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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2019

Was passiert, wenn ich einen Rasen nicht mähe?

Woher wissen Wurzeln, wo unten ist?
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Dieses Buch beschäftigt sich mit zahlreichen interessanten Fragen aus dem Gartenbereich. Von „Welche Tiere arbeiten wie im Boden“ über „Ist Kaffeesatz wirklich ein guter Dünger“ (Ja, ist er!) oder auch ...

Dieses Buch beschäftigt sich mit zahlreichen interessanten Fragen aus dem Gartenbereich. Von „Welche Tiere arbeiten wie im Boden“ über „Ist Kaffeesatz wirklich ein guter Dünger“ (Ja, ist er!) oder auch „Warum gibt es essbare und giftige Früchte“. All diese Fragen sind entsprechend beantwortet und mit tollen Bildern illustriert. (Abbildungen aus den Beständen der Württembergischen Landesbibliothek, Stuttgart)

Dieses wirklich wertig daherkommende Buch beschäftigt sich mit Fragen, die sich der ein oder andere (Hobby-)Gärtner oder Pflanzenliebhaber bestimmt schon einmal gestellt hat. Andreas Barlage, der ein Gartenbaustudium absolvierte, beantwortet die Fragen auf sehr kurzweilige Art und Weise – und durchaus unterhaltsam.

Vom Sprachstil her ist dieses Buch natürlich ein wenig anders als jeder Unterhaltungsroman, denn hier geht es ja doch auch um fachliche Dinge. Das macht aber überhaupt nichts, finde ich. Erläutert werden diese Garten- bzw. Pflanzenfragen immer wieder sehr verständlich, auf eine gewisse Art und Weise durchaus auch ein bisschen unterhaltsam. Natürlich kommen da immer mal wieder spezielle Fachbegriffe vor, die aber dann eigentlich auch bekannt sind. Von daher war es für mich keine schwierige Lektüre, inhaltlich aber anspruchsvoller als manch ein Roman. Dafür aber natürlich auch sehr erläuternd, durchaus sachlich, gelegentlich auch poetisch.

Die Fragen sind in sieben verschiedene Kapitel eingeteilt – von „Typisch Pflanze“ über „Alles zu seiner Zeit“ bis hin zu „Richtige und falsche Pflege“. Die hier gestellten Fragen sind meiner Ansicht nach absolut nachvollziehbar und auch wirklich fragenswert. Ich für meinen Teil habe hier immer wieder Neues erfahren und so dazugelernt. Die Bebilderung finde ich auch wirklich toll, so findet man immer wieder passende Bilder zur jeweiligen Frage. Auch praktisch mitgedacht ist mit dem im Buch eingebundenen Lesebändchen – man benötigt also kein Lesezeichen. Auch muss man sich beim Lesen generell an keine Reihenfolge halten, sondern kann sich entweder die Fragen, die einen brennend interessieren, herauspicken, oder das Buch in seiner ganz eigenen Reihenfolge lesen.

Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen. Ich habe einiges dazugelernt, was ich so noch nicht wusste. Auch waren Fragen dabei, die ich mir selbst so bislang nicht gestellt habe, die aber dennoch auch absolut interessant waren. Generell ist es wohl mehr ein Buch, das Garteninteressierte und Pflanzenliebhaber mehr interessiert, als andere Leser, zumindest ist das meine Einschätzung. Für mich war es ein tolles und informatives Buch, wirklich wertig in der Aufmachung und Darstellung, vollgepackt mit tollem und verständlichem Wissen rund um den Garten. Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Die Niederlande – Land der Tulpen, des Gouda und sooo vieler Dinge.

111 Gründe, die Niederlande zu lieben
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Die Niederlande sind definitiv eine Reise wert – wer davon noch nicht überzeugt ist, dem hilft dieses Buch dabei. Hier findet man 111 Gründe dafür, die Niederlande zu lieben – und wie genau man das dann ...

