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Veröffentlicht am 10.08.2021

Klug und einfühlsam

Der Brand
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MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich ...

MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich stand es außer Frage, dass ich Der Brand lesen muss.

Der Titel des Buches ist maßgebend für die Umplanung des Urlaubs von Rahel und Peter. Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet und wollte ihre Ferien eigentlich in einem schönen Haus in Bayern verbringen, aber das Feriendomizil brennt ab und sie sind gezwungen sich eine Alternative zu suchen. Die ergibt sich zwangsläufig als die Freundin von Rahels verstorbener Mutter anruft und sie bittet auf den Hof in den Uckermark aufzupassen, solange sie zu ihrem Mann an die See fährt, der sich dort von einem Schlaganfall erholen soll. In diesem Sommerurlaub werden beiden so einige Dinge klar.

Rahel und Peter wohnen in Dresden und befinden sich mit fast 50 Jahren so ungefähr in ihrer Lebensmitte. Sie haben zwei Kinder, die bereits erwachsen sind und auch schon zwei Enkelkinder. Sie habe als typisches Nachwendepaar, die aber ein sehr gute berufliche Laufbahn einschlagen konnten, was nicht allen in dieser Generation und Zeit vergönnt war. Daniela Krien weicht hier etwas ab von ihren anderen Geschichten, wo die Charaktere auch zu den sogenannten Wendeverlierer gezählt haben. Peter ist Literaturprofessor und Rahel ist Psychologin. Sie führen ein gut situiertes Leben und ihnen fehlt es an nichts und doch liegt ein Schatten über ihrer Ehe, denn Peter hat sich von Rahel ein wenig abgewandt.

Die beiden sind drei Wochen dort und jedes Kapitel ist mit einem Wochentag gekennzeichnet. Der Alltag auf dem Hof ist recht übersichtlich. Sie kümmern um Tiere und Garten, essen gut, lesen und natürlich gibt auch immer wieder kluge und geistreiche Gespräche zwischen den beiden. Der Leser bekommt einen Eindruck, was so zwischen den beiden vorgefallen ist, aber es wirkte zu keinem Punkt völlig aussichtslos. Mir erschienen sie immer wie eine gute Einheit, dennoch waren Rahels Sorgen auch nachvollziehbar. Hinzu kommen noch so ein paar familiäre Thematiken, wie der unbekannte Vater von Rahels, der frühe Krebstod der Mutter und auch immer wieder die familiären Konstrukte. Die Beziehung zu Tochter Selma ist nicht so einfach, aber auch das bringt Daniela Krien sensibel und einfühlsam ein. Es ist durchaus klar, dass Rahels Verhältnis zu ihrer Mutter nicht leicht war, aber zu ihrer eigenen Tochter ist es das auch nicht. Doch auch hier ist eindeutig der Wille da, hier den Zugang zu behalten, auch Rahel eindeutig Grenzen zieht. Lustig ist, dass sie als Psychologin natürlich die Fehler sieht, aber da ist die eigene Tochter betrifft, ist es umso schwieriger hier objektiv zu bleiben.

FAZIT:

Ich habe Der Brand wieder sehr gerne gelesen. Ich empfand es aber diesmal als etwas weniger intensiv als z.B. Muldental. Natürlich haben sowohl Rahel als auch Peter ihre Päckchen zu tragen, aber ich empfand es als alltäglichere Probleme, was aber keineswegs negativ gemeint sein soll. Die Autorin hat mich trotzdem wieder mit ihrem Schreib- und Erzähltalent mitgerissen.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Eindringlicher Abschied

So wie du mich kennst
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MEINUNG:

Um  So wie du mich kennst ist man im Frühjahr nicht wirklich drum herum gekommen und natürlich habe auch ich damit geliebäugelt, aber ich hatte auf Grund der Thematik ein paar Hemmungen bzw. ...

