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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Erwartungen voll getroffen

Vier Tage in Kabul
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INHALT:

Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie bildet lokale Sicherheitskräfte aus. Gerade erst hat die 35-Jährige einen Angriff der Taliban überlebt, ...

INHALT:

Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie bildet lokale Sicherheitskräfte aus. Gerade erst hat die 35-Jährige einen Angriff der Taliban überlebt, da erhält sie einen neuen heiklen Auftrag: In Kabul ist ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Die Botschaft geht von einer Entführung aus. Amanda ist Verhandlungsspezialistin, sie soll in dem Fall vermitteln. Jede Stunde zählt. In Stockholm bei der Reichskriminalpolizei koordiniert Bill Ekman Amandas Einsatz. Die Sache muss unter Verschluss bleiben, nur ein kleiner Kreis ist eingeweiht. Gleichzeitig untersucht Bill den Mord an einem jungen Mann. Ein Regierungsmitarbeiter, wie sich herausstellt. Obwohl Tausende Kilometer voneinander entfernt, verdichten sich die Hinweise, dass beide Fälle zusammenhängen. Die Spuren führen in höchste Kreise.

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MEINUNG:

Vier Tage in Kabul ist der erste Teil, um die schwedische Unterhändlerin Amanda Lund und erscheint heute. Ich habe bisher noch keinen Thriller in dieser Art gelesen, wohl aber einige Filme. So ähnlich hatte ich mir dann auch das Buch vorgestellt und habe auch genau das bekommen.

Wir befinden uns abwechselnd in Kabul und in Schweden. Zwei schwedische Diplomaten wurden in Kabul entführt und es ist die Aufgabe von Amanda Lund als Verhandlungsführerin diese wieder zu befreien. Parallel dazu wird noch eine Leiche in Stockholm gefunden. Diese beide Handlungsstränge laufen zunächst parallel, aber es scheint eine Verbindung zu geben.

Kabul ist eine der gefährlichsten Städte der Welt und auf diesem Schauplatz ist kein Platz für Persönliches oder Emotionen. Das merkt man auch an Amanda. Ich würde sie nicht unbedingt als hart bezeichnen, aber sie geht bis an ihre Grenze und sieht es auch als ihre oberste Pflicht an Leute zu beschützen und Verbrechen lückenlos aufzuklären. Ich hätte mit ihr nicht tauschen wollen.

Die Entführung der beiden Diplomaten ist politisch eine absolute heiße Sache und wird von den obersten Politikern mit Argusaugen bewacht. Hintergrund ist die politische Beziehung zwischen Schweden und Afghanistan. Auf die heißen Parkett verfolgen wir Bill, Amandas Chef. Ich fand es sehr spannend, wie uns die Autorin hier ein Blick hinter die Kulissen werfen lässt. Dinge, von denen die meisten keine Ahnung und die auch die Presse nicht erfahren darf. Vor allem bei Bill leidet auch das Privatleben sehr darunter, doch er hat keine Wahl als den Fall zügig aufzuklären. Ich empfand sowohl Bill als auch Amanda als sehr sympathisch und die Autorin hat genau das richtige Maß gefunden uns auch an ihrem Privatleben teilhaben zu lassen, ohne dass die eigentliche Handlung zu sehr überlagert.

Der nächste Teil, Fünf Nächte im Kosovo, erscheint am 26. März 2019.

FAZIT:

Ich habe hier genau das bekommen, was ich von einer solchen Art von Buch erwartet habe. Es war durchgehend spannend, sehr gut aufgebaut und alle Fragen sind am Ende beantwortet. Man hat gemerkt, dass die Autorin, weiß wovon sie schreibt. Die Geschichte ist sehr nüchtern, aber für viele Emotionen ist auf einem solchen Ort auch kein Platz. Für alle Leser, die auch Filme, wie Der Mann, der niemals lebte oder Green Zone mochten.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Beste Dystopie ever

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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INHALT:

1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.

Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch ...

INHALT:

1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.

Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch und Technik sind verschmolzen, jeder trägt ein Panel in sich, das den eigenen Körper perfektioniert. Fast! Eine mörderische Seuche ist ausgebrochen, und nur eine einzige Person auf der Welt ist fähig, den Impfstoff zu entschlüsseln – Catarina Agatta.
Gemeinsam mit Cole, dessen Körper gentechnisch verändert wurde, kommt die geniale Hackerin Cat einer Wahrheit näher, die grausamer ist als jedes tödliche Virus!



