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Veröffentlicht am 09.08.2018

Noch besser als Band 1!

Fire Queen
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INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Teil 1 noch nicht kennt!):
Saphiras Welt liegt in Scherben. Die De Angelis sind zerschlagen, sie selbst schwer verletzt und ihr Selbstvertrauen zerstört. Das erste Mal ...

INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Teil 1 noch nicht kennt!):
Saphiras Welt liegt in Scherben. Die De Angelis sind zerschlagen, sie selbst schwer verletzt und ihr Selbstvertrauen zerstört. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen - und muss nun einen hohen Preis dafür bezahlen. Denn Madox ist in Wirklichkeit das neue Oberhaupt der Familie Varga - und damit Saphiras schlimmster Feind. Doch Saphira gilt nicht umsonst als der gefürchtetste capo der Cosa Nostra. Sie schwört, die Vargas auszulöschen und Madox zu zeigen, was es bedeutet, sich mit der Eisprinzessin anzulegen - ohne zu ahnen, dass die größte Gefahr viel näher ist, als sie denkt ...

MEINUNG:
Fire Queen ist der zweite Teil der Cosa Nostra Dilogie. Der erste Teil, Cold Princess, hatte mir bereits sehr gut gefallen und nun war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Der zweite Teil beginnt dort, wo der erste aufhört. Mir gefiel es, dass die Autorin am Anfang nochmal eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils verfasst hat, auch wenn dieser bei mir noch nicht allzu lang zurück lag. Cold Princess endet mit einem großen Knall und Saphiras Zukunft und die der Cosa Nostra waren sehr ungewiss. Nachdem Saphira erfahren hat, wer Madox wirklich ist, trennen sich hier auch ihre Wege.

Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr spannend, denn es kommen noch so einige Sachen ans Licht, die der Handlung eine ganz andere Richtung geben. Auch sind einige Personen nicht die, als die sie sich ausgeben. Saphira ist ganz quasi ein Opfer von mehreren Intrigen, geboren aus diversen Rachegedanken. Als Leser weiß man mehr als Saphira selbst, was schon im ersten Teil so war. In diesem ersten Teil tauchen wir tief in die Abgründe der Mafia-Welt ab. Viel Romatik und Leidenschaft ist hier nicht zu finden, was für mich aber völlig in Ordnung war, weil es nicht gepasst hätte. Ich habe mich immer gefragt, wie Saphira und Madox wieder zueinander finden wollen, nachdem was passiert ist.

Im ersten Teil ist schon viel passiert, was Saphira seelische Schmerzen zugefügt hat und was sie versucht hat unter ihrer harten Schale zu verbergen, doch in diesem Teil wird nochmal eine Schippe rauf gelegt. Mir tat sie wirklich unendlich leid. Langsam bekommt auch diese harte Schale ein paar kleine Risse, was absolut verständlich ist, bei dem was sie durch machen muss. Sie wirkt ein wenig verloren, auch wenn sie sich immer noch dagegen wehrt Schwäche zu zeigen. Natürlich kann sie Madox nicht vergessen und er sie auch nicht.

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in diesem Teil schleichen sie ein bisschen wie Katze umeinander rum. Als Leser wünscht man sich, dass sie doch endlich aufeinander zu gehen mögen, aber zu Saphira würde es nicht passen, plötzlich alles was sie ausmacht in den Wind zu schlagen. Auch Madox weiß das und kann sich nur in kleinen Schritten annähern. Insgesamt sind beide deutlich weicher, auch sich Saphira noch sträubt. Ich fand ihre Entwicklung sehr glaubwürdig gestaltet. Nachdem was alles passiert, musste sie sich ändern. So etwas kann einfach nicht spurlos an einem Menschen vorüber gehen. Das Ende der Geschichte kommt dann relativ zügig und mündet in einem kleinen Showdown, der sehr brutal ist. Auch das Ende für Saphira und Madox gefiel mir

FAZIT:
Fire Princess gefiel mir noch besser als Cold Princess, obwohl der Fokus hier mehr auf der Spannung und den Wendungen liegt als auf dem Romance-Aspekt. Betrachtet man beide Teile zusammen, dann bekommt man eine wirklich tolle Dark Romance Dilogie geliefert, die es in sich hat und die mich durch ihre starke Protagonistin überzeugt hat. Freue mich auf weiter Bücher der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Gefühl
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 27.07.2018

Leider recht spannungsarm

Ins Dunkel
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INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron ...


INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...

MEINUNG:
Ich habe von Jane Harper dieses Jahr bereits ihren ersten Roman Hitze bzw. The Dry gelesen und war davon sehr angetan. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nun der zweite Teil Ins Dunkel erschienen ist. Es ist quasi Aaaron Falks zweite Fall, der aber mit dem ersten überhaupt nichts zu tun hat. Es gibt hier ein paar Andeutungen zum ersten Band, aber keine Spoiler. Man kann Hitze also getrost auch danach noch lesen. Ich finde man wird eher neugierig auf den ersten Teil, weil vieles dort erklärt wird.

