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Veröffentlicht am 01.10.2019

Der Sprung

Der Sprung
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INHALT:
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der ...

INHALT:
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.

MEINUNG:
Die Geschichte wird es aus mehreren Perspektiven/ Personen erzählt, die auf den ersten Blick erst einmal nichts miteinander zu tun haben und doch verbindet alle Personen eine junge Frau namens Manu, die auf einem Dach steht und sich weigert herunter zu kommen bzw. es wird befürchtet, dass sie eventuell springen könnte. Dieser vermeintliche Sprung beeinflusst an einem einzigen Tage das Leben von all diesen Personen.

Das Buch ist in drei Teile geteilt, Ein Tag davor, wo die Welt für viele Beteiligte noch in Ordnung ist, der Tag des vermeintlichen Sprungs und der Tag danach. Grundsätzlich mag ich solche Bücher mit vielen Charakteren, über die man wie hier auch, sehr viel erfährt. Ich hatte allerdings auch wieder die typischen Startschwierigkeiten und musste für mich immer wieder sortieren, welche Person nun welche war und welche Geschichte dahinter hängt. Simone Lappert nimmt sich viel Zeit dem Leser die Personen und ihre Geschichte nahe zu bringen. Einige Personen sind auch aus dem direkten Umfeld von Manu und man erfährt auch so auch mehr über sie und ihre Persönlichkeit.
Andere Personen haben mir gar nichts zu tun und hier viel es mir schwer diese Parts als interessant zu empfinden. Das Konzept dahinter habe ich schon verstanden, aber so richtig aufgegangen ist es für mich nicht. Mir ist leider immer wieder die Aufmerksamkeit weggebrochen und ich merkt, dass ich gar nicht richtig gelesen haben, denn nach dem Klappentext dachte ich immer, es handelt sich hier um einen Suizid-Versuch, aber da steckt zum Teil etwas ganz anders dahinter.

Erschreckend war wirklich auch die Haltung der Polizei, dir ihr gar kein Gehör geschenkt hat und irgendwann sogar ungehalten reagiert hat, weil Manu scheinbar einfach nicht kooperieren wollte. Dazu kommen noch die ganzen Passanten, die über Stunden als die typischen „Gaffer“ vor dem Haus stehen und sich auch mit Verpflegung versorgen als wäre es ein Kinoabend. Das ist sehr realitätsnah, aber macht mich trotzdem immer sprachlos.

FAZIT:
Ich muss sagen, dass mich das Buch nicht so richtig überzeugen und abholen konnte. Möglicherweise liegt es an die vielen Personen, die zwar mehr oder weniger etwas mit Manus Vorhaben zu Springen zu tun haben oder davon beeinflusst werden in ihrem Handeln. Es gibt einige Parallelen, die zum Schluss aufgelöst werden, aber mir erschien die Geschichte nicht wirklich rund und hat mich nicht so erreicht, wie erwartet.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Hunter is back

Die ewigen Toten
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INHALT:
Im 6. Teil der Bestsellerreihe um David Hunter ermittelt der forensische Anthropologe in einem verlassenen Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit.
Nur Fledermäuse verirren sich noch nach ...

INHALT:
Im 6. Teil der Bestsellerreihe um David Hunter ermittelt der forensische Anthropologe in einem verlassenen Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit.
Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das Krankenhaus im Norden Londons, seit Jahren stillgelegt, soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche gefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Tote, das sieht David Hunter sofort, liegt schon seit langer Zeit hier. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert.
Als beim Versuch, die Leiche zu bergen, der Boden des baufälligen Gebäudes einbricht, entdeckt der forensische Anthropologe ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wusste niemand von der Existenz dieses Raumes? Und warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt…

MEINUNG:
Ich habe die David Hunter Reihe nicht kontinuierlich verfolgt, liebe aber jegliche Art von Buchreihe oder Serie, in der forensische Anthropologie eine Rolle spielt. Außerdem schlägt mein Herz für britische Thrillers und Krimis. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man Reihen mit dem gleichen Ermittler immer in der Reihenfolge lesen sollte, auch wenn der Fall häufig in sich abgeschlossen ist. Auch hier habe ich gemerkt, dass in den Bänden davor schon einiges passiert ist in David Hunters Leben, welches noch Auswirkungen auf diesen Fall hat.
David Hunter wird in das Krankenhaus St. Jude gerufen, weil dort eine Leiche gefunden worden ist. Bei der ersten Obduktion vor Ort werden weitere Leichen in einem fensterlosen Krankenzimmer gefunden. Diesmal agiert Hunter nicht allein, sondern man stellt ihm noch einen privaten Dienstleister zur Seite und trennt beide Fälle. Obwohl Hunter recht besonnen wirkt, reagiert er auf diese Konkurrenzsituation doch innerlich sehr aufgewühlt, was ich nachvollziehbar und gleichzeitig auch amüsant fand. Natürlich gibt es wieder viele Parteien, deren Interessen mit diesem Fund gestört werden, denn das St. Judes sollte eigentlich abgerissen werden und nun wird dies durch die Ermittlungen verzögert.