MEINUNG:

Cat und Cole: Die letzte Generation ist der erste Band einer dreibändig angelegten Reihe, soweit ich informiert bin. Ich gebe zu, dass ich mich auch wieder ein wenig vom Hype habe leiten lassen. Es gab absolut keine negative Stimme dazu. Man darf sich hier nicht vom pinken Cover abschrecken lassen! Hier verbirgt sich mitnichten eine leichte Story und schon gar keine reine Liebesgeschichte dahinter.

Schon nach den ersten Kapiteln habe ich gemerkt, dass das Buch anspruchsvoll ist. Cat ist Programmierin und die Autorin hat ebenfalls Mathematik studiert. Sie weiß also worüber sie schreibt und das merkt man auch. Die Welt, die sie geschaffen hat, ist von hinten bis vorne durchdacht. Man muss sich da ein bisschen rein finden am Anfang. Es ist kein Buch, dass man mal eben so neben weg liest, sondern es fordert einen wachen Geist. Mal abgesehen davon, dass ich mir irgendwann wünschte, dass das Buch nicht mehr enden möge, habe ich immer nur ein paar Kapitel am Stück gelesen.

Ich möchte hier gar nicht auf die ganze Welt eingehen, die Emily Suvada geschaffen. Sie ist auf jeden sehr düster und auch brutal. Die Geschichte ruft auch den einen oder anderen Ekelmoment hervor. Darauf sollte man vorbereitet sein. Ich würde das Buch daher auch erst ab 16 Jahren empfehlen.

Cat und Cole lernen sich gleich zu Beginn des Buches kennen. Die erste Begegnung der beiden ist weniger freundlich. Am Ende schweißt sie die gemeinsame Mission zusammen. Cat ist eine absolute zähe Kämpferin mit einem großen Herz, die gerne auch mal ihr Leben für andere einsetzt. Nachdem Ausbruch des Virus war sie zwei Jahre auf sich gestellt und hat gelernt, wie man draußen überlebt. Cole wirkt zunächst eher undurchschaubar, aber in meinen Augen deutlich weicher als sie, was ihr einen guten Gegenpol gegeben hat. Für beide gibt es eine andere Person, an sie ihr Herz verschenkt haben. Von großer Liebesgeschichte ist hier also erstmal überhaupt nicht zu spüren. Auch wenn eine spätere Annäherung nicht aus bleibt, überschattet dies nicht die gesamte Story.

Das Buch ist unfassbar spannend. Fast in jedem Kapitel gibt nach dem ersten Viertel einen Cliffhanger. Es gibt so viele spannende Wendungen, die sehr gut durchdacht sind und sich erst nach und nach ergeben. Wenig ist hier vorhersehbar, trotzdem überschlägt sich das Buch nicht. Die Autorin nimmt sich immer Zeit Dinge richtig zu erklären, Beziehungen und Charaktere wachsen zu lassen. Ich könnte noch so viel Dinge zu diesem grandiosen Buch sagen, aber ich überlasse es lieber euch, selbst in die Geschichte einzutauchen.

FAZIT:

Der erste Band von Cat und Cole konnte mich absolut begeistern! Für mich eines der besten Jugendbuch-Dystopien, die ich je gelesen habe. In Anspruch und Story kommt für mich an fast keine ähnliche Geschichte ran. Absolute Leseempfehlung! Ich freue mich riesig auf den zweiten Teil, der hoffentlich bald kommt!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Bekannte Story, aber überraschendes Ende

A Stranger in the House
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INHALT:
Du bereitest gerade das Abendessen für dich und deinen Ehemann vor, als das Telefon klingelt - es ist der Anruf, den du seit Jahren fürchtest. Kurz darauf erwachst du im Krankenhaus. Du hattest ...

INHALT:
Du bereitest gerade das Abendessen für dich und deinen Ehemann vor, als das Telefon klingelt - es ist der Anruf, den du seit Jahren fürchtest. Kurz darauf erwachst du im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall - und kannst dich nicht daran erinnern. Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, glaubt die Polizei an einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen. Dein Mann ist fassungslos angesichts dieser Vermutung. Doch du weißt mehr als dein Mann. Und plötzlich bist du dir nicht mehr sicher, wie abwegig der Verdacht der Polizei wirklich ist ...