Australien ist ein ungewöhnlicher bzw. in Thrillern nicht so weit verbreiteter Spielort. Diesmal entführt uns die Autorin in den australischen Busch. Fünf Frauen werden als teambildende Maßnahme auf eine Wanderung geschickt, die sie ohne Smartphone bewältigen müssen, dabei kehrt Alica Russel nicht mit den anderen zurück. Falk und seine Kollegin Carmen sind der Firma wegen Steuerbetrug auf der Spur und Alice war eine wichtige Informantin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Vergangenheit, beginnend mit dem Start der Wanderung, und der Gegenwart, beginnend mit der Rückkehr der Frauen und den Ermittlungen, erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Falk und Carmen, die versuchen herauszufinden, wo Alice ist und in der Vergangenheit die fünf Frauen, von denen mir keine wirklich sympathisch war. Besonders Alice fand ich sehr schwierig. Sie wirkte sehr kalt und berechnend. Man spürte auch von Anfang an, dass zwischen ihnen so viele Konflikte lauern, die unausgesprochen immer mitschwingen. Nach und nach bekommt man allerdings einen Eindruck, was so die Probleme sind. Keine von ihnen hat auch wirklich Lust auf diese Wanderung, aber leider hat das Unternehmensleitung die Gruppe zusammen gestellt im Vorfeld.

Die Erzählweise von Jane Harper ist sehr intensiv und sehr atmosphärisch, wie es auch schon bei Hitze der Fall war. Was mir allerdings fehlte war die Spannung. Fünf Frauen alleine in der Wildnis sorgt natürlich für einen gewissen Nervenkitzel, aber ich ziehe die Spannung meistens eher aus dem zu lösenden Fall. Es hat sich leider erst ganz spät herauskristallisiert, was passiert ist. Es wird vieles auch nur zwischen den Zeilen geschrieben und man muss sich seinen Teil denken. Mir das für die Einsortierung als Thriller leider ein bisschen zu wenig. Das Buch wird aber auch durch Aaron Falk getragen, den ich schon im ersten Band sehr mochte. Ich mag die stille Melancholie, die ihn umgibt. Ich hatte den Eindruck, dass sich das in diesem Teil ein bisschen gelöst hat, denn auch die Beziehung zu seinem Vater wird hier ein bisschen aufgearbeitet.

FAZIT:
Ins Dunkel ist ein atmosphärischer dichter Roman, der mich bzgl. der Spannungskurve aber leider etwas enttäuscht hat. Für einen Thriller war das für nicht ausreichend, ansonsten eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit dem sympathischen Ermittler Aaron Falk. Band 3 werde ich trotzdem auf jeden Fall lesen. ?

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Toller historischer Roman!

Tulpengold
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INHALT:
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft ...

INHALT:
Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...

MEINUNG:
Bisher habe ich von Eva Völler nur ihre Romane rund um Anna und Sebastiano (Zeitenzauber Trilogie und Time School Reihe) gelesen. Tulpengold war also mein erster historischer Roman der Autorin für Erwachsene. Das Cover ist wunderschön und strahlt genau das aus, was die Geschichte auch beinhaltet: Die goldenen Jahre des Tulpenzeitalters in den Niederlanden.

Mit Pieter hat die Autorin für mich einen der besten Protagonisten geschaffen, den ich je in einem Roman erlebt habe. Pieter kann man in zwei Worten zusammenfassen: Anders und besonders. Pieter wird von seinem Leumund nach dem Tod seines Vaters in die Lehre bei dem berühmten Maler Rembrandt van Rijn geschickt. Pieter ist wie gesagt anders. Er denkt vor allem anders. Ohne dass es genau so genannt wird, aber mir erschien es als hätte er möglicherweise den ein oder anderen autistischen Zug an sich. Pieter hat einen messerscharfen Verstand, der auch die ein oder andere lustige, manchmal aber auch für Pieter prekäre Situation hervorruft. Es gibt viele gesellschaftliche Normen und ungeschriebene Gesetze, nach denen wir leben und die für uns selbstverständlich sind, aber Pieter denkt da anders. Oft habe ich mich beim Lesen erwischt, dass er recht hat und vieles auch gar keinen wirklichen Sinn macht.

