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Veröffentlicht am 11.08.2023

Blackout in NYC

Es war einmal in Brooklyn
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MEINUNG:

Es war einmal in Brooklyn habe ich mir als Lektüre für meine anstehende New York Reise vorgenommen, um in das Flair der Stadt abzutauchen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, ...

MEINUNG:

Es war einmal in Brooklyn habe ich mir als Lektüre für meine anstehende New York Reise vorgenommen, um in das Flair der Stadt abzutauchen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber mich hat sofort angesprochen, dass aus NYC, Brooklyn selbst stammt und nun in Berlin wohnt.

Es war einmal in Brooklyn ist für mich eine Coming-of-Age, aber auch eine Liebesgeschichte. Die Geschichte startet 1977 in einem heißen New Yorker Sommer. Die beiden Hauptprotagonisten, David und Juliette, sind zu dem Zeitpunkt 17 Jahre alt. Juliette befindet sich kurz vor ihrem High School Abschluss. Beide sind beste Freunde. Davids Zukunft ist noch ungewiss, da er schwer krank ist. Juliette entdeckt in dieser Zeit auch ihre eigene Sexualität und lernt Rico kennen. David, dessen große Liebe Juliette ist, sieht sich gezwungen zu handeln.

Die Geschichte ist ein drei Akte unterteilt und der Erzählstil wechselt zwischen den Protagonisten und Nebencharakteren hin und her. Man lernt so auch die Eltern der beiden kennen und taucht mehr oder weniger tief in deren Familienhistorie ab. Mir hat gefallen, dass es paar historische Bezüge gab zu dem großen Blackout, der NYC für 25h lahm gelegt und die Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt hat. Der erwähnte Backout findet in meinen Augen aber nur wenig statt. Das hätte ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht. Allerdings findet zu diesem Zeitpunkt ein für Juliette traumatisches Erlebnis statt, was sie für ihr Leben beeinflusst.  Ich fand die Szene um Juliettes Trauma sehr grob beschrieben, in dem doch sonst relativ ruhigen Erzählstil der Autorin. Allerdings hat die Geschichte dann endlich mal eine gewisse Tiefe erreicht. Interessant fand ich, dass Juliette Erzählstimme zu diesem Thema stumm geblieben ist. Ich hätte mir da gewünscht mehr von ihrer Gefühlswelt zu erfahren und auch, was ihr die Freundschaft zu David bedeutet. Seine Gefühle und Ansichten werden dagegen sehr gut beschrieben. Selbst Rico lernt man besser kennen. An einigen Stellen verwendet die Autorin auch eine relativ vulgäre Sprache, mit der ich an sich kein Probleme habe, aber für passte es nicht und war daher eher störend.  Davor kommt die Geschichte nicht so richtig in Fahrt und ich habe das Buch mehrmals unterbrochen. Retten tut es dann auch nicht mehr der kleine Twist am Ende. 

FAZIT:

Es war einmal in Brooklyn hat mir von der Grundidee gefallen, aber die Umsetzung fand ich leider nur mittelmäßig gut. Das Buch braucht zu lange, um in den Gang zu kommen und widmet sich den spannenden persönlichen Konflikten dann zu wenig. 

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Doris Knecht kann es besser

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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MEINUNG:

Ich habe von Doris Knecht Die Nachricht gelesen vor einiger Zeit und mir hat es sehr gut gefallen. Bisher habe ich von der Autorin noch kein weiteres Buch gelesen, aber es war für mich klar, ...

MEINUNG:

Ich habe von Doris Knecht Die Nachricht gelesen vor einiger Zeit und mir hat es sehr gut gefallen. Bisher habe ich von der Autorin noch kein weiteres Buch gelesen, aber es war für mich klar, dass ich auf jeden Fall ihr neues Buch mit dem lange Titel Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe lesen möchte.

Die namenlose Protagonistin und alleinerziehende Mutter von Zwillingen sieht sich damit konfrontiert, dass ihr beiden Kinder langsam soweit sind, dass sie das Haus verlassen. Für sie bedeutet es, dass sie sich damit auseinandersetzen muss, wie es für sie weiter gehen soll. Es ist relativ schnell klar, dass sie die Wohnung nicht behalten kann, weil sie es sich nicht leisten kann. Die Kapitel sind immer aus Sicht der Protagonistin geschrieben. Oft sind sie relativ kurz.