MEINUNG:

Um  So wie du mich kennst ist man im Frühjahr nicht wirklich drum herum gekommen und natürlich habe auch ich damit geliebäugelt, aber ich hatte auf Grund der Thematik ein paar Hemmungen bzw. musste erst auf den für mich richtigen Zeitpunkt warten.

Karla und Marie sind Schwestern. Obwohl Marie in New York lebt und Karla weiterhin in der unterfränkischen Heimat, verbindet die beiden eine sehr enge und innige Beziehung. Doch Marie ist tot, bei einem Unfall in New York ums Leben gekommen und Karlas Welt bricht entzwei. Karla reist nach deren Beisetzung in der Heimat zurück nach New York, um Maries Wohnung aufzulösen und findet dabei Dinge über ihre Schwester heraus, die sie daran zweifeln lassen, ob sie ihre Schwester wirklich so gut gekannt hat.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Karla und Marie erzählt. Karla erzählt die Geschichte im Jetzt, welche mit Maries Beerdigung beginnt. Marie war diejenige, die die Urne aus den USA mitgebracht hat. Karla geht nicht ganz so chronologisch vor, aber ich empfand die Kapitel bzw. die Art Karla selbst zu Wort kommen zu lassen, sehr wichtig, um sie besser kennenzulernen. So stellte sich auch nicht so sehr die grenzlose Einsamkeit beim Lesen ein, wenn nur Marie die Erzählerin gewesen wäre. Außerdem wird schnell klar, dass Karla auch so ihre Geheimnisse hatte, die die Leserschaft aus der alleinigen Sicht von Marie wohl nie erfahren hätte. Die Autorin hat sehr großes Talent Charaktere zu zeichnen und sie durch andere beschreiben zu lassen. Sowohl Marie als auch Karla sind sehr nahbar, ganz besonders Karla.

Karla zeigt sich unfassbar verletzlich, hilflos und verloren. Mit Marie hat sie ihren Anker, ihre engste Vertraute verloren und steht nun ein wenig verloren im Leben. Karlas Schmerz ist fast auf jeder Seite spürbar. Natürlich gibt es auch noch die trauernden Eltern, aber es wird deutlich, dass jede Person ihren eigenen Weg finden muss. Ich fand es zunächst etwas befremdlich, aber Karla versucht in New York so ein bisschen in das Leben ihrer Schwester zu schlüpfen, vermutlich um ihr nah zu sein bis die Wohnung aufgelöst ist und sie New York für immer den Rücken zu kehrt. Sie finden indirekt ein paar Dinge über Marie raus, die ihr bisher verborgen geblieben sind. Diese möchte ich hier nicht erwähnen, damit anderen LeserInnen nicht vorweg genommen wird. Ich finde nur den Clou der Autorin sehr gut, dass  Karla jemanden anderen an der Stelle von Marie helfen kann, ohne es selbst zu wissen. Obwohl es schier unmöglich zu sein scheint, kann Karla in dieser Zeit auch selbst ein Weg finden, wieder zurück ins Leben zu finden. Die Autorin geht mit dem Thema Trauer sehr sensible um, ohne dass man hier komplett runtergezogen wird.

FAZIT:

Meine anfängliche Hemmungen die ich gegenüber So wie du mich kennst hatte, konnte ich sehr schnell ablegen und ich so unendlich froh dieses wunderbare Buch gelesen zu haben. Die Geschichte ist traurig, aber auch hoffnungsvoll. Der Kloß im Hals bleibt auch nach dem Ende, aber am Horizont kann man trotzdem die sprichwörtliche Sonne erkennen. Ich habe mich außerdem in Anika Landsteiners Schreibstil verliebt und hoffe, es wird noch sehr viel von der jungen Autorin kommen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Wieder ein toller Wisting!

Wisting und der See des Vergessens
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MEINUNG:

Die Reihe um den norwegischen Kommissar Wisting, der sich vor allem mit Colds Cases beschäftigt, zählt nun schon seit ein paar Jahren zu meinen absolut liebsten skandinavischen Thrillerreihen. ...