Mir gefiel, dass man Pieter aber nicht ausgrenzte auf Grund seiner Besonderheiten. Seine Umgebung fand ich ihn zwar manchmal seltsam, aber man schätzte ihn auch für seine künstlerische Begabung, für seine Loyalität und Zuverlässigkeit. Es gab da auch die eine oder andere kleine Liebesgeschichte, aber keine davon hat die Geschichte völlig überlagert. Das Setting war großartig gewählt und ich konnte richtig in dieses Zeitalter abtauchen beim Lesen. Ich weiß, dass Rembrandt van Rijn als berühmter Maler tatsächlich existiert hat, aber die Geschichte ist an sich frei erfunden.

Um Pieter herum geschehen einige mysteriöse Morde, die Pieter dann aufklären möchte und zwar auf seine Art und Weise. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt als Krimi bezeichnen wollen, dass es meiner Meinung hier mehr um die Beziehungen und Verflechtungen der Protagonisten geht. Da kommen auch einige Personen zusammen. Ich musste mich da auch erstmal zurechtfinden.

FAZIT:
Pieter war für mich der absolute Top-Charakter, der das Buch und die ausgefeilte Geschichte getragen hat. Ich muss auch sagen, dass mir das Buch deutlich besser gefallen hat als die Jugendromane von Eva Völler. Es wirkte alles viel ausgereifter und durchdachter. Für mich ist es das Highlight des Monats. Freue mich auf das nächste Buch der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Schöne Unterhaltung

Eine unbeugsame Braut
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INHALT:
Illiana Henriksdotter ist entsetzt, als sie gezwungen wird, den berüchtigten Ritter Markus Järv zu ehelichen. Markus ist ein Mann des Krieges, vom Leben gezeichnet, weithin gefürchtet und das genaue ...

INHALT:
Illiana Henriksdotter ist entsetzt, als sie gezwungen wird, den berüchtigten Ritter Markus Järv zu ehelichen. Markus ist ein Mann des Krieges, vom Leben gezeichnet, weithin gefürchtet und das genaue Gegenteil des freundlichen Bauernsohnes, den die junge Heilerin heiraten wollte. Doch sosehr sie ihn auch verabscheut - das Schicksal hat seine eigenen Pläne. An der Seite des düsteren Ritters beginnt für Illiana eine abenteuerliche Reise, während der sie sich nicht nur einem tödlichen Feind stellen müssen, sondern auch der Tatsache, dass Hass und Liebe manchmal sehr nah beieinander liegen ...

MEINUNG:
Ich habe von Simona Ahrnstedt bereits Die Erbin gelesen und war gespannt, wie sie Liebesgeschichte in ein historisches Setting einbaut. Eine unbeugsame Braut kann man als zweite Teil einer Reihe betrachten, aber es geht hier immer um eine andere Frau und eine andere Zeit. Zumindest die wunderschönen Covers deuten darauf hin, dass man die Bücher miteinander verbinden kann.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich skeptisch war und auch erstmal ein bisschen brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Man findet sich auf jeden Fall in einem mittelalterlichen Setting in Schweden wieder, wobei die ganzen Personen frei erfunden sind und es keinen historisch-realen Bezug gibt. Man könnte dies als Kritikpunkt aufwerfen, aber da tut man in meinen Augen dem Genre unrecht, denn der Fokus liegt ganz eindeutig auf den handelnden Personen und der sich entwickelnden Liebe zwischen Markus und Illiana.

Markus und Illiana kommen unter kuriosen Umständen zusammen. Anfangs erschien mir alles ein wenig wie eine Komödie, weil es so viele skurrile Vorkommnisse gab. Illiana hat es nicht leicht, weil sie keinen Man findet, der sie heiraten möchte, sehr zum Verdruss ihrer Familie. Ich war froh für Illiana, dass sie durch die Heirat mit Markus ihr Elternhaus verlassen konnte. Markus ist sehr verschlossen, aber auch sehr loyal seinem König und dann auch Illiana gegenüber. Mir gefiel sehr, dass er Illiana nicht komplett untergräbt und auch auf ihre Bedürfnisse eingeht, auch wenn er ein Mann des Krieges ist und sich schwer damit tut seine Gefühle zu zeigen.

Um Markus‘ Herkunft wurde parallel zur der Entwicklung der Beziehung der beiden noch ein Handlungsstrang entworfen, der dem ganzen noch ein wenig Spannung gegeben hat, wenn es auch relativ vorhersehbar blieb. Dennoch gab es mir das Gefühl, dass es in dem Buch auch eine richtige Handlung gibt und das Buch ein Ziel verfolgt. Leider fehlt so etwas oft in diesem Genre.

FAZIT:
Eine schöne Liebesgeschichte mit historischem Flair, die ich nach anfänglichen Schwierigkeiten gerne gelesen habe und die mich emotional auch mitreißen konnte. Ein ideales Buch für zwischendurch, um dem Alltag zu entfliehen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.07.2018

Anders als erwartet, aber trotzdem toll

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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INHALT:
Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie ...