Die Niederlande sind definitiv eine Reise wert – wer davon noch nicht überzeugt ist, dem hilft dieses Buch dabei. Hier findet man 111 Gründe dafür, die Niederlande zu lieben – und wie genau man das dann auch umsetzt, welche Dinge man dort machen sollte, was um unbedingt mal dort essen sollte.

Die Niederlande war für mich schon mehrmals Ziel eines Urlaubs. Zwar wahrscheinlich „nur“ an einer Hand abzählbar, aber dennoch. Von daher kannte ich das Land ja schon ein bisschen, habe aber für einen Urlaub manches gerne noch auffrischen wollen.

Eingeteilt ist dieses handliche Buch in verschiedene Kapitel, so erfährt man etwas übers Land, den Strand, Wasser, Menschen und Tiere, natürlich über das Fahrrad, die Gesellschaft und Nachbarschaft, über Tradition, Essen und Trinken, Kultur und Sport, die Sprache und die Lieblingsorte des Autors. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ein angenehmer, unterhaltsamer und verständlicher Stil, keine großartigen Fachwörter oder Fremdbegriffe, wirklich alles gut zu verstehen. Inhaltlich kann man es haben, wie man mag – das Buch am Stück lesen, oder mal vom einen zum anderen Kapitel hüpfen.

Für mich war allein das Lesen schon Erinnerung an tolle Zeiten dort, die damit wieder aufgefrischt wurden. Die Empfehlungen bzw. Gründe, warum man die Niederlande lieben sollten, sind durchaus nachvollziehbar, natürlich würde ich selbst nicht alles unterschreiben, kann aber doch ganz vielen Aussagen hier zustimmen. Die Radwege sind wunderbar ausgebaut, so dass es einfach unheimlich viel Spaß macht, hier Fahrrad zu fahren. Auch die schönen Grachten und die vielen Brücken sind einfach immer wieder sehenswert, sich hier einfach Zeit zu nehmen und diese zu bestaunen, nebenbei noch die vielen alten teils windschiefen Häuser – all das hat seinen ganz eigenen Charme.

Und ja, natürlich überzeugt auch das Essen… Hagelslag gehört unbedingt aufs Brot und schmeckt nirgendwo so gut wie dort, Pommes speciaal (mit Gewürzketchup, Mayo und klein gewürfelter Zwiebel) und natürlich Vla (Pudding – einfach genial!!!) aus dem Tetrapak gibt es hier fast überall. Auch das Apfelmus, das man hier zu Pommes und Fischstäbchen serviert, ist zwar erstmal ungewöhnlich, geschmacklich aber dennoch eine tolle Komponente.

Dieses Buch ist eine schöne Liebeserklärung an die Niederlande, außerdem ein kleiner Urlaub in Buchform, da er auch einige Fotografien enthält. So bekommt man noch mehr Eindruck von diesem schönen Land und kann schon mal vorab auf die Reise gehen. Natürlich ist es kein klassischer Reiseführer, dient aber dennoch super dazu, dass man sich schon mal Ideen und Anregungen holen kann. Ich kann dieses tolle Buch wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Marco Polo – der Klassiker unter den Reiseführern für Hamburg.

MARCO POLO Reiseführer Hamburg
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Reisen mit Insider-Tipps macht eine Reise doch erst zu etwas Besonderem Mit diesem praktischen Marco Polo Reiseführer bekommt man individuelle Empfehlungen, um so die schöne Hansestadt noch besser kennenzulernen.

Auch ...

Reisen mit Insider-Tipps macht eine Reise doch erst zu etwas Besonderem Mit diesem praktischen Marco Polo Reiseführer bekommt man individuelle Empfehlungen, um so die schöne Hansestadt noch besser kennenzulernen.

Auch wenn ich in einer Stadt schon mehrfach gewesen bin, so finde ich Reiseführer immer wieder praktisch. Denn gelegentlich verändert sich ja auch immer mal wieder etwas, manchmal wird das Netz des ÖPNV noch besser ausgebaut, neue Haltestellen entstehen, natürlich entstehen neue Gebäude, Museen, all soetwas.

