Spannend, aber ein riesiger Kritikpunkt
Die Stärke der TöchterMEINUNG:
Die Stärke der Töchter ist zweite Teil der Falkenbach Saga von Ellin Carsta. Ich habe bereits den ersten Teil, Das Unrecht der Väter, sehr gemocht und war sehr gespannt, wie es hier weiter. Band ...
MEINUNG:
Die Stärke der Töchter ist zweite Teil der Falkenbach Saga von Ellin Carsta. Ich habe bereits den ersten Teil, Das Unrecht der Väter, sehr gemocht und war sehr gespannt, wie es hier weiter. Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an.
Es gibt drei Familien: Die Familie von Paul-Friedrich von Falkenbach, die Familie von Wilhelm Lehmann und die Familie von Heinrich Lehmann. Alle drei verbindet eine enge Freundschaft und auch eine geschäftliche Beziehung. In der Vergangenheit haben sie alle drei zusammen im ersten Weltkrieg gedient. Im ersten Band wurde bereits angedeutet, dass es hier ein Geheimnis gibt, welches die drei haben.
Die Geschichte spielt 1937 in Bernried am Starnberger See. Es ist die Zeit, in der sich auch in Deutschland die Lage für die jüdische Bevölkerung immer mehr zuspitzt und wo es auch in den Familien zu Konflikten kommt zwecks der anstehenden Machtergreifung durch Adolf Hitler. Diese Aspekte lässt sie Autorin immer wieder mit einfließen. Da man als Leserin schon weiß, was in der Zukunft passieren wird, finde ich diese Stellen zwar authentisch, aber auch immer ziemlich unangenehm zu lesen. Vor allem Wilhelmine, die Tochter von Paul-Friedrich versucht immer sich dagegen zur Wehr zu setzen. Ich finde das sehr mutig, aber befürchte auch, dass es Konsequenzen haben könnte für sie.
Es gibt einen großen Kritikpunkt, der mich wirklich lange überlegen hat lassen, ob das Buch weiter lesen möchte. Es wird hier aber ziemlich brutale Weise eine schwangere Frau von ihrem Mann verprügelt, was die vorzeitige Geburt des Kindes verursacht hat. Die Familie des Mannes stand hinter der Frau in Band 1. Nun kommt etwas über den Mann heraus, dass ihm auch Leid angetan wurde. Plötzlich verzieh die Familie dadurch scheinbar, was der Frau angetan wurde. Für mich leider absolutes Unding. Ich war wirklich schockiert. Der Mann sagt immer wieder, er würde sich ändern etc. Das was er getan hat, fand unverzeihlich. Mir hat der Umgang der Autorin mit diesem Ereignis nicht gefallen. Es nicht alles entschuldbar und mit ein bisschen guten Willen kann alles wieder gut werden, nein sehe ich nicht so.
FAZIT:
Die Stärke der Tochter ließ sich wieder flüssig lesen. Viele Charaktere mit spannenden eigenen Geschichte eingebettet in historischem Hintergrund, aber ein großer Kritikpunkt lässt mich ein bisschen daran zweifeln, ob ich hier wirklich weiter lesen möchte.