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Veröffentlicht am 15.07.2019

Wenn der gebürtige Franke sich über den Braten-Franken beschwert…

Der Löwe büllt
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Nico Schnös ist Controller und gerade läuft es beruflich nicht so ganz gut. Bei einem Wutanfall wirft er eine Tasse auf den Finanzvorstand – und wird dann erstmal in Zwangsurlaub geschickt. Damit er seinen ...

Nico Schnös ist Controller und gerade läuft es beruflich nicht so ganz gut. Bei einem Wutanfall wirft er eine Tasse auf den Finanzvorstand – und wird dann erstmal in Zwangsurlaub geschickt. Damit er seinen Ruhepuls unter Kontrolle bekommt, wird er dazu noch mit einem Fitnesstracker ausgestattet, auf dessen Daten sein Chef immer wieder zugreifen kann. Auch privat läuft nicht alles rund, denn seit sein Vater vor einem Jahr gestorben ist, ruft ihn seine Mutter ständig an. Und auch seine Frau Mia droht er gerade an irgendeine komische Kuschelsekte zu verlieren. Nun soll er im Zwangsurlaub also endlich Erholung und Ruhe finden – doch er hat seine hyperaktive Mutter dabei, was wohl nicht so ganz die Ruhe reinbringt…

Die Geschichten von Tommy Jaud finde ich generell sehr amüsant und witzig, so hat mich vor einigen Jahren schon „Vollidiot“ und „Resturlaub“ sehr begeistert. Nun war ich aufs Hörbuch echt gespannt, vor allem weil es vom Autor selbst gelesen wird. (Der jeglichen fränkischen Dialekt, wenn je vorhanden, abgelegt hat.)

Der Erzählstil der Geschichte wechselt immer wieder ab, so wechselt man zwischen verschiedenen Zeiten (z.B. im Urlaub, Tod des Vaters, vor dem Urlaub) ab beim Hören. Zu Beginn braucht man vielleicht einen Moment, dann kommt man da aber gut mit zurecht und erkennt auch immer wieder, wenn ein Zeitenwechsel da ist. Gelesen wird das Hörbuch von Tommy Jaud selbst, was ich mal ganz spannend fand. Er hat eine angenehme Stimme, ist wirklich gut zu verstehen und bringt die verschiedenen Personen auch stimmlich sehr gut rüber. Man merkt das definitiv beim Hören, was ich sehr gut aber auch amüsant finde. Die Laufzeit des Hörbuchs liegt übrigens bei knapp sieben Stunden – es ist eine ungekürzte Lesung.

Die Geschichte klingt schon vom Text her sehr lustig – und hält das auch, was sie verspricht. Es geht hoch her und ist wirklich sehr amüsant, durchaus aber auch mal tiefgründig. Gerade zum späteren Teil hin wird es in gewisser Weise fast ein wenig nachdenklich. (Vielleicht ist es auch eine Hommage an seinen verstorbenen Vater, dem dieses Hörbuch gewidmet ist.) Gerade zu Beginn (erste und zweite CD) habe ich die Geschichte als sehr, sehr lustig empfunden, kam aus dem Lachen fast nicht mehr raus. Wie er die Menschen so darstellt, ist wirklich sehr gelungen – und wie er auch die Klischees bedient und amüsant mitspielen lässt. Auch die Wutausbrüche bekommt man quasi hautnah mit, eben weil sie sehr gut geschildert sind.

Natürlich ist die Geschichte in mancher Hinsicht sicher etwas überdreht, gerade was auch die Mutter und ihre Ansichten etc. angeht – aber das macht „Der Löwe büllt“ einfach aus. Für mich war es ein gelungenes Hörbuch, das sehr humorvoll war, für mich aber zum Schluss hin leider etwas nachgelassen hat. Sicher waren auch die nachdenklichen Szenen passend und gaben der Geschichte eine runde Komponente, aber der Witz, der zu Beginn da war, wurde einfach nicht ganz „gehalten“ bis zum Schluss. Für mich ein sehr unterhaltsames, abwechslungsreiches und lustiges Hörbuch mit durchaus auch nachdenklichen Momenten. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung. Über eine Verfilmung würde ich mich hier echt freuen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

New Beginnings
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Nachdem Lena nun schon das zweite Studium abgebrochen hat, muss eine berufliche Perspektive her. So geht sie von Berlin in die US-Kleinstadt Green Valley um dort als Au-pair in der Familie von Amy und ...

