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Veröffentlicht am 09.01.2017

Die längste Nacht

Die längste Nacht
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Das Abitur liegt endlich hinter Vita und sie brennt darauf, gemeinsam mit ihren Freunden Trixie und Danilo gen Süden zu reisen - nur weg von zu Hause. Die Atmosphäre hier ist sehr unterkühlt und je weiter ...

Das Abitur liegt endlich hinter Vita und sie brennt darauf, gemeinsam mit ihren Freunden Trixie und Danilo gen Süden zu reisen - nur weg von zu Hause. Die Atmosphäre hier ist sehr unterkühlt und je weiter die drei Freunde kommen, um so freier kann Vita atmen.

Doch dann verschlägt es die drei nach Viagello, den Ort, von dem Vita heimlich in einem unveröffentlichten Manuskript gelesen hat, dass ihrem Vater zugeschickt worden ist und, das ihn so sehr aufgewühlt hat. Dieser Ort strahlt eine magische Anziehungskraft auf Vita aus. Das gilt auch für den Seiltänzer Luca, dessen Bekanntschaft sie macht. Sie ahnt nicht, was Viagello tatsächlich für sie bedeutet bis die Erinnerungen sich nach und nach ihren Weg bahnen...

Meine Meinung:

Also eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Nicht, dass ich die Autorin nicht mag, im Gegenteil, ich fand die Leseprobe sehr fesselnd geschrieben, aber die Geschichte klang sehr traurig und melancholisch und ich bin leider jemand, der bei solchen Büchern dann meist ein ganze Packung Taschentücher verbraucht.

Dann habe ich mich doch auf das Buch eingelassen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Gleich zu Beginn der Geschichte verstreut die Autorin ihre Brotkrumen und macht mich neugierig auf das, was damals in Italien geschehen ist. Man bekommt zwar eine leichte Ahnung, aber das tatsächlich Geschehene weicht dann doch noch mal ordentlich von dem ab, was ich mir vorgestellt habe.

Schneller als gedacht liegen die Karten hinsichtlich der Identitäten der Charaktere auf dem Tisch und ich war schon fast enttäuscht, weil ich dachte, dass alles Wichtige bereits erzählt worden ist. Doch dann ging es erst so richtig los. Die Spannung stieg und ich merkte, wie ich immer mehr der Lösung des Rätsels entgegenfieberte.

Die Charaktere selbst fand ich dabei überaus gelungen. Sie alle zeichneten sich durch ganz spezifische Eigenschaften aus und handelten die ganze Zeit sehr authentisch; nicht einmal habe ich irgendetwas von dem, was sie taten, hinterfragt. Auch die Beschreibungen Viagellos waren sehr detailliert, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, man sei tatsächlich gemeinsam mit Vita und ihren Freunden dort.

Das Ende fand ich sehr überzeugend und war dann auch tatsächlich für mich tränenreich, aber dennoch überaus gelungen und das war auch okay so, denn Isabel Abedi hat es einfach geschafft, mich mit ihren Zeilen zu berühren und genau so etwas macht schließlich ein gutes Buch aus.

Fazit:

"Die längste Nacht" von Isabel Abedi ist ein Jugendroman, der mich sehr berührt hat. Auf sehr einfühlsame Weise beschreibt die Autorin den Weg einer jungen Frau in ihre Zukunft, die jedoch zunächst die ihr bislang unbekannte Vergangenheit aufarbeiten und Hindernisse aus dem Weg räumen muss. Gerne habe ich Vita auf diesem Weg begleitet und gemeinsam mit ihr der Wahrheit entgegengefiebert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

bewegender und spannender Jugendroman

Der Kuss des Raben
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Das Tolle an den Büchern von Antje Babendererde ist, dass jedes von ihnen mir das Gefühl gibt, es sei ihr bestes und damit die Messlatte für alle nachfolgenden ganz hoch hängt. Logischerweise sollte man ...

Das Tolle an den Büchern von Antje Babendererde ist, dass jedes von ihnen mir das Gefühl gibt, es sei ihr bestes und damit die Messlatte für alle nachfolgenden ganz hoch hängt. Logischerweise sollte man davon ausgehen, dass es dadurch irgendwann zu einer Enttäsuchung kommen muss, doch ich muss bisher sagen: weit gefehlt!

Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber die Autorin schafft es jedes Mal, ihre Geschichten für mich zum Leben zu erwecken. Ich konnte das Haus von Lucas quasi vor mir sehen, ebenso wie die Straßen in dem kleinen Städtchen. Ganz mühelos erzeugt die Autorin Bilder in meinem Kopf - ein Film könnte das kaum besser.

