ...

MEINUNG:

Bei Was das Meer verspricht war ehrlich als erstes vom Cover angesprochen, da ich oft magisch angezogen bin von solchen, bei denen es um Schwimmen geht, auch wenn sich dieses Motiv häuft. Ich habe auch ein sommerliches Buch erwartet, was etwas leichter sein könnte.

Es wird allerdings relativ schnell klar, dass es keine so leichte Lektüre ist. Vida wohnt schon ihr ganzes Leben auf der einer Insel, die nur N. genannt wird. Es könnte vermutlich eine Ost- oder Nordseeinsel sein. Vida plant ihre Hochzeit mit ihrem Kindheitsfreund, mit sie allerdings noch nicht zusammen wohnt. Sie hilft ihren Eltern in deren Geschäft. Vidas Leben ist also vorher bestimmt und wird von ihr auch nicht in Frage gestellt, bis Marie im Nebenhaus einzieht. Vida ist von Marie magisch angezogen, weil diese so anders ist - freier und selbstbestimmter. Vida fängt mit der Annäherung an Marie ihr ganzes Leben in Frage zu stellen. Ich konnte auch gut nachvollziehen, dass es Vida schwer fällt mit dem ganzen neuen Gefühlen umzugehen. Marie, die bereits einmal verheiratet war, ist viel erfahrener. Vida beginnt sogar ihre Hochzeit in Frage zu stellen und denkt über ein alternatives Leben mit Marie nach.

Es wird allerdings relativ bald klar, dass Vida und Marie unterschiedlich Vorstellungen haben. Als Vida das Gefühl bekommt Marie nicht halten zu können bzw. diese sich ihr immer entzieht, fängt Vida an zu klammern, was ich nachvollziehen und nachfühlen konnte, was es aber nicht besser gemacht hat. Besonders schlimm wird es als Zander, Vida Bruder plötzlich zurück kehrt. Hier entspinnt nicht nur die Gunst um Marie, sondern auch der Fakt, dass Zander die Insel einfach verlassen hat für ein anderes Leben und Vida geblieben ist und sich gekümmert hat. Dieses Ungleichgewicht schwelt in Marie. Die Handlungen bewegt sich dann langsam auf eine Katastrophe hin, was mir dann schon langsam klar wurde. Ich habe absolut mit Vida gefühlt über so viel Unverfrorenheit von Zander, aber auch von Marie. Es fiel mir besonders schwer Maries Verhalten zu verstehen. Vielleicht wäre es besser, wenn man auch ihre Sicht gehabt hätte.

FAZIT:

Was das Meer verspricht lässt sich leicht und flüssig lesen, allerdings ist der Inhalt gefühlsmäßig schon mitnehmender. Vida, die durch Marie ihr ganzes Leben in Frage stellt und dann mit ihrem Bruder in eine Machtkampf gerät. Ein fesselnder, gefühlsbeladener Roman.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Starkes Debüt

Die schönste Version
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MEINUNG:

Auf Die schönste Version wurde ich schon aufmerksam als es noch nicht einmal erschienen war. Ein bisschen hatte ich schon Sorge, dass es kein leichtes Buch werden wird. Außerdem hat mich auch ...

MEINUNG:

Auf Die schönste Version wurde ich schon aufmerksam als es noch nicht einmal erschienen war. Ein bisschen hatte ich schon Sorge, dass es kein leichtes Buch werden wird. Außerdem hat mich auch der Spielort der ostdeutschen Kleinstadt sehr angesprochen.

