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Veröffentlicht am 05.08.2019

Eine spannende Kreuzfahrt mit Déjà-vus.

Wunder & so - Falls ich dich küsse
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Lou und Amy, beide 15 Jahre alt und beste Freundinnen, gehen auf eine unvergessliche Reise: Sie dürfen Lou’s Großeltern auf eine Kreuzfahrt begleiten – mit Butlern, wunderbaren Kleidern und einer Ausstattung ...

Lou und Amy, beide 15 Jahre alt und beste Freundinnen, gehen auf eine unvergessliche Reise: Sie dürfen Lou’s Großeltern auf eine Kreuzfahrt begleiten – mit Butlern, wunderbaren Kleidern und einer Ausstattung aus Samt und Seide. Doch schon bald kommt ihnen etwas komisch vor, Sam kommt Lou irgendwie seltsam vertraut vor und immer wieder wird sie von Déjà-vus heimgesucht. Als ob sie Sam schon einmal getroffen hätte. Gleichzeitig darf sie ihm aber nicht vertrauen, eine schwere Angelegenheit…

Die Geschichte des Jugendbuches klang für mich spannend und emotional zugleich, entsprechend war ich auf die weitere Umsetzung wirklich gespannt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Eine verständliche, klare Sprache, die aber doch sehr ausdrucksstark ist. Auch an manchen Gesprächen im Buch merkt man, dass hier wirklich Inhalt dahinter steckt. Vom Schreibstil her eine sehr angenehme Geschichte für mich, wirklich gut zu lesen. (Was man auch daran gemerkt hat, dass ich es wirklich schnell gelesen hatte.)

Die Geschichte entwickelt sich für mich in einem angenehmen Tempo. Natürlich geht mal etwas schnell, richtig rasant, aber es ist nicht so, dass alles gleich direkt klar war. Genau das hat mir an diesem Buch auch echt gut gefallen, der Schein trügt immer mal wieder. Die Charaktere haben mir gut gefallen, zeigen sie doch deutlich die aktuelle Situation auf. (Es ist eine Mode-Bloggerin mit an Bord, die sehr von sich überzeugt ist.) Diesen Ansatz fand ich interessant und auch wie diese Charaktere dargestellt werden hat mir echt zugesagt. Die Geschichte erschien mir zwar auch immer mal ein bißchen abstrus hinsichtlich der oft auftauchenden Déjà-vus, aber das hielt sich soweit doch im Rahmen. Alles in allem fand ich es schön, wie sich hier eine interessante, lustige, wirklich spannende und auch emotionale Geschichte entspinnt. Gerade die Darstellung der Liebe in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, aber auch hinsichtlich mancher weiterer Aussagen (über das Verstehen).

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen für eine wirklich tolle Lektüre, ein super geschriebenes Jugendbuch, das man aber auch als Erwachsener natürlich lesen kann. Dafür spreche ich eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Geisterjäger John Sinclair ermittelt wieder.

John Sinclair - Folge 132
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Ed Gurny ist als Buchhalter für seinen Boss Logan Costello tätig und sammelt so Gelder aus dem Menschenhandel- und Drogenmilieu ein. Doch dann steht plötzlich eines Tages Jossip Semec Gurny in seiner Tür ...

Ed Gurny ist als Buchhalter für seinen Boss Logan Costello tätig und sammelt so Gelder aus dem Menschenhandel- und Drogenmilieu ein. Doch dann steht plötzlich eines Tages Jossip Semec Gurny in seiner Tür – und alles ändert sich plötzlich…

Die Romane rund um John Sinclair gibt es ja schon sehr lange und natürlich auch entsprechende Hörspiele. Da ich bislang kein Hörspiel dieser Reihe gehört hatte, war ich gespannt wie diese Geschichten so aufgebaut bzw. umgesetzt sind.