Die Charaktere des Romans sind mir auf ganz unterschiedliche Weise begegnet. Mila ist ungeheuer mutig. Sie hat alles in ihrer Heimat zurückgelassen, um sich ihren Traum zu erfüllen, den sie verbissen verfolgt. Fast ganz auf sich allein gestellt, kommt sie in dem für sie fremden Land klar und beißt sich durch. Sie nimmt die täglichen Dinge, die sich ihr eröffnen, nicht als selbstverständlich hin, sondern hat aufgrund ihrer Erfahrungen ein Auge für das Detail.

Dabei ist sie ihren Freunden gegenüber stets etwas zurückhaltend. Man spürt, dass sie etwas verbirgt, und genau dieses Gefühl vermittelt sie mir auch als Charakter, so dass ich ihr zwar leider nicht richtig nahe kommen konnte, aber wodurch ihr Charakter ganz besonders authentisch wirkt. Und natürlich holt sie die Vergangenheit irgendwann ein, denn wir alle sind ein Produkt aus vergangenen Erlebnissen und Entscheidungen.

Auch Lucas schleppt so sein Päckchen mit sich herum. Im Gegensatz zu Mila hat er es jedoch geschafft, mich von Anfang an zu berühren. Seine Geschichte und er selbst wirken offener, auch wenn Dinge zunächst unausgesprochen bleiben. Zu ihm konnte ich schnell eine Verbindung aufbauen.

Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Sequenz aus einer Rehaklinik, die einen kleinen Ausblick auf die Geschehnisse gibt. Sie besteht aus reinem Dialog und wirft schnell die Frage auf, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Die Handlung selbst wird größtenteils als Rückblick erzählt, immer wieder durch kurze Szenen aus der Rehaklinik aufgelockert. Zum Schluss führt die Autorin die Stränge gekonnt zusammen und klärt alle Fragen.

Dabei fordert sie ihre Leser wie bei allen ihren Büchern zum Nachdenken auf. Besonders Themen wie Vertrauen und Vorurteile werden hier aufgegriffen, aber auch alltägliche Dinge, die junge Menschen bewegen.

Fazit:

Angefangen mit einer berührenden Liebesgeschichte beinhaltet "Der Kuss des Raben" von Antje Babendererde auch ganz viel Spannung und einen Hauch Mystery. Wie immer punktet die Autorin bei mir mit ihren gut beschriebenen Charakteren und dem Setting und der ganz besonderen Atmosphäre, die sie stets in ihren Büchern schafft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannendes Trilogiefinale

Paladin Project (3). Deine Angst stirbt zuletzt
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Dieses Mal ist mir der Wiedereinstieg in die Reihe schwerer gefallen. Es ist schon eine Weile her, dass ich den zweiten Band gelesen habe. Die spektakuläre Schlussszene ist mir zwar gut in Erinnerung geblieben, ...

Dieses Mal ist mir der Wiedereinstieg in die Reihe schwerer gefallen. Es ist schon eine Weile her, dass ich den zweiten Band gelesen habe. Die spektakuläre Schlussszene ist mir zwar gut in Erinnerung geblieben, aber aufgrund der Komplexität der Handlung dauert es ein wenig, bis ich die Charaktere wieder zuordnen kann beziehungsweise bis die Geschehnisse der Vergangenheit wieder für mich präsent sind.

Doch dann gibt es kein Halten mehr. Finale! Mark Frosts rasantes Erzähltempo nimmt mich schnell wieder für sich gefangen. Die Spannung ist da und ich muss jetzt einfach wissen, wie es ausgeht. Ich begleite Will und seine Freunde auf eine aufregende Reise ins Niegewesen, wo an jeder Ecke unvorstellbare Gefahren lauern. Gemeinsam versuchen die Freunde Dave zu retten, der ihr einziger Kontakt zur "Hierarchie" ist, die es sich zum Auftrag gemacht hat, alle Arten auf der Erde zu beschützen. Nur mit ihrer Hilfe können sie das "Andere Team" noch aufhalten.

Ich denke, zu den Charakteren muss man bei einem dritten Band nicht mehr viel sagen. Ich fand sie von Anfang an gut dargestellt und bin der Meinung, dass sie sich auch im letzten Teil der Reihe treugeblieben sind. Interessant fand ich, dass sie alle ihre Fähigkeiten weiterentwickelt haben, die ihnen hier von besonderem Nutzen sind.

Auch hier spart Mark Frost nicht mit genialen Sprüchen, die sich die Charaktere gegenseitig um die Ohren hauen. Damit liegt er natürlich voll auf meiner Linie, denn ich liebe solche Frotzeleien. Für mich ist das das I-Tüpfelchen in einem gut geschriebenen Buch, das bei mir wahre Begeisterung auslöst.