Die Protagonistin lässt uns an dem Prozess teilhaben, wie es ist, wenn die Kinder das Haus verlassen. Dazwischen erfahren wir mehr über sie und sie schwelgt so ein bisschen in Erinnerungen oder macht zu diesem oder jenem Thema Gedanken, was ich als "Füllmaterial" bezeichnen würde, auch wenn sie dadurch besser kennenlernt. Eine richtige Handlung habe ich allerdings vergebens gesucht. Sprachlich war ich von Die Nachricht sehr gegeistert. Leider habe diese sprachliche Gewandtheit von Doris Knecht hier vergeblich gesucht. Für meinen Geschmack hat sich der Prozess des Ausziehens aus der Wohnung wirklich etwas hingezogen und es gab redundante Informationen zu den Kindern und vor allem zu dem Hund, auch wenn ich Tiere sehr mag. Ich hatte auch nicht den Eindruck als würde die Protagonistin groß darunter leiden, die Kinder ziehen zu lassen, denn sie hat ein stabiles Umfeld und genießt schon lange Zeit ohne ihre Kinder. Es sind viele relativ banale Alltagsbeschreibungen, denen ich nicht soviel abgewinnen konnte. Ich denke, dass mich hier wenig mit der Protagonistin und der Lebenssituation identifizieren konnte.

Ich habe beim Lesen auch wieder gemerkt, dass ich ganz völlig anderes Verständnis davon habe, was man sich leisten kann und was nicht in einer gewissen Lebenssituation. Die Protagonistin ist alleinerziehend und meistens haben die Frauen nicht so viel Geld. Es leuchtet mir ein, dass sie ausziehen muss, wenn die Kinder auch die Wohnung verlassen. Allerdings kommt dann auch raus, dass sie noch eine kleine "Werkstatt" hat, ein Haus auf dem Land und ein eigenes Auto. Das entspricht nicht unbedingt meinem Verständnis von der Darstellung, was man sich als Alleinerziehende leisten kann und mal davon abgesehen muss jemand auch die Miete der Kinder bezahlen, auch wenn diese woanders wohnen. Im Endeffekt war die Wohnung einfach überflüssig und sie benötigt so viel Platz für sich und den Hund nicht. 

FAZIT:

Nach dem ich so begeistert von Die Nachricht war, muss ich sagen, dass Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe mich nicht so richtig abholen konnte. Natürlich kann auch alltägliches Leben interessant sein, aber hier waren mir viele Informationen zu redundant und mir fehlte auch ein bisschen Auseinandersetzung oder der innere Konflikt mit dem typischen Empty-Nest-Syndrom. Möglicherweise entspreche ich nicht der Zielgruppe.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Coley likes Sonya

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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MEINUNG:

Ich lese gerne Jugendbücher aus dem Bereich LGBTQ+ Umfeld. Besonders diese Lebensjahre sind immer die interessantesten, wenn man sich bewusst wer man ist oder sein möchte, der Struggle damit, ...

MEINUNG:

Ich lese gerne Jugendbücher aus dem Bereich LGBTQ+ Umfeld. Besonders diese Lebensjahre sind immer die interessantesten, wenn man sich bewusst wer man ist oder sein möchte, der Struggle damit, wenn man denkt, dass man anders ist und wie man seinen Weg findet. Ich finde diese Entwicklungen sehr spannend. Außerdem mag ich gerne Geschichten von AutorInnen mit asiatischen Wurzeln. 

Die 17-jährige Coley muss nach dem Tod der Mutter zu ihrem Vater von Kalifornien nach Oregon ziehen, den sie kaum kennt. Gerade mal angekommen, da lernt sie schon Sonya kennen und ist hin und weg von ihr. Schnell ergeben sich Konflikte in der Clique von Sonya und auch mit Sonya selbst, die nicht wirklich zu ihren Gefühlen für Coley stehen möchte. Der erneute Rückschlag nach dem Tod der Mutter, macht Coley schwer zu schaffen...

Die Liebesgeschichte zwischen Coley und Sonya entwickelt sich sehr schnell. Coley weiß, dass sie auch Frau lieben kann. Das Outing ist für sie kein wirkliches Thema. Bei Sonya sieht das allerdings anders aus. Sonya ist natürlich wunderschön und eine begabte Tänzerin. Es wird allerdings schnell deutlich, dass sie den hohen Erwartungen ihrer Mutter entsprechen muss. Da sie das nicht immer kann, ertrinkt sie Kummer gerne mal in Alkohol. Für mich ist Sonya eine relativ labile Person gewesen, die nicht den Mut aufbringt zu sich selbst zu stehen und das verursacht gegenüber Coley ein relativ toxisches Verhalten. Sonya kann von einem auf den anderen Moment in ihrer Gefühlslage total schwanken. Am liebsten hätte ich Coley geraten, dass sie die Finger von Sonya lassen soll. Es ist auch schwierig nachzuvollziehen, was Coley so an Sonya liebt und woher die Anziehung kommt. 