Ich fand es spannend zu lesen, wie David Hunter mittels der Forensik versucht den Tathergang zu konstruieren und natürlich auch die Identität der Personen festzustellen. Lange hatte ich den Eindruck, dass man zwar Identität herausbekommen hat, aber was wirklich passiert ist, erfährt man erst recht spät und ich wäre da auch niemals von allein darauf gekommen. Natürlich gibt es Verdächtige, aber es bleibt alles fast bis zum Schluss verborgen und kommt dann, typisch für dieses Genre, gegen Ende alles raus in einem großen Showdown. Neben dem Fall hat David Hunter noch ein paar Nachwirkungen aus einem vorangegangenen Fall, der ihn immer noch nebenbei beeinflusst. Ein bisschen mehr Spannung und Tempo hätte ich schön gefunden, aber ansonsten war die Geschichte eine runde Sache, bei der am Ende alle Fragen geklärt worden.

FAZIT:
Die Reihe um David Hunter ist für mich mehr Krimi als Thriller. Das Tempo ist ziemlich gemächlich bis auf ein paar Aufreger kurz vor Schluss. Nichtsdestotrotz hege ich großer Sympathie von den sympathischen britischen Anthropologen und freue mich auf seinen nächsten Fall.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Super Debüt

The Wife
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INHALT:
Als Angela den attraktiven Jason Powell trifft, denkt sie nicht, dass der renommierte Wirtschaftsprofessor sich für sie interessieren könnte, doch zu ihrer Überraschung verliebt sich Jason in sie. ...

INHALT:
Als Angela den attraktiven Jason Powell trifft, denkt sie nicht, dass der renommierte Wirtschaftsprofessor sich für sie interessieren könnte, doch zu ihrer Überraschung verliebt sich Jason in sie. Er heiratet sie und nimmt ihren Sohn auf, als wäre es sein eigener. Endlich glaubt Angela, ihre dunkle Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Sechs Jahre später ist Jason dank eines Buches zu einem Star geworden – und eine junge Studentin wirft ihm vor, sie sexuell belästigt zu haben. Jason behauptet, unschuldig zu sein, aber dann verschwindet die Studentin spurlos, und Angela wird in einen Strudel aus Schuld und Verdächtigungen gezogen.
Ein Thriller, der Maßstäbe setzt.

MEINUNG:
The Wife ist der erste Thriller der Tochter des berühmten Schriftstellers James Lee Burke, von dem ich allerdings bisher noch nie etwas gelesen haben und daher auch völlig unvoreingenommen an den Thriller von Alafair Burke heran gegangen bin.
Alles beginnt damit, dass Jason Powell, dem Ehemann von Protagonistin Angela, der sexuellen Belästigungen einer jungen studentische Aushilfe in seiner Firma besichtigt wird. Dann erhebt eine weitere Frau Vorwürfe, dass er sie vergewaltigt haben soll und diese verschwindet dann spurlos (im Klappentext nicht ganz richtig beschrieben). Jason Powell ist sehr bekannt und die Geschichte zieht einen riesigen Medienrummeln auf sich, in den auch Angela und ihr Sohn mit reingezogen werden.

Angela ist eine sehr ambivalente Person, die man zunächst einmal ganz falsch einschätzt. Angela ist in der Vergangenheit etwas sehr Schreckliches passiert, auf das hier nicht näher eingehen möchte. In Jason hat Angela einen liebenden Ehemann gefunden, der auch ihren Sohn, dessen Vater er nicht ist, als seinen eigenen akzeptiert. Jason ist hoch anerkannt in seinem Beruf und die drei führen in New York ein sehr gut situiertes Leben, quasi eine Bilderbuchfamilie. Bei den Vorwürfen, die gegen Jason erhoben werden, könnte man annehmen, dass Angela sich abwendet, aber dem ist nicht so. Natürlich kommen während des ganzen Prozesses auch einige weitere Geheimnisse von Jason ans Tageslicht, die die Ehe der beiden belasten.
Die Autorin weiß scheinbar ganz genau, wie Prozess solcher Art in der USA ablaufen. Wer die Serie Good Wife mochte, so wie ich, kommt hier voll auf seine Kosten. Es wird alles juristisch sehr gut beschrieben, vielleicht dem ein oder anderen zu detailliert, sodass man hier sehr gut aufpassen muss. Selten haben ich diese gerichtlichen Abläufe und Verteidigungsstrategien zu detailliert gelesen, wie hier.
Mit der Zeit spürt man, dass Angela ihren eigenen Plan verfolgt, dennoch kann ihr nicht wirklich was nachweisen. Ich fand sie die ganze Zeit über sympathisch und auch wirklich stark, wenn auch häufig etwas zu naiv, aber vielleicht ist genau das ihr Plan. Ich habe ihr irgendwann nicht mehr so ganz über den Weg getraut, aber genau das hat die Autorin genial gemacht. Mich hat auch das offene Ende zum ersten Mal begeistert.

