Leider nicht meins
Woman in Cabin 10INHALT:
Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See ...
INHALT:
Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Schrei aus der Nachbarkabine und hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres – wie ein menschlicher Körper. Sie alarmiert den Sicherheitsoffizier. Aber die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Die junge Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben.
MEINUNG:
Die Kreuzfahrt-Thematik ist momentan, so zumindest mein Eindruck, ein relativ beliebtes Thema. So greift es auch Ruth Ware auf und verarbeitet auch genau das Thema, welches auch rechtlich gesehen ein spannendes Feld bietet, nämlich Mord/ Tod / Verschwinden von Personen während Kreuzfahrten.
Unsere Protagonistin, Lo Blacklock, landet durch einen glücklichen Zufall als Reisejournalistin auf einem Luxuskreuzfahrtschifft eines reichen Engländers. Lo ist eine relativ instabile Person mit diversen (psychischen) Problemen. Nun muss nicht jede Protagonistin in einem Thriller stark und tough sein, aber mit Lo konnte ich mich nur schwer anfreunden. Lo ist Anfang 30 und verhält sich aber wie eine Anfang 20jährige. Sie ist unsicher, naiv, kopflos und versucht das Ganze dann irgendwie auch noch mit Alkohol zu lösen. Ich bin generell kein Fan von übermäßigen Alkoholkonsum in Büchern. Man muss der Autorin zu Gute halten, dass sie Lo dann aber auch nach einer durchzechten Nacht leiden lässt. Besonders schwierig und nicht nachvollziehbar wird Los Verhalten als der vermeintliche Mord passiert, denn auch hier reagiert sie wenig besonnen und bringt sich selbst in Gefahr.
Neben Lo gibt es noch weitere Gäste auf dem Schiff sowie Angestellte als auch den Inhaber, Lord Bullmer und seine Frau. Bis zum Schluss des Romans blieben viele für mich leider ausschließlich Namen auf dem Papier. Ich konnte fast zu niemanden eine Verbindung aufbauen, da sie in meinen Augen einfach viel zu blass geblieben sind, obwohl alle verdächtigt sein könnten und dass genau den Reiz der Geschichte ausmachen könnte. Leider führt die Autorin aber viel zu viele Personen ein und prägt deren Charaktere wenig bis gar nicht aus. Mir fiel es schwer die ganzen Namen auseinander zu halten.
Ein weiteres Problem in diesem Buch ist die Spannung, denn diese ist wenig bis gar nicht vorhanden. Das Buch zieht sich ungefähr zwei Drittel und beglückt den Leser mit den diversen Ausführungen über das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff, Los Seelenleben und ein bisschen Klatsch, Tratsch und Small Talk mit den anderen Gästen. Ungefähr 100 Seiten vor Schluss kommt dann eine Wendung, die ich zwar nicht vorhergesehen habe, die aber in meinen Augen viel zu früh war. Ich habe mich an der Stelle gefragt, was da jetzt noch alles passieren soll. Leider wird die Handlung, wenn man davon überhaupt noch sprechen, hier relativ eintönig.
Dann kommt ganz abrupt das Ende und letzte Fragen und Ereignisse werden fast kaum richtig geklärt, sondern es wird einem lediglich das Ergebnis präsentiert. Auch hier hatte ich wieder Probleme zu folgen. Ganz nett an dem Buch waren, die Einschübe zwischen den Kapiteln. Hier waren verschiedenen E-Mails, Zeitungsartikel etc. abgedruckt, die schon die Gegenwart darstellten. Sie erzeugten für mich den einzigen Punkt, der mich zum Weiterlesen animierte.
FAZIT:
Für mich leider kein Thriller, wenn das Buch überhaupt so bezeichnen kann, der mich überzeugte. Leider für mich stellenweise wirklich absurd, wenig ausgereift und wenig spannend. Es fällt mir schwer diesen Thriller wirklich ernst zu nehmen, obwohl hier Dinge passieren, die wirklich schlimm sind.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.