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Veröffentlicht am 04.04.2018

Dystopie?

Sternenscherben
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Nachdem ich Dystopien in letzter Zeit immer mehr kennen und lieben lerne, habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, eine weitere Dystopie aus dem Drachenmond Verlag zu lesen.
Die Protagonistin Nora lebt ...

Nachdem ich Dystopien in letzter Zeit immer mehr kennen und lieben lerne, habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, eine weitere Dystopie aus dem Drachenmond Verlag zu lesen.
Die Protagonistin Nora lebt in einem System, in dem die Menschen nach ihrer Leistung und dem Nutzen für dieses System eingeteilt werden. Es gibt die Privilegierten, Minderwertige und Wertlose "Outsider".

Die Privilegierten leben unter einem Netz, welches sie vor starken Strahlungen der Außenwelt schützen soll. Die Minderwertigen und Wertlosen leben außerhalb dieses Netzes, weshalb sie nach und nach von den Strahlen krank werden und damit kaum überlebensfähig sind. Es gibt einen Gebieter, der das Staatsoberhaupt darstellt. Er macht den Privilegierten stets bewusst, wie froh sie sein können, dazuzugehören und etwas zu der "Mission zur Rettung der Menschheit" beitragen können. Nun, das wars dann quasi auch schon. Die Idee war hier für mich etwas zu klischeehaft und auch eher mager in der Umsetzung - was auf 240 Seiten absolut verständlich ist. Hier habe ich mir wieder selber bestätigt, dass Dystopien in so "kurzen" Büchern einfach keinen Platz finden. Trotzdem war es nicht schlecht - es war für meinen Geschmack nur alles ein wenig zu oberflächlich.

Dazu kommt jedoch, dass Sternenscherben keine reine Dystopie ist, sondern Science-Ficton bzw. Fantasy-Anteile hat. Diese haben mir hier von der Grundidee her total gefallen und auch die Umsetzung fand ich schön. Mehr lässt sich dazu leider nicht sagen, ohne zu spoilern.

Nora fällt aus dem Schema des Systems etwas raus. Während die meisten Privilegierten blond sind, hat sie schwarze Haare. Außerdem erinnert sie sich zwischendurch an ihr Leben außerhalb des Systems, indem sie davon träumt - obwohl ihre Erinnerungen, wie die aller anderen, gelöscht sein sollten. Trotzdem steht sie hinter dem System und versucht, die Unterschiede zu verdrängen und es weiter nach oben zu schaffen. Ich mag Nora als Charakter ganz gerne, sie ist intelligent und sehr fleißig, damit sie ihre Ziele erreichen kann.
Auch Darian hat mir ganz gut gefallen. Seine Neckereien haben ihn für mich sympathisch gemacht und seine Skepsis gegenüber des Systems waren wirklich schön ausgedrückt. Ein kleines Beispiel: "Das System sagt, ein Einzelner ist nicht wichtig. Blöd nur, wenn du gerade der Einzelne bist, der Hunger hat. Denk mal darüber nach." (Pos. 693)
Die Dialoge zwischen Nora und Darian waren oft ganz lustig, da sie sich ihre Sympathie beide nicht eingestehen wollten und ziemlich stur sind. Dadurch fehlten mir aber teilweise die Emotionen und so ganz konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb sie sich so zueinander hingezogen fühlten.

Über die anderen Charaktere erfährt man nicht sonderlich viel, sie erfüllen aber ihren Zweck in der ganzen Geschichte und bringen den Standpunkt, der ihnen zugeteilt ist, sehr gut rüber.
Teresa Kuba hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der einen ohne Probleme durch das Buch führt und es sich in einem Rutsch durchlesen lässt. Das hat mir auch in ihrem Buch "Turion" schon sehr gefallen. Insgesamt ist so für mich eine schöne Geschichte entstanden, die ich sehr gerne gelesen habe - jedoch hat die ganze Story noch viel mehr Potential, dass hier nicht genutzt wurde.


