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Veröffentlicht am 28.05.2019

Der Würfel ergibt die Todesart.

10 Stunden tot
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Einige komische Morde erschüttern den sonst so idyllischen Ort Helsingborg an der schwedischen Küste. Die Morde sind so verschieden und brutal, dass man beim Ermitteln nicht recht vorankommt. Kommissar ...

Einige komische Morde erschüttern den sonst so idyllischen Ort Helsingborg an der schwedischen Küste. Die Morde sind so verschieden und brutal, dass man beim Ermitteln nicht recht vorankommt. Kommissar Fabian Risk jedoch ist noch nicht wieder mit am Ermitteln, da er noch unter der persönlichen Tragödie in der Familie leidet. So droht die Familie an seiner Arbeit zu zerbrechen. Als er nun wieder im Dienst ist, kommen er und seine Kollegen dem Mörder nicht auf die Spur. Wer kann schon ahnen, dass jemand würfelt, um solche Taten zu planen?

Thriller finde ich immer wieder mal spannend, von daher war ich auf diesen auch wirklich gespannt. Es sollte für mich dann wohl auch der erste Schweden-Krimi sein, bislang habe ich bewusst keinen gelesen – falls doch, dann ist das wohl eher unterbewusst geschehen und ich habe nicht auf den Autoren geachtet. Die Geschichte klang wirklich unterhaltsam, von daher war ich auf die Taten und darauffolgenden Ermittlungen gespannt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch lässt sich gut lesen, es ist verständlich und unterhaltsam geschrieben. Keine schweren Wörter, Fremdwörter oder Fachbegriffe. Was ich verwirrend fand, war die Art und Weise wie von den Ermittlern geschrieben wird. Da wird Lilja mal persönlich angesprochen und ist dann „Irene“, ansonsten ist nur vom Nachnamen die Rede. Das habe ich als verwirrend empfunden. Hier wäre dann eine Übersicht über die Personen im Buch echt toll gewesen.

Das Buch ist der vierte Band einer Reihe – und wenn man die vorherigen Bände nicht kennt, dann bleibt man wohl im Dunkeln, was die Geschichte um Fabian Risk und seine Familie angeht. Er schildert zwar immer wieder etwas davon, aber zu bruchstückhaft, als dass man es als gesamtes verstehen könnte. Außerdem macht er sich hier meiner Ansicht nach keine wirklichen Gedanken um seine Familie – oder eben abstruse. Auch die anderen Ermittler sind privat nicht weniger betroffen oder gar blockiert, war so mein Gefühl. Was auffällt, ist die Tatsache, dass vornehmlich die Frauen irgendwelche Probleme haben (Alkohol, Depression, ständiges Unterordnen).

Die Morde, die im Buch geschildert werden, waren schon sehr heftiger Natur. Durch andere Bücher habe ich schon viel über Rechtsmedizin, Pathologie und Co. gelesen, mir ist also nicht viel fremd. Wie in diesem Buch aber Dinge beschrieben werden, war echt an der Grenze für mich. Ich war sogar noch kurz vor Schluss davor, dass ich das Buch fast abgebrochen hätte. Bei manchen Schilderungen frage ich mich dann schon, wie krank man im Kopf sein kann oder vielleicht auch muss, um sowas auf Papier zu bringen?

Leider hatte dieser Thriller viel zu viele Handlungsstränge und so war auch das Ergebnis der Emittler für mich unzufriedenstellend. Hätte man hier einfach mal ein bisschen weniger dick aufgetragen, hätte man vielleicht einen richtig guten Thriller gehabt. So bin ich einfach enttäuscht davon. Vor allem war es für mich auch kein richtig spannendes Buch, sondern mehr so ein Weiterlesen um des Lesens willen, damit man erfährt, was wie geschah.

