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Veröffentlicht am 01.07.2017

Hollywood, Sommer und June

June
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INHALT:
Es ist der Sommer, der für die Kleinstadt St. Jude in Ohio immer unvergessen bleiben wird: Hollywood kommt in die Stadt. Es sind aufregende Tage: das geschäftige Werkeln der Filmarbeiter unter ...

INHALT:
Es ist der Sommer, der für die Kleinstadt St. Jude in Ohio immer unvergessen bleiben wird: Hollywood kommt in die Stadt. Es sind aufregende Tage: das geschäftige Werkeln der Filmarbeiter unter der heißen Sonne, die hinreißenden Kostüme der Schauspieler, die Chance auf eine Statistenrolle, die bei allen Stadtbewohnern ein Kribbeln auslöst. Nur June lässt der Rummel kalt; die junge Frau ist ganz und gar mit ihrer anstehenden Hochzeit beschäftigt. Bis sie Jack Montgomery, dem großen Filmstar, begegnet und er all ihre Pläne auf den Kopf stellt. Doch noch bevor sie ihre Liebe leben können, wird die Idylle erschüttert und June muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihre Gefühle für Jack oder ihre Loyalität.

MEINUNG:
Der Roman wird auf zwei Zeitebene erzählt. Die Gegenwart spielt 2015 und dreht sich rund um Cassie, June Erbin. Die Vergangenheit ist 1955 angesiedelt und dreht sich rund um June und Jack, wobei die Erzählerin dieser Teile Lindie, Junes beste Freundin, ist. Ehrlich gesagt habe ich gar keinen Roman auf Zeitebenen erwartet, weil das aus dem Klappentext nicht ersichtlich ist, aber umso mehr habe ich mich gefreut. Die Abschnitte sind auch sehr angenehm von der Länge her, sodass man nie lange in einer Zeit verweilt. Oft enden sie mit einem verheißungsvollen kleinen Cliffhanger, der einen schon voller Vorfreude auf den weiteren Verlauf der Handlung zurücklässt.

Die Autorin entführt uns nach St. Jude, einer fiktiven Kleinstadt in Ohio. Im Mittelpunkt steht auch das Anwesen „Two Oaks“, welches Junes Familie gehört. Two Oaks ist ein riesiges Anwesen, welches automatisch Gefühl von Südstaaten-Flair hervorgerufen hat, auch wenn Ohio zum Mittleren Westen der USA gehört. Man bekommt außerdem ein Eindruck, wie damals Filme gedreht wurden und wieviel Personal dafür notwendig war.

Bemerkenswert an dem Roman ist, dass man June eigentlich nur indirekt kennenlernt. Denn in der Gegenwart ist sie leider schon verstorben und in der Vergangenheit ist ihre Freundin Lindie die vorrangig erzählende Person. Trotzdem kann man sich ein sehr gutes Bild von June, die eine sehr stolze, eigenwillige Person mit festen Prinzipien und auch Geheimnissen war.
Die Liebesgeschichte zwischen Jacke und June war deutlich weniger spektakulärer als ich sie mir zunächst ausgemalt habe. Das eigentliche spannende und gleichzeitige auch tragische an der Geschichte der beiden, sind eigentlich die Personen um sie herum, die ihre eigenen Ziele auf dem Rücken der beiden austragen. So kommt es nach und nach zu einigen Intrigen und Geschehnissen, die Zukunft der beiden unwiderruflich und für immer verändert hat.

Die Geschichte zeichnet sich nicht durch eine überbordende Spannung aus, sondern sie lebt von dem Charme der Zeit und seinen teils sehr eigenwilligen Charakteren, die ich unweigerlich ins Herz geschlossen habe. Die Seiten flogen danke des flüssigen Schreibstils nur so dahin. Trotzdem habe ich den Aufbau der Geschichte nicht als flach oder einfach empfunden, denn bei dem Geflecht an Personen und ihren Beziehungen zueinander war Aufmerksamkeit geboten.