Sternenscherben ist für mich weniger eine Dystopie, jedoch als Sci-Fi/Fantasyroman wirklich schön. An vielen Punkten fehlte mir der Tiefgang und man hätte es besser ausarbeiten können, jedoch hätte das ganze dann wesentlich mehr als 240 Seiten gebraucht. Trotzdem war es spannend und einfach angenehm zu lesen. Ich denke, wahrhaftige Dystopiefans wären von dem Buch ziemlich enttäuscht, wer aber auch mit einer eher simplen Geschichte zufrieden ist, wird mit Sternenscherben schöne Lesestunden haben. Auch wenn ich eine etwas tiefgründigere Dystopie erwartet hatte, hat mir das Buch so wie es ist sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Eine Welt voller Magie

Eonvár – Zwischen den Welten
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Eonvár hat ganz, ganz laut nach mir gerufen, weil ich Klappentext und Cover super genial fand.
Der Einstieg in die Geschichte war sehr angenehm. Elisa, die seit 13 Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist, ...

Eonvár hat ganz, ganz laut nach mir gerufen, weil ich Klappentext und Cover super genial fand.
Der Einstieg in die Geschichte war sehr angenehm. Elisa, die seit 13 Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist, meistert ihr Leben trotz allen Schwierigkeiten ziemlich gut. Sie studiert, arbeitet nebenbei um sich ihre Wohnung in München leisten zu können und verbringt ihre Freizeit gerne mit ihrer besten Freundin Lucy. Elisa wirkt wie ein ziemlicher Wirbelwind, ist selbstbewusst, trotz ihrer körperlichen Behinderung sehr selbstständig und eine absolute Realistin. Sie nimmt die Sachen so, wie sie kommen und gibt ihr bestes, jede Situation zu meistern.
Ihre Freundin Lucy unterstützt sie bei allem ziemlich gut. Lucy war für mich ein wirklich toller Charakter, ebenso der Rest ihrer Familie. Sie hat einen kleinen Sohn und eine Frau, Ruwa. Lucy und Ruwa wirkten für mich echt und gaben einfach ein tolles Paar ab. Die beiden gehören in Eonvár definitiv zu meinen Lieblingscharakteren. Sie sind liebenswert, leidenschaftlich und für Elisa wie ihre Familie.

Als Elisa eines Tages zufällig ihren Jugendfreund Gabriel wieder trifft, wird ihr Leben völlig aus den geordneten Bahnen geworfen. Sie hat das Gefühl, dass Gabriel ihr etwas verheimlicht und folgt ihm - und landet in Eonvár, wodurch sich alles verändert. Eonvár ist eine Parallelwelt, in der Magie existiert, voller zauberhafter Wesen und wundervollen Orten. Das Worldbuilding fand ich hier wirklich grandios. Die Magie wird in verschiedene Bereiche aufgeteilt, sodass es Hexen und Hexer mit verschiedenen Fähigkeiten gibt. Es gibt Bewegungslenker, Gedankenspäher, Weltenwandler und noch vieles mehr. Außerdem erwarten einen lebende Bäume, selbstständige Treppen, fantastische Tierwesen - alles, was das Fantasieherz begehrt. Ja, ein bisschen wie Harry Potter - Eonvár ist wirklich eine Welt voller Magie, die mich sehr in ihren Bann gezogen hat und von der Autorin auch sehr bildhaft beschrieben wurde.

