Endlich wieder zuhause!
NemesisIch gehöre definitiv zu den Leuten, die mit dem Ende von Band 1 nicht so richtig zufrieden waren. Dementsprechend glücklich war ich darüber, dass Asuka Lionera sich spontan dazu entschieden hat, doch noch ...
Ich gehöre definitiv zu den Leuten, die mit dem Ende von Band 1 nicht so richtig zufrieden waren. Dementsprechend glücklich war ich darüber, dass Asuka Lionera sich spontan dazu entschieden hat, doch noch eine Fortsetzung zu schreiben.
Die Götter beginnen einen neuen Wettkampf und Evelyn bekommt die Möglichkeit, zusammen mit Liz nach Mareia zurückzukehren. Damit wird Eves Traum nach so vielen Jahren endlich Wirklichkeit - sie kann zurück in die Welt, die ihr viel mehr ein Zuhause war, als die Erde es jemals sein konnte. Allerdings läuft alles ganz anders, als sie es erwartet hat: Keiner in Mareia hat mehr eine Erinnerung an die Zeit, die sie dort verbracht hat. Nicht mal ihre geliebten Wächter wissen, wer sie ist.
Ich war sehr gespannt wie die Autorin es lösen will, einem geplanten Einzelband doch noch eine Fortsetzung zu schreiben. Die Grundidee fand ich letztendlich nicht schlecht, jedoch war der Anfang des Buches für mich etwas holprig. Einige Umsetzungen konnte ich leider nicht ganz nachvollziehen und ich war froh, als Eve endlich wieder in Mareia ankam. Doch auch mit der Rückkehr nach Mareia ließen meine Zweifel mich nicht los. Ich fand Evelyns Verhalten zu Beginn oft sehr fragwürdig und konnte mich auch nur selten wirklich in sie hineinversetzen.
Durch das Wiedersehen mit den Wächtern und Liz als weitere Protagonistin, war es aber dennoch wirklich schön zu lesen. Die Wächter waren immernoch genau so, wie man sie aus Band 1 kennt und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, ihnen wieder zu begegnen und einen neuen Wettstreit mit ihnen anzugehen. Liz, die neue Hüterin, hat zusätzlich frischen Wind in die Geschichte gebracht und es war spannend, die Entwicklung in ihrer Rolle als Hüterin mitzuerleben.
Es dauerte nicht lange, bis das Abenteuer richtig los ging und die ersten Katastrophen kamen. Damit hat die Spannung nicht lange auf sich warten lassen und ich habe schnell wieder das Lesegefühl des ersten Bands wiedergewonnen. Mit der Zeit wurde mir auch Evelyn endlich wieder sympathischer und die "alte" Eve kam mehr und mehr zum Vorschein.
Bis dahin hat mir das Buch ganz gut gefallen, richtig umhauen konnte es mich jedoch nicht. Doch das hat sich sofort geändert, als Liz die Erzählung übernommen hat und in den Vordergrund getreten ist. Eves Teil war wirklich nicht schlecht, aber mit Liz zusammen konnte ich endlich wieder vollständig in Mareia und der Geschichte abtauchen. Sie hatte in einigen Dingen viel Ähnlichkeit mit Eve und dazu noch eine jugendliche Unbeschwertheit, die sie einfach unheimlich sympathisch gemacht hat. Wie auch Eve nimmt Liz nie ein Blatt vor den Mund, sagt immer gerade heraus was sie denkt und bringt sich dadurch manchmal in schwierige Situationen.
Zu Beginn fehlt Liz die Ernsthaftigkeit, doch mit der Zeit wird ihr immer mehr bewusst, dass Mareia und die Wächter nicht bloß irgendein Videospiel sind. Zusammen mit dem Wächter Seth, der mir in Band 1 schon total gut gefallen hat, nimmt sie die Geschichte vollständig für sich ein und es wurde einfach immer besser und besser und besser. Ein kleiner Kritikpunkt, den ich hier trotzdem noch mit aufführen möchte ist, dass sich manche Äußerungen, trotz unterschiedlicher Erzähler, meiner Meinung nach zu oft wiederholt haben.
In meinen Augen hat die Autorin wahnsinniges Talent im Bezug auf Charaktere. Ich liebe die Art und Weise, wie sie ihren Charakteren Leben einhaucht und dies nicht nur im Bezug auf die Protagonisten. Auch Nebencharaktere kann ich schnell in mein Herz schließen, weil sie ebenso real und durchdacht erscheinen, wie die eigentlichen Hauptcharaktere. Wie auch im ersten Teil hat Asuka Lionera mich Mareia hautnah miterleben lassen und ich konnte so gut in die Welt eintauchen, als wäre ich tatsächlich da gewesen.
Für mich war "Nemesis: Feuer und Sturm" genauso ein Stück nach Hause kommen wie für Evelyn. Obwohl der Anfang der Geschichte mich nicht gänzlich überzeugen konnte, hat Liz das Ruder rumgerissen.