FAZIT:
June ist ein toller Sommerroman in der Welt von Hollywood und für alle, die Romane auf Zeitebenen mögen. Für mich ein Highlight, welches ich sehr gerne gelesen haben.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Rückkehr ins Auggie-Universum

Wunder – Julian, Christopher und Charlotte erzählen
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INHALT:
Der Welterfolg „Wunder“ erzählt von Auggie, dem Außenseiter mit dem entstellten Gesicht. Nun kommen Julian, Christopher und Charlotte zu Wort. Julian, der Mobber: Eigentlich hat er keinen Grund, ...

INHALT:
Der Welterfolg „Wunder“ erzählt von Auggie, dem Außenseiter mit dem entstellten Gesicht. Nun kommen Julian, Christopher und Charlotte zu Wort. Julian, der Mobber: Eigentlich hat er keinen Grund, so gemein zu sein. Doch durch Auggies Ankunft kehren seine überwunden geglaubten Albträume zurück. Christopher, der beste Freund: Nach seinem Umzug vermisst er Auggie, ist zugleich aber auch froh, Abstand zu haben. Und Charlotte, die empathische Willkommensfreundin: Weil sie sich für Gerechtigkeit einsetzt, soll sie sich um Auggie kümmern – und beginnt zum ersten Mal an sich zu zweifeln. Dieses berührende Kinderbuch erzählt von echter Freundschaft und davon, wie die Begegnung mit Auggie jeden verändert.

MEINUNG:
Wunder habe ich vorletztes Jahr gelesen und war schlichtweg begeistert. Für eines mich ist es eines meiner Lebenslesehighlights (was für ein Wort). Bei Wunder – Julian, Christopher und Charlotte erzählen handelt es sich um drei ergänzende Geschichte, mit denen ich schon lange auf Englisch geliebäugelt hatte bis sie nun endlich auch auf Deutsch erschienen sind.
Vorweg möchte ich sagen, dass es von Vorteil ist, wenn man Wunder vorher gelesen hat. Es ist nicht auszuschließen, dass man sich sonst spoilert. Denn die drei Geschichten haben einige Parallelen zu Auggies Geschichte und streifen immer wieder Ereignisse, die mit Auggie in Zusammenhang stehen. Dennoch steht Auggie hier aber nicht im Mittelpunkt, sondern eben Julia, Christopher und Charlotte. Dreie Personen, die Raquel J. Palacio in Wunder keine eigene Stimme eingeräumt hat.

Das Buch umfasst, wie bereits gesagt, die Geschichten von Julian, Christopher und Charlotte. Julian ist für viele, die Wunder gelesen haben zum Synonym für ein echtes A******** geworden und das auch zu Recht. Doch in dieser Geschichte bekommen wir auch eine andere Seite von Julian zusehen. Ein Junge, der endlich lernt was Reue bedeutet. Ein kleines bisschen versöhnt es mich mit Julian, der Auggie zum Teil so übel mitgespielt hat.

Christopher ist Julian erster Freund, der aber nicht auf Julians Schule geht und mit seinen eigenen Sorgen zu kämpfen hat. Von Christopher lernen wir, dass die Freundschaft mit Auggie nicht immer leicht ist, auch wenn mir das in der Seele wehgetan hat. Trotzdem kann sich Christopher auf Auggie auch in der Ferne verlassen.

Charlotte wird von Mr. Pullman aufgefordert sich mit Auggie anzufreunden, aber auch in ihrer Geschichte spielt diese Tatsache nur eine kleine Rolle. Dennoch wird damit auseinander gesetzt. Charlotte ist quasi wie die Schweiz und bleibt in vielen Konfliktsituationen neutral. In ihrer Geschichte geht es vielmehr um ihre Freundschaften und das Tanzen, dass sie so liebt.
Am besten gefällt mir an Palacios Erzählart, dass sie ehrlich ist und ein authentisches Bild von uns Menschen vermittelt. Sie vermittelt mir, dass wir alle Menschen sind, egal wie wir aussehen etc. Wir machen Fehler immer und immer wieder. Wir können daraus lernen. Ich finde es toll, dass Palacio aus den Menschen keine Heiligen macht, auch wenn man Fehler eingesehen hat.

Wunder und auch diese ergänzenden Geschichten werden in den Bereich Kinderbücher einsortiert, was auch passend ist, aber dieses Buch können und sollten auch Erwachsene lesen. Man hat etwas verpasst, wenn man Auggies Universum nicht kennengelernt hat.