Außerdem bringt die Welt für Elisa noch etwas ganz besonderes mit sich - sie kann plötzlich wieder ihre Beine bewegen und ist nicht mehr an den Rollstuhl gefesselt. So leid es mir tat, aber ab dem Punkt ging die Geschichte für mich stark bergab. Elisa, die als totale Realistin beschrieben wurde und plötzlich in einer magischen Welt landet, in der sie spontan scheinbar wieder geheilt ist - zeigte für mich nicht ansatzweise genug Begeisterung, Verwunderung oder generell Emotionen, die zu dieser Situation gepasst hätten. Für mich kam es rüber, als würde sie die ganze Situation mit einem Schulterzucken hinnehmen und ohne Probleme auf ihren gesunden Beinen draufloslaufen. Das konnte ich der Autorin hier leider absolut nicht abnehmen.
Während ich gemeinsam mit Elisa diese magische Welt kennenlernte, welche mich wirklich immer mehr begeisterte, nahm meine Sympathie für Elisa immer weiter ab. Sie wirkte für mich in sehr vielen Situationen unnötigerweise wie ein kleines Kind, dem man seinen Lolli verwehrt, stieß Leuten ständig vor den Kopf, zickte rum und ging mir damit ziemlich auf die Nerven. Wo sie so selbstständig und selbstbewusst sein sollte, jammerte sie rum und musste, egal wie bescheuert es war, immer ihre verqueren Gedanken durchsetzen.

Dazu kam dann noch Gabriel, der mich leider auch nicht von sich überzeugen konnte. Gabriel ist Elisa nur hinterhergelaufen und versuchte stets, ihr alles recht zu machen. Er hatte irgendwie null Charakter, wirkte einfach lasch und die Liebesbeziehung, die sich zwischen ihm und Elisa mit der Zeit entwickelte, konnte ich nicht ernst nehmen. Die Emotionen fehlten mir hier an jeder Ecke, lediglich in manchen Dialogen, in denen die beiden sich gegenseitig geneckt haben, habe ich ihnen die "besten Freunde" abgekauft. Mehr allerdings nicht. Genau wie Lucy, fand ich Gabriels besten Freund Matt wesentlich sympathischer. In ihn konnte ich mich oft sehr gut hineinversetzen, konnte seine Gefühle und Handlungen nachvollziehen und habe ihn in der Geschichte wirklich sehr lieb gewonnen.

In der Handlung gibt es trotzdem ein paar Szenen, die mir wirklich sehr gefallen haben, was meistens aber eher an Eonvár, als an den Charakteren lag. Bis auf 2 Höhepunkte, die ich auch als sehr spannend und bewegend empfunden habe, war die Geschichte aber eher ein hin und her zwischen Eonvár, München und Elisa, die stets versuchte ihren Willen zu kriegen. Auch das Ende war für mich irgendwie emotionslos (bis auf Matts Anteil daran!) und ich war traurig, weil die Geschichte für mich wahnsinnig viel Potential hatte, das nicht genutzt wurde.

Obwohl ich hier nun viele Kritikpunkte genannt habe, habe ich das Buch an einem Tag durchgelesen. Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig angenehm zu lesen und wie bereits gesagt, sind die bildhaften Beschreibungen von Eonvár genauso magisch, wie sie sein sollten. Auch an Matt, Lucy, Ruwa und einigen anderen Nebencharakteren in Eonvár merkt man, dass die Autorin weiß, wie sie die Emotionen an den Leser transportieren kann, nur hätte ich mir davon in so vielen Szenen noch mehr gewünscht.
Insgesamt konnte Kat Rupins Debütroman mich leider nicht überzeugen. Eonvár hat so viel zu bieten. Es ist definitiv eine Welt, in der man gedankenlos abtauchen und glücklich sein kann, sich von den Aôrie verzaubern lässt und einfach nur genießt. Für mich jedoch wurde dies durch die Hauptcharaktere in den Hintergrund gestellt, weil ich mit den beiden einfach nicht warm werden konnte. Dennoch ist dies nur meine Meinung und jeder, der eine zauberhafte Welt entdecken will, sollte es mit Eonvár versuchen. Vielleicht können Elisa und Gabriel euch mehr verzaubern als mich!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Lass dich führen..

Fuchsnacht
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Ich hatte wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet - und diese Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Diese Geschichte geht so viel tiefer, als Klappentext und Cover es vermuten lassen und steckt ...