Grundsätzlich waren hier interessante Ansätze am Werk, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Das Buch ist gut verständlich geschrieben, ist zwar in gewisser Weise unterhaltsam, aber nicht spannend auf die Art und Weise, wie ich es bei einem Thriller erwarten würde. (Für mich gibt es Unterschiede, was Spannung betrifft). Von mir gibt es hier leider keine Empfehlung und nur 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Auch Menschen in einer Partnerschaft oder gar Ehe mögen Kekse.

Beziehungsstatus: Ich mag Kekse
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In diesem Buch schreibt die Autorin, die Single ist, darüber, wie es ist, Single zu sein. Welche unangenehmen Situationen es deshalb gelegentlich gibt, welche wunderbaren Vorteile man aber dennoch hat. ...

In diesem Buch schreibt die Autorin, die Single ist, darüber, wie es ist, Single zu sein. Welche unangenehmen Situationen es deshalb gelegentlich gibt, welche wunderbaren Vorteile man aber dennoch hat. Und wie Jesus in dazu passt, denn mit ihm tauscht sie sich immer wieder aus.

Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet und auch der Inhalt klang für mich interessant, wenngleich ich vielleicht nicht unbedingt mehr die Zielgruppe dafür bin. Der Schreibstil ist in Ordnung, es lässt sich gut und flüssig lesen, kommen keine schwierigen Begriffe vor. Allerdings habe ich das Buch leider als ein wenig inhaltslos empfunden beim Lesen.

Eingeteilt ist es in verschiedene Kapitel, wie man das Single-Sein so einstufen kann. Dabei erfährt man natürlich immer mal wieder etwas über die Autorin privat und vor allem über ihre Einstellung dazu. Denn einerseits ist es schön, wenn sie ein freies, unverplantes Wochenende hat, aber andererseits kommt dann immer mal wieder schnell Langeweile auf. Außerdem ist es für sie unangenehm, wenn sie auf einer Feier eingeladen ist, auf der sonst hauptsächlich Pärchen sind. Dann sind noch Situationen, in denen sie sich freut, dass sie abends ihre Ruhe hat, und keine kleinen Kinder ins Bett bringen muss. Für mich klang das in den Schilderungen immer wieder so, dass man entweder Single ist, oder direkt ein (am besten ja eigentlich verheiratetes) Paar, das direkt immer Kinder hat. Etwas dazwischen gibt es quasi nicht.

Manche Ansichten der Autorin kann ich durchaus verstehen und auch nachvollziehen, schließlich war ich auch schon Single, mir sind ihre Einschätzungen also nicht fremd. In gewisser Weise ist es aber so, dass man sich an manche Situation gewöhnt, damit umzugehen weiß und es dennoch sehr genießen würde, wenn man wieder einen Partner hat. All das schreibt sie auch, denn sie möchte sich nicht rechtfertigen müssen, dass sie Single ist. Auch das kann ich nachvollziehen.

Wenn dann aber immer wieder von der Gemeinde und Jesus die Rede ist, dann ist mir das einfach zuviel gewesen. Ich bin durchaus offen für solche Gedanken, aber bei diesem Buch war für mich der „Bekehrungsgrad“ einfach ein bißchen zu hoch. Ich finde, man sollte leben und leben lassen, ebenso wie glauben und akzeptieren.

Alles in allem habe ich mir hier ein gänzlich anderes Buch erwartet, auch das Cover hat meiner Ansicht nach etwas anderes suggeriert. Es sind vielmehr Gedanken und Ansichten, die die Autorin hier zusammengetragen hat, ich hätte mir ein paar mehr amüsante und vielleicht auch lustige Anekdoten gewünscht. (Im Buch vorne waren Situationen angekündigt, die durchaus so passiert sind und bei denen Namen etc. verändert wurden.) Von mir gibt es hier leider keine Empfehlung und auch nur 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Hoffentlich hat keiner so einen Heinrich…

Das Heinrich-Problem
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Völlig unvermittelt trifft Berti Fischer die Ankündigung ihres Ehemannes Heinrich, dass er nicht mit ihr alt werden möchte, ausziehen möchte und somit die Ehe für beendet ansieht. Ihr, einer Frau in den ...