Die Geschichte spielt praktisch einen Sommer lang bevor das Schuljahr beginnt. Der Ton der Autorin ist sehr jugendlich und modern. Eine wirklich Handlung gibt es eigentlich nicht. Der Fokus liegt auf Coley und ihrem Gefühlsleben, dass sehr viel von den Gefühlen für Sonya beeinflusst wird, was vermutlich aber für das Alter normal ist. Es wird aber auch die Beziehung zum Vater thematisiert. Coley kämpft schwer mit Verlustängsten, denn sie hat die Mutter durch Suizid verloren, ihr Vater hat die Familie früh verlassen und oben drauf kommt noch die Zurückweisung von Sonya. Es absolut nachvollziehbar beschrieben, wie Coley dann leidet und auch einige falsche Entscheidungen trifft. Mit der Zurückweisung von Sonya entwickelt sich aber die Beziehung zu ihrem Vater. Er ist sehr reflektiert und sehr einfühlsam. Mir war das allerdings ein bisschen zu drüber, was er so alles sagt zu ihr. Man fragt sich woher der Sinneswandel von ihm. Entwicklung fehlte mir allerdings bei Sonya komplett und auch bei Coley hätte es mehr sein können. Mit dem Ende bin ich so mäßig zufrieden und traue dem Frieden nicht wirklich.

FAZIT:

Girls like Girls ist ein nettes queere Jugendbuch für zwischendurch, dass ein paar wichtige Themen bespricht, aber in der Umsetzung ein bisschen schwach wirkte. Da ist definitiv noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Fünf Sommer mit dir

Fünf Sommer mit dir
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MEINUNG:

Fünf Sommer mit dir war mir bereits aufgefallen als es letztes Jahr auf Englisch erschienen war. Irgendwie hatte ich den Riecher, dass es ein richtig gutes, aber tiefgründiges Buch für den Sommer ...

MEINUNG:

Fünf Sommer mit dir war mir bereits aufgefallen als es letztes Jahr auf Englisch erschienen war. Irgendwie hatte ich den Riecher, dass es ein richtig gutes, aber tiefgründiges Buch für den Sommer sein könnte.

Die Geschichte wird abwechselnd zwischen damals und heute erzählt. Sam und Percy haben ihre Kindheit in Barry's Bay verbracht einem kleinen Ort 3h von Toronto entfernt. Percys Eltern hatten dort ein Cottage und Sam wohnt dort mit deinem Bruder Charlie und seiner Mutter Sue, die in dem kleinen Ort eine Taverne betreibt. Sam und Percy verbringen fünf unvergessliche Sommer, dabei entstehen auch zarte und später intensivere Gefühle. Doch es gibt einen Vorfall, der die beiden für viele Jahre entzweit.  Sie treffen sich wieder in Barry's Bay, weil Sams Mutter Sue gestorben ist. So treffen sie beide wieder aufeinander.

Der Schreib- und Erzählstil ist ziemlich einfach gehalten. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Ich konnte gut in die sommerliche Atmosphäre in Barry's Bay abtauchen. Ich kennen den Ort nicht, könnte mir aber vorstellen es könnte auch an jedem anderen See, z.B. auch in den USA spielen. Ich hatte ziemliche Vibes von Jenny Hans Der Sommer als ich schön wurde. Vielleicht war das auch beabsichtigt. Percy bleibt für mich unter dem Strich ziemlich profil- und gesichtslos, außer dass sie zögerlich ist und sich schnell aus Situationen raus flüchtet. Sam dagegen fand ich besser ausgearbeitet. Er ist der nette und gut aussehende junge Mann von nebenan, der sehr zielstrebig ist und Arzt werden möchte. Sam ist ehrlich und er liebt seine Mutter sehr. Diese ist ebenfalls ein liebenswerter Nebencharakter. Sam und sein Bruder Charlie unterstützen sie auch in der Taverne, die sie nach dem frühen Tod des Vaters allein betreibt.

Es ist klar, dass zwischen den beiden etwas vorgefallen sein muss, was sie entzweit hat. Percy kehrt dennoch zurück an den Ort ihrer Kindheit. Mich hat ein bisschen gestört, dass es zwischen den beiden natürlich wieder knistert, aber bis zur Hälfte des Buches weigert sich Percy darüber zu reden, weil sie sich nicht bereit fühlt, denn Gelegenheiten gab es genug. Ich bin kein Fan von diesen Hinhalte-Taktiken, wenn sie nicht wirklich erklärbar sind und nur dazu führen, dass die Geschichte unnötig gestreckt wird. Zwischendurch passiert nämlich nicht wirklich viel. Leider sind meine Gedanken immer wieder abgeschweift. So richtig habe ich aber auch nichts verpasst. Irgendwann hatte ich auch eine Vorahnung, was passiert sein könnte und das war dann auch so.