Ich hatte wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet - und diese Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Diese Geschichte geht so viel tiefer, als Klappentext und Cover es vermuten lassen und steckt voller Überraschungen - die nicht immer nur schön sind. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte sich vorher bewusst sein, dass es kein einfacher Teenie-Fantasy-Roman ist. In Fuchsnacht werden viele schwierige Themen behandelt, wie z.B. Mobbing und Psychosen, welche von der Autorin mit genau dem richtigen Feingefühl angegangen wurden. Jedoch ist auch dies nur ein Teil der Geschichte - es zeigt, wie wichtig Familie und Freunde sind, was Freundschaft wirklich bedeutet und das Liebe keine Grenzen kennt - weder bei dem Geschlecht noch sonst wie.

Der Protagonist Emil muss mit so ziemlich jedem Problem kämpfen, dass man sich vorstellen kann. Sein Vater ist krank, sein Onkel schlägt ihn, seine Mitschüler mobben ihn und er fühlt sich zu anderen Jungs hingezogen und ist sehr verunsichert. Das alles ganz alleine zu bewältigen ist schlichtweg nicht möglich. Durch die Flucht von seinem Zuhause beginnt ein neues Leben für ihn, welches jedoch nicht weniger Probleme bereitet. Emil ist alles andere als selbstbewusst, zwischendurch etwas weinerlich, was aber für sein Alter und seine Situation mehr als verständlich ist. Alles in allem war er für mich ein durchweg sympathischer Charakter, mit dem man gelitten, gelacht und geliebt hat.

Nachdem Emil sich plötzlich bei Sonnenaufgang in einen Fuchs verwandelt, trifft er auf Timon, Biggers und Kara, welche ebenfalls Fuchsdoppel sind. Timon ist zu Beginn sehr zurückhaltend, grob und geheimnisvoll. Kara hingegen wirkt wie ein strahlender Sonnenschein, sie nimmt Emil sofort in die Gruppe auf und ist wirklich sehr liebenswert. Von Biggers erfährt man anfangs nicht viel, aber er hat irgendwie einen "großer Bruder"-Charme, der ihn auch total sympathisch macht. Mit jeder Seite habe ich die ganze Bande mehr und mehr in mein Herz geschlossen und fand sie einfach toll. Hier zeigten sich die Aspekte Familie, Freundschaft und Liebe von einer schönen Seite und besonders Emil macht durch seine neuen Freunde eine große Entwicklung durch.

Nach einigen spannenden Ereignissen und dem Verschwinden einiger Fuchsdoppel, kam dann ein riesiger Hammer, der mich unerwartet getroffen und mir die Luft genommen hat. Total plötzlich nahm die Geschichte so eine heftige Wendung, dass ich meinen Mund vor staunen gar nicht mehr zubekommen habe. An dieser Stelle nochmal - Fuchsnacht ist absolut nichts für zart besaitete Personen. Im ersten Moment wollte diese Wendung in meinem Kopf nicht zu der Geschichte passen, jedoch kam hier einfach nochmal die ungeschönte Wahrheit.

Obwohl die Autorin einen wunderschönen, poetischen Schreibstil hat, waren diese Szenen einfach heftig, brutal und unglaublich spannend. Julia Mayer hat in jeder Situation, egal ob schön, traurig oder brutal, immer die richtige Wortwahl getroffen und mich als Leserin durch unfassbar viele Themen geführt, die mich noch lange danach beschäftigt haben..
Fuchsnacht werde ich auf jeden Fall noch sehr, sehr lange in Erinnerung behalten. Diese Mischung aus ernsten Themen und einer bitter-schönen Fantasygeschichte lässt einen nicht mehr so schnell los. Julia Mayer ist eine begabte, junge Autorin, die meiner Meinung nach noch viel erreichen kann. Ich bin einfach nur begeistert von diesem Buch, der Idee, der Umsetzung und Julias Feinfühligkeit, jedes Thema in den richtigen Worten zu verpacken.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Spannend bis zum Schluss

Countdown to Noah (Band 1): Gegen Bestien
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Countdown to Noah (1) führt uns in eine Welt, wie sie sich keiner von uns wünschen würde. Das Szenario selbst, im Prinzip Untote, welche die restliche Menschheit bedrohen ist absolut nicht neu, aus vielen ...