Völlig unvermittelt trifft Berti Fischer die Ankündigung ihres Ehemannes Heinrich, dass er nicht mit ihr alt werden möchte, ausziehen möchte und somit die Ehe für beendet ansieht. Ihr, einer Frau in den besten Jahren, wäre das nie in den Sinn gekommen! Natürlich ist die Liebe nicht mehr so wie zu Beginn, aber dennoch war sie damit zufrieden. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Heinrich sein ganz eigenes geheimes Liebesleben hinter ihrem Rücken geführt hat… Und so verbündet sich Berti mit den anderen Frauen.

Das Cover des Buches finde ich ja durchaus gelungen – und die Geschichte klang für mich auch sehr lesenswert. Von daher war ich auf die Entwicklungen im Buch schon sehr gespannt. Der Schreibstil hat mir direkt sehr gut gefallen, das Buch liest sich sehr angenehm, locker-leicht geschrieben, aber inhaltlich durchaus „gehaltvoll“, denn das Thema ist ja in gewisser Weise nicht „ohne“. Fremdwörter oder Fachbegriffe findet man nicht wirklich großartig, dafür immer mal wieder italienische Aussagen bzw. kurze Sätze. Damit hab ich mir schwergetan, wenngleich die Aussagen wohl meistens auch noch übersetzt wurden – aber das weiß man ja nicht unbedingt, wenn man dieser Sprache nicht mächtig ist. Das hat meinen Lesegenuss etwas getrübt. (Grundsätzlich finde ich sprachliche Ausflüge immer mal wieder interessant, gerade aus dem Französischen kenne ich das, dass solche Bücher in der Übersetzung gelegentlich noch die geläufigen Begriffe enthalten, das finde ich aber angenehm.)

Die Geschichte hat mir gut gefallen, eine unterhaltsame Story, in der spannende Verstrickungen auftauchen. Dinge, die man so eigentlich gar nicht ahnt bzw. Berti gar wünscht. Man fiebert teilweise mit Berti regelrecht mit, wünscht ihr, dass sie für sich das Beste herausholen kann. Längen gab es für mich hier beim Lesen nicht wirklich, denn manchmal ging es Schlag auf Schlag. Die Ausflüge in die wunderbar beschriebene Landschaft und Natur habe ich als toll und abwechslungsreich empfunden. Für mich war das eine echt gelungene, unterhaltsame, lustige und emotionale Lektüre, die mir echt gut gefallen hat. Nicht so gut gefallen haben mir die kurzen Aussagen in italienischer Sprache, das hat meinen Lesefluss etwas gebremst und meinen Lesegenuss gemindert. Dennoch kann ich die Lektüre wirklich empfehlen und vergebe hier 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Shades of Grey in der Küche umgesetzt: Es gibt Seeigel-Stacheln.

Shades of hä?
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Seit das Buch „Shades of grey“ veröffentlicht wurde, müssen viele Männer darunter leiden – denn viele Frauen möchten das im Buch beschriebene natürlich auch gerne alles selbst ausprobieren… Entsprechend ...

Seit das Buch „Shades of grey“ veröffentlicht wurde, müssen viele Männer darunter leiden – denn viele Frauen möchten das im Buch beschriebene natürlich auch gerne alles selbst ausprobieren… Entsprechend sollte Verhütung ein wichtiges Thema sein: Wie verhütet man, dass die Frau „Shades of grey“ liest?

Hörbücher finde ich vor allem für längere Autofahrten immer wieder sehr unterhaltsam – und so durfte dieses Hörbuch vor einiger Zeit einziehen. Abwechslung beim Hören finde ich gut, so dass es mal ein ganz anderes Genre wurde.