Nachdem Lena nun schon das zweite Studium abgebrochen hat, muss eine berufliche Perspektive her. So geht sie von Berlin in die US-Kleinstadt Green Valley um dort als Au-pair in der Familie von Amy und Jack ihre Erfahrungen zu sammeln. Nun könnte alles so schön sein, wenn sich Ryan, Jacks Bruder, nicht immer so unmöglich verhalten würde. Durch einen Skiunfall musste er seine Profisportkarriere aufgeben und ist nun vorübergehend bei Jack und Amy einquartiert. Dort verhält er sich wie ein Bad-Boy, bis Lena ihm mal eine Ansage macht – und sich ihrer Gefühle dann doch auch nicht so ganz sicher ist…

Wenn ich über manche Bücher unheimlich viel mitbekomme, dann kommt mir ein solcher Hype fast immer ein bisschen seltsam vor. Oftmals gefallen mir gerade solche Bücher dann nicht, zumindest musste ich das in der Vergangenheit schon mehrfach feststellen. „New Beginnings“ hat diesen Bann nun definitiv gebrochen, um das gleich mal vorweg zu nehmen.

Von der Autorin hatte ich unter ihrem bisherigen Namen Julia Hanel (ich glaube der sog. „Mädchenname“, aber eigentlich ist das ja egal) schon mal ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Insofern hatte ich ein gutes Gefühl. Was sich auch recht schnell noch weiter bestätigt hat, denn der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr angenehm geschrieben, gut verständlich, von der Wortwahl her absolut nicht kompliziert, wirklich total schön zu lesen alles. Und so versinkt man auch ganz schnell ganz tief in die Geschichte, möchte eigentlich ungern unterbrochen werden, wenn Ryan da oberkörperfrei die Tür öffnet, etc.

Die Geschichte ist so wunderbar geschrieben, dass ich zum Schluss fast ein wenig traurig war, dass ich nun durch bin. Natürlich hat man hier und da eine Ahnung, wie sich etwas entwickeln könnte, aber das Buch ist nicht grundsätzlich vorhersehbar. Und sind (Vor-)Ahnungen nicht eine normale Sache beim Lesen? Auch ist es immer wieder schön die Beschreibungen der wunderbaren Natur dort zu erhalten, man kann sich vieles der beschriebenen Sachen im Buch wirklich bildhaft vorstellen. Überhaupt ist dieses Buch ein wahres Kopfkino-Buch, es macht wahnsinnig viel Spaß die Geschichte zu lesen und dabei auch ein wenig vor sich hin zu träumen.

Mir hat „New Beginnings“ unheimlich gut gefallen, es ist ein unterhaltsames, emotionales und durchaus auch mal lustiges Buch. Eine Geschichte, die das Leben so durchaus geschrieben haben könnte, also nicht völlig abwegig. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen für eine tolle Geschichte.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne. (Hermann Hesse)

Herzensbrüche
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Wie geht man mit einer Trennung um, die man so gar nicht erwartet hat, die einen plötzlich erreicht? Oder mit der Tatsache, dass die Frau seit Jahren Affären hat und man nicht eine leise Ahnung davon hatte? ...

Wie geht man mit einer Trennung um, die man so gar nicht erwartet hat, die einen plötzlich erreicht? Oder mit der Tatsache, dass die Frau seit Jahren Affären hat und man nicht eine leise Ahnung davon hatte? Solche Trennungs- und auch Neubeginngeschichten behandelt dieses Buch – sieben Trennungen sind es – und acht Personen wurden hier entsprechend befragt vom Autorenpaar.

Bevor man das Buch liest, sollte man sich wohl darüber bewusst sein, dass dieses Buch ein ehrliches Buch ist, es handelt sich hier um echte, erlebte Geschichten und keine phantasievoll erdachten Erzählungen. In gewisser Weise ist es auch ein Ratgeber für (frisch) Getrennte.