Countdown to Noah (1) führt uns in eine Welt, wie sie sich keiner von uns wünschen würde. Das Szenario selbst, im Prinzip Untote, welche die restliche Menschheit bedrohen ist absolut nicht neu, aus vielen Filmen und Serien mittlerweile sehr bekannt - und doch hat Fanny Bechert mit Countdown to Noah ihre eigene Geschichte geschaffen.

Cassidy und ihre Schwester Claire sind schon eine ganze Weile auf sich alleine gestellt, sie kämpfen um ihr Überleben, auf der Flucht vor den Noahs. Im Prolog erfährt der Leser sofort den Ursprung der Noahs, die Ursache dafür, dass Menschen zu wilden Bestien geworden sind. Der Erklärungsansatz dafür hat mir gut gefallen und war nachvollziehbar.

In Countdown to Noah (1) erlebt man die ersten 15 Tage, nachdem Cassidy von einem der Noahs gebissen und damit ebenfalls infiziert wurde. Die erste Szene beginnt damit, dass Cassy nach einer Auseinandersetzung mit den Noahs zu sich kommt und ihren Biss bemerkt. Für sie ist an der Stelle klar, was dieser Biss für sie bedeutet, für mich als Leser gestaltete sich dieser Einstieg jedoch etwas holprig.
Ich brauchte ein paar Seiten, um mich in die Welt einzufinden und Cassys Ängste und Gedanken nachvollziehen zu können.

Cassidy selbst ist eine sehr starke, junge Frau, die auf Grund der Umstände in ihrer Welt viel zu schnell große Verantwortung für ihr eigenes und auch das Leben ihrer Schwester Claire übernehmen muss. Trotz allem wirkte sie auf mich selbstbewusst und ihre Art hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie war mir auf anhieb sympathisch und ich wusste schnell, dass ich mir keine bessere Protagonistin für diese Reise vorstellen könnte.
Auch Daniel, selbst wenn er sich die meiste Zeit eher fies und zurückhaltend gibt, war für mich ein toller Charakter. Auch wenn es eine Weile dauert, bis man mehr über ihn erfährt, war mir vom ersten Moment an klar, dass mehr in ihm steckt als der fiese Kerl.

Allgemein waren wirklich alle Charaktere in der Geschichte für mich glaubhaft und passend für die Geschichte geschrieben. Egal, ob Fat Pad, Jeff, Ann - ich habe alle Sympathien, Antipathien und sonstige Gefühle für die jeweiligen Charaktere, die Cassidy ihnen gegenüber hegt, durchweg nachgefühlt.

Die Reise durch eine Welt voller gefährlicher Bestien, die Jeff, Rita, Daniel und Cassidy zusammen bestreiten, hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Es gab keinen Tag, der unbedeutend war, lauter Geheimnisse und Gefahren haben auf diese Truppe gewartet und ich hätte mich jederzeit, für jeden Einzelnen von ihnen, vor einen Noah geworfen, um ihnen das Leben zu retten.

Countdown to Noah war im ersten Band schon so facettenreich, was Handlungsstränge und Gefühle angeht, dass es viel zu schnell vorbei ging und ich sofort Band 2 in die Hand nehmen wollte.
Der Schreibstil von Fanny Bechert hat mich ohne Unterbrechungen durch die Story fliegen lassen und die Welt von CtN so bildhaft beschrieben, dass ich mir jede Szene genau vorstellen und sie miterleben konnte.

Besonders fasziniert war ich von Cassys Entwicklung in der ganzen Zeit. Es dauert nicht lange, bis sich der Virus in ihr bemerkbar macht und es war unglaublich spannend, die Veränderungen mit ihr gemeinsam zu erleben. Auch, wenn die Noahs an sich erschreckend und grauenvoll sind, ist es sehr interessant mehr über ihr Dasein und ihre Fähigkeiten zu erfahren, die für Cassy im Laufe der Geschichte auch vorteilhaft sein konnten.

Zusammengefasst hat mich Countdown to Noah (1) durchweg von sich überzeugen können und mir spannende Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Frischer Wind im Fantasygenre!