MEINUNG:

Die Reihe um den norwegischen Kommissar Wisting, der sich vor allem mit Colds Cases beschäftigt, zählt nun schon seit ein paar Jahren zu meinen absolut liebsten skandinavischen Thrillerreihen. Mit großer Freude habe ich  die anderen drei bei Piper erschienen Teile, Wisting und der fensterlose Raum, Wisting und der Tag der Vermissten und Wisting und der Atem der Angst. 

Eigentlich hat William Wisting Urlaub, doch dann erhält er einen mysteriösen Brief, welcher lediglich ein weißes Blatt mit einer Zahlenfolgen darauf enthält. Es ist die Fallnummer einer Mordes an einer 17-jährigen im Jahr 1999. Der Mörder des Mädchens wurde eigentlich gefunden und hat seine Strafe bereits verbüßt. Wisting erhält weitere Informationen zu einem anderen Altfall, der Parallelen zu dem Mord an dem jungen Mädchen aufweist. Wistings Interesse ist trotz Urlaubs natürlich geweckt.

Bei beiden den beiden Fällen kann man eigentlich gar nicht von ungeklärten Cold Cases sprechen, denn bei beiden Taten gab es einen Täter, der verurteilt worden ist und seine Strafe verbüßt. Umso dringender stellt sich Wisting die Frage und natürlich auch dem Leser, warum er die Briefe und Hinweise erhält, um damit den Fällen erneut nachzugehen. Wer könnte daran ein Interesse haben? In gewohnt präziser Manier arbeitet sich Wisting durch diese Fälle. Man merkt wieder einmal, dass Jorn Lier Horst vom Fach ist. Der Fall ist wie gewohnt doch recht komplex und hat viele beteiligte Personen. Es gab allerdings auch schon deutlich komplexere Fälle, die ich von dem Autor gelesen habe.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und der Spannungsbogen hoch. Ich mag es, dass der Autor immer sehr linear erzählt und Cliffhanger am Ende der Kapitel schnell auflöst. Manchmal habe ich mich allerdings diesmal gefragt, wo die Reise hingehen soll. Wem bringt es was, dass diese Fälle neu aufgerollt und alternative Täter gesucht werden. Das ist genau der Ansatz, den Wisting verfolgt. Die Auflösung fand ich diesmal semi-zufriedenstellend, denn die ist wenig spektakulär, aber wenn das Jammern auf hohem Niveau ist. 

FAZIT:

Wisting und der See des Vergessens ist ein weiterer Fall um den Ermittler William Wisting und wieder einmal bin durch die gut recherchierte spannende Geschichte geglitten. Ich kann nur jedem diese Reihe ans Herz legen, der gerne skandinavische Thriller liest mit Konzentration auf den Fall und weniger auf das Privatleben des Ermittlers. Jetzt heißt es wieder warten auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Genial oder Zeitverschwendung

Sie weiß von dir
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MEINUNG:

Sie weiß von dir, ist ein Buch, welches ich schon ewig lange lesen wollte. Nun gab die Veröffentlichung der Mini-Serie auf Netflix dazu endlich den Ausschlag und ich war wahnsinnig gespannt. ...

MEINUNG:

Sie weiß von dir, ist ein Buch, welches ich schon ewig lange lesen wollte. Nun gab die Veröffentlichung der Mini-Serie auf Netflix dazu endlich den Ausschlag und ich war wahnsinnig gespannt. Ich habe mir ein bisschen eine Geschichte  a la Gone Girl von Gillian Flynn erwartet.

Die Geschichte ist recht einfach erzählt. Es geht um David, seine Frau Adele und Louise. Louise arbeitet als Sprechstundenhilfe in der Praxis, wo David als Arzt tätig ist und beide haben sich einem Abend vor seinem offiziellen Jobbeginn in einer Praxis getroffen, wo es zu einem Kuss kam. Die Konstellation ist schon schwierig genug, aber dann freunden sich Louise und Adele auch noch an. Das ist kein Zufall, denn Adele hat noch ihre eigenen Pläne.