Das Buch hat definitiv eine Triggerwarnung verdient, denn es geht um physische und psychische Gewalt in einer Beziehung und auch um sexuelle Übergriffe. Es sollte also gut eingeschätzt, ob man sich dem gewachsen fühlt, denn die Autorin hat eine sehr klare und direkt Sprache. Vorgefallene Dinge werden auch so benannt. Jellas Geschichte tut beim Lesen ganz schön weh und doch konnte ich manche Teile, vor allem das Beginnen der eigenen Sexualität als Jugendliche bzw. junge Erwachsene mitfühlen, auch wenn ich nicht 1 zu 1 die gleichen Erfahrungen gemacht habe wie Jella. Ich konnte aber meine eigenen Erfahrungen noch einmal rekapitulieren, wie unerfahren und blauäugig ich doch, genauso wie Jella, an manche "Beziehungen" heran gegangen bin. Jellas Geschichte beginnt mit der Flucht zurück in ihre Kinderzimmer, nachdem ihr Freund sie gewürgt hat. Damit beginnt auch der große Rückblick in Jellas Jugend und ihre Beziehung mit Yannick. Dabei stellt sich immer mehr raus, wie die Beziehung wirklich war, nämlich eine relativ toxische. Jella ist keine Person, die sich irgendwas gefallen, was mich einerseits enorm beruhigt hat, aber andererseits die Situationen mit Yannick noch schlimmer gemacht hat, weil beide sich dann sehr schnell hochgeschaukelt haben. Dabei möchte ich auf keinen Fall sagen, dass Jella lieber alles hätte hinnehmen sollen, damit gewisse Dinge nicht passieren. Die Autorin hat eine fantastische Sprache. Viele Sätze sind unfassbar gut ausgefeilt und bringen vieles sehr auf den Punkt. Als Leserschaft sind wir ganz nah an Jella dran, da es as ihrer Perspektive geschrieben ist. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wieder wegen dieser brutalen Ehrlichkeit.

FAZIT:

Mit ihrem Debüt Die schönste Version legt Ruth-Maria Thomas den Finger wirklich stark in die Wunde von Protagonistin Jella und auch in mein Leserherz. Es ist keine einfache Lektüre, da es um körperlich Gewalt in einer Beziehung geht und auch um eine Art sexuelles Erwachen in den Teenager Jahren/ Jahren des Erwachsen Werdens von Jella und das alles in einer ostdeutschen Kleinstadt. Mich hat das Buch sofort für sich eingenommen und wird noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich freue mich noch viel mehr von der Autorin zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Extra spicy!

Triple Duty Bodyguards (Why Choose)
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MEINUNG:

Ich lese gerne mal Liebesgeschichten zwischendurch und sie dürfen auch gerne ein bisschen mehr Spice haben. Relativ viel Spice habe ich mir auch von Triple Duty Bodyguards versprochen, da eine ...

MEINUNG:

Ich lese gerne mal Liebesgeschichten zwischendurch und sie dürfen auch gerne ein bisschen mehr Spice haben. Relativ viel Spice habe ich mir auch von Triple Duty Bodyguards versprochen, da eine Frau hier drei Männer hat.

Die Geschichte fällt unter das Thema/ Trope "Reverse Harem" bzw. "Why Choose". Protagonistin Briar ist sehr bekannte Schauspielerin. Nach einem Stalking Vorfall ist sie auf der Such nach neuen Bodyguards. Sie findet diese in den drei ehemaligen Elitesoldaten - Glen, Kenta und Matt. Die drei Männer sind vom Charakter her sehr unterschiedlich. Glen ist der sanfte Mann, in dessen Gesicht man die Spuren ihrer Einsätze sieht. Für ihn war Briar immer ein Idol. Kenta ist der überlegte und rationale Typ. Matt ist ziemlich aufbrausend und hält von Briar auch sehr wenig, denn sie ist bekannt dafür als Diva zu gelten und Leute schlecht zu behandeln. Ich fand es ein bisschen seltsam, dass vor allem Matt da so unprofessionell auftritt. Es gibt noch ein paar andere Vorfällt, bei denen ich mich gefragt habe, ob sie ihren Job auch Ernst nehmen. Auch Briar weißt sie immer wieder daraufhin, dass sie sie beschützen sollen und nicht belehren. Natürlich wird auch schnell eine gewisse sexuelle Spannung aufgebaut und zwar zu allen drei Männern. Mit Glen und Kenta entsteht schnell etwas und Matt muss von Briar erst erobert werden. Die Sexszenen sind sehr explizit, aber immer im Konsens. Briar hadert anfangs ein wenig, aber lässt sich dann sofort darin fallen. Ihr Leben war bisher relativ einsam, was auch dem frühen Erfolg geschuldet ist. Die Spuren, die das hinterlassen hat, greift die Autorin gut auf, genauso wie das Stalking Thema. Briar fand ich eigentlich nie unsympathisch. Sie steht einfach für sich ein und wird eben auch mal unbequem, wenn es angebracht ist. Sie will niemanden gefallen und ist sich ihrer Berühmtheit durchaus bewusst und weiß diese auch einzusetzen für Dinge, die ihr wichtig sind. Die 4er Liebescombo funktioniert ziemlich harmonisch und ist kein großes Konfliktfeld. Es mag vielleicht nicht komplett realitisch sein, aber ich glaube, dass ist auch nicht der Anspruch des Buches.

