Profilbild von evafl

evafl

Lesejury Star
offline

evafl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit evafl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2017

Vegan. Eine neue Erfahrung.

Vegan backen für alle
0

Vegan backen - warum auch nicht? Im Buch stellt der Autor und Koch Björn Moschinski die verschiedensten Rezepte für die verschiedensten Gelegenheiten zusammen - und vor.

meine Einstellung

Um das mal ...

Vegan backen - warum auch nicht? Im Buch stellt der Autor und Koch Björn Moschinski die verschiedensten Rezepte für die verschiedensten Gelegenheiten zusammen - und vor.

meine Einstellung

Um das mal grundsätzlich zu erläutern... ;)

Generell bin ich ein Fleisch-, Fisch- und Gemüseesser. Ich bin vor allem der vegetarischen Küche nicht abgeneigt, liebe Salat, Gemüse, etc., muss aber auch nicht jeden Tag Fisch oder Fleisch essen, esse aber eben doch auch mal gerne ein leckeres Stück Fleisch oder eben Fisch - und nein, ich möchte darauf nicht verzichten... ich versuche die Lebensmittel möglichst regional zu beziehen, d.h. ich kaufe keine Äpfel aus Neuseeland, selbst Österreich ist mir für die Äpfel zu weit weg... ich kaufe soweit es geht gerne auf dem Wochenmarkt ein, hole die 120g Hackfleisch frisch beim Metzger (ja, man freut sich nicht immer über solch eine Großbestellung...), genieße es, wenn ich Fisch vom "Fischer" (örtl. ansässig) kaufe.

Vegan war für mich bislang kein Thema, denn ich möchte einfach nicht auf ein leckeres Frühstücks(rühr)ei verzichten, meine normale Milch im Kaffee finde ich toll, ja. Für dieses Buch habe ich es hin und wieder mal anders probiert - wobei ich sagen muss, dass es mir teilweise echt schwer gefallen ist, angefangen hat es beim Einkaufen:
Weinsteinbackpulver sowie Dinkelmehl (damit backe ich auch sonst schon mal) habe ich direkt beim dm kaufen können, Sojamehl sowie eine Milchalternative habe ich mir dann bei "denn's" besorgt. Und da fing es auch schon an... Sojamehl, 250g kosten über 2 Euro, ebenso der Liter Mandel"milch" (für die ich mich entschieden habe). Nun ja... aber warum nicht mal ausprobieren. Hier nun meine Erfahrungen - aber erst möchte ich das Buch mal genauer vorstellen... :)

(Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich beispielsweise Rezepte wie das "Käse"-Brot wirklich blöd finde - denn von diesen Ersatzprodukten halte ich einfach nichts... Soja-Schnitzel, Tofu-Wurst, ... - es ist einfach meine Meinung, die man gerne akzeptieren darf...)



der Aufbau des Buches

Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut:

- Grußwort von Jan Bredack (Veganz-Supermarktketten-Gründer)
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort von Björn Moschinski
- Küchenwissen
- Grundteige
- Rezepte nach Themen:
- Ostern
- Muttertag
- Halloween
- Weihnachtsbäckerei
- Sonntagstafel
- Ofenfrische Geschenkideen
- Schnelles für unerwartete Gäste
- Brot & Co.

- Register
- Allergikertabelle
- Impressum



Beispiele

Zu Beginn des Buches erläutert der Autor einmal grundsätzliches Wissen hinsichtlich des veganen Backens, hier wird beispielsweise erklärt, was als Ei-Alternative dienen kann, welche Milchalternativen es gibt, warum Albaöl eine gute Butter-Alternative ist.

Es folgt ein Kapitel mit den Grundteigen, die man für die verschiedenen Rezepte benötigt, vom Hefe-, Rühr- und Mürbteig gibt es jeweils eine süße und eine herzhafte Variante, außerdem dem Biskuitteig.