Der Schreibstil des Buches hat mir grundsätzlich gut gefallen, gut verständlich, inhaltlich völlig klar zu verstehen, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe. Natürlich aber insofern keine leichte Kost, als dass es dabei um Trennungen geht, um menschliche Emotionen, die heftig ausfallen, verständlicherweise. Bei der ersten Geschichte habe ich mir schwer getan, plätscherte sie doch mehr so vor sich hin und hat mich nicht wirklich in den Bann des Buches gezogen. Kurz habe ich auch überlegt ob ich das Buch nicht doch noch abbreche. (Die erste Geschichte ist wohl auch die längste Geschichte im Buch – so im Nachhinein ist mir das aufgefallen.) Ich habe es nicht getan – und wurde belohnt, mit Einblicken und auch Erkenntnissen.

Die Schilderungen sind von Bekannten des Autorenehepaares, mit denen sie in Kontakt kamen und die sie näher dazu befragen durften. All das wird so auch immer wieder geschildert – wie man sich beispielsweise auf einer Bergstation bei einer Rivella-Limonade trifft und dabei über die Trennung berichten lässt. Es ist so interessant welche Einblicke die jeweils erzählende Person gibt, wie man auch einen Eindruck von der Person bekommt, denn nicht immer ist es so, wie es der erste Anschein vermuten lässt. Da sind herzensgute Menschen, die in ihrer Ehe einfach keine Erfüllung, keinen Austausch hatten, mehr ein Nebeneinander-her-leben. Und dann auf die Person trafen, die das geändert hat. Leicht gemacht hat es sich meiner Ansicht nach keine der befragten Personen, zumindest war das mein Eindruck beim Lesen. Interessant war es zu lesen, wie gleich manche Abläufe doch sind, was Trennungen mit Kindern und entsprechendes Verhalten der Ex-Partner (m/w) anbelangt. Ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht: „Das Wichtigste ist, dass wir uns nie aus dem Weg zu gehen brauchten. Dass wir eine sachliche, vernünftige Art fanden, mieinander umzugehen. Und, dass wir uns respektiert haben.“ (S. 108)

Mir hat das Buch gut gefallen, denn nach den jeweiligen Schilderungen der Person gab es noch eine Kurzzusammenfassung über den Weg aus der Krise sowie eine Aufstellung mit mehreren Stichpunkten was geholfen hat. Das waren absolut interessante Ansätze, wenngleich sie für mich persönlich nicht relevant sind. Wenn aber nun jemand das Buch liest, der gerade eine Trennung erlebt und zu verarbeiten hat, dann kann er sich daran durchaus orientieren.

Für mich war es inhaltlich spannend zu lesen, wie sich manches entwickelt hat, woran es ggf. gelegen hat, warum es das Scheitern einer Beziehung gab. Eine Trennung ist von beiden Seiten erläutert worden, das war besonders interessant, so konnte man doch einmal beide Seiten kennenlernen. Was man auch gemerkt hat im Buch: Manche Dinge sind überall leider ähnlich, bei anderen Dingen sollte man sich nicht vom ersten Schein täuschen lassen. So traurig manche Trennung auch sein mag, so spannend ist es auch über den Neubeginn danach zu lesen, von den entstandenen Chancen zu hören. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen für eine interessante und unterhaltsame Lektüre, die durchaus auch emotional ist.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Ein Waschbär namens Prinz Purzel

Rosa Räuberprinzessin und das Törtchen-Geheimnis
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Das gibt es doch gar nicht, im beschaulichen Sonnenbühl geht ein Dieb um! Plötzlich verschwinden die leckeren Erdbeertörtchen bei Bäcker Zopf – also scheint der Dieb jemand zu sein, der eine Schwäche für ...

Das gibt es doch gar nicht, im beschaulichen Sonnenbühl geht ein Dieb um! Plötzlich verschwinden die leckeren Erdbeertörtchen bei Bäcker Zopf – also scheint der Dieb jemand zu sein, der eine Schwäche für Süßigkeiten hat. Also macht sich Rosa mit ihrer besten Freundin Irmela und dem Esel Einhorn auf die Suche nach dem Dieb – doch eigentlich haben sie dafür gerade keine Zeit, denn im Wald hat Rosa einen Waschbärchen gefunden.