Bei diesem Hörbuch hat mich der Text sehr angesprochen, gelesen habe ich „Shades of grey“ nämlich auch, war dann aber auch froh, als ich durch das Buch war. Mich hat es nicht sonderlich angesprochen, ich fand die Sprache einfach nur sehr einfach und das Buch inhaltlich eher weit weg von erotischer Literatur. Aber gut, jedem das Seine… Das Hörbuch nimmt das entsprechende Buch von E.L. James gehört auf die Schippe und bringt lustige Alternativen bzw. Gegenmaßnahmen, wenn die Partnerin nun unbedingt das Buch selbst „nachempfinden“ möchte.

Die Umsetzung finde ich sehr gelungen und wirklich sehr lustig. Ja, manches ist schon auch sehr überspitzt dargestellt, was dann wohl unter Sarkasmus fällt. Der Sprecher hat für mich gut zu diesem Hörbuch gepasst, man konnte soweit alles gut verstehen, er hat es nicht einfach nur „runter gerattert“. Manche Stellen waren inhaltlich aber so vollgepackt, dass man sich das Hörbuch fast mehrfach anhören sollte.

Mir hat das Hörbuch soweit ganz gut gefallen, manchmal habe ich es als ein bißchen zu übertrieben empfunden, im Grund genommen war es aber eine sehr lustige und unterhaltsame CD. Inhaltlich war alles übrigens gut verständlich, sicher keine allzu einfache Sprache, aber dennoch alles gut zu verstehen. Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Ein Blick hinter die Fassade von Mörderinnen.

Mörderinnen
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Veikko Bartel ist als Strafverteidiger tätig und hat so schon die verschiedensten Mandanten verteidigt. Unter ihnen auch Frauen, ja Mörderinnen. In diesem Buch erzählt er die vier spektakulärsten Fälle.

Bücher ...

Veikko Bartel ist als Strafverteidiger tätig und hat so schon die verschiedensten Mandanten verteidigt. Unter ihnen auch Frauen, ja Mörderinnen. In diesem Buch erzählt er die vier spektakulärsten Fälle.

Bücher rund um das Thema „Mord und Totschlag“, um Gerichtsprozesse und ähnliche Themen ziehen mich immer wieder magisch an. Nachdem ich von „Mörderinnen“ schon einiges gehört und gesehen hatte, wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Das habe ich nun getan.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich angenehm, gut verständlich. Für mich kamen keine wirklichen Fremdwörter oder Fachbegriffe vor, alles gut zu verstehen, ich hatte keine Schwierigkeiten beim Lesen.

Die einzelnen Fälle schildert Veikko Bartel sehr klar und sachlich und die Schicksale bewegen durchaus. So blickt man dank seiner Schilderungen auch hinter die Fassade der Menschen und erfährt, was sie bewogen hat, so zu handeln. Man merkt, wie der Autor hier alles sachlich schildert und eben familiäres erläutert und nicht einfach pauschal urteilt. Das hat mir gut gefallen. Natürlich sind die begangenen Straftaten nicht wirklich zu entschuldigen, kennt man, aber die Hintergründe so hat man doch einen anderen Blick auf die Taten. Man sollte also nicht direkt urteilen, sondern sich auch manchmal näher mit den Beweggründen befassen.

Inhaltlich beginnt das Buch mit dem Fall einer Kindsmörderin, was wahrlich harter Tobak ist. Hier muss wohl jeder Mensch bei den Schilderungen tief Luft holen, denn was passiert ist, ist heftig. Da der Autor hier aber nichts unnötig in die Länge zieht bzw. endlos ausformuliert, sondern auch hier sachlich und klar schildert, ist es „lesbar“. (Bei einem Thriller hätte man das Ganze wohl noch drei Seiten länger geschildert, das möchte ich damit ausdrücken. Hier ist das nämlich nicht der Fall und das ist auch gut so und in Ordnung.)

Für mich ein interessantes und durchaus lesenswertes Buch, welches mal wieder aufgezeigt hat, dass es immer verschiedene Sichtweisen gibt, dass man manche menschlichen Beweggründe überhaupt nicht einmal erahnen kann. Von mir gibt es für dieses spannende und gut verständlich geschriebene Buch, das ich recht schnell gelesen hatte, 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.