FAZIT:
The Wife war ein Thriller, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Hier ist nicht so, wie es scheint und wenn man dacht, es wäre vorbei, kam nochmals eine Wendung. Freue mich auf die nächsten Bücher von Alafair Burke!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Zauberhaft

Es wird Zeit
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INHALT:
«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das ...

INHALT:
«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Eine lebenslange Lüge stellt sich als Wahrheit heraus. Eine wiedergefundene Freundin hofft, den nächsten Sommer noch zu erleben, und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist. Eine Jugendliebe funkelt vielversprechend, eine Urne macht Umwege, und Judith stellt fest, dass es besser ist, sich zu früh zu freuen, als überhaupt nicht.

MEINUNG:
Ildikó von Kürthy ist eine Autorin, die mich eigentlich schon sehr lange durch meine „Karriere“ als Leser begleitet. In meiner Schul- und Studiumszeit war sie eine der wenigen Autorinnen, die mich als passionierte Krimi- und Thrillerleserin mit ihren „Frauenromanen“ immer begeistern konnte. Seit ein paar Jahren geht die Autorin nun auch andere Wege. Ihre Sachbücher haben mich bisher nicht so angesprochen, aber als ich hört, dass es einen neuen Roman gibt mit Es wird Zeit war ich sofort wieder Feuer und Flamme.

Nun ist Judith mit ihren fast 50 Jahren, was sie niemals müde wird zu betonen, nicht unbedingt meine altermäßige Zielgruppe bzw. ich befinde mich mit Anfang 30 in einer völlig anderen Lebensphase, aber das machte überhaupt nichts. Bücher und Literatur sind schließlich auch dazu da, in andere Welten, Leben oder in dem Fall eben auch Lebensphasen abzutauchen. Vielleicht kommt der Tag, wo ich nochmal zu diesem Buch greifen werde, aber zurück zu Judith.

Judith steht an einem typischen Scheidepunkt: Die Kinder sind groß, in Leben wurden die meisten Meilensteine (Hochzeit, Hausbau etc). erreicht und Judith kann nun wieder ihr eigenes Leben leben. Mit dem Tod von Judiths Mutter bricht eine für sehr wichtige Bezugsperson weg, auch das eine Tatsache, die in dieser Lebensphase oft Normalität ist. Judith kehrt nach 20 Jahren in ihre alte Heimat ins Rheinland zurück, welches sie auf Grund einer jahrelangen Lebenslüge verlassen hat und nie wieder zurückkehrte.
Man spürt aber ganz deutlich, wie sehr die Heimat Judith gefehlt hat, wie behütet und sorglos sie aufgewachsen ist und wie viele unvergessliche und liebevolle Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend nun wieder präsent sind. Mit ihrer Wahlheimat Wedel (einer Stadt bei Hamburg) scheint sie nie so ganz warm geworden zu sein als waschechte Rheinländerin. Die Beschreibung der Norddeutschen als ebenfalls Zugezogene, fand ich höchst amüsant und zum Teil so zutreffend und konnte vieles als gebürtige Berlinerin sehr gut nachvollziehen.