Und da ist das hier definitiv ein Hörspiel, denn man wird dabei wirklich „bespielt“. Grandiose Filmmusik bzw. musikalische Einspieler, die die entsprechenden Szenen untermalen, Geschirrklappern, Hintergrundgeräusche – das ist wirklich spannend gemacht. Teilweise tut man sich ein wenig schwer, weil mehrere Personen gleichzeitig sprechen bzw. man eine Stimme aus dem Hintergrund noch hört. Solche Szenen sollte man dann wohl definitiv zweimal anhören, damit man auch weiß, was wie dabei zusammenhängt. Die Sprecher versteht man soweit gut, auch ihre Betonungen passen für mich gut und es wirkt nicht gespielt.

Der sprachliche Stil hat mir gut gefallen, wenngleich er schon eher „hart“ ist, brutal teilweise bzw. auch in Richtung Sex gehend. Für Kinder also definitiv nicht geeignet – wenn frühestens ab 16 Jahren oder so. (meine Einschätzung) Wenn man die entsprechenden Personen nicht kennt, ist es nicht unbedingt ein leichter Einstieg in die Geschichte. Vielmehr kennt man entsprechende frühere Ereignisse natürlich nicht, was ein bisschen hinderlich ist, anderen Lesern entsprechend sind Anspielungen bekannter und für sie dann auch besser zu verstehen.

Für mich war die Umsetzung der Geschichte, die ja nicht aus der jetzigen Zeit stammt, gelungen – man hat sie fürs Hörspiel an manchen stellen „upgedated“, das hat mir gut gefallen. Auch die Personen grundsätzlich fand ich interessant. Die Geschichte wirkte für mich dann aber auch ein bisschen unglaubwürdig wegen gewisser naiver Anwandlungen. (Möchte hier nicht näher vorgreifen.). Mit nicht einmal einer Stunde ist es ein eher kurzes Hörspiel gewesen, aber in dieser Zeit ist "genug los".

Alles in allem war es ein interessanter Ausflug in die Hörspielwelt von John Sinclair. Die musikalische Untermalung finde ich sehr gelungen, das Hörspiel war zum Teil recht gruselig, spannend und wirklich unterhaltsam. Für mich war es ein bisschen ein abruptes Ende und auch hinsichtlich der nicht vorhandenen Vorkenntnisse habe ich mir etwas schwergetan. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für John Sinclair-Freunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2019

Manchmal muss man neue Wege gehen.

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube
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Seit Jahren arbeitet Emma, gerade dreißig geworden, als schlecht bezahlte Praktikantin bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Dabei möchte sie doch eigentlich vor allem nur eines endlich: einen richtigen ...

Seit Jahren arbeitet Emma, gerade dreißig geworden, als schlecht bezahlte Praktikantin bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Dabei möchte sie doch eigentlich vor allem nur eines endlich: einen richtigen Arbeitsvertrag bei dieser Firma. Und sie liefert dafür auch die besten Bedingungen – einen exzellenten Uni-Abschluss. Außerdem wäre da noch ihre Traumvilla mit den wunderbaren Glyzinien und der perfekte Mann… Träume, die wohl eher nicht in Erfüllung gehen, weil dann nämlich auch der Vertrag nicht verlängert wird, Emma ohne Arbeit dasteht und plötzlich in einer kleinen Boutique für Kinderkleidung landet…

Ich hatte mal wieder Lust auf ein angenehm unterhaltsames Buch, also hab ich mich für dieses Buch entschieden. Die Geschichte klang für mich lesenswert – und das war es gesamt auch definitiv.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, eine angenehm locker-leichte Lektüre, verständlich geschrieben und nachvollziehbar. Manchmal driftet das Buch ein bisschen ab, war für mich ein bisschen zu ausschweifend, zu in die Länge gezogen, aber inhaltlich auf alle Fälle verständlich. Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen eigentlich nicht wirklich vor.

Was dafür immer wieder ein bisschen mit herüber-schwappt beim Lesen ist die italienische Lebensart, das hat mir unheimlich gut gefallen. In manchen Dingen für mich zwar ein bisschen unverständlich (schlecht bezahlte Praktikantin fährt Taxi – vielleicht bin ich da dann einfach anders eingestellt), aber die beschriebenen Sehnsüchte kann man durchaus gut verstehen. So fühlt man auch in gewisser Weise mit, als sie sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle macht, auch an anderen Stellen im Buch. Für mich war es eine angenehme, spannende, emotionale und auch mal lustige, wirklich gelungene Lektüre. Ich habe es relativ schnell gelesen, was auch für das Buch spricht. Lediglich manche Szenen waren für mich ein bisschen zu aus- bzw. abschweifend erzählt, das hat mich ein bisschen gestört.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch, eine locker-leichte Geschichte mit Tiefgang, sehr angenehm geschrieben. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Schwesterlich geteilt, brüderlich beschissen?