Vom Wind geküsst
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Das Windkind Cate darf als letzte Überlebende ihres Volks nicht erkannt werden und ist somit einer ständigen Gefahr ausgesetzt. Trotzdem schafft sie es mit Hilfe des Feuervolks, ein sehr lebensfroher Mensch ...

Das Windkind Cate darf als letzte Überlebende ihres Volks nicht erkannt werden und ist somit einer ständigen Gefahr ausgesetzt. Trotzdem schafft sie es mit Hilfe des Feuervolks, ein sehr lebensfroher Mensch zu sein, der mir von Beginn an sehr sympathisch war. Das Feuervolk, welches Cate aufgenommen hat, zieht mit vielen Wohnwagen durch die Welt. Sie bereisen Dörfer, in denen sie mit ihrem Feuerspektakel als beliebte Attraktion bekannt sind und handeln mit Waren.

Die Familie des Feuervolks ist so groß, dass mich der Stammbaum am Anfang des Buches fast erschlagen hat. Diese Übersicht war wirklich sehr praktisch und ich musste auf den ersten paar Seiten öfter zurückblättern, um mit den vielen Charakteren zurechtzukommen. Es dauerte aber nicht lange, bis ich mit der Großfamilie warm wurde: Die Autorin hat wirklich jeden Charakter zu etwas besonderem gemacht. Sie wurden sehr bildhaft dargestellt und durch ihre Eigenarten wurde es immer leichter, die Charaktere zu unterscheiden. Besonders gut gefallen haben mir dabei Marc und Mei, die beiden Geschwister von Justus, welcher zusammen mit Cate die größte Protagonistenrolle einnimmt. Und allen voran natürlich Cate selbst.

Cate war für mich in diesem Buch der Charakter. Für mich persönlich passte mit ihr einfach alles. Damit will ich nicht sagen, dass sie perfekt war, sondern, dass selbst ihre Fehler sie zu einer lebendigen Figur gemacht haben. Wie bereits gesagt ist sie sehr lebhaft, sie genießt das Leben bei dem Feuervolk und versucht, aus allem das Beste herauszuholen. Sie witzelt gerne mit Mei und den anderen und trägt einen wichtigen Teil zur Familie bei. Gleichzeitig ist sie oft zurückhaltend und fühlt sich nicht frei, da sie stets aufpassen muss, von fremden Menschen nicht als Windkind erkannt zu werden. Auch im Bezug auf Justus, ihrem besten Freund, wird sie durch ihre neuen Gefühle zunehmend unsicherer und zeigt in manchen Situationen typische Reaktionen. So dieses "Das erste mal verliebt und kein Selbstvertrauen"-Typisch.

Stellenweise ging mir diese Unsicherheit zwar schon etwas auf die Nerven, aber das hat Cate mit ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten doppelt wieder rumgerissen. Da, wo sie bei ihrer Beziehung zu Justus einsteckt, macht sie menschlich trotzdem eine wahnsinnige Entwicklung durch. Ganz besonders, was das Beherrschen ihrer Fähigkeiten mit dem Wind angeht.

Sowohl Cates Wind-Fähigkeiten, als auch die des Feuervolks, waren für mich eine Idee, die ich in der Umsetzung noch nicht kennengelernt habe. Dieses Fantasyelement hat mich absolut begeistert und auch einen großen Teil zur Spannung der Story beigetragen. Generell hat mich der Spannungsbogen in "Vom Wind geküsst" sehr mitgerissen, viele Hochpunkte gefolgt von angenehmen Passagen, die aber nie langweilig waren. Besonders das Finale hat mich fassungslos und gebannt den Reader anstarren lassen!

Insgesamt hat mich der Schreibstil von Lin Rina angenehm durch die Geschichte geführt und es war wirklich ein großes Lesevergnügen. Lediglich ein paar Wiederholungen was besondere Ausrufe anging, sowie die Beziehung zwischen Justus und Cate, die für mich auf Grund ihres Verhaltens manchmal etwas anstrengend war, sind kleine Kritikpunkte, die ich hier anbringen muss.