FAZIT:
Es war so wunderbar wieder in die Welt von Auggie zurückzukehren. Ich habe jede Seite genossen und würde auch jedes weitere Buch aus dem Auggie-Universum und auch von der Autorin sofort lesen. Für Fans von Auggie ist das Buch ein Muss! Keine Ahnung wie Raquel J. Palacio es schafft, aber obwohl sie keine rosarote Welt darstellt, hinterlassen ihre Geschichten bei mir immer ein ausgesprochenes Wohlbefinden.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Top Polit-Thriller

Stadt der Intrigen
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INHALT:
Washington, D.C. – Stadt der Macht, Stadt der Intrigen. In der von Männern beherrschten Nachrichtenwelt hat es Virginia Knightly als Fernsehjournalistin bis fast nach ganz oben geschafft. Sie ist ...

INHALT:
Washington, D.C. – Stadt der Macht, Stadt der Intrigen. In der von Männern beherrschten Nachrichtenwelt hat es Virginia Knightly als Fernsehjournalistin bis fast nach ganz oben geschafft. Sie ist talentiert, ehrgeizig, und sie hat eine Gabe: Wenn sie ein Bild einmal vor Augen hatte, vergisst sie es nie wieder. Als ihr das Foto einer verschwundenen Frau auf den Schreibtisch gelegt wird, weiß sie, dass sie diese schon einmal gesehen hat. Nur wo? Virginia beginnt zu recherchieren. Noch ahnt sie nicht, dass sie sich in Machtspiele verwickelt, die bis in die höchsten Ränge reichen – und die auch ihr Leben bedrohen.
MEINUNG:
Man steigt ohne große Umschweife in die Geschichte ein. Es ist gleich klar, dass es um die Suche nach der verschwundenen Frau geht. Aus irgendeiner intuitiven Eingebung her lässt diese Tatsache Virginia Knightly nicht los und sie beginnt dem nachzugehen.
Der Schreibstil von Christina Kovac hat ein gutes Niveau. Er lässt sich sehr flüssig lesen, ist aber nicht trivial. Man merkt, dass Christina Kovac selbst vom Fach ist. Man merkt nicht, dass es ein Debüt Roman ist. Die Frau kann erzählen und schreiben. Eine Tatsache, die man dem Roman anmerkt und die ich sehr zu schätzen weiß. Die ganze Handlung verläuft sehr flüssig und ist konstant spannend mit vielen Wendungen. Ich konnte keinerlei Längen feststellen.
Ich mochte vor allem Virginia, die eine absolut toughe Frau und professionelle Journalisten ist. Man erfährt auch ein wenig über ihr Privatleben, aber es nimmt keinen großen Teil und überschattet auch nicht die eigentlich Handlung, was mich häufig in Krimis und Thriller stört. Die Autorin wählt genau die richtige Dosis, damit ein gutes Verständnis für Virginia bekommt. Virginias Job verlangt ihr einiges ab und mag sie sicher auch an der ein oder andere Stelle hart erscheinen lassen, aber es gibt immer wieder Momente, in denen man merkt, dass auch sie Gefühle hat und schwach ist.
Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte. Auch diese war für mich genau richtig und hat dem ganzen noch eine gewisse Spannung verliehen (auch wenn das Ganze eher zum Scheitern verurteilt war), die mir auch sehr gut gefallen hat. Häufig finde ich solche Liebesgeschichte in Thriller deplatziert, aber hier war das nicht der Fall.
Auch die anderen Charaktere hat Kovac sehr gut ausgearbeitet. Mir gefielen auch die Konfliktsituationen, die sie immer wieder heraufbeschwört. Sie spielt auch mit dem Leser und lockt immer wieder auf andere Fährten und am Ende ist doch alles anders. Mir gefiel der politische Einschlag und der Einblick ist das journalistische Arbeiten, dass einem wirklich was abverlangt. Die Presse kommt ja häufig nicht gut weg, aber dank des Romans habe ich auch mal einen Eindruck davon gewonnen, dass es auch wichtige Arbeit ist und nicht überall schwarze Schafe sind, sondern das Information quasi dreifach abgesichert werden bevor man sie veröffentlicht. Auch der Kontakt und die Beziehung zu Informanten waren sehr interessant.
FAZIT:
Für mich ein Thriller-Highlight! Eine komplette runde Geschichte mit Spannung, Wendungen und Einblick hinter die Türen der Politik und des Journalismus in Washington. Ich würde sehr mich freuen, wenn es weitere Romane mit Virginia Knightly als Protagonistin gibt.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Absolut überzeugend!