FAZIT:

Von Fünf Sommer mit dir hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft. Es geht um das großer Thema Verzeihen, aber insgesamt war es mir zu vorhersehbar und auch zu wenig Reibung zwischen Percy und Sam. Es ist süße Geschichte für zwischendurch, aber man hat auch nichts verpasst, wenn sie nicht gelesen hat.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Schwierige Charaktere

In blaukalter Tiefe
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MEINUNG:

Ich war sehr begeistert von Unter Wasser Nacht, welche Susanne Kliem unter ihrem Pseudonym Kristina Hauff veröffentlich hat. Auf ein weiteres Buch habe ich sehnsüchtig gewartet. Umso größer war ...

MEINUNG:

Ich war sehr begeistert von Unter Wasser Nacht, welche Susanne Kliem unter ihrem Pseudonym Kristina Hauff veröffentlich hat. Auf ein weiteres Buch habe ich sehnsüchtig gewartet. Umso größer war die Freude als In blaukalter Tiefe angekündigt wurde. In das atmosphärische Cover habe ich mich sofort verliebt.

Caroline und ihr Mann Andreas fahren mit Andreas Arbeitskollegen Daniel und dessen Freundin Tanja auf einen Segeltörn zu den schwedischen Schären durch die Ostsee. Daniel soll Partner in Andreas Kanzlei werden und dieser möchte Daniel nochmal genauer kennenlernen. Das Boot wird vom Skipper Eric gefahren. Der Segeltörn, der eigentlich ein lang gehegter Traum von Caroline und Andreas ist, endet bald in einem Disaster für alle Beteiligten.

Von Anfang an fand ich alle Charaktere ziemlich schwierig und bis auf Tanja fand ich auch niemanden wirklich sympathisch. Caroline ist die typische durch gestylte Unternehmerfrau, die aber auch selbst Karriere gemacht hat. Sie ist sehr unterkühlt und die Ehe zu Andreas ist eigentlich praktisch nicht mehr so richtig intakt. Andreas, der dazu neigt sich selbst gerne in das allerbeste Licht zu rücken und gefühlt auch alles gut kann, auch Segeln, lechzt die ganze Zeit danach, dass Caroline ihm Aufmerksamkeit zeigt, was sie allerdings nicht tut. Daniel ist relativ unterwürfig, weil ihm natürlich klar ist, dass er sich hier gegenüber Andreas, seinem Chef, von seiner besten Seite zeigen muss, damit er Partner wird. Tanja, seine Freundin war die einzige, die ich einigermaßen mochte, denn sie ist sie selbst geblieben. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Tanja sehr ungern mit auf diesen Segeltrip fahren wollte, denn im Endeffekt tut sie diese weniger freiwillig als für Daniel und dessen Karriere. Diesen Fakt hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet. Vor allem aber hat Tanja auch ihre eigenen Grenzen. Tanja und Daniel wirken zwar als relativ ungleiches Paar im Gegensatz zu Caroline und Andreas, aber ich habe gespürt, dass beide sich wirklich lieben. Eric war sehr schwer einzuschätzen, was sicherlich genauso beabsichtigt war.

Im Großen und Ganzen ist von Anfang klar, dass es ein Unglück gab und eine Person über Bord gegangen ist. Natürlich wollte ich wissen, was wirklich passiert ist. Dazu musste ich mich aber erst einmal durch seitenlange Konflikte zwischen allen Beteiligten lesen. Die Enge auf dem Boot hat dies natürlich noch verstärkt und es potenzierte sich dadurch, dass es auf See natürlich keine Möglichkeit gab der Situation zu entfliehen. Besonders der Ehekonflikt zwischen Andreas und Caroline spitzt sich sehr zu, denn beide provozieren sich auch. Ich muss sagen, dass mir das einfach wenig Spaß gemacht hat zu lesen, obwohl die landschaftliche Atmosphäre schön beschrieben war. Diese konnte ich aber genauso wie die Protagonisten irgendwie wenig genießen. Überraschend fand ich, wie stark alle in den Prozess des Segelns von Eric eingebunden worden sind. Vielleicht ist das normal. Ich hätte großen Respekt davor. Das Ende bzw. die Auflösung fand ich banal, aber es gab zumindest Hoffnung, dass alle nach dem Segeltörn neue Wege für sich selbst einschlagen konnten.

FAZIT:

Ich habe  mich sehr auf in In blaukalter Tiefe gefreut, aber ich muss sagen, dass es am Ende nicht mein Buch gewesen ist. Ich konnte fast keinen der Charaktere wirklich gut leiden und mochte die Konflikte auf diesem Engen Raum auch irgendwann nicht mehr so gerne lesen. Es liest sich gut weg, aber meine Begeisterung hielt sich ingesamt in Grenzen.

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