Anschließend geht es direkt mit den einzelnen Kapiteln los.
Beispiele für Rezepte gefällig? Hier bitte - einfach mal kurz gehalten:
Ostern - Zitroniger Spargelstrudel
Muttertag - Rhabarber-Kokos-Küchlein, Schokoladenbrot
Halloween - Gewürzte Kürbis-Haferflocken-Kekse, Apfeltarte mit Pinienkernen
Weihnachtsbäckerei - Monkey Bread, winterliche Brownies
Sonntagstafel - Minischnecken mit Zimt, Kräuter-Cupcakes mit Tomatenfrosting
Ofenfrische Geschenkideen - Zucchinikuchen im Glas, Crostata mediterran
schnelles für unerwartete Gäste - Blätterteigstangen mit süßen sowie herzhaften Füllungen, Artischocken-Pilz-Bonbons
Brot & Co. - Pekan-Oliven-Ciabatta, "Käse"-Brot, Sesambagels

Danach gibt es ein alphabetisches Rezepte-Register sowie eine Übersicht über die Rezepte nach Kategorien und hinsichtlich möglicher Allergien (Glutenfrei, Zuckerfrei, Sojafrei, Herzhaft, , Dauer, ...).



die Umsetzung

Nun gut, ich wollte also direkt mal mit dem Zucchinikuchen im Glas starten. Hierzu sollte man den herzhaften Rührteig herstellen, dieses Grundrezept ergibt ca 850g Teig - für den Zucchinikuchen benötigt man allerdings lediglich 650g. Für mich war klar, dass ich auf solche Dinge nicht grundlegend achte, sollte ich jetzt das Rezept umrechnen? Ne, das war mir auf die Schnelle einfach zu kompliziert, also habe ich den kompletten Teig gemacht, es war halt mehr Masse...
(Dennoch finde es es grundsätzlich einfach blöd, wenn das Grundrezept mehr Teig ergibt als für das eigentliche Rezept benötigt ist...)

Von der Umsetzung her war der Rührkuchen keine große Kunst, ebenso nicht die Zucchini zu raspeln und dann erst einmal mit Salz zu würzen und entwässern zu lassen. Gut, hatte ich bei anderem Zucchinikuchen noch nicht gemacht, aber nun ja.
Die Würze (1/2 Teelöffel Thymian, eine Prise Cayennepfeffer) empfand ich für herzhaften Kuchen ein bißchen wenig, ich selbst hätte noch normalen Pfeffer dazugegeben bzw. einfach mehr von den Gewürzen...

Die angegebene Backzeit von 25 bis 30 Minuten kann ich so nicht unterschreiben, ja, jeder Ofen ist anders, aber ich empfand es als echt schwierig... denn ich habe nur drei Gläser mit der Masse gefüllt und den Rest in Muffinförmchen verteilt. (Kuchen im Glas kann man nämlich aufbewahren, wenn man den Deckel dann kurz nach ein bißchen Auskühlzeit auf das Glas schraubt - er hält so wirklich!!!) Selbst nach 20 Minuten waren die Mini-Muffins noch nicht fertig, als ich dann nach ca. 30 Minuten die restlichen Muffins, die übrigens schön hochgegangen waren, aus dem Ofen geholt habe, waren diese immer noch nicht gänzlich durch, so dass ich sie nochmal in den Ofen getan habe - und wobei sie wieder etwas zusammen gegangen sind... schade!!!

Leider waren die Muffins dann schlussendlich eher etwas trocken, was ich echt schade finde, denn Zucchini im Kuchen ist meiner Ansicht nach etwas sehr tolles. Nun ja - mein erster Versuch also...

Mein zweiter Backversuch war dann das Schokoladenbrot - ein süßer Hefeteig mit etwas Kakaopulver, gehackten Walnüssen und Zartbitter-Schokotropfen. Die Zubereitung hier sollte eigentlich mit lauwarmem Wasser oder Sojadrink erfolgen, da ich noch Mandelmilch geöffnet hatte (vom Zucchini-Kuchen), habe ich diese verwendet - was den Hefeteig auch nicht gestört hat. ;) Der Teig ist wirklich schön aufgegangen, ließ sich gut verarbeiten, im Ofen ist das Brot auch noch weiter aufgegangen. Letztendlich würde ich das ganze eventuell lieber auf zwei mal backen - und lieber zwei kleinere Brote machen - wäre einfach so mein Empfinden. ;) Geschmacklich ist der Schokoladenbrot, das wirklich lecker schokoladig ist, vielleicht noch ein bißchen saftiger sein könnte, auch bei Freunden gut angekommen, lediglich dem Erstklässler schmeckte es zu sehr nach Zartbitter. ;) Für mich selbst weiß ich, dass ich auf solche Brote keine Butter(alternativen), Frischkäse (vegan natürlich...) oder Marmelade mag, von daher esse ich lieber ein Stück mit Obst dazu. :) (Erdbeeren klein schnippeln, ein paar Blätter Pfefferminze - ebenso klein schnippeln, beides mit etwas Rohrohrzucker vermischen und ein bißchen ziehen lassen - das dann dazu... yammi!)
Aber das Rezept hat mir auf alle Fälle wirklich gut gefallen.