Die Geschichte rund um die Rosa Räuberprinzessin kannten wir durch die erste gleichnamige Erzählung schon – insofern wussten wir über die Protagonisten Bescheid. Da auch die erste Geschichte wirklich sehr unterhaltsam ist, sollte man auch damit starten, bevor man sich mit dem „Törtchen-Geheimnis“ beschäftigt.

Wunderbar gesprochen -und das Räuberprinzessin-Lied gesungen – hat die Geschichte Cathlen Gawlich. Ihre wirklich wandelbare Stimme verleiht der gesamten Geschichte Leben und Emotionen, aber auch Abwechslung. So merkt man, wenn die Figur wieder wechselt. Uns hat das wieder sehr gut gefallen.

Auch diese Geschichte rund um Rosa, den Esel Einhorn und Irmela ist sehr unterhaltsam, spannend und lustig. Denn die drei ermitteln ja dann einen Dieb – und treffen auch immer wieder auf Neues. Es ist schön zu hören, wie die drei durch die Gegend ziehen und viel draußen sind – vielleicht in gewisser Weise ein Vorbild für Kinder. Auch ist es spannend, wie unkonventionell die Familie von Rosa ist, die Mutter ist gerade in der Webphase, so dass sie sämtliche Kleidungsstücke zu Streifen geschnitten zu Wollknäulen aufwickelt und Webteppiche daraus macht. Man merkt also, es wird einfach nicht langweilig bei Rosa. Und so war es auch mit dieser Geschichte. Wir wurden mit dem knapp 80 minütigen Hörbuch wunderbar unterhalten, es war spannend und lustig zugleich.

Entsprechend gibt es hier 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das Rentnerdasein zwischen Tischgrillade und Patagonien.

Mein Mann, der Rentner, auf Tour statt Kur
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Nun sind Günther und Rosa schon zwei, drei Jahre in Rente, haben sich an ihr ständiges Zusammensein zuhause gewöhnt, gehen regelmäßig zum Computerclub und unternehmen auch sonst gerne etwas mit Freunden. ...

Nun sind Günther und Rosa schon zwei, drei Jahre in Rente, haben sich an ihr ständiges Zusammensein zuhause gewöhnt, gehen regelmäßig zum Computerclub und unternehmen auch sonst gerne etwas mit Freunden. Da kommt die Idee auf, dass sie doch auch eigentlich mal in Urlaub fahren könnten. Günther möchte gerne campen, Rosa hingegen eine Kreuzfahrt machen. So kommt es zur Wette der beiden, sie unternehmen beide Reisen und stimmen anschließend darüber ab, welcher Urlaub besser war.

Von Günther und Rosa Schmidt kannte ich bereits die erste Geschichte, die ich als Hörbuch gehört habe. Insofern wusste ich über die beiden Bescheid, kannte sie und die Erlebnisse ihrer Lieben schon. Teilweise wird das im weiteren Buch dann noch einmal kurz wiederholt, ich habe es für mich aber als angenehmer und besser empfunden, dass ich die Geschichte schon kannte.

Vom Schreibstil her hat mir die Geschichte wieder gut gefallen. Absolut verständlich und locker-leicht geschrieben, wirklich gut zu verstehen und sehr angenehm zu lesen. Überhaupt hat mir diese Schilderung im Tagebuchform echt gut gefallen. Man kann immer mal schnell unterbrechen, wenn man keine Zeit hat weiterzulesen – einfach noch entspannter, als wenn man gerne ein Kapitel zu Ende lesen möchte.

In Tagebuchform also schildert Rosa nun sehr unterhaltsam, durchaus auch emotional und lustig wie die beiden ihr Leben so gestalten. Wie sich die verschiedenen Reisen planen und durchführen. Mir hat das sehr gut gefallen, wie man am Alltag der beiden teilhaben darf – denn auch die beiden haben doch ihre liebenswerten und aber auch lustigen Eigenarten.

Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, eine locker-leichte und lustige Lektüre, die vielleicht auch Lust auf Urlaub macht – je nach Urlaubstyp. Geschrieben für (eher) erwachsene Leser jeglichen Alters – egal ob man noch einige Zeit bis zur Rente hat oder diese schon genießen kann. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.