Die Geschichte wird abwechselnd zwischen den Louise und Adele erzählt. Dazu kommen noch Abschnitte mit der Überschrift "Damals". Hier erfährt man mehr zu Adeles Vergangenheit. Louise ist alleinerziehende Mutter und auf den Job angewiesen. Zunächst versucht sie sich Davids Avancen zu entziehen, schafft es aber nicht. Louise fand ziemlich klar als Persönlichkeit. Da gibt es im Gegensatz zu Adele keinen doppelten Boden in der Persönlichkeit. Sie ist länger von ihrem Ex-Mann getrennt und sehnt sich nach einer neuen Partnerschaft. Die beginnende Freundschaft zu Adele ist natürlich ist der Konstellation problematisch und ich habe mich doch das ein oder andere Mal gefragt, wie sie aus der Nummer wieder rauskommen möchte. Ich hatte den Eindruck, dass sie ein wenig Mitleid mit Adele hat, die nur immer einsam in ihrem großen Haus hängt, während David arbeiten ist.

Adele kann man nur schwer einschätzen, aber es ist klar, dass sie nichts dem Zufall überlässt und einen klaren Plan verfolgt. Nur welches Ziel der hat, kann nicht so richtig erahnen. Ich habe natürlich auch schon im Vorfeld einiges über das Buch gehört und dachte mir, dass es auf keinen Fall ein vorhersehbares Ende sein wird. Ich kann auch nur jedem raten sich hier auf keinen Fall spoilern zu lassen. Dieses Buch arbeitet absolut auf dieses Ende hin und man kann nicht ahnen, worauf es hinaus läuft. Nach Beendigung war ich aber wirklich geschockt, ob habe mich gefragt, ob das Ernst der Autorin sein soll. Ich schwanke irgendwie zwischen "geniales Ende" und Lebenszeitverschwendung dieses Buch gelesen zu haben, denn Spannungsbogen ist mäßig und die Geschichte absolut nichts Neues. Ich tue mich auch mit der Einordnung als Thriller etwas schwer.

FAZIT:

Sie weiß von dir ist ein Buch, worüber ich mir selber nicht ganz im Klaren bin, was ich davon halten soll und ich glaube, dass vor allem auch das Ende die Gemüter spaltet. Für mich ist es definitiv zu wenig nur auf ein Ende hinzuarbeiten und auf der Wegstrecke aber eine Story mit fragwürdigen Charaktere zu stricken, die alle irgendwelche Geheimnisse habe, die sich dem Leser aber nur schwer erschließen.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Super tolle Geschichte

Campus Love
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MEINUNG:

Campus Love ist eine Dilogie und die Geschichte von Lauren und Cole ist der zweite Band. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber die beiden Charaktere kommen ebenfalls hier als Nebenprotagonisten ...

MEINUNG:

Campus Love ist eine Dilogie und die Geschichte von Lauren und Cole ist der zweite Band. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber die beiden Charaktere kommen ebenfalls hier als Nebenprotagonisten wieder vor. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass meine Erwartung an New Adult inzwischenzeit ziemlich gering sind und ich mich auch häufig mit deutsche AutorInnen und dem gewählten College Setting schwer tue.