Spontan habe ich am Sonntag noch die Sesambagel gebacken - ich hatte noch eine frische Hefe da, also habe ich es mal ausprobiert. Für das Rezept benötigt man viiiiiel Zeit, denn: zuerst muss das Hefe-Wasser-Zucker (ca. 2 TL) erstmal 10 Minuten warm gehen, der fertige Teig muss dann eine Stunde gehen, die geformten Bagel (Löcher von 3-4 cm hinein kriegen ist eine Kunst... ebenso das formen...) dann auch nochmal eine halbe Stunde... anschließend werden sie für 30 Sekunden Ober- sowie Unterseite in siedendem Salzwasser "gekocht", mit Öl eingepinselt und mit Sesam bestreut - und dann endlich gebacken. Den Extra-Arbeitsschritt mit dem heißen Wasser hätte ich mir sparen können, denn danach waren sie nicht mehr so toll aufgegangen wie sie es vorher waren, die Bagel...
Lecker sind die Bagel allemal, von daher war es auf alle Fälle einen Versuch wert - und ich hab nun dank Gefrierfächern immer wieder Sesambagel zur Verfügung.



meine Meinung

Ja, es war wirklich interessant mit diesem Buch "zu arbeiten", mal neue Rezepte auszuprobieren, mal vegan zu backen. Die Rezepte sind sehr verständlich erklärt, es sind auch die unterschiedlichsten Rezepte im Buch enthalten, was mir gut gefallen hat. (Ich scheue z.B. aufwendige Backrezepte, bin jemand, der nicht gerne verziert, etc. .)

Was mich ein wenig stört ist die Tatsache, dass man manchmal für die einzelnen Rezepte weniger Teig benötigt, als beim Grundrezept angegeben ist - und ich muss wirklich sagen, dass ich da dann einfach umrechne-faul bin und nicht erst noch umrechnen will, wovon ich dann stattdessen wieviel verwenden möchte... das fand ich wirklich blöd... ich habe dann einfach die komplette Menge verwendet...

Gegen Produkte wie Dinkelmehl und Weinsteinbackpulver habe ich auch wirklich nichts, viele Rezepte gehen ja auch ohne Verwendung von Ei & Co., das fand ich auch wirklich gut. Schade ist es, dass manche Produkte eben doch eher höherpreisig sind, das fand ich nicht so schön, muss ich ehrlich sagen. Auch wenn das Sojamehl wahrscheinlich recht ergiebig ist, da man nur ca. einen Teelöffel als Eiersatz benötigt... Am Sojadrink muss ich mich erst noch versuchen, bislang war es mir dann eher wichtig, dass ich Produkte (wie z.B. die Mandelmilch) auch komplett aufbrauche.

Entsprechend ziehe ich hier gesamt einen Punkt für die Teigangaben sowie die etwas teureren und teilweise auch schwieriger zu erstehenden Produkte ab, vergebe aber dennoch 4 von 5 Punkten, denn grundsätzlich gefallen hat mir das Backbuch, da alles wirklich toll erklärt und gut nachvollziehbar und auch wirklich schön bebildert ist. (Also das Ergebnis ist abgebildet... ;) ) Eine Empfehlung kann ich durchaus auch aussprechen - egal ob man nun Veganer ist oder einfach gerne mal backt und über den Tellerrand hinaus schaut... :)

Veröffentlicht am 16.03.2017

Mensch, Heinz!

Urlaub mit Papa
0

Christine, 45 Jahre alt, will mit einer Freundin in Urlaub fahren und auf Norderney die Pension und Kneipe einer guten Freundin umgestalten bzw. renovieren. Da jedoch Christines Mutter am Knie operiert ...