Dieser Reiseführer von Marco Polo kommt im super handlichen Format daher. Vorn im Klappumschlag findet man direkt die 15 wichtigsten Highlights kurz benannt, bevor man dann nach dem Inhaltsverzeichnis direkt die besten Insider-Tipps erhält. Aufgebaut ist dieser Reiseführer so, dass man anschließend erst einmal Grundsätzliches über die Stadt erfährt, ein anschließendes Kapitel widmet sich intensiv den Sehenswürdigkeiten, weitere dem Essen & Trinken, Einkaufen, den Ausgehmöglichkeiten, dem Übernachten und schließlich eines den Erlebnistouren.

Auch erfährt man Ideen, wo bzw. was man etwas mit Kindern unternehmen kann, welche Feste und Feierlichkeiten es gibt und natürlich gibt’s auch noch praktische Tipps. Ein eingebrachter Cityatlas, der sich über mehrere Seiten und die verschiedenen Stadtteile verteilt, darf auch nicht fehlen und schließlich findet man hinten in der Klappbroschur noch einen entnehmbaren Faltplan sowie das abgedruckte Netz des ÖPNV.

Was mir am Reiseführer von Marco Polo immer wieder gut gefällt ist der übersichtliche Aufbau sowie die Handlichkeit. Außerdem die verschiedensten Tipps, die man hier bekommt – und, dass es hier auch welche gibt, die typisch für die Hansestadt sind und andere, die man zum Nulltarif bekommt.

Inhaltlich findet man immer wieder besondere Tipps farbig markiert und dadurch hervorgehoben, außerdem natürlich einige Bilder – die immer wieder einen schönen Einblick verschaffen und auch hilfreich sind. Ebenso praktisch sind auch die verschiedenen Angaben zu Sehenswürdigkeiten, Museen und Einkaufsmöglichkeiten, bei denen man direkt natürlich die Adresse, Homepage aber auch die nächste Haltestelle des ÖPNV findet.

Für mich war dieser Reiseführer sehr hilfreich, dank des praktischen Formats war er bequem in der Handtasche unterzubringen, man könnte immer mal wieder spontan hinein lesen. Von mir gibt’s hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Kindersehnsuchtsfrauen.

Wenn ich noch eine glückliche Mami sehe, muss ich kotzen
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Anna Schatz wäre vor allem eines unheimlich gerne: Mutter. Seit über zehn Jahren versucht sie schwanger zu werden, war es kurzzeitig und erlitt Fehlgeburten. In diesem Buch redet sie offen und ehrlich ...

Anna Schatz wäre vor allem eines unheimlich gerne: Mutter. Seit über zehn Jahren versucht sie schwanger zu werden, war es kurzzeitig und erlitt Fehlgeburten. In diesem Buch redet sie offen und ehrlich darüber, wie es ist mit einem unerfüllten Kinderwunsch – und wie sehr sie sich ein Kind wünscht, aber auch Nachsicht von anderen bei Nachfragen nach dem (ausbleibenden) Nachwuchs.

Beim Lesen bin ich nicht auf Themen oder Genres festgelegt, ich lese quasi was mir zwischen die Finger kommt. Dennoch war ich inhaltlich sehr auf dieses Buch gespannt, da es ein schwieriges Thema ist, das auch gefühlt generell wenig angesprochen wird, über das man nur hinter hervorgehaltener Hand spricht. Das sollte meiner Meinung nach unbedingt geändert werden, von daher war ich auch sehr über die Meinung bzw. Erfahrung(en) der Autorin entsprechend gespannt.