Lauren und Cole treffen sich zum ersten Mal auf einer Party und sind sofort Feuer und Flamme füreinander. Doch dann wird Lauren Coles Arbeitskollegin und damit trifft ein Tabu für Cole ein, denn Cole möchte sich möchte Arbeit und Privates nicht miteinander vermischen. Bei Lauren stößt das ein wenig auf Unverständnis und sie versucht ihm immer wieder Avancen zu machen. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Cole und Lauren erzählt, so dass man immer beide Perspektiven hat. Ich finde es toll, dass die Autorin aber nichts wiederholt, sondern in der Geschichte voran schreitet, wenn sie die Perspektive wechselt. Mit dem Wechsel der Perspektive setzen wir auch immer wieder woanders ein und kommen vielleicht nochmal auf Vergangenes zurück. Das hat mir richtig gut gefallen. Inhaltliche Wiederholungen sind nämlich nicht so meins, auch nicht aus verschiedenen Sichten.

Lauren wirkt sehr selbstbewusst und unnahbar. Sie ist praktisch vor ihrer Familie, die North Carolina wohnt geflüchtet, um an der Brown in Providence zu studieren. Sie ist sehr offen gegenüber Männern, möchte aber keine feste Bindung eingehen, dennoch gibt es irgendeinen seelischen Druck. Diesen versucht sie mit Kickboxen ein wenig zu lindern. Mir war schon recht früh klar, in welche Richtung es bei Lauren geht und das Buch hat zu Recht ein Triggerwarnung. Katharina Mittmann hat diese psychische Erkrankung am Beispiel von Lauren sehr gut und sensibel dargestellt. Ich finde, dass sie großartig aufgezeigt hat, wie Lauren mit sich selbst immer wieder hadert. Es geht mal einen Schritt vor und einen Schritt zurück, vor allem in der Annäherung zu Cole. Es war absolut nachvollziehbar, dass sie häufig einfach dicht macht und nicht reden möchte. Laurens Umfeld und auch Cole bohrt da aber nicht ständig nach, sondern lässt ihr den Raum.

Generell sind die von Katharina Mittmann gezeichneten Charaktere sehr aufmerksam und empathisch, sowohl Männer als auch Frauen, denn auch Cole hat sein Päckchen zu tragen. Auch hier war mir recht früh klar, in welche Richtung es geht. Cole ist mit Leib und Seele Künstler. Er wohnt in einer Dreier-Jungs-WG. Eigentlich hat auch er gar kein Interesse an einer festen Beziehung, denn auch er tut sich schwer sich zu öffnen. Lauren ist aber in meinen Augen die härtere "Nuss". Die sich entwickelnde Zuneigung der beiden habe ich sehr gern verfolgt. Auch hier kann man von keiner Insta-Liebe sprechen, sondern es entwickelt sich erst. Erst aus Schlüsselszenen entsteht das erste richtige Vertrauen zwischen den beiden, doch selbst dann gibt es immer noch Konfliktpotential, was ich aber ganz normal finde. Auch in eine Beziehung muss man erstmal rein kommen. Die Darstellung finde ich sehr authentisch. Ich mochte es auch, dass die Autorin gewisse (Herzens-) Themen mit unter gebracht hat, wie Umweltschutz, sexuelle Belästigung etc. und gibt dem Roman so noch mehr Tiefe.

Ich habe wirklich nur ein ganz minimalen Kritikpunkt und zwar die Wahl es an einem College bzw. der Brown in Providence spielen zu lassen. Das hätte auch an jedem anderen College oder auch in Deutschland spielen können. Bei mir ist nicht wirklich ein amerikanisches Feeling hoch gekommen, aber es ist Meckern auf hohem Niveau, weil die zwischenmenschlichen Beziehung hier alles überwiegen.

FAZIT:

Meine Erwartungen waren ziemlich gering, aber die Geschichte von Lauren & Cole konnte mich auf ganzer Linie überzeugen! Zum ersten Mal habe ich eine New Adult Geschichte aus deutscher Feder gelesen, die nicht nur oberflächlich bleibt und mit den gängigen Klischees spielt. Man hat gemerkt, dass der Autorin auch viele Themen wie Umweltschutz, sexuelle Belästigung bei beiden Geschlechter etc. wichtig sind und sie wurde auch eingebracht. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und hoffe, dass man von der Autorin noch einiges lesen wird!

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