Christine, 45 Jahre alt, will mit einer Freundin in Urlaub fahren und auf Norderney die Pension und Kneipe einer guten Freundin umgestalten bzw. renovieren. Da jedoch Christines Mutter am Knie operiert wird uns so zwei Wochen in der Klinik bleiben muss, sorgt sich die Mutter um den Vater, der ja alleine nicht zurecht kommt. Also soll Christine ihn mit in den Urlaub nehmen. Was er dabei so alles „anstellt“, obwohl er es gut „nur gut meint“, erfährt man im Buch…

Das Buch ist wirklich sehr amüsant. Die beschriebene Szene (Leseprobe) ist nun wirklich nicht die lustigste Szene im Buch, das habe ich entsprechend so ausgewählt, ich möchte nicht zuviel vorgreifen.

Die Geschichte an sich ist finde ich schon sehr lustig – denn wer mit Mitte 40 den Vater mit in den Urlaub nehmen „darf“, der macht dies dann natürlich nicht unbedingt freiwillig – und ob es immer so gut harmoniert… nun ja. Dies sei mal dahingestellt.

Ich habe mich wirklich kaputt gelacht beim Lesen. Das Buch ist schön locker, leicht geschrieben und die Szenen mit dem Vater kann man sich dann wirklich bildlich vorstellen. Auch wie er seine erwachsene Tochter dann so behandelt, als wäre sie noch ein kleines Kind, sehr nett geschildert und sehr gut vorstellbar – und eben mega amüsant.

Das Buch ist jedoch nicht nur lustig, es steckt auch wirklich eine spannende Geschichte dahinter, ich sage nur „Heiratsschwindler“, ebenso ist es ein bissel eine schöne Liebesgeschichte, wobei sich das so nebenbei ergänzt.

Wer mal was ganz anderes als einen historischen Roman, eine Liebesgeschichte oder einen Fantasyroman lesen will, der ist hier wirklich gut aufgehoben. Denn man amüsiert sich gut, ist abgelenkt, taucht ab ans Meer, und hat auch keine schwere Kost zu lesen. Allerdings wird das Buch zum Ende hin etwas fad, finde ich. Der Witz, der vorher so gut rüber kommt, nimmt zum Ende hin leider ab bzw. ist manches dann einfach etwas überspannt, so dass ich es zum Schluß nicht mehr so doll fand sondern einfach nur noch fertig lesen wollte und wissen wollte wie es ausgeht.

Entsprechend vergebe ich 4 von 5 Sternen. Lesen darf man es dennoch gerne.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Kein Weg ist lang mit einem Freund an deiner Seite.

Unzertrennlich
0

Christine (geschieden, Single, Geliebte) ist der Meinung, dass es auch ohne beste Freundin geht. Anlässlich ihres 44. Geburtstages wollen ihre Kolleginnen und Freundinnen ihr jedoch das Gegenteil beweisen ...

Christine (geschieden, Single, Geliebte) ist der Meinung, dass es auch ohne beste Freundin geht. Anlässlich ihres 44. Geburtstages wollen ihre Kolleginnen und Freundinnen ihr jedoch das Gegenteil beweisen und planen eine Überraschung.

== meine Meinung ==


ACHTUNG! Unter Umständen erfahrt ihr hier noch Details vom Buchinhalt – wer es noch LESEN will – bitte nur das FAZIT lesen!

Anfangs fand ich das Buch eher „solala“, vor allem war es für mich dann etwas unübersichtlich, da sehr viele (meiner Ansicht nach) Personen im Buch auftauchen, es werden ehemalige Freundinnen von Christine gesucht und hier schwirren einem die Namen auf einmal nur noch so vor Augen… ich fand es dann schon ein bissel schwierig, hatte gar nicht mehr so richtig viel Lust, weiterzulesen. Ich habe aber doch noch weitergelesen. Ab der Hälfte dann hat mir das Buch wieder besser gefallen, meist werden die Freundinnen mit verschiedenen Tätigkeiten oder Synonymen beschrieben, so dass man sie gleich damit zu verbinden weiß (Handball, Haus, etc.). Außerdem kommt dann noch ein bissel die Liebe ins Spiel, so dass man teilweise richtig mitfühlen kann (und möchte. )



Fazit

Ein nettes Buch für zwischendurch, was mich jedoch nicht vom Hocker gerissen hat. Natürlich fiebert man bei der Überraschung richtig mit, aber die vielen Personen machen es einem doch eher schwer so richtig den Überblick zu behalten. Vom Stil her ist es locker, leicht, unterhaltsam geschrieben, die eigentliche Idee vom Inhalt her finde ich auch ganz gut, aber eben nicht überragend.