INHALT:
Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?

MEINUNG:
Spinster Girls – Was ist schon normal? ist der erste Teil einer bisher dreiteiligen geplanten Reihe und erscheint heute. Ich habe das Buch vom Verlag vorab zugeschickt bekommen und kann euch also pünktlich zum Erscheinungstag meine Meinung dazu veröffentlichen. Um das Buch bzw. die Reihe wurde bereits vorab eine große Marketing-Kampagne gestartet, so dass man sich dem Buch eigentlich nur schwer entziehen kann.
Die Eindrücke, die zuvor bekommen haben, ließen darauf schließen, dass es eine Jugendbuchreihe ist, in der es vorrangig um feministische Themen geht. Mich sprechen solchen Themen immer an und lese dazu gerne etwas. Ich würde auch behaupten, dass es ein Thema ist, welches mir bisher in Jugendbüchern noch nicht so häufig über den Weg gelaufen ist. Mit dem Start des Buches musste ich aber feststellen, dass es hier ein ganz anderes Thema gibt, welches meiner Meinung viel stärker im Vordergrund steht und zwar ist es die psychische Erkrankung der Zwangsstörung bzw. Zwangsgedanken. Protagonistin Evie leidet nämlich unter einem Wasch- und Reinigungszwang. Das Buch beginnt damit, dass Evie nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie auf dem College neu anfängt und außer ihren besten Freundin Jane, weiß niemand von ihrer Krankheit.

Der Einfluss der Erkrankung ist in meinen Augen ein zentrales Thema in diesem Buch. So gibt es z.B. ein Genesungstagebuch von Evie, es gibt immer wieder Einschübe von ihren unguten Gedanken und es gibt immer wieder Rückblicke zu ganz speziellen Themen, wie Evie mit eigentlich normalen Situationen umgegangen ist in der Vergangenheit, z.B. das Eintreten ihrer ersten Periode. Es hat mir gut gefallen, dass Buch so aufgebaut war. Trotz aller Ernsthaftigkeit, verschaffte es eine gewisse Leichtigkeit. Evie lässt den Leser an ihrer Erkrankung im vollem Umfang teilhaben und reflektiert für ihr Alter von 16 Jahren auch schon sehr gut, wie die Allgemeinheit damit umgeht. Man spürt deutlich, dass auch ihre Eltern damit nicht so richtig umgehen können und immer Angst haben, dass sie einen Rückfall erleidet. Nur ihre kleine Schwester Rose, die ich sehr mochte als Charakter, findet einen guten Zugang zu Evie und ist auch sehr aufmerksam. Evies Gedankenkarusell ist aber nicht immer leicht zu ertragen. Die Autorin verschont den Leser hier nicht, besonders als Evie Rückfälle erleidet.

Aber natürlich geht es nicht nur um Evies Erkrankung, sondern auch um ganz normale Teenager-Probleme, wie die erste Liebe und natürlich die Spinster Girls, wobei die erst nach den Jungs kommen. Es ist deutlich spürbar, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die in Europa (England) angesiedelt ist, denn der Umgang mit Sex, Drogen und Alkohol ist hier deutlich entspannter als man es von amerikanischen Geschichte gewöhnt ist. Manchmal hätte man auch denken können, sie wären schon Anfang 20, so hemmungslos, wie es da auf mancher Party zuging, aber vielleicht bin ich einfach schon zu alt und kenne mich mit der heutigen Jugend nicht mehr aus. ?
Evie findet Lottie und Amber zwei neue Freundinnen, die beide wirklich auf Zack sind und gründet mit ihnen die Spinster Girls. Bei jedem Treffen erarbeitet eine von ihnen ein feministisches Thema, worüber diskutiert wird. Hier kann man als Leser auf jeden Fall noch dazu lernen. Es wird sich auch kritisch damit auseinandergesetzt, wie diese Themen mit dem Drang Jungs zu daten in Einklang zu bringen ist, ohne dass man seine ganze Ideale über Bord wirft oder auch Konflikte im Club heraufbeschwört. Man merkt, dass sie die Autorin hier viele Gedanken gemacht und viel Recherche betrieben hat.

Teil 2, Spinster Girls- Was ist schon typisch Mädchen?, erscheint bereits am 31. August 2018.

FAZIT:
Ich muss sagen, dass hier ein bisschen etwas anderes erwartet hatte, aber das was ich bekommen habe, hat mich auch begeistert. Da es sich hier um einen ersten Band handelt, kann verschmerzen, dass die Spinster Girls erst auf der Hälfte gegründet worden sind. Das Buch ist gleichzeitig ein typisches Jugendbuch, aber birgt andererseits auch ein wirklich ernstes Thema, welches wenig beschönigt wird. Ich freue mich auf den zweiten Teil! ?