Schade fand ich, dass am Ende noch so viele Fragen offenbleiben. In dieser Hinsicht hoffe ich, dass der Autor die Story irgendwann noch einmal aufgreifen wird.

Gut gefallen hat mir wieder, dass die Regeln von Wills Vater hier wieder ins Geschehen integriert und für alle Lesebegeisterten auch noch einmal im Anschluss vollständig aufgelistet worden sind. Sie sind einfach, aber genial und werden dieses Mal von Wills eigenen Regeln noch ergänzt.

Fazit:

"Paladin Project - Deine Angst stirbt zuletzt" ist das spannende Finale einer Trilogie von Mark Frost. Das Buch konnte mich durchgehend fesseln und ließ die Spannung niemals vermissen. Der rasante Schreibstil und die losen Zungen der beeindurckenden Charaktere haben mich außergewöhnlich gut unterhalten, ebenso wie die atemberaubende Mischung aus Spannung und Science Fiction. Schade, dass die Reihe damit beendet ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannender Zukunftsroman

Die Zeitagentin - Ein Fall für Peri Reed
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Peri Reed ist Zeitagentin und arbeitet für die Geheimorganisation Opti. Sie ist in der Lage vierzig Sekunden in die Vergangenheit zu springen und damit eine neue Zeitschiene zu schaffen und die alte auszulöschen. ...

Peri Reed ist Zeitagentin und arbeitet für die Geheimorganisation Opti. Sie ist in der Lage vierzig Sekunden in die Vergangenheit zu springen und damit eine neue Zeitschiene zu schaffen und die alte auszulöschen. Damit sie keine geistigen Schäden davon zurückbehält, weil sich die alte und die neue Zeitschiene in ihrem Kopf verschieben könnten, hat Peri einen sogenannten Anker. Für sie ist das ihr Partner Jack, dem sie uneingeschränkt vertraut und, der mehr für sie ist als nur ein Partner.

Nach einem Sprung löschen sich die alte und die neue Zeitschiene nach den 40 Sekunden bei ihr und Jack versucht, die Erinnerungen, die Peri bei dem Sprung unweigerlich verliert und die auch längere Zeiträume umfassen können, zu erneuern. Doch irgendetwas ist bei dem letzten Einsatz schiefgelaufen, denn Peri wird plötzlich des Verrats bezichtigt und weiß gar nicht weshalb....

Meine Meinung:

Die Autorin war mir bereits von ihren "Rachel Morgan"-Büchern her bekannt und so gab es kein Zögern für mich, als sie eine neue Reihe gestartet hat.

Der Prolog ist kurz und informativ und gibt gleich einen Einblick auf Peris Persönlichkeit. Sie ist selbstbewusst, frech und tough und weiß einfach, was sie kann. Und damit hält sie auch nicht hinterm Berg. Ich mag sie gleich zu Beginn und freue mich auf die Zeit mit ihr.

Schnell wird die Handlung komplexer. Spätestens nach dem ersten Drittel des Buches ist klar, das liest man nicht so nebenbei, hier ist volle Konzentration gefragt. Und die habe ich auch und ohne, dass ich es merke, blättere ich Seite um Seite um und die Zeit vergeht.

Dabei ist es sehr schwer, die einzelnen Charaktere in gute oder böse Schubladen zu stopfen. Kim Harrison wirft immer mal wieder ein paar Brotkrumen aus, die Spekulationen Nahrung geben, mich aber letzten Endes nur noch weiter verwirren. Genau wie Peri weiß man einfach nicht, wem man trauen kann.

Dem Rat einer anderen Leserin folgend, habe ich nach dem ersten Drittel noch das Prequel "Zeitspiel" dazwischengelesen, da ich mir ein tiefergehendes Verständnis der Handlung davon erhoffte. Und tatsächlich stimme ich ihr zu, denn ich finde es auch empfehlenswert, vorab das Prequel zu lesen, denn hier erkennt man, dass die Charaktere eine gemeinsame Vergangenheit haben und so kann man sie ganz anders zuordnen.

Der Schreibstil der Autorin ist die ganze Zeit ungeheuer flüssig und das Buch liest sich ohne irgendwelche Längen. Die Erklärungen zu den Zeitsprüngen und der modernen Technik lesen sich zwar manchmal etwas komplex, nehmen mir jedoch nicht meinen Lesegenuss.

Fazit:

"Die Zeitagentin" von Kim Harrison ist ein spannender Zukunftsroman, der meine volle Aufmerksamkeit forderte und, die ich auch mehr als bereitwillig spendete. Der Autorin ist hier ein toller Auftakt zu einer neuen Reihe gelungen, die ich auf jeden Fall weiterfolgen werde.