Ich, Eleanor Oliphant
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INHALT:
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf ...

INHALT:
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

MEINUNG:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich Geschichte mag, in denen spezielle Charaktere vorkommen. Dennoch hatte ich von Eleanor eine ganze andere Vorstellung als sie letzten Endes war. Dieses Buch hat mich wirklich überrascht und zwar sehr positiv.

Wir lesen die Geschichte aus der Sicht von Eleanor. Eleanor ist 30 Jahre alt, Buchhalterin und lebt alleine. Ehrlich gesagt kam mir Eleanor erstmal vor wie ältere, schrullige Frau und nicht wie eine junge Frau von 30 Jahren. Sie hat mich sehr an Britt-Marie von Britt-Marie war hier von Fredrik Backman erinnert und die war bereits eine ältere Frau. Der Eindruck von Eleanor entstand bei mir, weil sie auf Grund ihrer festen Abläufe, die auf mich häufig sehr schrullig, aber auch liebenswert wirkten. Eleanor ist eben sehr speziell, aber ich mochte sie gleich auf den ersten Seiten. Sehr gut hat mir gefallen, dass sich sie sich sehr bewusst ist, dass sie anders ist und sie geht in der einen oder anderen Situation auch offen damit um. Man kann es auch häufig als Pragmatismus beschreiben, den Eleanor dort betreibt. Ich hatte schon die Befürchtung, dass mich eine zutiefst traurige, melodramatische, einsame Protagonistin in diesem Roman erwartet. Natürlich ist Eleanor ein Stück weit einsam, denn sie hat anfangs nicht wirklich irgendwelche Freunde bzw. Leute, denen sie wichtig ist.

Durch einen Zufall ergibt sich zwischen ihr und ihrem Arbeitskollegen Raymond eine Verbindung, die ihr gut tut und die sie auch in ihrem sozialen Leben bereichert. Parallel dazu gibt es einen Love Interest, der dazu führt, dass Eleanor auch an ihrem Äußeren anfängt zu „arbeiten“ und ihre eigenen Grenzen zu überschreiten. Sehr lustig fand ich, dass auch Eleanor bei anderen auf Äußerlichkeiten achtet, wo sie sich davon doch vorher selbst ausgenommen hat. Ich musste sehr oft schmunzeln bei Eleanors Verhalten und Beobachtungen.

Für Eleanors Verhalten und die zum Teil fehlende soziale Kompetenz gibt es Gründe, die nach und nach anfangen durchzuschimmern. Es wird schnell deutlich, dass es ein Ereignis in ihrer Vergangenheit gibt, dass sie stark geprägt hat und das aber bis heute verdrängt hat. Im Verlauf der Geschichte kippt Eleanors psychischer Zustand dann auf einmal ganz rapide und sie ist auf Hilfe angewiesen, auch in professioneller Hinsicht. Mir gefiel diese Herangehensweise der Autorin sehr, denn ich finde es wenig realistisch, wenn Eleanor einfach durch die Liebe geheilt worden wäre, wie es in manch anderen Romanen der Fall ist. Für mich war diese Umsetzung sehr realistisch und damit auch glaubhaft. Eleanor wird dabei von Raymond unterstützt, der ihr in Zwischenzeit ein guter Freund geworden ist.

Raymond hat mir auch sehr gut gefallen, denn auch wenn er als der typische IT-Nerd dargestellt wird, ist er doch durch und durch einfach ein normaler Protagonist, der nicht völlig verkorkst ist. Das findet man auch nicht häufig in Bücher.

FAZIT:
Eleanor Oliphant war anders als ich erwartet habe, aber es konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Man bekommt hier eine wunderbare liebenswerte, wenn auch spezielle Protagonistin, die so langsam den Weg in ein soziales Leben findet. Das Buch überzeugte mich auch mit seiner Tiefgründigkeit. Unbedingt lesen!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 18.04.2017

Ich bin begeistert!