Teilweise habe ich schon gelesen, dass manche den Buchtitel sehr heftig finden. Ich sehe das so, dass ich die Autorin da verstehen kann, denn sie wünscht es sich ja sehr, Mutter zu sein. Und mit jeder glücklichen Mami wieder selbst dran erinnert zu werden, das tut sicher weh. Von daher finde ich den Titel zwar provozierend, aber gut gewählt.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es lässt sich gut lesen, ist verständlich und ein Buch, das man trotz des Inhalts zügig lesen kann. Natürlich kommen im Buch auch nachdenkliche Sätze vor, über die man vielleicht zweimal liest und auch nachdenkt, aber grundsätzlich war es bei mir eine eher schnelle Lektüre. Inhaltlich kommt es größtenteils ohne großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe auf, lediglich sakrosankt (unantastbar) hatte ich wirklich noch nie bewusst gehört. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass es bei manchem Inhalt auch manchmal absehbar ist, wann das Thema beendet ist.

Im Buch schildert Anna Schatz, wie ihr Leben bislang teilweise verlief, allerdings erzählt sie dies nicht chronologisch und auch nicht alles direkt nacheinander, sondern „unterbricht“ immer wieder mit anderen Kapiteln zum Thema – beispielsweise, dass ein Hund kein Ersatz ist fürs Kind, gibt einen Einblick in Online-Formen zum Thema, denkt über Alternativen zum eigenen Kind nach. Vielleicht habe ich mir mehr eine konkrete Schilderung ihres bis dato verlaufenden Wegs zum Wunschkind erwartet. Eine Schilderung von Arztterminen, Hoffen und Bangen, etc. Das Buch ist in dieser Hinsicht definitiv anders. Denn Anna Schatz teilt immer wieder ihre Erfahrungen mit, aber auch ihre ganz persönliche Meinung. Die Erfahrungen sind teils Nachfragen von weiter entfernten (kinderlosen!) Verwandten, die dann auch fast schon unverschämt sind. (Wobei: sind das solche sehr persönlichen Fragen nicht generell, unverschämt? Geht andere Menschen die Familienplanung nicht generell eh nichts an, außer man macht diese zum Thema?) Die Meinung von Anna Schatz ist klar, sie fühlt sich damit verständlicherweise auf den Schlips getreten, ihr tut es weh, wenn sie wieder glückliche Mamis sieht, vor allem natürlich in Problembezirken, wenn sie dort beim Arzt ist. (Bei dem direkt mal vor Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft gewarnt werden muss, was wo anders überhaupt nicht das Thema ist.)

Manchmal war ihre Meinung für mich auch ein bißchen widersprüchlich. Einerseits ist der Hund kein Ersatz fürs Kind, andererseits ist er das aber dann ja definitiv doch wieder. Aber sagen sollte man das halt besser nicht. Hm. Sowas lässt mich ratlos zurück. Auch ihre manchmal eher unklaren Aussagen bezüglich ihrer Diagnose im Teenageralter, dass sie keine Kinder bekommen könne (Aussage, die auch die Mutter schon bekam), oder die Ablehnung der künstlichen Befruchtung. Ich wünsche wirklich von Herzen jedem ein Kind, der es sich wirklich wünscht und bin der Meinung, dass man hier heutzutage auch medizinisch durchaus „nachhelfen“ darf. (Viele Umwelteinflüsse haben an der Fruchtbarkeit „herumgeschraubt“, von daher darf man hier auch selbst „nachhelfen“. -> Meine Meinung.)

Das Buch versucht teilweise, die Kinderwunschthematik auch manchmal humorvoll zu nehmen, so gibt es hier gelegentlich auch amüsante Anekdoten. Dennoch trifft der Begriff der „Kindersehnsuchtsfrauen“ das Buch meiner Ansicht nach als Beschreibung im gesamten ganz gut.