MEINUNG:
A Stranger in the House ist mein erstes Buch von Shari Lapena gewesen. Ich bin auf die Autorin, aber schon bei ihrem Debüt, The Couple next Door, aufmerksam geworden, weil auch hier der Vergleich zu Gone Girl gefallen ist. Gone Girl mochte ich sehr gerne. Zu dem Vergleich wird häufig gegriffen, aber nicht immer passt er.

Man ist sehr schnell in der Geschichte drin. Die Kapitel sind sehr kurz und man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Geschichte baut sich auch sehr schnell auf. Schnell entwickelt sich auch der erste Verdacht, wie es wirklich passiert sein könnte. Karen scheint nicht die zu sein, für die sich ausgibt. Als ich das so gelesen habe, dachte ich mir, dass man hier bekannten Stoff zu lesen bekommt.

Besonders daran sind aber die Charaktere. Eigentlich hat man von denen nur einen Namen und ein paar äußerliche Merkmale, ansonsten bleiben alle Charaktere absolut unnahbar. Nicht blass, sondern man kann einfach gar keine Beziehung aufbauen, was sicherlich auch so beabsichtigt ist. Besonders Karen ist ganz schwer einzuschätzen. Sie hat so viele Gesichter. Mir fiel es sehr schwer sie einzuschätzen, auch ob sie die Wahrheit sagt. Karens Mann, Tom, zeigt noch die meisten Emotionen, denn er wird hier sprichwörtlich zum Opfer. Sein ganzes Leben bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Er kann damit ziemlich schwer umgehen und weiß nicht mehr, was er glauben soll.

Es gibt noch ein dritte, für die Handlung sehr interessante Person: Ihre Nachbarin Bridgid. Die kam mir gleich von Anfang sehr komisch vor. Auch hier wird schnell klar, dass ganz eigene Interessen hat und die zunächst gut verborgen hält. Dann kommt das Ende des Romans und das hat es nochmal wirklich in sich. Ich habe erstaunt die Seite umgeblättert, aber da war nur noch die Danksagung.

FAZIT:
Zunächst eine relativ vorhersehbare Story, die man so schon mal gelesen hat. Die Charaktere bleiben sehr unnahbar und undurchschaubar, doch das Ende kommt mit einem großen unerwarteten Knall und man fragt sich „Das war’s jetzt? Wirklich?!“. Das Ende hebt definitiv meine Bewertung. ?

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Süße Geschichte mit tollen Wendungen

Wo mein Herz dich findet
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INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: ...

INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: Warum lebt der attraktive Mann so zurückgezogen? Ihr wird schnell klar, dass seine raue Schale nur Fassade ist. Sie verliebt sich leidenschaftlich in den Außenseiter. Aber Liam kann ihr keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machen - denn sein dunkelstes Geheimnis droht ihre Familie zu zerstören ...

MEINUNG:
Kathryn Taylor ist eine Autorin, von der ich schon viel gehört habe und unbedingt mal etwas lesen wollte. Die Autorin ist besonders für ihre Daringham Hall Reihe bekannt. Mir war gar nicht bewusst, dass die Geschichte in Irland spielt. Ich musste dabei sofort an die Romane von Cecelia Ahern denken, die auch meistens dort angesiedelt sind.

Die Begegnung von Cara und Liam ist gleich der Auftakt der Geschichte. Liam lebt sehr zurück gezogen und es ist schnell klar, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Die Wege der beiden trennen sich aber schnell wieder und Cara wird von ihm aufgefordert ihn zu vergessen und nichts von ihm zu erzählen.

Cara ist die Tochter einer Hoteliersfamilie. Diese besucht sie in den Semesterferien und man ist gleich mittendrin im Hotelleben, was mir sehr gefallen hat, denn so bekam die Geschichte deutlich Mehrdimensionalität als wenn es „nur“ eine Liebesgeschichte wäre. Cara ist so ganz das typische, liebe Mädchen von nebenan und sehr eifrig, wenn es darum geht jemanden zu helfen. Es ist kein Charaktertyp, den ich sehr mag, aber für die Geschichte war es stimmig. Mir fehlten etwas die Ecken und Kanten an ihr.

Viel interessanter aber ist Caras Bruder Patrick, der das Hotel leitet und demnächst heiraten soll. Das Ganze wird gehörig auf den Kopf gestellt als eine ehemalige Kindheitsfreundin der beiden mit ihrem Sohn auftaucht, die Patrick noch nie ganz egal war. Patrick und Cara haben noch eine ältere Schwester, die bei einem Brand ums Leben gekommen ist. Das wird auf den ersten Seiten ziemlich schnell klar.