How To Survive mit Geschwistern
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Geschwister können vieles sein: Praktisch, weil man jemandem zum gemeinsamen Spielen, Austauschen oder auch Verbünden hat - aber eben auch mal unheimlich nervig oder gar hinterlistig. Mit diesem Buch erhält ...

Geschwister können vieles sein: Praktisch, weil man jemandem zum gemeinsamen Spielen, Austauschen oder auch Verbünden hat - aber eben auch mal unheimlich nervig oder gar hinterlistig. Mit diesem Buch erhält man die ein oder andere Strategie, damit man nicht am Verhalten der Geschwister verzweifelt und auch schöne Einblicke in amüsante Stunden in der Familie.

Mit Geschwistern aufzuwachsen kann ja durchaus schön sein - und doch gibt es sicher immer wieder Situationen, in denen man sie am liebsten auf den Mond schießen könnte. Sicher geht es Einzelkindern ähnlich - sie hätten vielleicht gerne Geschwister, genießen aber ihre „Alleinstellung“ auch mit manchen Vorzügen. Für mich war es nun spannend ein wenig darüber zu lesen, hat doch jeder so seine Sicht der Dinge darauf bzw. Seine gemachten, eigenen Erfahrungen.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, die Art und Weise wie Katja Schwarz schreibt, ist sehr angenehm zu lesen, durchaus mit fachlichen Informationen (Quellennachweis ganz hinten im Buch zu finden) versehen, aber durch die Schilderungen auch immer wieder sehr interessant. Inhaltlich ist es gut zu verstehen, kein komplizierter Satzbau bzw. keine schwer verständlichen Wörter, Fachbegriffe etc.

Das Buch ist inhaltlich so aufgeteilt, dass man immer wieder etwas über neue Zeitabschnitte des Aufwachsens unter Geschwistern erfährt, dabei lustige Anekdoten erzählt bekommt und mögliche hilfreiche Ansatzpunkte aufgezeigt bekommt. Gespickt ist das ganze immer mal wieder mit fachlichen Aufzeichnungen, so dass man auch hier noch weiterlesen kann, wenn es einen denn so weit auch interessiert. Für mich war es amüsant zu lesen, wie hier der Umgang innerhalb der Geschwister war, welche Streiche ausgeheckt wurden, wie man sich aber auch gegenseitig angemotzt und wieder gekümmert hat. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder lustige und schöne Illustrationen von Jana Moskito, die die Erzählungen noch toll untermalen.

Auch die Berichte von anderen Personen tauchen im Buch auf und sind interessant zu lesen, es ist doch spannend wie unterschiedlich man unter Geschwistern aufwachsen kann.

Für mich war es ein interessanter, spannender und lesenswerter Einblick, ist es doch unter Geschwistern immer wieder überall etwas unterschiedlich. Sicher, im Großen und Ganzen ähnlich, aber es gibt eben immer wieder Unterschiede. Manchmal war es für mich ein bißchen zu langatmig oder zu fachlich, da hätte man sich vielleicht ein wenig kürzer fassen können. Alles in allem war es ein lesenswertes Buch mit teilweise passenden Strategien im Umgang unter Geschwistern. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Trio Herzkasper on Tour mit Enkelin

Solo für Opa
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Von heute auf Morgen muss sich Herbert Fröhlich, 75 Jahre alt, ein notorischer Nörgler, um seine Enkelin Julia, 5 Jahre jung, kümmern. Seine Frau ist plötzlich verschwunden und auch seine Tochter muss ...