FAZIT:

Triple Duty Bodyguards ist kurzweilige, unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch mit sehr viel Spice. Es gibt auch einige ernstere Themen, aber alles in allem ist eine absolute Wohlfühllektüre, in der die Konstellation gut funktioniert. Man sollte hier nicht so viel darüber nachdenken, ob das realistisch ist, sondern sich einfach reinfallen lassen.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Zwei Schwestern und ein Bär

Cascadia
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MEINUNG:

Cascadia war mir bereits früh in der Vorschau aufgefallen. Ich war von der Idee mit dem Bären irgendwie angezogen, weil ich wissen wollte, wie sich Bär auf die Beziehung der Schwestern auswirken ...

MEINUNG:

Cascadia war mir bereits früh in der Vorschau aufgefallen. Ich war von der Idee mit dem Bären irgendwie angezogen, weil ich wissen wollte, wie sich Bär auf die Beziehung der Schwestern auswirken wird. Natürlich war ich hat mich auch der Spielort - Nordwesten der USA - magisch angezogen.

Der Roman gibt einen sehr guten Einblick in das Leben in den USA, vor allem in die finanzielle Situation der Schwestern, die die Arztrrechnungen ihrer schwerkranken Mutter bezahlen müssen. Sam arbeitet auf einer Fähre und ihre Schwester Elena hat einen festen Job bei einem Golf Club. Die Krankheit der Mutter fesselt beide an ihre Heimat auf der Insel San Juan, die zwischen Vancouver Islands in Kanada und Seattle in den USA liegen. San Juan ist Teil einer Inselgruppe und mir hat die Atmosphäre gut gefallen, da ich vor einiger Zeit selbst in Seattle und Vancouver war. Es ist ein Ferienort für viele reiche Touristen und Urlauber. Im Kontrast dazu steht das Leben von Sam und Elena, welches sich um das nackte Überleben dreht. Der Ton des Buches ist relativ ruhig, schraubt sich aber langsam hoch. Am Ende gibt es eine Situation, die alles kippt. 

Zunächst wirkte das Verhältnis zwischen Sam und Elena sehr eng, wobei Elena immer diejenige ist, nach der sich alles richtet und die sich auch um das meiste kümmert. Elena ist 30 und Sam 28 Jahre alt. Mir kam besonders Sam oft deutlich jünger vor, da sie in meinen Augen noch nicht so gefestigt war, wie Elena. Sam lernt man besser kennen, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird. Beiden ist klar, dass ihre Mutter nicht mehr lange leben wird. Nach deren Tod planen beide das Haus zu verkaufen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Die Schwesternbeziehung fängt an zu bröckeln als plötzlich ein Bär von ihrem Haus erscheint. Sie gehen beide damit recht unterschiedlich um. Sam reagiert darauf, wie vermutlich die meisten von uns, sie begegnet dem Bären mit Angst. Es kommt auch zu einem Kontakt zu einer Biologin, die sie ausdrücklich warnt sich dem Bär zu nähern oder diesen zu füttern. Elena dagegen ist absolut fasziniert von dem Bären.

Der unterschiedlich Umgang mit der Situation führt dazu, dass es zwischen den beiden erstmals zu Meinungsverschiedenheiten führt und beide bemerken, dass sie Geheimnisse voreinander haben. Das gilt besonders für Sam, die langsam begreifen muss, dass die Beziehung zu ihrer Schwester nicht mehr so ist, wie als als beide noch Teenager waren. Mir erschien sie wirklich irgendwo in ihrer Jugend stecken geblieben, was auf Grund der familiären Umstände nachvollziehbar ist. Ihre Mutter hatte auch einen Partner, der gewalttätig war, was beide sehr geprägt hat. In dem Alter würden beide Schwestern vermutlich normalerweise bereits jede ihr eigenes Leben führen. Meiner Meinung nach fehlt es hier an Kommunikation und Elena schützt bzw. belügt ihre Schwester aus falscher Rücksicht. Umso bitterer ist das Ende der Geschichte.

FAZIT:

Cascadia ist ein ruhiger Roman über zwei Schwestern und einen Bären, der den Vergleich von Schneeweißen und Rosenrot durchaus zulässt. Der Bär führt sprichwörtlich dazu, dass die Beziehung der beiden Schwestern auf eine harte Probe gestellt wird. Das bittere Ende klingt noch lange nach. 

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