Ana und Zak
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INHALT:
Ana und ihr jüngerer Bruder Clayton nehmen an derselben Quiz-Meisterschaft in Seattle teil wie Zak. Alles könnte gut sein, doch Mastergenie Clayton entwickelt sich zum kleinen Aas und haut heimlich ...

INHALT:
Ana und ihr jüngerer Bruder Clayton nehmen an derselben Quiz-Meisterschaft in Seattle teil wie Zak. Alles könnte gut sein, doch Mastergenie Clayton entwickelt sich zum kleinen Aas und haut heimlich abends vom Turnier ab, um sich auf der nahe stattfindenden großen Science-Fiction-Comic-Convention zu amüsieren. Für Ana und Zak, die ihn finden müssen, bevor der Morgen graut (alles andere hätte furchtbare Konsequenzen) beginnt eine Nacht zwischen Orks, Bogen schießenden Amazonen und wild gewordenen Wikingern. Eine verrückte Nacht, in der beide über sich hinauswachsen, ihre Masken fallen lassen sich zum ersten mal so sehen, wie sie sind: verletzlich, wütend, voller Leben und randvoll mit Gefühlen füreinander.

MEINUNG:
So richtig wusste ich nicht, was bei diesem Buch auf mich zukommen würde. Ich habe mir ein wenig eine ähnliche Geschichte wie Flirt mit Nerd vorgestellt, aber Ana und Zak war viel besser, viel nerdiger. Ich habe schon nach den ersten 50 Seiten gemerkt, dass ich dieses Buch lieben werde.

Um das Buch wirklich so zu mögen, wie es ist, sollte man vielleicht ein klein wenig bewandert sein im Bereich der bekannten Science-Fiction-Charaktere unserer Zeit. Man muss kein ausgewachsener Trekki sein, um mit dem Buch seinen Spaß zu haben, aber ein gewisses Vorwissen schadet nicht. Ich kannte bei weitem nicht alles und bin auch in der ganzen Gamer-Szene (sowohl PC als auch Kartenspiele) gar nicht unterwegs, aber auch ich hatte mal meine Phasen in der Jugend und ich kann mich bis heute für dieses Fan-Dasein begeistern. Das Buch liefert einem genau das und noch mehr.

Ich habe nicht erwartet, dass das Buch auch so viel Tiefgang hat bei allem Spaß. Sowohl Ana als Zak haben familiär ihr Päckchen zu tragen und müssen beide auf ihre Art mit dem Verlust eines geliebten Menschen zurechtkommen. Anfangs gibt es zwischen den beiden noch relativ große Spannungen, vor allem von Anas Seite, da sie Zak anders einschätzt als er dann wirklich ist. Ich fand es hochamüsant, wie sie sich gegenseitig immer wieder Wortgefechte geliefert haben. Doch Stück für Stück ändert sich das Bild, welches Ana von Zak hat und auch sie lässt sich langsam hinter die Fassade gucken.

Zak ist wirklich ausgesprochen liebenswert, verrückt und vor allem steht er zu seinem Wort. Ich mochte ihn durchgängig, weil er auch bereit ist Dinge für Ana aufzugeben, die ihm wirklich wichtig sind. Ana wächst während ihres Ausfluges über sich hinaus und durchbricht auch endlich die zum Teil selbst auferlegten Grenzen und Einschränkungen. Ich mochte auch das Tempo, in dem sich die Liebesgeschichte der beiden entwickelt, auch wenn es nur diese eine, wenn auch sehr intensive Nacht ist.
Die Nacht durch die Convention ist einer wahren Odysseus, in der keine Katastrophe oder Peinlichkeit ausgelassen wird. Ana und Zak kämpfen mit vollen Körpereinsatz und machen sich dabei nicht nur Freunde. Es mag vielleicht an der einen oder anderen Stelle übertrieben gewesen sein, aber im Rahmen der Convention ist auch nichts normal. Von daher war das für mich absolut stimmig.

FAZIT:
Für mich war es eine rundherum tolle, amüsante und humorvolle Geschichte mit zwei äußerst liebenswerten Charakteren, die nur was für Nerds und Geeks, sondern auch für alle anderen! Absolute Leseempfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.