Unerwartet und spannend
Das TherapiezimmerMEINUNG:
Ich habe von Aimee Molloy bereits Die Mutter gelesen und war hier eigentlich ganz angetan von der Art, wie die Autorin Geschichten erzählt. Es sind die typischen Alltagsgeschichten, wo sich menschliche ...
MEINUNG:
Ich habe von Aimee Molloy bereits Die Mutter gelesen und war hier eigentlich ganz angetan von der Art, wie die Autorin Geschichten erzählt. Es sind die typischen Alltagsgeschichten, wo sich menschliche Abgründe auftun.
Menschliche Abgründe tun sich in Das Therapiezimmer auf, denn der attraktive Psychotherapeut Sam verschwindet eines Tages. Er war mit seiner Frau Annie von New York in seine Heimatstadt Chestnut Hill zurück gezogen, um für seine Mutter da zu sein, die ins Pflegeheim musste. Sam hat Praxisräume in einer schönen Villa im Souterrain gefunden, in denen er seinen zumeist weiblichen Patientinnen bei ihren Problemen hilft. Sam ahnt nicht, dass seine Sitzungen durch einen Lüftungsschacht belauscht werden.
Wenn man den Klappentext liest, dann hatte zumindest ich mir einen etwas anderen Verlauf der Geschichte gedacht. Ich finde aber genau deswegen ist der Klappentext richtig gut gewählt, weil eigentlich alles, was erwähnt wird, stimmt, aber der Kontext anders ist. Man liest die Kapitel immer abwechselnd aus der von Sam und einem Ich-Erzähler, von dem man erstmal noch nicht weiß, wer es ist und ich habe die ganze Zeit gedacht es könnte bzw. wäre seine Frau. Als dann die erste Wendung kam und ich erfahren habe, wer der Ich-Erzähler ist, da bin ich irgendwie aus allen Wolken gefallen und musst die Stelle 3 Mal lesen.
Bei der Geschichte hat sich Aimee Molloy von einen sehr bekannten Buch von Stephen King inspirieren lassen, welches auch konkret erwähnt wird. Ich werde nicht sagen, welches es ist, aber Fans von diesem Buch kommen hier auf jeden Fall auch auf ihre Kosten. Während Sams Abwesenheit werden natürlich auch Ermittlungen angestellt. Es gibt auch Personen, die Sam vermissen und der Sache auf den Grund gehen. Sam kommt in der Darstellung auch nicht so gut weg. Er wird als Frauenheld dargestellt. Es kommt irgendwann auch die ein oder andere Lüge heraus und dass er Schulden hat. Aus diesem Grund denkt die Polizei auch, dass sein Verschwinden hier nicht mit einem Verbrechen in Zusammenhang stehen kann. Mich hat Sam an den gleichnamigen Sam Keating aus der Serie von How I get away with murder erinnert und irgendwie passt das Bild ganz gut auf ihn.
FAZIT:
Das Therapiezimmer ist ein spannender Thriller, bei dem eine völlig andere Geschichte heraus kommt als es der Klappentext vermuten lässt. Wer Thriller mag, die nicht die klassischen Ermittler hat und Geschichten, die in kleinen Nachbarschaften spielen, dem kann ich das Buch nur empfehlen.