Das Buch lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Bei vielen Situationen war ich beim Lesen wirklich zustimmend dabei, kann den Schmerz der Autorin auch wirklich verstehen, auch ihre Wut und Trauer, dass es bei ihr nicht klappt mit dem Schwanger werden. Sie versucht auch die Dinge immer wieder positiv zu sehen, ihre Lebenszeit dennoch gut zu verbringen, was schön zu lesen ist, aber nicht immer ganz überzeugend rüberkommt. Manchmal fand ich Aussagen ein bisschen konträr, einerseits war die Meinung so, dann aber doch wieder anders, das war dann nicht ganz überzeugend für mich. Entsprechend bin ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Du würdest ja noch nicht mal mit beiden Händen in den Gesäßtaschen deinen Arsch finden! (S. 28)

Wir gegen euch
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Björnstadt ist eine Stadt, die wieder zusammenwachsen muss. Nach einem heftigen Geschehen ist der Ort zweigeteilt, für die Zukunft muss er aber wieder eine Einheit werden. Und dann ist da noch Eishockey, ...

Björnstadt ist eine Stadt, die wieder zusammenwachsen muss. Nach einem heftigen Geschehen ist der Ort zweigeteilt, für die Zukunft muss er aber wieder eine Einheit werden. Und dann ist da noch Eishockey, was in dieser Stadt wie im zugehörigen Nachbarort Hed so wichtig ist, wie eigentlich sonst nichts. Schafft man es, die Geschehnisse darüber hin zu verarbeiten? Jeder wird andere Emotionen erleben, es wird Trauer geben, neue und alte Liebe, anderes wird zerbrechen. (Es handelt sich dabei um die Fortsetzung von „Stadt der großen Träume“.)

Von Fredrik Backman habe ich bereits zwei Bücher („Mann namens Ove“ und „Britt-Marie war hier“) gelesen, die mich durchaus begeistert haben. Entsprechend wusste ich in etwa, wie sein Stil ist, wie er schreibt, etc. Aber dieses Buch ist im Vergleich zu den beiden bisher gelesenen Büchern anders.

Fredrik Backman hat einen spannenden Schreibstil. Er ist definitiv unterhaltsam und sehr abwechslungsreich, generell würde ich ihn als anspruchsvoll bezeichnen. Mal schreibt er kurze, prägnante Sätze, mal wieder längere, ausschweifende, verwendet selten, aber eben doch auch gelegentlich Fremdwörter (Lobotomie), die ich bis dato definitiv nicht kannte. Das ist für mich soweit alles in Ordnung und absolut kein Problem, es war wirklich alles sonst gut verständlich, inhaltlich aber wirklich auch gewieft und toll geschrieben. Auch die spontanen Wechsel, wie er von einer zur nächsten Szene hin und her hüpft, sind einfach passend für dieses Buch.

Von diesem Buch sollte man sich keinesfalls leichte Kost erwarten. Die Geschichte ist wirklich heftig und teilweise auch echt brutal. Sicher schreiben manche Thriller-Autoren noch schlimmere, blutigere Handlungen, dennoch spielt Gewalt eine große Rolle. Kennt man aber Bücher von Backman wie „Ove“, dann erwartet man einen eher anderen Stil. Trotzdem hat mir die grundsätzliche Geschichte von „Wir gegen euch“ gefallen. Es ist interessant, wie sich immer wieder neue Dinge/Probleme auftun, wie sich anderes zum Positiven entwickelt. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Backman hier für meinen Geschmack einige Probleme zu viel verwurschelt hat in diesem Buch. Ein bisschen auf Teufel komm raus sämtliche (auch aktuellen) Themen mit hineingepackt und gefühlt immer noch eins obendrauf gesetzt.

Mir hat das Buch gefallen, keine Frage. Der Schreibstil war mal ein ganz anderer, es war sehr packend, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. Gab viele recht emotionale Szenen, nachdenkliche und gelegentlich auch lustige, amüsante Momente. Dabei ist es Fredrik Backman immer wieder gelungen, tolle Aussagen unterzubringen, Aussagen, die einfach schön oder eben auch unterhaltsam sind. Sowas mag ich ziemlich gerne. Dennoch war es für mich ein bisschen ein überladenes Buch, eine Stufe „weniger“ wäre auch noch in Ordnung gewesen. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen und vergebe hier 4 von 5 Sternen.