Von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen und eine „Unentschlossen“-Empfehlung, da jeder das frü sich selbst entscheiden muss, ob er es lesen möchte. Ich kann mich weder zu einem Ja noch einem Nein durchringen.

Veröffentlicht am 16.03.2017

"Nur, wer sich tief bückt, wird hoch belohnt." (Seite 191)

Unter deutschen Betten
0

Im Buch erzählt die polnische Putzfrau Justyna Polanska über ihr Leben und Dasein als Putzfrau in Deutschland.

Ja, von dem Buch hatte ich schon länger mal gehört und so war es wirklich nett, dass es mir ...

Im Buch erzählt die polnische Putzfrau Justyna Polanska über ihr Leben und Dasein als Putzfrau in Deutschland.

Ja, von dem Buch hatte ich schon länger mal gehört und so war es wirklich nett, dass es mir nun in der Bücherei über den Weg gelaufen ist. Was ja auch beim Cover ganz nett gemacht ist, ist der Hinweis auf der Buchrückseite: "Rubbeln Sie mit der bloßen Hand über den Titel und erleben Sie ihr weißes Wunder." - Bei meinem Exemplar geht das nicht, denn es ist, da Bücherei-Exemlar, in Folie verpackt. Ansonsten verändert sich hier aber wohl die schwarze Schrift von "Unter deutschen Betten" - in weiße Schrift. Sauber geputzt halt... ;)

Nun ja. Die Geschichte des Buches, am Leben der Putzfrau Justyna teilzunehmen bzw. eben interessante und kuriose Putzjobs bzw. Menschen kennen zu lernen, hat mir gut gefallen, mich wirklich angesprochen. Bis man im Buch jedoch erstmal was über die von ihr wohl durch Schwarzarbeit durchgeführten Putzjobs liest, erzählt sie erst einmal ein bißchen was über ihr bisheriges Leben in Polen etc. Auch weiterhin geht es im Buch immer mal wieder um ihr Privatleben, ihren Mann, ihre Hochzeit. Nun ja, nett zu wissen, aber meiner Ansicht nach hat das mit dem Hauptthema nicht so sonderlich viel zu tun. Aber es füllt eben auch gut Seiten... hüstel

Schwarzarbeit, ja. Im Buch ist einmal die Rede davon, es wird weiterhin nicht großartig eine Aussage darüber gemacht, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass sie ihre Arbeit weiterhin "schwarz" - also ohne sozialversicherungsrechtliche-lohnsteuertechnische Anmeldung betreibt... am Staat vorbei... Dass ich in meinem Job davon nicht viel halte, nun ja... Entsprechend gehe ich auch davon aus, dass die Dame sich mit diesem Namen ein Pseudonym zugelegt hat. (sehr interessant hier übrigens der Wikipedia-Artikel, der noch etwas anderes besagt... äh... ja... http://de.wikipedia.org/wiki/Justyna_Polanska )

Sprachlich ist das Buch sehr gut verständlich, es kommen kaum Fremdwörter vor, ist gut und leicht zu lesen, keine großartige literarische Kunst. Unterhaltsam teilweise schon, da kann ich nicht klagen. Bis das Buch allerdings in Laufen kommt, nun ja. Die Geschichten sind teilweise wirklich skuril, manchmal kann man nur den Kopf schütteln.