Von heute auf Morgen muss sich Herbert Fröhlich, 75 Jahre alt, ein notorischer Nörgler, um seine Enkelin Julia, 5 Jahre jung, kümmern. Seine Frau ist plötzlich verschwunden und auch seine Tochter muss eine dringende Angelegenheit mit bzw. wegen ihres Mannes klären, so dass er auf das Kind aufpassen soll. Mit seinen zwei Freunden Otto von Simmering, pensionierter Sparkassendirektor und dem ehemaligen Süßwarenvertreibenden Italiener Enrico macht er sich auf die Suche nach seiner Frau. Natürlich auch mit von der Partie: Enkelin Julia, die die Oma ja auch sucht.

Bei Hörbüchern muss mich die Geschichte ja direkt ansprechen – und so war es bei diesem hier auch. Vom Buch hatte ich ehrlich gesagt bislang gar nichts gehört, aber man muss ja nicht immer schon etwas vorab kennen.

Gesprochen ist die unterhaltsame Geschichte von Christoph Maria Herbst, den ich wirklich brillant finde was seine zahlreichen Sprechrollen angeht. Ich habe schon einige Hörbücher gehört, die er gesprochen hat, habe ihn bei Lesungen auch schon live erlebt – er kann das absolut. Entsprechend gut gelungen ist die Umsetzung, es ist wirklich super wie er für die verschiedenen Personen im Buch die Stimme genial verstellt, einen Dialekt an den Tag legt (Otto von Simmering), mal schnell den Italiener gibt (Enrico) – oder eine nörgelnde Frau am Bahnhof, jemanden mit Berliner „Schnauze“. All das macht er wirklich gut und abwechseln. Minimal kommt es mal vor, dass er eine kurze Sprechersequenz zum Übergang hin schon mit in den nächsten Personen-Sprachstil zieht bzw. verwandelt, aber das ist für mich einfach menschlich und in Ordnung. (Nein, ich hab mir die Stelle nicht genau gemerkt, ca. 3. CD)

Inhaltlich ist die Geschichte wirklich gut verständlich, es gab hier keine schwierigen Angaben etc., es war eher ein gewiefter Satzbau – voller versteckter Wortwitze. Das habe ich als wirklich gelungen betrachtet. Auch ist die Entwicklung wirklich spannend und es wird eigentlich nicht langweilig, da hier immer Tempo vorhanden ist. Mit der Zeit wurde es mir dann aber zuviel – es war mir dann zu anstrengend noch weiter zu hören, so dass ich ab der Hälfte abgebrochen habe. Mich hat die Geschichte genervt, sie war für mich einfach unnötig in die Länge gezogen. (Wenn eh schon etwas los ist, dann muss noch etwas obendrauf gesetzt werden, etc. – noch höher, noch schneller, noch weiter – so dieser Stil). Das war für mich dann einfach kein Hörgenuss mehr. Generell fand ich die Idee und grundsätzliche Umsetzung der Geschichte gut, aber eben ab einem gewissen Punkt für mich nur noch nervig. Den Weitergang der Geschichte habe ich mir natürlich noch erzählen lassen, da ich ja einen Mithörer hatte. Entsprechend kenne ich auch das Ende und kann die Geschichte durchaus für mich beurteilen.

Die Charaktere in der Geschichte waren auch sehr interessant und lustig gewählt, denn Herbert Fröhlich ist ja ein notorischer Nörgler, Otto von Simmering einfach ein Sparkassendirektor a.D., was man ihm an seiner Genauigkeit, seinem Planungswesen etc. auch abkauft. Enrico ist ein liebenswerter und immer wieder lakritzkauender Italiener – und die kleine Julia teilt die drei „Opas“ natürlich alle auf ihre amüsante und kindliche Art und Weise ein.

Alles in allem ist „Solo für Opa“ ein sehr lustiges, spannendes und unterhaltsames Hörbuch, eine verrückte und echt kuriose Geschichte, die mir grundsätzlich gut gefallen hat. Weil es dann aber mit der Zeit einfach so ein „künstliches in die Länge ziehen“, so ein „noch eins draufsetzen“ war, war ich auch einfach genervt davon. Es ist eben manchmal einfach zu ausschweifend gewesen, um das zusammenzufassen.Ich kann das Hörbuch für alle, die sowas interessant oder gut finden, schon auch empfehlen, vergebe hier 4 von 5 Sternen.