Judith ließ nicht nur ihr Elternhaus zurück, sondern auch ihre Freunde, mit denen sie während des Studiums zusammengewohnt hat, u.a. auch Anne, ihrer damals besten Freundin, auf die sie nun wieder trifft. Über allem schwebt diese lebenslange Lüge, die Judith innerlich zerfrisst und viel schlimmer, sie dazu gebracht hat ein Leben zu führen, welches unter Umständen ganz anders gewesen wäre. Auch Anne möchte natürlich wissen, was passiert ist, denn auch zu ihr hat Judith jahrelang keinen Kontakt mehr. Als man erfährt, was es ist, ist es so schade, dass hier nicht vorher eine Kommunikation stattgefunden hat nur auf Grund jahrelanger Schuldgefühle. Es ist dennoch so schön zu sehen, wir Judith und Anne sich wieder annähern und zeigt auch, dass Freundschaft auch nach jahrzehntelanger Funkstille trotzdem von heute auf morgen wieder funktionieren kann. Ich mochte sehr, dass Anne Judith zu keinem Zeitpunkt Vorwürfe gemacht hat. Vielleicht liegt es daran, dass sie sehr krank ist. Es wurde mir gleichzeitig warm und ganz schwer ums Herz, wenn man liest, wie Judith sie auf diesem Weg begleitet und sich immer wieder fragt, wie es für sie im Leben weiter gehen soll.

FAZIT:
Es wird Zeit war meine Monatshighlight, wenn nicht sogar ein Jahreshighlight. Ich habe die Geschichte so sehr genossen, dass ich hoffe sie würde nie enden. Ein Roman zum Lachen und Weinen, der zeigt, dass man auch mit fast 50 nochmal neue Wege in bekannten Orten beschreiten kann und der tief in meinem Leserherzen verankert sein wird.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Leider nicht sonderlich spannend

Der Kinderflüsterer
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INHALT:
Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau will Tom Kennedy mit seinem kleinen Sohn Jake neu anfangen. Ein neuer Start, ein neues Haus, eine neue Stadt – Featherbank. Doch der beschauliche ...

INHALT:
Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau will Tom Kennedy mit seinem kleinen Sohn Jake neu anfangen. Ein neuer Start, ein neues Haus, eine neue Stadt – Featherbank. Doch der beschauliche Ort hat eine düstere Vergangenheit. Vor zwanzig Jahren wurden in Featherbank fünf Kinder entführt und getötet. Der Mörder wurde unter dem Namen »Kinderflüsterer« bekannt und schließlich gefasst.
Die alten Geschichten interessieren Tom und Jake nicht. Als jedoch ein kleiner Junge verschwindet, machen Gerüchte die Runde, dass der Täter von damals einen Komplizen gehabt habe. Und Jake beginnt, sich merkwürdig zu benehmen. Er sagt, er höre ein Flüstern an seinem Fenster …

MEINUNG:
Der Kinderflüsterer besticht gleich vorweg mit seinem sowohl optisch als auch haptisch sehr auffälligen Cover. Der gelbe Falter mit der Nadel darin auf dem dunklen Grund lässt schon ein wenig auf den Inhalt schließen und ist ein absoluter Eye Catcher.

Der Roman hat recht viele Erzählperspektive. Für meinen Geschmack hätte die Ermittlungsarbeit auch deutlich mehr Raum in dem Roman einnehmen können, aber statt dessen wird der Platz verschwendet an den Täter und an Tom, dessen ganze private Sorgen und Probleme (Tod der Ehefrau, schwierige Beziehung zu Jake, eigene schwierige Kindheit) viel mehr Platz einnehmen als für den Spannungsbogen des Romans zuträglich ist. Mich wundert auch, dass der Verlag die Geschichte als Roman deklariert hat. Ich würde es schon als Thriller bezeichnen.

Der ganze Fall verläuft dermaßen gradlinig was die Täterfrage angeht, dass ich dem weder entgegen gefiebert habe noch das es mich sonderlich interessiert hat. Mir fehlten hier einfach die spannenden Wendungen und das Miträtseln. Anfangs hat man noch den Eindruck, der Autor legt viele falschen Fährten aus, aber das löst sich dann recht schnell in Wohlgefallen auf als dann der richtige Täter gefunden ist.

Der Autor fängt so viel gute Ideen an, u.a. die Geschichte um die gelben Falter und auch der Kinderflüsterer an sich, aber er führt es nicht richtig bis zu Ende, dass es rund und vor allem auch für mich spannend ist. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Debüt Roman ist und der Autor seinen Geschichtenaufbau noch besser ausreifen muss. Schreiben kann er definitiv. Auch die Mystery Elemente waren gekonnt eingesetzt und verursachten beim Lesen bei mir auch das beabsichtige schaurige Gefühl.

FAZIT:
Warum Der Kinderflüsterer als aufregendster Spannungsroman des Jahres gehandelt wird, hat sich mir leider nicht gezeigt. Die Handlung ist insgesamt sehr geradlinig ohne große Wendungen, auch wenn Potential vorhanden war, gewesen und ich habe mich beim Lesen eher gelangweilt. Auch die vielen Perspektiven haben nicht zur Spannungskurve beigetragen, leider.
Ich vergebe 2 von 5 Sternen.