Neben der Annäherung zwischen Cara und Liam (sie konnte ihn natürlich nicht vergessen) schweben immer so ein paar Ungereimtheiten. Man ahnt, dass die Familie der beiden vielleicht miteinander verbunden sein könnten auf irgendeine Art und Weise. Das ist auch der Grund, warum Liam so distanziert ist. Es kommen noch so einige Geheimnisse ans Tageslicht, die der Geschichte immer wieder eine neue Richtung geben.

FAZIT:
Eine schöne irische Sommergeschichte mit liebevollen Charakteren in einem Hotel auf dem Land. Auch wenn hier das Fahrrad nicht neu erfunden wurde, flog ich leicht durch die Seiten und einige gut gemachte Wendungen geben der Geschichte Spannung und einen guten Lesefluss.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Solide Leistung

Children of Blood and Bone
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INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, ...

INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

MEINUNG:
Auf das Buch war ich sehr gespannt. Ich habe es bereits im englischsprachigen Raum als sehr gehypt empfunden und habe mich sehr gefreut, dass der Fischer Verlag es so schnell übersetzt hat. Auch ein Lob dafür, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe übernommen worden ist, denn das ist wirklich ein Hingucker und passt so gut zur Protagonistin Zélie.

Das Buch startet gleich ziemlich rasant. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der von Zélie, Inan, der Kronprinz und seiner Schwester Amari. Eine wichtige Rolle spielt auch Zélies Bruder Tzain. Das Schicksal aller vier ist unweigerlich miteinander verbunden und ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Man kann sagen, dass es darum geht die Magie zu retten. Die Magie wurde brutal ausgelöscht von Inan und Amaris Vater, der diese als Bedrohung ansah und der auch Zélies und Tzains Mutter zum Opfer fiel.

Zélie ist voller Wut und Impulsivität seitdem ihre Mutter brutal ermordet worden ist, was anfangs verständlich ist, aber mir auch irgendwann auf die Nerven ging. Ein vernünftiges Gespräch kann man mit ihr nicht wirklich führen. Sie handelt auch oft sehr impulsiv und bringt andere damit in Schwierigkeiten. Ihre Absichten sind natürlich löblich, aber ihre Mittel manchmal fragwürdig. Ich finde es grundsätzlich schwierig, die Magie hier nur als etwas Gutes zu betrachten, denn sie kann viel Schaden anrichten. Im Gegensatz zu den Taten von Inan wird das aber nicht verurteilt.

Inan ist eine sehr spannende Figur, weil er eigentlich für den Feind steht und als solcher betrachtet wird, aber dann doch merkt, dass Zélie und er mehr gemeinsam als er sich eingestehen will. Seine innerliche Zerrissenheit ist immer wieder spürbar. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Amari, seine Schwester ist der Auslöser für die ganzen Ereignisse und sie bringt ein wenig Sanftmut und Ruhe in das Gespann. Zwischen ihr und Zélie entsteht auch eine Freundschaft.

Tomi Adeyemi entspinnt hier ganz eigene Welt mit Anlehnung an die afrikanische Kultur. Die Welt ist gut ausgearbeitet, allerdings sind Begriffe und Namen oft schwer, da man mit ihnen nicht so vertraut ist. Ich empfand den Schreibstil schon als sehr episch zum Teil und mir fehlte an der einen oder anderen Stelle definitiv die Spannung.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass das Buch aus ihrer eigenen Wut heraus entstanden ist, dass Schwarze ungerecht behandelt werden und willkürlicher Polizeigewalt zum Opfer fallen. Ich finde es toll, dass sie sich damit auseinandersetzt und finde es auch ganz wichtig, dass dieses Thema in der Literatur aufgegriffen wird, aber ich kann hier wenig Unterschied zu anderen Fantasybüchern und Dystopie erkennen, in denen häufig eine Gruppe von Menschen unterdrückt wird. Bei mir kam die Botschaft leider nicht an.

FAZIT:
Für mich ist es eine solide Fantasygeschichte, die mal etwas Neues ist, aber mir fehlte hier definitiv die Spannung und konnte jetzt auch nicht die Botschaft der Autorin entdecken bzw. hebt sich das nicht von anderen vergleichbaren Büchern ab. Ich bin mir unsicher, ob ich die Geschichte weiter verfolgen werde.