Aber auch über die Sicht von ihr als Putzfrau: Sie wünscht sich Aufmerksamkeit. Ja, das ist verständlich und auch annehmbar. Sie wünscht sich, dass man ihr bei Hitze etc. eben auch ein Glas Wasser anbietet. Auch das kann ich noch nachvollziehen. Aber dann hörts bei mir eben auch auf. Sie schreibt über erhaltene Weihnachtsgeschenke, wie z.B. eine Packung Lebkuchen vom Vorjahr. (Gut, eine aktuelle wäre wirklich nett gewesen.) Oder aber auch über einen 5-Euro-Gutschein für H&M. Ihr Kommentar dazu: "Reicht für einen Haargummi..." - ganz ehrlich: ich finde sowas dreist. Meiner Ansicht nach besteht kein Anspruch auf ein Geschenk, sollte man da nicht genügsam sein, sich über die Dinge, die man bekommt freuen? Klar, von 5 Euro kriegt man keine neue Jeans, aber - hey, 5 Euro sind doch besser als nichts? Überhaupt beschwert sie sich hier sehr, was mir einfach nicht gefallen hat. Für meine Arbeit bedankt sich auch niemand großartig... überhaupt - wo wird man mit Lob etc. überschüttet?

Diese Undankbarkeit (meiner Ansicht nach kommt es da NICHT auf ihre Nationalität an!) finde ich einfach ein Stück weit dreist, denn solche Ansprüche zu stellen, wo sie ihren Lohn sowieso schon brutto wie netto erhält, nun ja... (ich gehe davon aus, dass sie sämtliche Jobs "schwarz" erledigt...)

Diese Ansichten, die zum Schluss des Buches vorkamen, haben mich von der anfänglichen Begeisterung über die geschilderten, amüsanten Geschichten, heruntergeholt. Ich fand zwar auch die enthaltenen Putztipps ganz nett, aber mein Gesamturteil fällt mit 3 von 5 Sternen und einer unentschlossenen Empfehlung nur mittelmäßig aus.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Stripstanz.

Und konnten es einfach nicht fassen
0

Im Buch erzählt Sabine Thomas aus ihrem Berufsalltag als Anwältin. Jedoch erzählt sie die wahren Geschichten nicht einfach sachlich und klar, sondern durchaus mitfühlend vom Schicksal der Mandanten.

Ja, ...

Im Buch erzählt Sabine Thomas aus ihrem Berufsalltag als Anwältin. Jedoch erzählt sie die wahren Geschichten nicht einfach sachlich und klar, sondern durchaus mitfühlend vom Schicksal der Mandanten.

Ja, ich war durchaus gespannt auf dieses Buch und vor allem die Art und Weise wie die verschiedenen Fälle hier geschildert werden, habe ich doch inzwischen die verschiedensten Berufsberichte-Bücher gelesen. Allein der Titel hat mich unheimlich angesprochen als ich mich damals beim Gewinnspiel für ein Buch entscheiden musste, von daher war ich hier auch schon ein wenig davon gefesselt. Die Umsetzung des Buches gefällt mir sehr gut, die einzelnen Fälle, die durchaus auch recht unterschiedlich sind, sind interessant geschildert, aber nicht klar und kalt, sondern durchaus emotional, eindringlich und teilweise etwas ausführlicher. So hört man auch immer etwas von der Vorgeschichte der jeweiligen Mandanten und deren Situation, so dass man sich ein durchaus größeres Bild machen kann als mit einer simplen Forderung an die Anwältin. ("Scheidung" - hier gibts dann eben auch die Hintergründe, was ggf. in der Ehe schief gelaufen ist etc.)

Zu Beginn war ich eher etwas skeptisch, direkt hat mich das Buch nicht so in seinen Bann ziehen können, mit der dritten und vierten Geschichte lief es dann aber schon wirklich rund, die Geschichten haben mich interessiert und ich hatte mich in das Buch hineingelesen. Was auch eine schöne Sache ist: die Geschichten sind nicht sonderlich lang, so dass man "eben mal schnell" eine der 16 enthaltenen Geschichten lesen kann. (Was ich ja auch ganz gerne mag.)

Vom Stil her merkt man, dass die Autorin Anwältin ist, sie hat schon eine sehr gute, gewählte Art sich auszudrücken, es ist aber dennoch soweit alles gut zu lesen, also keine großartige Verschachtelung irgendwelcher Sätze, auch keine großartigen Paragraphen die genannt werden, etc. Wirklich menschlich also, emotional und kein "Paragraphen-Reiten", wie es dann vor Gericht aber vielleicht nötig ist.

Für mich war es ein interessanter Ausflug in eine Berufsgruppe, die sicher auch immer wieder spannende, herausforderne Fälle zu betreuen hat. Ich vergebe hier 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.